Anleitung: Bootfähigen USB-Installations-Stick im FAT32 Format für Windows 10 64 Bit erstellen

Ein bootfähiger USB-Stick hat mittlerweile die gute alte DVD als populärstes Installationsmedium für Windows 10 abgelöst. Ein solcher Stick ist schnell erstellt, in einem speziellen Fall stößt man allerdings auf ein Problem, für das es jedoch eine Lösung gibt.
Die einfachste Variante ist die Verwendung des „Media Creation Tool“ von Microsoft. Dabei spielt es keine Rolle, ob man den Stick damit direkt erzeugen lässt oder zuerst eine ISO-Datei erstellt, die man später auf diesen entpackt. Die Image-Datei „install.esd“, die das Media Creation Tool erzeugt, unterschreitet die maximale Dateigröße von 4 GB, die das Dateisystem FAT32 zulässt.
Anders sieht es aus, wenn meine „echte“ ISO-Datei von Windows 10 vor sich hat. Die Datei „install.wim“ im Unterverzeichnis „sources“ ist größer als 4 GB und passt damit nicht auf einen FAT32-Stick. Dieses Format ist aber oft zwingend nötig, wenn man einen PC von diesem Stick booten möchte. In einem solchen Fall kann man den DISM-Befehl verwenden, um die Datei install.wim in mehrere Teile zu zerlegen, die anschließend auf dem Stick Platz finden.
Zunächst wird die ISO-Datei unter Windows 10 per Doppelklick eingebunden, sie erscheint dann als virtuelles DVD-Laufwerk. Der komplette Inhalt wird nun in einen beliebigen Ordner kopiert, in meinem Beispiel heißt er E:\10ISO.
Im nächsten Schritt wird eine Kommandozeile oder PowerShell mit Adminrechten gestartet (Der DISM-Befehl lässt sich mit Standard-Benutzerrechten nicht ausführen).
Hier gibt man nun den folgenden Befehl ein – den Namen des Ordners muss man natürlich entsprechend ersetzen:
Dism /Split-Image /ImageFile:E:\10ISO\sources\install.wim /SWMFile:E:\10ISO\sources\install.swm /FileSize:3500
Der Wert „FileSize“ am Ende ist variabel, er muss eben nur kleiner als 4.000 sein.
Wenn man den Befehl absetzt, passiert scheinbar erst einmal gar nichts, im Hintergrund beginnt DISM aber sofort mit der Arbeit und meldet je nach Arbeitsgeschwindigkeit des Computers früher oder später den erfolgreichen Abschluss. Auf einem halbwegs aktuellen PC dauert das weniger als eine Minute, wenn sich der Vorgang auf einer SSD abspielt, geht es selbstverständlich sehr viel schneller als mit einer HDD.
Der Erfolg lässt sich auch im Explorer nachvollziehen. Neben der install.wim finden wir nun die install.swm und die install2.swm in diesem Verzeichnis. Die install.wim kann nun gelöscht werden, sie wird nicht mehr gebraucht. Das Setup wird die Datei install.swm später automatisch finden und verwenden.
Nun können wir den Installations-Stick erstellen, das geht ebenfalls auf einer administrativen Kommandozeile mit dem Befehl „diskpart“. Zuerst lässt man sich mit „list disk“ alle Laufwerke auflisten, identifiziert den USB-Stick (in den allermeisten Fällen ist es der letzte Eintrag in der Liste), wählt ihn mit „sel disk“ aus und gibt dann nacheinander die Befehle ein:
- clean
- create partition primary
- format fs=fat32 quick
- active
- assign
Danach wechselt man in den Explorer und kopiert den kompletten Inhalt des ISO-Ordners (in unserem Beispiel E:\10ISO) auf den Stick – fertig!
Eine weitere Möglichkeit zur Vorbereitung des Stick ist die Erstellung eines Wiederherstellungslaufwerks (in der Startmenü-Suche „Wiederherstellungslaufwerk erstellen“ eingeben und den Treffer anklicken). Hierbei nimmt euch ein Assistent den Weg über diskpart ab. Man muss lediglich darauf achten, im ersten Dialog die Option „sichert die Systemdateien auf dem Wiederherstellungslaufwerk “ zu deaktivieren. Beim späteren Kopieren muss man außerdem das Überschreiben einiger Dateien bestätigen.
Beide Wege führen zum selben Ergebnis: Ein bootfähiger USB-Stick im FAT32-Format für Windows 10 64 Bit.