Microsoft Edge: Kennwörter aufräumen, auch in der Cloud

Ich bin nun schon seit vielen Jahren im Internet unterwegs und habe dabei immer wieder den Browser gewechselt. Vor vielen Jahren vom Internet Explorer zum Firefox, wieder ein paar Jahre später zu Chrome. Der endgültige Umstieg auf Microsoft Edge scheiterte immer wieder an dessen Unzulänglichkeiten, mit dem Wechsel auf den Chromium-Unterbau konnte ich ihn dann endlich vollziehen.
Meine Daten haben mich durch all die Jahre begleitet, bei jedem Wechsel habe ich über die Import-Funktionen meine Lesezeichen, Kennwörter und dergleichen mitgenommen. Während ich bei den Lesezeichen immer mal wieder Ordnung gehalten habe, wurde die Liste meiner gespeicherten Kennwörter länger und länger. Neulich blätterte ich darin und entdeckte Einträge, die tatsächlich schon zehn Jahre und älter sein müssen, teilweise existieren die Seiten überhaupt nicht mehr.
Im Grunde ist das nicht schlimm, diese toten Einträge kosten kaum Speicherplatz. Mir fällt auch kein Grund ein, warum die Kennwortliste besonders übersichtlich sein müsste, zumal sie es auch ohne all die veralteten Einträge nicht wäre. Wenn ich gezielt nach einer gespeicherten Information suche, dann scrolle ich ohnehin nicht durch die Liste, sondern benutze die Suchfunktion.
Aber ich habe es eben gerne ordentlich, und darum beschloss ich aufzuräumen. Ich nutze Microsoft Edge derzeit auf sieben unterschiedlichen Geräten, die Aufräumaktion soll selbstverständlich auf all diesen Geräten wirksam werden.
Die simpelste Methode ist, in Edge auf Einstellungen / Profile / Kennwörter zu klicken und die Liste manuell um die überflüssigen Einträge zu bereinigen. Über die Synchronisation wird diese Bereinigung dann auf die anderen Geräte verteilt. Nachteil dieser Vorgehensweise: Sie ist zeitraubend und man übersieht leicht etwas.
Ich entschied mich daher für einen radikalen Ansatz (bei dem ich allerdings kein bisschen Zeit gespart habe, eher im Gegenteil): Ich beschloss, alle gespeicherten Kennwörter zu löschen und neu anzufangen. Das bedeutet zwar, dass ich bei allen von mir verwendeten Webseiten und -Diensten das Kennwort neu eingeben muss, aber so landen nur die Kennwörter wieder im Speicher, die ich auch wirklich noch aktiv nutze. Außerdem wusste ich, dass dies eine gute Gelegenheit sein würde, meine Kennwörter zu überdenken, denn selbstverständlich nutze ich wider besseres Wissen zu viele Kennwörter mehrfach. Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein…
Um alle Kennwörter in einem Rutsch zu löschen, kann man entweder das oben bereits erwähnte Menü benutzen und das Kästchen über dem ersten Listeneintrag anklicken, um alle gespeicherten Kennwörter zum Löschen auszuwählen, oder man benutzt die Funktion zum Löschen des Browserverlaufs und wählt dort die Kennwörter aus.
Bevor man das tut, möchte man diese Daten vielleicht sichern. Ich habe alle wichtigen Zugangsdaten im Passwortmanager Enpass gespeichert, daher konnte ich auf diesen Schritt verzichten. Edge bietet die Möglichkeit, die Kennwörter zu exportieren, das erfolgt allerdings unverschlüsselt, mit der erzeugten csv-Datei sollte man also entsprechend sensibel umgehen.
Nachdem die Daten lokal gelöscht wurden, kommt der eigentlich wichtige Schritt: Das Zurücksetzen der Daten in der Cloud.
Dazu klickt man in Edge auf Einstellungen / Profile / Synchronisieren. Ganz unten befindet sich der Punkt „Synchronisierung zurücksetzen“. Damit wird dann auch der Cloudspeicher geleert.
Offiziell warnt Microsoft davor, diese Methode anzuwenden, bevor man sich auf allen anderen Geräten abgemeldet hat, weil sonst eines der beteiligten Geräte alle zuvor gelöschten Daten wieder hochladen könnte. In meinem speziellen Fall hat es auch so funktioniert, die gespeicherten Kennwörter wurden auf allen Geräten gelöscht und füllen sich nun so allmählich wieder.