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Wo speichert Microsoft Edge eigentlich die Favoriten?

Wo speichert Microsoft Edge eigentlich die Favoriten?

Die Verwaltung der Lesezeichen hat in Microsoft Edge schon Fortschritte gemacht, ist aber nach wie vor nicht optimal. Lesezeichen löschen, umbenennen, die URL ändern, all das ist kein Problem. Wenn man seine Favoriten in größerem Umfang neu ordnen möchte, dann wird das mit der integrierten Funktion allerdings etwas umständlich. Daher wird oft die Frage gestellt: Wo speichert Edge eigentlich seine Favoriten ab?

Der Internet Explorer verwendete dafür einen Ordner im Benutzerprofil, der den eindeutigen Namen „Favoriten“ trug. Um mehrere Lesezeichen auf einmal zu löschen, zu verschieben oder die Ordnerstruktur zu ändern, konnte man ganz bequem mit dem Windows Explorer arbeiten. Dieser Ordner hat unter Windows 10 – sofern man den Internet Explorer nicht mehr verwendet – keine Bedeutung mehr, Edge hat ihn noch nie verwendet.

Wer im Internet nach Anleitungen sucht, wie man unter Edge die Lesezeichen bearbeitet, der wird dabei eventuell auf den Hinweis stoßen, dass diese im Ordner „C:\Users\username\AppData\Local\Packages\ Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe\AC\ MicrosoftEdge\User\Default“ gespeichert sind. Wer in diesen Ordner hinein schaut, wird allerdings feststellen, dass er leer ist. Er wurde nämlich nur in der Ur-Version von Windows 10 (1507) verwendet.

Seit dem November-Update, Version 1511, verwendet Edge eine ESE-Datenbankdatei (ESE steht für Extensible Storage Engine), die den Namen „spartan.edb“ trägt und damit an die Entstehung des neuen Browser erinnert, der als „Project Spartan“ entwickelt wurde. Zu finden ist diese Daten in einem Unterverzeichnis von „C:\Users\username\AppData\Local\Packages\ Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe\AC\ MicrosoftEdge\User\Default\DataStore“.

Diese Datei lässt sich nicht von Hand editieren, da die Einträge darin verschlüsselt sind. Wer die Lesezeichen außerhalb von Edge editieren möchte, der muss zu entsprechenden Tools greifen. Das beste mir bekannte Programm dafür ist EdgeManage, denn es wird nach wie vor gepflegt. Wenn man ein solches Tool verwendet, dann sollte man immer nachsehen, ob es für die aktuell verwendete Windows 10 Version freigegeben wurde, denn wenn die Datenbank-Datei „zerschossen“ ist, gibt es keine Rettung mehr. Man sollte die spartan.edb daher auf alle Fälle manuell sichern.

Es gibt noch einen alten Trick, den ich allerdings mit der aktuellen Version nicht ausprobiert habe. Wenn man in der Registry unter HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Classes\Local Settings\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\AppContainer\Storage\ microsoft.microsoftedge_8wekyb3d8bbwe\MicrosoftEdge\Main den DWORD-Eintrag „FavoritesESEEnabled“ von 1 auf 0 ändert, verwendet Edge wieder den Favoriten-Ordner statt der edb-Datei, allerdings wird dadurch die Synchronisation der Lesezeichen außer Kraft gesetzt.

Wenn ihr weitere Tools kennt, die ihr empfehlen könnt oder vor denen ihr warnen möchtet, so teilt das gerne in den Kommentaren mit.

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