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Xbox Series X: Ein detaillierter Blick auf die Speicheroptionen

Xbox Series X: Ein detaillierter Blick auf die Speicheroptionen

Zu Anfang der Woche hat Microsoft nahezu alle Hardware-Details zur Xbox Series X veröffentlicht, Martin hat dazu einen ausgiebigen Artikel verfasst. Inzwischen gibt es den offiziellen Blogpost von Microsoft übrigens auch in deutscher Sprache. Ich habe ich mich anschließend in die Untiefen der sozialen Medien gewagt und ein wenig für euch gestöbert.

Lange Zeit war der Einschub auf der Rückseite der Xbox Series X ein Rätsel, bis man vor wenigen Wochen erfuhr, dass er für eine 1 TB Expansion Card gedacht ist. Ich habe dazu Jason Ronald, Program Manager und einen der Architekten der Series X gefragt, warum es genau 1 TB sein muss oder wird.

Mein Gedanke war, dass es ähnlich ist wie früher, als die gute alte SATA ein Raid System erzeugte, welches bei identischer Größe die Daten auf beide Platten lagerte, um die Zugriffszeiten zu optimieren.

Jason hat dies zwar nicht bestätigt, seine Antwort hatte aber einen ähnlichen Ansatz. Der gleich große Speicher garantiert die größtmögliche Kompatibilität und Performance:

Dazu kommt, dass der Speicher, der in den speziellen Slot kommt, nicht einfach in eine Art Kartenleser gesteckt, sondern direkt in das System auf dem Motherboard eingebunden wird. Dadurch wird der Flaschenhals umgangen, ein externes Speichergeräts ansprechen zu müssen.

Der Speicher der Series X ist im Hinblick auf die Performance neben dem AMD Custom Zen 2 mit die wichtigste Komponente. Eines der Wunschziele Phil Spencers ist es, die Ladezeiten zu minimieren. Sieht man die Vergleichsvideos der Series X und der Xbox One X, so ist der Unterschied deutlich wahrnehmbar.

Da ist aber auch die Krux der Geschichte. Die Konsole hat eine 1 TB große NVME SSD, den Slot für die  1TB Expansion Card und einen USB 3.2 Anschluss.

Nun kommt’s: Xbox Series X Spiele können nur auf dem internen Speicher oder der 1 TB Expansion Card gespeichert werden, damit die Features der Xbox Series X genutzt werden können. Umgekehrt können die kompatiblen Xbox One, Xbox 360 und Xbox Original Titel nur per USB genutzt werden. Die Ladezeiten werden daher durch den geringeren Datendurchsatz von USB im Vergleich zur SSD hinterher hinken.

Bricht man das herunter auf frühere Erfahrungswerte und aktuelle Daten, dann wäre es so, dass von den 1 TB internem Speicher ca. 20% für OS, Prozesse und Anwendungen reserviert sind. Bleiben 800 GB übrig. Bedenkt man, dass Halo 5, Forza 7 und Gears 5 auf der Xbox One X jenseits der 100 GB liegen, kann man sich ausrechnen, wie weit man kommt. Da neue Spiele hoffentlich direkt für die Plattform erscheinen, hoffe ich, dass sie nicht viel größer werden. Einen Titel wie Halo Infinite würde ich dennoch bei bis zu 150 GB einordnen. Gears 5 wird in der für die Series X optimierten Fassung sicher auch nicht kleiner werden, und so kann man man grob überschlagen, wie weit man ohne Speichererweiterung kommt.

1 TB Modul zur Speichererweiterung der Xbox Series X

Die 1 TB Speichererweiterung, die an Seagate offiziell und exklusiv lizenziert wird, wurde natürlich auch vorgestellt. Da solche Speicherelemente derzeit noch zwischen 300 und 500 Euro kosten, konnte ich mir meine Neugier an den verantwortlichen Xbox Partner Hardware Manager Matt Kesselring nicht verkneifen:

Außer dem Marketing-Sprech “Nothing to announce yet” müssen wir uns gedulden, wie dieser dann aussieht.

Ich bin außerdem gespannt, wie sich der USB 3.2 Anschluss in Zukunft auswirken wird. Wie unser Kollege Claus Ludewig anmerkt, hat der Anschluss zwar eine 3.2 Zertifizierung, die bis zu 20 Gb/s zulässt, aber das scheitert im Moment natürlich an den verfügbaren (und bezahlbaren) USB Festplatten. Das heißt, bei Release wird der USB Anschluss dazu dienen, eure Spiele von der Xbox One (X) direkt an die Series X klemmen und loslegen zu können.

Ob dann schon vorhandene Xbox One X  Spiele wie Gears 5 erneut heruntergeladen werden müssen oder mittels Patching auf die SSD transferiert werden, wird sich in Zukunft zeigen.

Im Moment muss ich sagen, dass ich von den vielen Features, die gezeigt wurden, durchaus geflasht bin. Ich sehe die Xbox Series X dadurch aber auch in einem Preissegment,  das tatsächlich eine Budget Variante notwendig machen wird.

Außer natürlich, Xbox überrascht uns oder bietet das Abomodell Xbox All Access auch bei uns an.

Wie seht ihr das? Day One Kauf? Mit Speichererweiterung?

Wo wäre bei diesem Premium Modell die Schmerzgrenze?

Ich freue mich auf eure Kommentare!

Über den Autor

Daniel Heithorn

Daniel Heithorn

Seit 386er Zeiten und MS-DOS 5.0 mit der PC-Welt verbunden. 2010 startete ich beim deutschen Xbox Support und bin seitdem mit der Xbox Marke verbunden.

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