Martin Geuß schrieb:
Überhaupt frage ich mich immer mehr, warum Microsoft bei seinen Diensten so eine harte Trennung fährt. Nicht trotz, sondern gerade wegen der Fokussierung auf Geschäftskunden würde es Sinn ergeben, die selben Dienste in abgespeckter Form auch für normale Endkunden anzubieten - die bei Bedarf dann auf die Business-Version upgraden können.
Die Trennung hat einen ganz simplen Hintergrund: Es sind unterschiedliche Techniken, die dahinter liegen. Nur weil etwas gleich oder ähnlich heißt, ist es noch lange nicht dasselbe.
Beispiel OneDrive: Die App kann beides, OneDrive Personal und OneDrive for Business. In der Taskleiste sieht man aber beide Dienste: OneDrive Personal = weiße Wolke, OneDrive for Business = blaue Wolke. Und die älteren, die noch Groove (d.h. auch die Groove-App) nutzen, haben sogar eine lila Wolke (Groove ist OneDrive for Business on premise, d.h. lokal auf dem Server im Keller. Hat in diesem Fall mit dem Musikspieler nichts zu tun.)
OneDrive Personal ist eine simpler Cloud-Speicher, vorzustellen ähnlich wie Dropbox. OneDrive for Business ist jedoch etwas völlig anderes, es baut auf SharePoint auf. Und SharePoint ist ein Datenbanksystem in riesig. Deswegen kann man auch von OneDrive Personal nicht so einfach nach OneDrive for Business kopieren, das geht nur über den eigenen PC. Im Internet sind die Systeme völlig getrennt voneinander.
Nun zurück zu Teams: Teams ist das Interaktionsprogramm für die SharePoint-Nutzer. Um aber ein SharePoint-Nutzer sein zu können, braucht man einen Office 365 for Business-Vertrag.
Teams als kostenloses Programm wäre letztlich also etwas völlig anderes als das bekannte Teams, es würde nur gleich aussehen. Mit dem Gastzugang zu einem SharePoint-Firmenkonto wollen sie genau das nun ermöglichen. Da aber ein Gastzugang entsprechend den SharePoint-Gesetzmäßigkeiten sehr, sehr viele Fallstricke haben kann, ist das eben nicht so einfach umzusetzen und braucht seine Zeit.
Zur Erklärung: Ein SharePoint-Firmenkonto umfasst z.B. eine interne Website (Intranet) und verschiedene Nutzergruppen (z.B. Personalabteilung, Chefetage, Marketing, Technik). Dass die Nutzergruppen untereinander nicht gleichen Zugriff auf die Daten der anderen Abteilungen haben dürfen, versteht sich von selbst. Trotzdem können aber auch hier Daten intern freigegeben werden, da die Benutzergruppen entsprechende Rechte haben oder auch nicht. Ein Gastzugang von extern zur Chefetage wäre aber nicht das gleiche wie ein Gastzugang zur Technikabteilung oder gar zur Personalabteilung. Es wären unterschiedliche Gastzugänge. Das macht das ganze relativ schwierig, unübersichtlich und auch schwer zu programmieren.