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Reaktionen auf Edge: Freude bei Google und Opera - Mozilla reagiert verschnupft

DrWindows

Redaktion
Gestern hat Microsoft die große Nachricht offiziell gemacht und angekündigt, dass man bei Microsoft Edge von der hauseigenen EdgeHTML-Engine auf die Chromium-Plattform und damit Blink wechseln wird. Entsprechend wurden auch die Reaktionen der anderen Entwickler mit Spannung erwartet, und den...

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Mal für einen Laien ... was ist so schlecht an einer Monokultur? Damit endet doch dieses bescheuerte "Bester Look mit MSIE 6.1 oder Bester Look mit Edge ..."; eigentlich doch gut. Es ist doch egal, welche Engine es am Ende ist, denn angezeigt wird mir das, was der Webmaster mir anzeigen will.
 
Das Problem ist, das es keine Weiterentwicklung gab und ein einzelner bestimmt wie etwas auszusehen hat. Das führt meist zu einem Stillstand.
 
Wenn der Microsoft Edge sich grundlegend ändert, nämlich zum Chromium-Browser, dann hat das für mich als Multimedia-Freak schon eine Auswirkung, diese ich mit Ernüchterung auffasse. Bisher profitieren der Internet Explorer und Microsoft Edge davon, dass sie nativ an in dem Windows-Kernel eingebunden sind und so die Hardware nahtlos über der inhärenten API Microsoft Video Decode Acceleration Framework ansprechen dürfen, ohne Umweg über eine API. Ob das mit der Chromium-Engine "Blink" dann weiterhin so sein wird? Jedenfalls vermisse sich dann den Browser, der mühelos auf allen Video-Portalen die Video Processing Unit anspricht, dann läuft es so wie bei Google Chrome und Opera, meistens nur die Graphics Processing Unit und die Central Processing Unit darf schuften bei allem, was auf On2's TrueMotion Video Compression setzt, aktuell VP9. Diesen Punkt kritisiere ich an der Chromium-Engine, dass sie ihr General Purpose Computation on Graphics Processing Unit auf die schlechteste Art einsetzt. Dann habe ich als Referenz zum Vergleich nur noch den Mozilla Firefox für YouTube und Co., wo die VPU der CPU zur Hand geht. Der Internet Explorer performt seit der Windows 10.0.17763.55 Build 1809 sowieso nicht mehr - diesem scheint Microsoft sich jetzt endgültig entsagt zu haben.
 
@SweetFalke:
Ich sehe die Gefahr, das ein Hacker Angriff leichter wird.
Wenn im chromium eine Schwachstelle gefunden wird, sind gleich mit einem schlag fast alle Browser betroffen. Finde ich nicht lustig.
Daher wird vermutlich der Firefox unter Umständen sogar von der Entscheidung profitieren.
 
SweetFalke schrieb:
Mal für einen Laien ... was ist so schlecht an einer Monokultur? Damit endet doch dieses bescheuerte "Bester Look mit MSIE 6.1 oder Bester Look mit Edge ..."; eigentlich doch gut. Es ist doch egal, welche Engine es am Ende ist, denn angezeigt wird mir das, was der Webmaster mir anzeigen will.

Es ist am Ende einfach schwierig wenn sich alle an ein Unternehmen binden. Klar macht ein Standard für alles sinn und vereinfacht vieles. Jedoch macht man sich damit auf dauer abhängig und unterstützt auch noch googles Marktmacht. Klar muss man eingestehen dass Google hier alles richtig zu machen scheint. Man kommt wohl langsam auch nicht mehr um Google herum und genau dass ist auf lange Sicht evtl. alles andere als gut. Denn Google hat einen Plan den sie seit Jahren "erfolgreich" mehr und mehr umsetzen. Am Ende will man bei Google Geld verdienen und dies tun sie auch zu genüge wie man weiss. Wie sie das tun wissen wir zum teil und teils will man es vielleicht auch nicht wissen. Mir geht es nicht darum dass dann Chromium und am Ende Google hinter edge steht. Wenn es besser funkst ist dies nur als logischer schritt zu bewerten. Auf längere sicht sollte man Google jedoch immer wieder mal mit kritischen Augen bewerten und die Möglichkeiten eines Monopols seitens Google unterbinden. Zuviel Google ist am Ende auch nicht gut...
 
Die Blink Vormachtstellung ist echt fruchtbar. Allerdings gefallen mir an den O-Tönen zwei Dinge nicht:
1) es ist nicht wie damals beim IE6, als Microsoft einfach die Standards setzen und verschlafen konnte wie sie wollten. Chromium ist Open-Source und viele Firmen beteiligen sich an der Entwicklung , es ist nicht nur Google. Ich glaube nicht an einen Stillstand, aber schon an eine Bevorzugung von Google-Diensten durch die Blink Engine. Warum noch ein Mail-Konto bei einem freien Anbieter, wenn der Browser nur bei Google Mail richtig performant läuft weil andere Schnittstellen genutzt werden?
2) Mozilla stellt sich hier als die einzig gute Firma hin. Die verlieren aber nicht wegen technisch unvermeidlichen Entscheidungen ihre Nutzer, sondern wegen verspieltem Vertrauen und dummen Entscheidungen, die sie wiederholt und mit Anlauf gegen jeden Rat treffen. Sich als Retter des offenen und freien Webs und Hüter des Datenschutzes hinzustellen, und dann die News des letzten halben Jahres zu verursachen ist halt schon schizophren.
 
Um mal ein Beispiel zu geben, was schlecht an einer Monokultur (der zugrundeliegenden Engine) ist, bei der nur eine Firma (welche durch Daten Geld verdient):

Es wäre theoretisch nicht unmöglich einen eindeutigen Fingerabdruck zu implementieren. So wie die Kombination von Auflösung, Erweiterungen, verfügbare Schriftarten und so weiter jetzt schon eine hohe Wahrscheinlichkeit zur Identifizierung bietet. Mit etwas Denkarbeit wäre es möglich, dass dies genauer und eindeutiger wird, aber auch so gut verschleiert wird, dass es niemanden auffallen kann.

Und jetzt stelle man sich vor, die Firma, die dies einbauen kann, ist die Firma, die damit auch am meisten anfangen kann. Alle anderen Aufsätze - wie dann eben auch EDGE - sind dann nur noch Handlanger.

Und nur weil Chromium Open Source ist, heißt es nicht, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht. Das Problem ist nicht die Entwicklung selber, sondern wer alles bestimmt, was wirklich in das Projekt einfließt.
 
Um mal ein Beispiel zu geben, was schlecht an einer Monokultur (der zugrundeliegenden Engine) ist, bei der nur eine Firma (welche durch Daten Geld verdient):

Es wäre theoretisch nicht unmöglich einen eindeutigen Fingerabdruck zu implementieren.
Hat Google doch längst. Wer Chrome unverändert nutzt, ist für Google jederzeit identifizierbar. Da nicht mal ein Viertel der Nutzer Adblocker nutzt und nochmal weniger ihren Browser weitergehend verändern, reicht das für Google völlig aus. Gleiches gilt für Chromium.

Ob die Browser, die nur die Chromium-Engine nutzen, auch betroffen sind, hängt davon ab, wieviel Chromium tatsächlich in den Browsern steckt.
 
Nach all den Artikeln über Edge/Blink fällt mir die Entscheidung von Edge wegzugehen und Firefox zu nutzen immer leichter.
 
Ich kann die nervösen Diskussionen wegen des Engine-Wechsels von Edge in dieser Fülle nicht nachvollziehen. MS hat doch nur die Reißleine gezogen.

Für den Firefox wächst allerdings die Gefahr, dass die Gecko-Engine von weiteren Webseiten-Betreibern nicht berücksichtigt wird.
 
"Dies erhöht die Bedeutung von Mozillas Rolle als einzige unabhängige Wahl."

War ja klar, dass das von den Revoluzzern kommt. Eine winzig kleine Nummer, aber die größte Klappe. Typisch.
 
Ich werde weiterhin Google Chrome nutzen und daneben Firefox. Sollte Microsoft Edge zuverlässiger beim Abgleich der Daten werden, überlege ich mir, ob es nicht Edge und Firefox wird.

Ich bin gespannt, wie das weitergeht.
 
Sören Hentzschel hat sich im "Camp Firefox" ebenfalls zu dem Thema zu Wort gemeldet und sieht die bevorstehende Entwicklung als eine Art "Untergang des Webs" an.:D
https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?t=126650

Ob er recht hat oder nicht, kann jeder für sich selbst beurteilen. Ich sehe die Sache nicht ganz so tragisch, habe aber auch viel zu wenig Ahnung von solchen Dingen.
 
Das mit der Synchronisation der Daten ist auch mein Kritikpunkt Nummer 1. Das klappt jetzt seit Jahren bei mir nicht zuverlässig.

Wie gesagt, für mich sind das alles (halbe) Revoluzzer. Passend zum Zeitgeist. Ich schenke dem nicht viel Beachtung. Minderheiten machen halt gern viel Blubb Blubb, und müssen sich rausstellen. Die Standards im Web entscheiden nicht die Bauer der Engines. Das machen dann doch andere Leute.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Micha45, @chakko
Er hat in dem Fall aber recht. Für einen kommenden Webstandard muss die Technik in zwei unabhängigen Engines implementiert werden, das war schon immer so. Das Web war vor einigen Jahren vor allem deswegen gesünder, weil es mit Gecko, Trident, Webkit und Presto vier große Engines gab, die sich grundlegend unterschieden haben. Jetzt wird es so kommen, dass Blink grundsätzlich die eine, weil mit Abstand relevanteste Engine sein wird. Wer der Partner wird, kann man sich dann frei aussuchen. Wenn Mozilla sich bei Gecko querstellen sollte, dann kann man immer noch zu Apple gehen, was richtig schlecht wäre, weil Safari einen ähnlichen Kurs wie der IE6 damals fährt und haufenweise eigenen Kram implementiert.

Insofern, ja, die Webstandards entscheiden, aber dafür müssen sie an den Entwicklern der Engines vorbei.
 
Vergiss nicht, dass in der Vergangenheit die Webbrowser, sprich Engines, viele Webtechnologien unterschiedlich dargestellt haben. Das fällt weg, wenn es nur noch eine Engine gibt, die alles einheitlich darstellt. Somit ist das für Webentwickler eher ein Vorteil. Und, nichts für ungut, aber, wie sehr die Verfechter und Konsortien für die Webstandards immer auf die Pauke gehauen haben, ist es unwahrscheinlich, dass Entwickler der Engine morgen alles bestimmen, was die Darstellung im Web angeht. Da sollten die Open Source Gurus mal einen Gang runterschalten.
 
In den Kommentaren wurde eigentlich schon alles gesagt... Ich finde es einfach schade um die EdgeHTML-Engine. Wenn jetzt Chromium kommt habe ich keinen Grund mehr ab und zu noch Edge zu nutzen. Es ist anzunehmen, dass der neue Edge eh nicht die beste Wahl sein wird, wenn es um Chromium geht.

Mich trifft es am Ende erstmal eher weniger, da Firefox seit der 3.0 bei mir zum Einsatz kommt und dieser die meiste Zeit Prima läuft.

Vielleicht sollte es MS so halten wie mit Windows Phone: Es gibt verbreiterte alternativen also braucht niemand Windows Phone ;D
 
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