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[gelöst] Meine Meinung nach vier Tagen mit Windows 10

zappelin

treuer Stammgast
Zuerst: ich kannte Windows 10 nur vom Hörensagen, weder habe ich Vorabversionen installiert noch die vielen "Insider"-Stories gelesen, sondern ich wollte mich von der Finalen Version überraschen lassen. Insgesamt habe ich fünf Rechner auf Windows 10 Pro migriert: ein altes Netbook, zwei Mid-Class-Laptops, ein Tablet und ein High-End-Desktop, davon zweimal 64Bit, einmal Multi-Boot-System - alles ohne Probleme.

Mit Windows 10 betreibt Microsoft Absatzsicherung: durch das Update auf Windows 10 ist jetzt neu das ganze System lizensiert, danach ist das beliebte Wiederverwenden von alten Lizenzen ("Refurbished Licences" mit telefonischer Aktivierung) nicht mehr möglich. Andererseits jedoch wird für einen erneuten Clean Install (z.B. nach Wechsel der Festplatte) kein Key mehr benötigt. Das habe ich an meinem Netbook erfolgreich getestet und ich sehe es auch als Vorteil.

In diesem Forum schrieb jemand, dass es sich bei Windows 10 nicht um eine Revolution, sondern eher um eine Evolution handelt. Ich stimme dem zu, denn eigentlich hatte ich schon bei Windows 8 eine 128-Bit-Version erwartet. Doch davon abgesehen, hat sich zumindest an der Oberfläche einiges zum Besseren gewendet.

Was mir direkt vor dem Update auf dem Netbook auffiel, war der Umstand, dass der Tauglichkeits-Check plötzlich die magere Displayauflösung von 1024x600 nicht mehr als Hinderungsgrund auflistete. Microsoft hat offenbar nur wenige Wochen vor dem Rollout die Mindestanforderungen von Windows 10 auf 800x600 herunter geschraubt, was zahlreichen älteren Netbooks aus der XP/W7-Ära wieder zu neuem Glanz verhelfen dürfte. Unter Windows 8 war speziell bei meinem Modell ein Registry-Hack nötig, um die Auflösung virtuell zu erhöhen; mit 600 Bildzeilen blieb der Windows Store verschlossen, wie auch alle anderen Metro-Apps ihren Dienst verweigerten. Das ist jetzt Geschichte.

Tablet-Modus: hiess früher "Metro" und funktioniert eigentlich genau gleich, mit o.g. Änderung der Mindestauflösung. Wird der Tablet-Modus ausgeschaltet, starten alle Anwendungen - auch die Metro-Apps - im Fenstermodus, sofern man den automatischen Wechsel zwischen den Modi ebenfalls deaktiviert hat. Viele Optionen für persönliche Vorlieben.

Info-Center: mit Klick auf die Sprechblase neben der Uhr öffnet sich eine Art Steuerungszentrale, mit wichtigen Informationen z.B. zu Updates oder Virenschutz. Unten befinden sich Buttons zum Schalten von Tablet-Modus, Wireless-Geräten, Flugmodus, Helligkeit usw. - ein echter Komfort-Gewinn.

Startmenü: Mit Rechtsklick öffnet sich das aus Windows 8.1 bekannte Menü mit wichtigen Systemfunktionen. Mit Linksklick öffnet sich das neue Startmenü, eine Art Mini-Version der Kacheln des Tablet-Modus. Die Kacheln können viel flexibler positioniert werden als in Windows 8. Ein Manko wurde aber immer noch nicht behoben: eine selbst erzeugte Programmverknüpfung muss man erst über den Explorer in das (versteckte) Verzeichnis des Startmenüs von Hand einfügen, dann erscheint sie im Startmenü unter "Alle Apps" und kann an das Metro-Menü angeheftet werden. Drag&Drop funktioniert leider nicht.

Mehrere Desktops: Früher nur mit Zusatztool verfügbar, bietet Windows 10 die Möglichkeit, mehrere Desktops zu erstellen (unbegrenzt? ich habe bei 101 aufgehört). Leider können Anwendungsfenster (noch?) nicht auf andere Desktops verschoben werden. Und logischerweise wird Windows laggy, wenn etliche Apps gleichzeitig offen sind.

Einstellungen: Die neue App "Einstellungen" ist für Touch-Bedienung ausgelegt und enthält wesentlich mehr Elemente. In Windows 8 wusste man ja nie so recht, wo man suchen sollte: die Einstellungen "für Dummies" waren nur via Metro erreichbar, vieles doppelt, die heiklen Sachen weiterhin nur über die Systemsteuerung. Jetzt sind nur noch wenige, selten benötigte Einstellungen ausschliesslich in der Systemsteuerung verfügbar; zudem hat es in der neuen App zahlreiche weiterführende Links zu ebendiesen Optionen.

Mein persönliches Fazit: Windows ist tot, es lebe Windows! (Zugegeben, ich mochte Windows 8 nie so recht: als ich es das erste mal sah, wäre ich gern blind geworden ob so viel Hässlichkeit. Und es brachte den Tod meiner geliebten LightScribe-Technologie mit sich, weshalb ich immer noch ein System mit Windows 7 betreibe, bis es dereinst keine Datenträger mehr dafür gibt.) Microsoft scheint wieder auf freie Personalisierung der Oberfläche und volle Kontrolle durch den User zu setzen. Das Experiment "Metro" oder "wie ahme ich Apple nach, ohne dass es wie Apple aussieht" wurde ans Schafott geführt und gehört beerdigt. Nieder mit Windows 8.x!
 
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Hallo zappelin
Danke für diese sehr kompetent abgefasste Systembeschreibung.
Da man in letzter Zeit im Forum eher nur negative Berichte lesen konnte,von Leuten die Probleme haben damit,tut es echt gut,auch mal etwas neutral/positives zu erfahren.
Gut,als Insider der ersten Stunde,blieb mir der Sprung ins kalte Wasser erspart. Ich verstehe das Viele erstmal hilflos vor dem Desktop sitzen und sich fragen:"Was ist denn das?". Bessere Information vor dem Update,hätte auch hier einige Schockerlebnisse mildern können.
Alles in Allem,ist Windows 10 schon sehr anders als jedes Windowssystem zuvor,aber bei jedem neuen System musste man sich erst mal einarbeiten. Wenn es noch ein paar Dinge gibt,die von Microsoftseite aus gesehen noch nicht optional sind,bin ich sicher,dass man das noch ändern wird.Windows 10 ist aufregend neu und ich möchte es nicht mehr miss.
Nur bei einem Punkt bin ich nicht ganz einig mit dir. Das mit den 128bit System muss wirklich nicht sein. Zumindest macht es keinen Sinn für durchschnittliche Homeanwender.Das haben sich wohl auch die Entwickler gesagt,und 128bit scheint kein Thema mehr zu sein

Iskandar
 
Über Windows neutral bis positiv zu schreiben ist nicht schwer, wenn man nicht per se davon überzeugt ist, dass Microsoft seine Kunden hasst.

Ich gehe an jede neue Windows-Version so heran, dass ich das bisherige Wissen erstmal über Bord werfe: Microsoft hat seit Windows 95 die Oberfläche eigentlich nie wirklich verschlimmbessert, sondern nur versucht, neue User mit vereinfachtem Handling anzulocken. Die schlimmsten Kritiker waren denn auch immer die bisherigen User. Wenn ich also eine Einstellung - von der ich weiss, dass es sie definitiv gibt - nicht sofort finde, dann überlege ich, wie jemand vorgehen würde, der keine Ahnung hat.

128-Bit-Systeme werden kommen, das ist sicher. Das heutige Nadelöhr ist das Internet. Wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft alle mir Super-Highspeed-Anschlüssen ausgestattet sind, wird unsere Hardware wieder zum Problem. Bis jetzt sind die virtuellen Realitäten immer noch sehr künstlich, mehr Realismus braucht mehr Bandbreite. Falls der zu erwartende gigantische Energiebedarf dieser Technik befriedigt werden kann, ohne den Planeten zu sprengen, ist die Zukunft rosig. Und die Porno-Industrie wird für die Verbreitung sorgen, so wie einst bei VHS...
 
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128-Bit-Systeme werden kommen
So in 10 jahren :smokin
Man hat sich noch nicht mal von 32bit gelöst!
Damals....... der Umstieg von 16bit hat sich auch über 10 Jahre erstreckt.


Und es brachte den Tod meiner geliebten LightScribe-Technologie mit sich, weshalb ich immer noch ein System mit Windows 7 betreibe, bis es dereinst keine Datenträger mehr dafür gibt.)
Ich nutze unter win 8/8.1/10 meinen LightScribe Brenner!
 
Guten Morgen,

Nieder mit Windows 8.x!

so ein Quark, was ist jetzt anders von der Oberfläche in Win 10 als in Win 8.x? In Win 8.x konntest du genau so aufm Desktop arbeiten, wie jetzt. Das so genannte Startmenü ist immer noch Metro UI, nur kleiner gehalten und das du rechts eine Liste findest, wo du deine Programme findest. Im Vollbildmodus sieht es immer noch genau so aus, wie unter Win 8.x. Okay man hat jetzt dort auch die Liste.
Win 8.0 war was Neues, nicht perfekt(durch aus nicht)aber mit Win 8.1 haben sie viele Fehler aus gebügelt, die jetzt in Win 10 übernommen worden sind. Und teilweise sind sie auch wieder zurück in Win 7 Zeiten gegangen.
Beispiel gefällig?
Da ich mehrere Monitore als Anzeige benutze, habe ich auf einen Monitor, die Metro UI gehabt und auf dem anderen den Desktop. Dazu muss ich sagen, das ich die Metro UI nicht als Startmenü betrachtet habe, sondern als InfoCenter (Mails, News, Wetter, Fernsehprogramm usw. ), alles was als Livekachel gibt, und konnte auch installierte Programme einbinden und starten.
Ja, ich weiß, das geht unter Win 10 immer noch, aber der Unterschied zu Win 8.x ist!!
Unter Win 8.x bin ich nach dem schließen einer App, wieder auf der Metro UI gelandet und nicht auf dem Desktop, wie unter Win 10. Unter Win 10 muss ich dann erstmal wieder die Win-Taste betätigen, um auf mein "InfoCenter" zu kommen. und das ist genau das Verhalten des Startmenüs von Win 7 (oder früher). Jetzt kommt der neue Tablet Modus ins Spiel, der mit einem Monitor(oder auch Anzeige) genau so funktioniert, wie unter Win 8.x die Metro UI, außer das man kein wirklichen Desktop mehr hat (Was für Tablets auch okay ist).Man kann auch Desktop Programme starten, wenn sie denn eingebunden sind. Mit mehreren Anzeigen kann man den Tablet Modus nicht mehr einschalten, da er aus gegraut wird, bzw. ausgeschaltet wird, wenn du einen zweiten Bildschirm anschließt.
Sehr gut, wäre gewesen; wenn MS gesagt hätte: "Wir bauen jetzt einen neuen Unterbau und überlassen dem Nutzer die Wahl, zwischen Win7 Benutzeroberfläche oder die von Win 8.x". Wobei Win 8.1 mehr für Tablets gedacht ist. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, wenn man den Tablet Modus getrennt, für die einzelnen Anzeigen, einstellen kann.
Aber so, ist es ein Mischmasch aus Win 7 und Win 8.x , mit neuen Icons und Bildchen.

Anmerkung: Hiermit möchte ich Win 10 nicht schlecht machen, es geht mir nur um die Benutzeroberfläche!! Win 10 hat viele neue Sache, die ausbaufähig sind, oder auch schon funktionieren. Ich benutze Win 10 auf zwei Rechner und bin sehr zufrieden, bis auf das Verhalten mit mehreren Monitoren.

lg Rhode

p.s. warum dieser lange Text? weil mir das Gemeckere über Win8.1, sei es durch Meinung von Medien oder User(Augenkrebs) aufm Sack gehen.
 
Ob Windows 10, 8.1 oder 7 ....

Privat:
........für meine Zwecke - um auf dem Notebook zu Surfen, emails zu checken, einige Office-Dokumente zu bearbeiten und Internet-Banking zu verwenden sind alle diese Betriebssysteme mehr als überqualifiziert ..... :)

Beruflich:
Selbst PCs mit XP konnte ich schon über Terminalserver anbinden .....ein schlankes, flüssiges OS wäre mir da eigentlich lieber - Startmenü brauche ich nur zum Runterfahren....
Ich hätte mir bei Windows 10 eigentlich einen "Schalter" gewünscht um zwischen beruflich und privat umzuschalten (über Admin-Rechte) ...im Beruf soll das OS die sinnvolle Nutzung (da braucht´s keinen App-Store der mit Spielen vollgefüllt ist) unterstützen und privat halt Spiele-Apps, Xbox usw ....
 
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