@10scarface428:
ot:
Ich hatte zwar geplant nichts mehr in dieses Forum zu schreiben, der Post vor meinem verdeutlicht den Grund. Ist aber ein anderes Thema was ich hier nicht vertiefen möchte, daher hoffe ich mal das das mein Vorredner das jetzt nicht zu ernst nimmt und mein Kommentar gekonnt ignoriert!
Also... Da es hier um Bilder deines Sohnes geht, und ich den ernst der Lage wirklich nachempfinden kann, habe ich mich mal kurz deiner angenommen.
Ich habe mir kurzerhand mal eine Test VM mit Windows 7 geschnappt um mir den '
Wise Folder Hide' genau anzusehen, da ich so etwas generell nicht nutze.
Ich habe mir noch so gedacht:
"Dieses Programm verschlüsselt und versteckt also ganze Ordner in Windows, so das Windows diese selber nicht mehr finden kann..."
Streng genommen ist das ein Widerspruch in sich. Das Programm gibt dem Nutzer also etwas vor was nicht funktionieren kann. Also ist schon mal klar das die Beschreibung des Programms absolut nichts aussagt was das Programm in Wirklichkeit tut. Also ist es mehr Schein als Sein, soviel ist sicher.
Da habe ich in meinem Kopf mal ein paar Szenarien durchgespielt wie das Programm den Nutzer davon überzeugen möchte dass das tatsächlich funktioniert. Da gibt es ehrlich gesagt nicht so viele Möglichkeiten. Entweder die Dateien werden schlicht in einem Archiv abgelegt welches gut versteckt ist, oder die Dateien werden anderweitig irgendwo ausgelagert, Beispielsweise mittels ADS (Alternativer Datenstrom), der in NTFS ohnehin sehr selten genutzt wird.
Finden wir`s heraus... Vorgehensweise, Step by Step:
1. Da ich keine große Lust zu suchen hatte, hab ich mir das Programm einfach mal geschnappt und angefangen, mittels '
Process Monitor', zu überwachen. Zu Anfang habe ich einfach mal einen Test Ordner erstellt. In diesem Ordner habe ich ein Bild und eine Textdatei hinterlegt, in der ich einen kurzen Satz geschrieben habe.
(1)
2. Danach habe ich den Ordner mit '
Wise Folder Hide' versteckt. Wie man auch gut erkennen kann ist dieser Ordner im Datei-Explorer nicht mehr sichtbar. Das obwohl versteckte Dateien angezeigt werden.
(2)
3. Das Programm schien also zu funktionieren. Daraufhin habe ich mal den '
Process Monitor' überprüft, der im Hintergrund bereits fleißig aufgezeichnet hat. Da fiel mir dann gleich etwas auf. '
Wise Folder Hide' hat schlicht und einfach nur einen Ordner erstellt, dessen Name ausschließlich aus Zeichen besteht die der Windows-Datei-Explorer nicht anzeigen kann und ignoriert. Der versteckte Ordner wurde also einfach nur an einen anderen Ort verschoben.
(3)
4. Da wir jetzt schon, mit den simpelsten Vorgehensweisen, herausgefunden haben wohin '
Wise Folder Hide' die Dateien hinballert, bleiben ja nach wie vor zwei Fragen:
"Wie kommen wir an diese Dateien heran?" und
"Sind diese Dateien verschlüsselt?"
Dazu machen wir es uns einfach und besorgen uns eine '
Linux-Live-CD', in meinem Beispiel habe ich '
Kali' genommen, da ich davon immer eine CD zur Hand habe. Das funktioniert allerdings mit jeder Linux Distribution. Wenn ich etwas für den Laie empfehlen müsste, dann wäre das wohl '
Mint'.
(4)
5. Der Ordner wurde schon einmal auf der Partition ausgemacht, jetzt schauen wir mal wie es mit der Verschlüsslung aussieht. Öffnen wir doch einfach mal den Ordner und versuchen die Textdatei auszulesen - was eigentlich ohnehin unnötig ist, da wir die Miniaturansicht des hinterlegten Bildes ja bereits sehen, nachdem wir den Ordner geöffnet haben, was wiederum darauf schließen lässt das hier gar nichts verschlüsselt wurde.
(5)
Schlusswort:
Wie zu erwarten war ist das Programm mehr Schein als Sein. Ordner werden nicht wirklich versteckt und werden schonmal gar nicht verschlüsselt. Das ist allerdings auch generell nicht möglich. Wie bereits erwähnt, könnte man das dem Nutzer höchstens vorheucheln. Man könnte kopien von Dateien anlegen und diese verschlüsseln. Oder schlicht ein Archiv erstellen was mit einem Passwort versehen wird. '
Wise Folder Hide' macht sich diese Mühe aber nicht einmal.
Versteckte Ordner unter Windows wieder sichtbar machen:
Du solltest versuchen '
Schritt 4 und 5' nachzustellen. Lade dir dazu die Linux '
Mint' Distribution herunter. Die ISO-Datei kannst du auf CD brennen oder direkt auf einen USB-Stick kopieren ('
USB-Stick Bootfähig machen').
Im Anschluss versuchst du von dem, neu erstellten, Medium zu booten. Ich hoffe mal du weißt bereits wie das geht.
Bei erfolg wirst die Möglichkeit haben Linux ohne Installation, direkt von dem Medium aus, zu starten. Nachdem du den Linux Desktop vor Augen hast, brauchst du nur noch, ähnlich wie unter Windows, den Linux-Datei-Explorer aufrufen und zu dem Ordner navigieren welcher die versteckten Dateien beinhaltet.
Die Festplatten-Bezeichnungen könnten von dem abweichen, wie du es bereits von Windows her kennst. Die Ordner die du Suchst befinden sich allerdings direkt auf der Festplatte in nur einem Unterordner. Daher solltest du direkt fündig werden, sobald du die richtige Festplatte ausgewählt hast. Die Bezeichnung für den Ordner findest du auf dem Screenshot in Schritt 4.
Den Ordner musst du schlicht und einfach nur umbenennen.
Im Anschluss kannst du den PC neustarten und wieder ganz normal von der Festplatte booten. In Windows solltest du dann wieder Zugang zu deinen Bildern haben.
Gutes gelingen!
(EDIT: Irgendwie hat es mir die Bilder im Anhang zerschossen...)