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Mehr aktive Prozesse in Windows 10 Redstone 2 - das ist der Grund

Martin

Webmaster
Teammitglied
Das Redstone 2 Update für Windows 10 bringt eine gravierende Änderung beim Task-Management von Systemdiensten. Diese könnte durchaus für Missverständnisse sorgen, denn häufig achten Windows-Nutzer einfach nur auf die Anzahl der Prozesse, und es gilt: Je weniger, desto besser. Das ist grundsätzlich auch richtig, in Windows 10 Redstone 2 hat die gestiegene Zahl der aktiven Prozesse aber einen guten Grund: Sie dient der Transparenz und der Zuverlässigkeit, außerdem werden dadurch nicht wirklich mehr Ressourcen verbraucht als bisher. Weil die neue Prozess-Struktur im Taskmanager aber fast schon "chaotisch" aussieht, wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Diskussionen geben. Darum soll dieser Beitrag ein wenig aufklären, was dahinter steckt.



Die Ausgangslage
Mit Windows 2000 hat Microsoft den Systemprozess svchost.exe eingeführt, der die Systemdienste ausführt. Arbeitsspeicher war damals noch ein kostbares Gut, das Minimum für Windows 2000 waren 64 MB, empfohlen waren 256 MB. Darum hat man die Dienste gruppiert, um Arbeitsspeicher zu sparen. Jede Instanz der svchost.exe verwaltete mehrere aktive Systemdienste, und das ist bis Windows 10 auch so geblieben. Ein Screenshot aus Windows 10 Version 1607 (Anniversary Update) mach das deutlich:



Der entscheidende Nachteil hierbei ist: Wenn einer der Dienste abstürzt und die svchost.exe beendet wird, reißt er alle anderen Dienste mit, die in der selben Instanz laufen. Das kann im schlimmsten Fall zu einer ernsten Instabilität des Systems führen.

In Zeiten, wo man mit Arbeitsspeicher nicht mehr sparsam umgehen muss, ist es nicht mehr nötig, dieses Risiko einzugehen. Ab Redstone 2 erhalten daher fast alle Systemdienste - ein paar wenige Ausnahmen gibt es noch - ihre eigene Instanz der svchost.exe. Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens 3,5 GB Arbeitsspeicher verbaut sind.

So wird einerseits die Stabilität verbessert, weil der Absturz eines Systemdienstes keine Seiteneffekte mehr auslöst, andererseits wird auch die Transparenz erhöht, weil man im Taskmanager den Ressourcenbedarf eines jeden einzelnen Dienstes besser nachvollziehen kann. In der Detailansicht führt das aber eben zu der bereits angesprochenen "Explosion" der aktiven Prozesse, wie man auf diesem Screenshot sieht:



Der eine oder andere Nutzer wird da sicher verwirrt und besorgt reagieren. Vor allen Dingen dann, wenn er ein Problem in seinem System vermutet und in den Taskmanager schaut. Jetzt, wo Ihr es wisst, könnt Ihr ihnen sagen: Hat alles seine Richtigkeit und ist eine gute Sache.
 
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