Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Umstieg von Windows Phone auf Android

Jannn

kennt sich schon aus
Um es vorweg zu sagen: Windows für Phones ist okay und gut, vor allem Windows 10 mobile. Insgesamt ist es, wie soll ich sagen, etwas konsistenter als Android, und ich werte es eher als Vorteil, dass es nicht ganz so offen ist wie Android, was den Zugriff in tiefere Systembereiche betrifft. Auch die Konfigurationsmöglichkeiten sind seit Windows 10 klasse, neben einigen kleinen Baustellen, an denen die Arbeit hoffentlich nicht aufgegeben wird.

Allerdings ist die App-Welt bei Android ausgereifter: Sowohl haben gängige Apps mehr Möglichkeiten als auch ist die Welt der Profi-Apps (z.B. K9-Mail) größer.

Der Grund des Umstieges lag nicht in einem etwa schlechten System von Windows Phone 8.1 bzw. Windows 10 mobile! Nein, sondern es ist ganz einfach: Ich brauche das SAP-Bluetooth-Protokoll im Auto (auch RSAP genannt), und das beherrschen weder iOS (iPhone) als auch Windows Phone. Aber Android kann das, hier allerdings nur einige Hersteller "out of the box", insbesondere Samsung (jedoch nicht alle Geräte).

Doch nun von vorne:

Alles begann mit Windows mobile (6.5), noch vor Windows Phone. Mein erstes Smartphone war ein LG GM 750. Es machte übrigens tolle Fotos. Die Welt von Windows mobile war eine ganz andere als diejenige, die mit Windows Phone 7 begann. Man hatte ein üppigeres und dem PC ähnliches Windows-System, übrigens für PDA entwickelt, welches auf dem Phone allerdings teilweise sehr kleine Symbole und Schriften aufwies.

Das Nokia Lumia 800 war der Eintritt in die "neue Welt" mit Windows Phone 7. Einerseits hatte diese Welt ziemlich geringe Konfigurationsmöglichkeiten, aber fast alles war schon so gesetzt, wie ich es einstellen würde, wenn es die Möglichkeiten dazu gegeben hätte. Ich selbst fand es auch gut, dass Fotos für den Mailversand auf rund zwei Megapixel reduziert wurden, kombiniert mit optimalen Reduktionsalgorithmen (JPG-Komprimierung). Das war ja auch bis Windows Phone 8.1 so.

Es folgte ein Nokia Lumia 925. Tolles Gerät, auch der Wechsel auf Windows Phone 8 gefiel mir durchweg gut. Ohne Frage war hier eine sehr gute und ausgewogene Kamera enthalten.

Danach gab es ein Nokia Lumia 1020. Dass die Kamera grandios ist, braucht man hier wohl kaum noch zu erwähnen. Nur die lange Start- und Speicherzeit ist negativ (Schnappschüsse unmöglich), weshalb ich das Lumia 925 im Vergleich dazu als ausgewogen bezeichnete.

Das nächste Phone war ein Microsoft Lumia 640 XL LTE mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis und ziemlich guter Kamera, wenn man bedenkt, dass man sich hier nicht in der Oberklasse befindet: bei abnehmendem Licht werden die Unterschiede deutlich. Die Akkulaufzeit ist auch bei recht heller Displayeinstellung erstaunlich lang. Und es war schon mit der zweiten Version von Windows Phone 8.1. ausgestattet, mit der eine Kopplung mit einer externen Tastatur möglich ist, so dass das Universal Foldable Keyboard von Microsoft eine willkommene Ergänzung ist, wenn man recht viel auf dem Phone schreibt, z.B. für den Job.

Zwischenzeitlich habe ich einigen Bekannten Geräte empfohlen, darunter das Lumia 640 LTE und das Lumia 550. Letzteres hat als Einsteigergerät bereits LTE und ein knackiges Display. Des Weiteren habe ich einige Geräte auf Windows 10 mobile upgedatet.

Windows Phone 8.1, insbesondere die Version 2, die auf wenigen Geräten zu finden war (zumindest auf den 640er Modellen), fand ich bereits echt gut. Windows 10 mobile ist gegenüber Windows Phone 8.1. ein nächster, gravierender Schritt nach vorne, auch im Vergleich zu Android, und den Vergleich habe ich ja nun.

Nun zum Wechsel auf Android:

Seit Jahren nutzte ich ein klassisches Barren-Handy, das Nokia 515, als Telefonie-Gerät. Eine der Gründe dafür ist, dass es das SAP-Protokoll (RSAP-Protokoll) beherrscht. Dieses ist ein Bluetooth-Protokoll, mit dem sich entsprechende Freisprecheinrichtungen die SIM-Karten-Daten ziehen (sowie das Telefonbuch übertragen) und eigenständig per Außenantenne funken. Neben der Tatsache, dass der Funk weitgehend aus dem Auto herausgeholt wird, verbessert sich die Audioqualität, weil die Bluetooth-Audiostrecke zwischen Handy und Freisprecheinrichtung, die es beim Hands-Free-Protokoll gibt, entfällt. Folglich ist die Audioqualität auch nicht abhängig vom Audiodesign des jeweiligen Handys. Nachteile von SAP auch noch kurz erwähnt: SMS landen auf dem Autotelefon statt auf dem Phone, Internetverbindungen sind während der Fahrt nicht möglich.

Sowohl das iPhone als auch Windows Phone bzw. Windows 10 mobile beherrschen SAP (RSAP) allerdings nicht, was mich beim Einsatz von zwei Phones nicht weiter störte. Mittlerweile war es aus weiteren Gründen, die hinzukamen, mein Wunsch, auf ein Gerät umzusteigen, welches alles kann, was ich brauche. Hier kommt nur Android in Frage, und hier wiederum am ehesten Samsung (neben wenigen anderen Möglichkeiten), weil Samsung mit vielen Geräten (allerdings nicht mit allen) SAP "out of the box" beherrscht.

Und nun bleibt mir zu sagen, nach intensiver Vertiefung in Android, dass Windows 10 mobile dem System Android grundsätzlich in nichts nachsteht, was mir bisher gravierend aufgefallen wäre. Windows hat ja nun seit der Version 10 mehr Konfigurationsmöglichkeiten erhalten, ist aber in der Konfiguration auch sortierter geworden, und besonders die Datenschutzeinstellungen (das Festlegen von Berechtigungen) sind sinnvoll und willkommen.

Gleichzeitig ist zu sagen, dass die App-Welt in Android nicht nur üppiger ist (was mich weniger stört, denn ich brauche nur einige gute Basics), sondern dass viele Standard-Apps auch ausgereifter sind und mehr Möglichkeiten enthalten. Auch finden sich, wenn die Standardfunktionen nicht ausreichen, im Store eher professionelle Alternativen als in Windows Phone 8 bzw. Windows 10 mobile.

Dennoch kann man nicht von einem Manko von Windows sprechen, denn das System samt aller Apps hat bei mir stets zuverlässig funktioniert, darunter auch das Mail-System (bei individueller Einrichtung unter Nutzung von IMAP). Für mich liegen Android und Windows 10 mobile - Stand heute - dicht beieinander, wobei das System an sich bei Windows irgendwie konsistenter, knackiger, und trotz der mittlerweile vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten überschaubarer ist. So meine derzeitige Meinung, allerdings sind diese Unterschiede nicht wirklich gravierend, zumal jedes der beiden Betriebssysteme hier und da besser ist als das andere. Ich behaupte, die Pro-Punkte für Windows nicht nur aus Gewohnheit zu nennen, denn bei Systemwechseln habe ich stets, wenn ich etwas besser fand, das Alte ganz schnell gedanklich hinter mir gelassen. (Das war auf dem PC mit dem Wechsel von Windows 7 auf Windows 8 auch so, welches ich toll fand, entgegen fast aller Leute in meiner Umgebung. Aber wenn man sich einmal tiefer damit beschäftigt hatte, war es leicht und logisch zu bedienen, wobei unter der Oberfläche allerdings die Kluft zweier Systeme blieb, d.h. nicht alles war toll, u.a. gab es die alte Sytemsteuerung und die neue, anfangs spartanische Konfigurationsoberfläche.)

Nun habe ich zum Vergleich eben noch mein Lumia 640 XL LTE, welches ich auf Windows 10 mobile gesetzt habe und gelegentlich noch nutze, so dass ich immer mal wieder einen Vergleich machen kann, und genau hierbei gefällt mir einiges bei Windows genauso gut und teils besser. Das Design insgesamt, der Browser Edge, die neuen Hamburger-Menüs sind einige von den Dingen, die bei Windows einfach klasse sind. Nach wie vor kann ich Windows empfehlen, für mich befinden sich die Systeme im Großen und Ganzen auf Augenhöhe, jedes mit seinen positiven Besonderheiten. Übrigens: Auch in Android sind die Programme von Microsoft Office enthalten, OneDrive lässt sich installieren und dergleichen. Ach ja, ein Letzteres: Windows ist universeller kompatibel mit Adress- und Kalenderkonten. Android verlangt hierfür das Google-Konto, währdend man in Windows Phone bzw. Windows 10 mobile problemlos Konten von Google, Outlook (Hotmail) und wahrscheinlich einigen anderen einbinden kann.

Info: Der Vergleich fand/findet statt zwischen Windows 10 mobile und Android 6.0 (Marshmallow).
 
Zuletzt bearbeitet:
Anzeige
Früher war SAP bei Nokias Standard, während es sonst fast keiner nutzte. Das hätte MS mal beibehalten sollen. Ist schließlich die mit Abstand beste Weise, im Auto zu telefonieren. Schon allein deswegen, weil die Karosse nen Faradayschen Käfig darstellt und eine externe Antenne schon um ein Mehrfaches überlegen ist. Dann darf aber auch die Sendeleistung noch doppelt oder fünfmal höher sein. Wenn die Handys noch Antennenbuchsen hätten, wäre das aber fast genauso gut bei viel weniger Aufwand.
Bei Vauweh gabs um die Jahrtausendwende als Option ein in die Ablage der MAL einsetzbares Nokia, allerdings noch ganz alter Standard, nicht mal POP-Port, aber mit Antennenanschluß und Freisprechen.
 
@ corvus:

Zum Thema SAP: Richtig, kaum jemand fragt danach oder verlangt das. Ich glaube, jeder kennt Leute, die sich businessmäßig neue Autos kaufen, wobei alles Mögliche (oder vieles vom Möglichen) rein kommt, wobei das Thema Freisprechen stiefmütterlich behandelt wird. Wer sieht nicht auch Leute vorbeifahren, die in teueren Autos das Handy am Ohr haben, wobei schon das simple und sehr gut funktionierende Hands-Free-Protokoll geholfen hätte ... Bei SAP sinkt das Interesse dann endgültig ab, und selbst die Empfehlung: "Wenn du schon ein neues Auto aus der VW-Gruppe bekommst, welches du frei konfigurieren kannst, dann wähle zumindest die Premium-FSE" wird in den Wind geschlagen, wobei sich das Galaxy 5, 6 oder 7, welches genau diese Leute schon hatten, problemlos damit gekoppelt hätte.

Und wo wir gerade bei der VW-Gruppe sind: Beim Smog außen (Abgas) können wir wenig machen (sarkastisch gesagt, bezogen auf die VW-Abgasaffäre), aber bei der Verminderung des Funklevels im Auto sehr wohl. Meine eigenen Messungen zeigen, dass der Unterschied etwa (oder mehr als) 1:100 beträgt (Bezug: 2G/GSM-Telefonie).

Vielleicht gibt es einen leichten Pro-Trend für SAP im Zusammenhang mit der immer größer geschriebenen Car-Connectivity. Hier (Beispiel: Audi connect) gibt es dann auch wieder die Möglichkeit, eine separate SIM-Karte einzusetzen, was gegenüber SAP (geringere) Vor- und Nachteile hat. Und für die, die sich nicht auskennen: Die Möglichkeit, eine separate SIM-Karte einzusetzen, die dann im Auto verbleibt, erfordert ja ein eigenes und vom Handy unabhängig funktionierendes Autotelefon. Der Unterschied zwischen eingesetzter SIM-Karte und Nutzung von SAP ist gering: Bei SAP werden die SIM-Karten-Daten vom Phone importiert und vom Autotelefon verwendet. Bei voller Connectivity kann damit auch ein WLAN-Hotspot für das Auto gespeist werden. Vorteile von SAP statt dauerhaft eigesetzter SIM-Karte: Nur ein Telefonbuch (nämlich das auf dem Phone) erforderlich, keine Kosten für zusätzliche SIM-Karte, leichterer Wechsel bei Nutzung durch einen anderen Fahrer, dessen Telefon automatisch gekoppelt werden soll.

SAP (RSAP) ist klasse, für mich überwiegen die Vorteile gegenüber dem Hands-Free-Protokoll bei weitem. Bei mir kommen Autos bzw. Automarken, die SAP nicht beherrschen, nicht in Frage. Und das sind leider die meisten. - Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich businessmäßg recht viel telefoniere, was bei den meisten (Privat-) Fahrern nicht so sein dürfte, weshalb in den meisten Fällen das Hands-Free-Protokoll gut und ausreichend sein dürfte.

Welche Phones und welche Autos SAP können, darüber kann man sich in Wikipedia ganz gut informieren.
 
Ich verwende zur Zeit auch 2 Hands ein Lumia 625 mit Windows phone 8.1 u. ein umi Touch mit Andoid 6 Marshmallow . Das Umi ist toll . Android App Facebook gefällt mir die Animation besser . Aber alles andere .! Bin froh wenn ich wieder Windows habe . Es gefällt mir nicht das Andoid . Ich kann mich einfach nicht damit so richtig anfreunden !
 
Anzeige
Oben