Selbst wenn es so wäre, dürfte es kaum eine unmittelbare und spürbare Konsequenz für China haben. Wir stehen hier ja vor drei grundlegenden Problemen: Die chinesische Regierung lässt nicht ansatzweise einen Einfluss von außen zu und lässt jeden Versuch an sich abtropfen, sie verfolgen einen aggressiven Expansionskurs (egal ob im südchinesischen Meer, bei Hongkong und Taiwan im Sinne der Ein-China-Politik oder über Projekte wie die neue Seidenstraße) und sie sind die zweite große Supermacht der Gegenwart neben den USA, die eine massive wirtschaftliche Bedeutung im geopolitischen Kontext inne haben.Wenn das stimmen sollte, dann wäre das eine Meganonplusultra Katastrophe gegen oder für China.
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Was soll der Westen da machen? Sicherlich könnten wir unsere Unternehmen abziehen und weiter auf wirtschaftlichen Druck setzen, aber durch die Gegenreaktionen aus Peking würde sich da eh gegenseitig aufheben. Isolieren kann man China auch nicht, denn anders als die damalige Sowjetunion wird China wegen Nordkorea auch vom Westen gebraucht und hat seinen Expansionskurs sowieso schon mit dem großen Freihandelsabkommen im letzten Jahr sowie dem Ausbau nach Europa und Afrika zu weit fortgesetzt. Davon mal abgesehen: In Peking wissen sie sehr genau, dass die westlichen Staaten viel mehr zu verlieren haben, und eine Reaktion würde auch voraussetzen, dass sich der Westen (nicht nur die NATO und EU, auch Australien, Neuseeland etc.) mal einig ist, was er will. Das schaffen wir ja nicht mal bei der Türkei, Russland oder dem Nahen Osten, und das sind wesentlich kleinere Kaliber.
Kurzum: Das ist kein Schaden. Das ist bestenfalls ne Delle im Chassis, die mit dem Hammer wieder ausgebeult wird, und dann geht es weiter wie bisher.