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"Gendergerechte Sprache" in den Artikeln von Dr. Windows

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Jetzt wird hier wohl auch gegendert. Es gibt kein Entkommen.
Ich bin dafür, dass Mann, Frau, Divers im Profil der Webseite einstellen kann, ob er/sie/es einen Artikel in
( ) deutsch bis 2020
( ) gegenderter Form
( ) weiblicher Form
( ) diverser Form, oder
( ) männlicher Form
lesen möchte.
Bitte ankreuzen!

Vielleicht reicht es ja auch wie bei der Werbung für Medikamente "... frag den Artz oder Apotheker" nach jedem Artikel den Hinweis zu bringen "Ich weiß, dass es mehrere Geschlechter gibt und eine Nichtnennung soll keinen Diskriminierung sein." oder Ähnliches. Das kann dann auch Jeder in seine Signatur packen und ist sauber.
 
Ich habe diese beiden Beiträge aus dem ursprünglichen Kommentarthread nach hierher verschoben, weil sie ja nichts mit dem eigentlichen Thema dort zu tun haben und ich außerdem denke, dass wir darüber nicht zum letzten Mal diskutieren.

Bislang "gendere" ich nicht in meinen Artikeln, aber ich finde es dennoch in Ordnung, dass Tobias es in diesem Fall getan hat. Ich gestehe gerne, dass ich mich damit sehr schwer tue, aber ich bin halt auch ein weißer alter Mann und mit vielen gesellschaftlichen Prägungen aufgewachsen, die ich vermutlich niemals ganz aus dem Kopf bekommen werde, egal ob ich das will oder nicht.

Wenn ich es besser machen kann, dann will ich es gerne tun. Es fällt mir allerdings bisher ziemlich schwer, mich wirklich ruhig und sachlich damit auseinanderzusetzen, weil die Diskussionen oft mit dem Messer zwischen den Zähnen geführt werden.

Ich glaube tatsächlich, dass unsere Sprache männlich dominiert ist und dass man Vieles besser machen kann, ohne dass es albern wirkt oder man sich als Mann deshalb gleich fühlen muss, als würden einem die Klöten abgeschnitten. Das wird aber ein langer und anstrengender Prozess. Wenn man diesen Weg mit gegenseitigem Verständnis und dem nötigen Schuss Humor geht, dann kann das dennoch Spaß machen. Leider werden Diskussionen wie diese aber allzu gern von den Leuten besetzt, die lieber spalten als vermitteln wollen, das macht es wirklich schwer.
 
@Martin
Unsere Sprache hat sich einfach über Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist daran orientiert, dass es ursprünglich eine naturgegebene Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern gab. Nämlich die, der Mann ist der Ernährer und die Frau ist zuständig für den Nachwuchs und dessen Aufzucht. Genau diese Rollenverteilung findet man in der gesamten Natur, sowohl im Tier- als auch im Pflanzenreich.

Mit der Genderei wird versucht, diese natürliche und durchaus sinnvolle Trennung zu negieren und ungeschehen zu machen. Es wird uns mit Gewalt eine Sprache aufgezwungen, die künstlicher und willkürlicher nicht sein kann. Und, durch diese Verballhornung unserer Sprache erzwingt man schon gar keine Gleichberechtigung von Frauen gegenüber Männern - denn die fängt nicht bei der Sprache, sondern alleine im Kopf an. Aufgezwungene Sprachregelungen sind da höchstens kontraproduktiv.

Aber es muss ja alle paar Jahrzehnte unbedingt irgend jemanden geben, der uns aus rein ideologischen Gründen von oben herab eine sprachliche Erneuerung aufoktroiert. Hat ja schon öfter richtig toll geklappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ein Kind der 60-er Jahre und Informatiker der 80-er habe ich schon einige Bewegungen (üb-)erlebt. Emanzipation, Atomkraft Nein Danke, Nieder mit den Pershings, Waldsterben, Volkszählungsverweigerer, Quotenregelungen, Willkommenskultur, etc.. Das hat natürlich abgefärbt und ich glaube, den weitaus meisten Menschen mit Achtung zu begegnen. (Ja, und es gibt auch Menschen, wie Massenmörder*innen, Kriegstreiber*innen, Kinderschänder*innen, die meine Achtung nicht bekommen.)

Mich nervt, dass ich glaubte, eine Sprache über Jahrzehnte hinweg einigermaßen gut zu beherrschen. Menschen achte ich, unabhängig vom Geschlecht. Und jetzt kommt es mir so vor, als würde mit einem moralischen Finger auf mich gezeigt, wenn ich nicht die Sternchensprache spreche. Die sich selbst erhöhende Moral neigt dann dazu, den stabilen Charakter als „Ewig Gestrigen“ zu klassifizieren. Als Kind der 60-er verwehre ich mich aber, ein „Ewig Gestriger“ zu sein! Diese Betitelung wird ja gern von den Heilsbringern verschiedener Couleur benutzt. Damit bekommt die Moral der allzeit politisch Korrekten leider eine fast religiös dogmatische Komponente. Und an diesem Punkt fühle ich mich, wenn ich mich nicht mit den aktuellen Sternchen solidarisiere, in meiner Persönlichkeit deutlich eingeschränkt / angegriffen / missachtet / unschuldig verurteilt etc.

Wie sieht es eigentlich in den Staaten aus, in denen es keine geschlechtsspezifischen Artikel gibt (engl.: The. Andere Sprachen sind mir nicht so geläufig)? Sind uns diese Sprachräume beim Geschlechter-und-Moral-Friede-Freude-Eierkuchen-Spiel in der Punkteliste voraus?
 
@tecwatcher du beschreibst meinen Konflikt teilweise ganz gut. Ich habe tatsächlich auch die latente Angst, für ein Arschloch gehalten zu werden, weil in ein Verhalten oder eine Äußerung etwas interpretiert wird, was ich nicht bin oder zumindest nicht sein will. Ich betrachte das althergebrachte "Rollenverständnis" von Mann und Frau als überholt, trotzdem lebe ich es vermutlich hier und da völlig ungehemmt aus, ohne es zu merken. Dafür möchte ich dann nicht in den Rücken geschossen werden, man soll mir das bitte nachsehen und mir zeigen, wo ich dazulernen kann.

Ich finde mich auch in dem Punkt von dir wieder, dass mich der Gedanke nervt, meine eigene Sprache neu lernen zu sollen. Ich frage mich allerdings ebenso, ob ich das Recht habe, deswegen genervt zu sein, nur weil es für mich unbequem ist.

Außer Deutsch und Englisch kenne ich auch keine weiteren Sprachen, von daher weiß ich nicht, inwiefern das ein globales Problem ist. Die deutsche Sprache zu "neutralisieren", halte ich für eine Mammutaufgabe, ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass es möglich ist. Das Sternchen kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, und es gibt jede Menge Beispiele, wo es einfach nur albern wird, wenn man geschlechtsneutral formuliert - mein Lieblingsbeispiel hierfür ist der Bürger*innensteig 😁. Das kann niemand ernsthaft wollen.

Ich möchte mich gerne an Lösungsansätzen beteiligen, weil ich der Meinung bin, dass auch viele Gegenargumente falsch sind. Es wird beispielsweise gerne argumentiert, dass an "der Kunde" nichts falsch ist, weil das ja ein allgemeines Wort ist und damit "die Kundin" automatisch mitgemeint ist. Sage ich zu diesen Leuten "Na wenn das so ist, dann ändern wir das doch einfach und sagen in Zukunft generell "die Kundin" - "der Kunde" ist ja dann automatisch mitgemeint.", dann finden die das komischerweise auch wieder falsch.
 
. Ich habe tatsächlich auch die latente Angst, für ein Arschloch gehalten zu werden, weil in ein Verhalten oder eine Äußerung etwas interpretiert wird
Dann wurde das Ziel erreicht.
Männer sind verunsichert und sind bei der Suche ihrer Rolle in der Gesellschaft so verunsichert, dass sie schwanzeinziehend umherirren...
Haben nun die kerle davon.
Wie haben schon die Ärzte gesungen? [...] runter mit der Männlichkeit

 
Ich finde mich auch in dem Punkt von dir wieder, dass mich der Gedanke nervt, meine eigene Sprache neu lernen zu sollen. Ich frage mich allerdings ebenso, ob ich das Recht habe, deswegen genervt zu sein, nur weil es für mich unbequem ist.
Also mir gehts nicht darum, es geht mir auch nicht um das klassische Rollenverständnis, das ich gar nicht lebe. Im Gegenteil, meine Frau verdient besser als ich und ich mache mehr im Haushalt, weil ich im Gegensatz zu ihr nicht im Schichtbetrieb arbeite.

Ich sehe hier nur, wie man uns, nach den Erfahrungen der letzten einhundert Jahre, erneut ein rein ideologisch begründetes Sprachmuster aufzwingen will. Vom Schriftleiter, über den Broiler, zu den Human Ressources und nun auch noch der/die/das Bürger:Innen:Leinchen. Jedesmal drückt man uns darüber eine politische Agenda aufs Auge, die nur von wenigen gewollt ist und der wir uns, im Zweifel zur Vermeidung sozialer Ächtung, gefälligst zu beugen haben.

Es kann keine Lösung sein, unsere Sprache zu verhunzen, um damit ein überkommenes Rollenverständnis los zu werden. So klappt das einfach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine gendergerechte Sprache etwas an den vielfältigen Diskriminierungen von Frauen und dem unterschwelligen Sexismus ändert. Dazu sind in unserem doch sehr konservativen Land noch sehr große Anstrengungen notwendig. Weltweit sieht es noch schlimmer aus.

Die gendergerechte Sprache wird in den angelsächsischen Ländern seit ca. 50 Jahren, in den deutschsprachigen Ländern seit ca. 40 Jahren, propagiert. Herausgekommen ist, außer komischen Wortgebilden, nichts.

Ich kann mir ferner nicht vorstellen das diese komischen Wortgebilde in unsere Umgangssprache einziehen.
Dies hat einen einfachen Grund: Umgangssprache ist immer einfach.

Die ist ein Kommentar von einem alten weißen Mann von 70 Jahren, der schon vieles kommen und gehen gesehen hat.
 
Ich habe tatsächlich auch die latente Angst, für ein Arschloch gehalten zu werden, ... was ich nicht bin oder zumindest nicht sein will.
@Martin, Wie wahr! Genau da spürst Du die Macht und den Druck der selbsternannten moralischen Instanz! 👍

In meinem direkten Umfeld von 3 Familien verdienen überall die Frauen mehr als die Männer. Gerade wenn er/sie/es in Richtung drittem, viertem Lebensabschnitt kommt, habe ich in meinem Umfeld gemerkt, dass die Männer eher schwächeln (und früher sterben), als die Frauen. Für das dritte Geschlecht fehlen mir die Beobachtungspunkte.

Es geht mir aber weniger um ein Rollenverständnis, das sich in meinem Umfeld auch in verschiedensten Ausprägungen variiert, sondern um meine geliebte bekannte deutsche Sprache.
Ich kann mich ja noch zur Not damit abfinden, dass aus Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Teilnehmenden werden. Aber, dass bei einem Fußballspiel mit 100% Männern evtl. von Schiedsrichter*innen geschrieben wird, geht mir einfach gegen den ästhetischen Strich. Es gibt eine w und m Form. Dann kann ich sie auch verwenden.
Eine Sprache hat einen Sing-Sang. Sie dient zur erleichterten Verständigung über die Handzeichen hinaus. D.h. sie sollte einfach und "verständlich" sein. Die Sprache mit künstlichen intellektuellen und moralischen Sternchen zu spicken, erinnert mich an längst vergangene Zeiten, als das Volk sächsisch, bayrisch oder rheinisch sprach, bei Hofe aber französisch gesprochen wurde.

Wer diese Hochsprache nicht sprach, gehörte nicht dazu. Das ist der zweite gesellschaftliche Druck, der droht, wenn man das Sternchen ignoriert. ☝️☝️☝️

Ich habe eine tiefe Abneigung dagegen, dass ich zu einem Gutdenker in einer neuen Freiheit manipuliert werden könnte.

Begriffe Gutdenker und Freiheit siehe 1984:
 
ot:
irgendwie wär´s besser wenn nicht zuviele alte weiße Männer sondern mehr weise Männer schreiben würden ... ;)
 
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