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Surface Laptop 4 im Test: Fortschritt oder Stillstand?

DrWindows

Redaktion
Surface Laptop 4 im Test: Fortschritt oder Stillstand?
Surface Laptop 4 Review Titelbild


Ab heute ist das Surface Laptop 4 auf dem deutschen Markt zu haben. Seit einer Woche habe ich sowohl die 13,5 Zoll Version mit Intel-Prozessor als auch das AMD-Modell mit 15 Zoll bei mir. Das Surface Laptop ist ein alter Bekannter, ich musste mich bei meinem Test also nur auf die Dinge konzentrieren, die sich geändert haben.

Selten war ich so hin und her gerissen, was die Gesamtbeurteilung angeht. Positiv formuliert kann ich schon mal sagen: Wer ein Surface Laptop der ersten oder zweiten Generation besitzt und mit dem Surface Laptop 4 liebäugelt, der macht nichts falsch, denn es gibt Vieles, was sich verbessert hat.

Surface Laptop 4 - 13 und 15 Zoll Version

Gleichzeitig steckt mir nach der vierten Generation aber unter dem Strich einfach zu viel Stillstand im Surface Laptop (wie auch in der gesamten Surface-Reihe), darauf gehe ich weiter unten noch im Detail ein.

Folgende Varianten hatte ich im Einsatz:

  • 13,5 Zoll in „Eisblau“ (Alcantara), Intel Core i7-1185G7, 16 GB RAM, 512 GB SSD
  • 15 Zoll in Schwarz, AMD Ryzen 7 4980U, 16 GB RAM, 512 GB SSD

Beide Geräte haben eine UVP von 1.849 Euro.

Design & Verarbeitung​


Wie das Surface Laptop aussieht, weiß inzwischen jeder. Auch die vierte Generation sieht immer noch so aus wie die erste, nach wie vor besteht das Gehäuse aus Aluminium und nicht aus Magnesium wie die anderen Geräte der Serie.

Das Design ist sicherlich zeitlos und im Grunde finde ich es nach wie vor wunderschön, die dicken Ränder um das Display wirken allerdings inzwischen nicht mehr modern und tragen ihren Teil dazu bei, dass man den Eindruck bekommt, Microsoft investiere in die Weiterentwicklung seiner Geräte derzeit nur das Nötigste.

Das schwarze Gehäuse scheint mir etwas weniger anfällig für Fingerabdrücke zu sein, als das noch beim Surface Laptop 3 der Fall war, vielleicht ist das aber auch Einbildung. Ästheten sollten das Microfasertuch dennoch stets in Griffweite haben.

Während es das große Surface Laptop 4 weiterhin nur mit Vollmetallgehäuse gibt, hat man beim kleineren Modell die Wahl zwischen Metall und Alcantara. Hier ist als neue Farbe „Eisblau“ hinzu gekommen. Diese hat mir schon beim Surface Laptop Go sehr gut gefallen, beim Surface Laptop 4 kommt sie allerdings leider nicht so zu Geltung. Äußerlich wirkt es eher wie Silber, erst bei genauerem Hinsehen erkennt man den Blaustich.

Surface Laptop 4 13 Zoll in Eisblau Surface Laptop 4 13 Zoll in Eisblau

Display​


Beim 13,5 Zoll Modell haben wir es wie bisher mit einer Auflösung von 2.256 x 1.504 Pixel zu tun, der 15-Zöller hat 2.496 x 1.664 Bildpunkte. Das bewährte Seitenverhältnis von 3:2 ist selbstverständlich ebenfalls geblieben.

Die Displays der Surface-Geräte habe ich stets gelobt. Sie sind zweifellos immer noch gut, aber eben seit Jahren auf dem selben Stand. Die Display-Technologie im Surface Laptop ist nunmehr vier Jahre alt. Andere Hersteller bieten im Premium-Segment volle sRGB-Abdeckung oder Pantone-Validierung. Einige Notebooks wie das kürzlich getestete Portege X30W haben matte Touch-Displays, Samsung spendiert seinen Geräten einen extra hellen Outdoor-Modus, HP hat einen Blickschutz entwickelt. Das sind nur einige Beispiele, welche Ideen der Notebook-Markt in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

Nichts davon findet sich im Surface Laptop 4, der stark spiegelnde Bildschirm kann bei Tageslicht selbst im Büro zum Problem werden, an einen Einsatz im Freien ist nicht zu denken.

Der Stillstand ist hier im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar. Ein besonderes Ärgernis ist und bleibt der adaptive Kontrast, bei dem man wissen muss, wie man ihn los wird.

Wie gesagt: Das Display im Surface Laptop 4 ist gut, aber es passt nicht mehr zu einem Gerät, das in der Maximalausstattung 2.700 Euro kostet.

Surface Laptop 4 - 13 und 15 Zoll Version

Tastatur und Touchpad​


Die Surface-Geräte waren für mich immer erste Wahl, weil dort so hervorragende Tastaturen verbaut sind. Das ist nach wie vor der Fall, aber sie hat sich eben auch seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt, während andere Hersteller deutlich aufgeholt haben. Die Tastatur ist daher kein herausragendes Merkmal mehr beim Surface Laptop 4, sie ist so gut wie das, was man überall bekommt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Ob man Alcantara oder Metall bevorzugt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Das Tippgefühl ist auf beiden Varianten praktisch identisch, die Tastatur der Alcantara-Version arbeitet allerdings einen Tick leiser. Wenn man einen Unterschied ausmachen möchte, dann ist der Anschlag bei der Metallversion etwas fester. Beim Alcantara-Modell federt die gesamte Tastatur bei jedem Tastendruck ein wenig mit, dadurch fühlt es sich für mich einen Hauch komfortabler an.

Das Touchpad ist nach wie vor eine Wucht und mit 115 mm x 76.66 mm großzügig dimensioniert. Von seinem dumpfen Klicken kann man gar nicht genug bekommen.

Surface Laptop 4 15 Zoll in Schwarz

Sound​


Der Klang des Surface Laptop war schon seit der ersten Generation sensationell gut. In den letzten vier Jahren hatte ich mehrere Dutzend Laptops auf meinem Schreibtisch, keiner davon konnte dem Surface Laptop in dieser Disziplin das Wasser reichen.

Beim Surface Laptop 4 kommt als neues Feature Dolby Atmos hinzu, und es bringt tatsächlich nochmals eine deutliche Verbesserung. Nach wie vor klingt das kleinere 13,5 Zoll Modell besser und ausgewogener, aber auch beim 15-Zöller ist der Fortschritt hörbar.

Geblieben ist das alte Problem, dass die Lautsprecher durch die Tastatur abstrahlen. Wenn man also tippt und die Hände dabei über die Tasten fliegen, hat das mitunter hörbare Auswirkungen auf das Klangbild, was durchaus störend wirken kann.

Diese kleine Einschränkung ändert für mich allerdings nichts an der Feststellung: Das Surface Laptop 4 ist der King of Laptop-Sound.

Akkulaufzeit: Endlich signifikant besser​


Für das kleine Surface Laptop 4 mit Intel-CPU nennt Microsoft eine Laufzeit von „bis zu 17 Stunden“, die 15-Zoll-Variante mit AMD Prozessor soll noch eine halbe Stunde länger durchhalten.

Erwartungsgemäß weichen die Werte in der Praxis davon nach unten ab, dennoch kommen beide Modelle auf sehr ordentliche Laufzeiten. Bei meinem typischen Office-Mix (Browser, E-Mail, Spotify, leichte Bildbearbeitung) hielten beide Varianten etwas über 10 Stunden durch.

Nach einer Woche und nur jeweils zwei kompletten Durchläufen sind diese Ergebnisse zwar nicht repräsentativ, aber in jedem Fall vielversprechend. Ergänzen muss ich dazu noch, dass ich auf beiden Geräten den adaptiven Kontrast (siehe oben im Abschnitt Display) deaktiviert hatte, was die Akkulaufzeit ein wenig verkürzt. Mit den Werkseinstellungen hätten beide Geräte wohl noch etwas länger durchgehalten.

Einen Standby-Test habe ich ebenfalls gemacht. Beide Geräte klappte ich mit mehreren geöffneten Anwendungen zu und 24 Stunden später wieder auf. Beide hatten fünf Prozent der Akku-Kapazität eingebüßt.

Performance​


Beim Surface Laptop 4 hat man anders als noch beim Vorgänger die freie Wahl zwischen AMD und Intel, denn AMD-CPUs gibt es jetzt auch in der kleineren Version.

Microsoft gibt in einem Support-Dokument Hilfestellung bei der Prozessor-Auswahl: Wer auf eine besonders lange Akkulaufzeit und hohe Multithreading-Leistung Wert legt, der soll die AMD-Version des Surface Laptop 4 nehmen. Wo es überwiegend auf Single-Thread-Leistung ankommt, sei Intel die bessere Wahl.

Beim Surface Laptop 3 war die Entscheidung einfach, denn die AMD-Variante reagierte deutlich träger und bot keinerlei Vorteile bei der Akkulaufzeit, eher im Gegenteil.

Beim Surface Laptop 4 hat sich das Blatt aber gewendet. Die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit war beim Ryzen 7 4980U in der „Microsoft Surface Edition“ stets besser als beim Intel Core i7-1185G7, dafür wacht die Intel-Version quasi augenblicklich aus dem Standby auf, wenn man das Laptop öffnet. Bei der AMD-Version dauert es 1-2 Sekunden.

Benchmarks und tiefergehende technische Analysen überlasse ich den Experten, ich halte an dieser Stelle fest: Beide Varianten haben ordentlich Leistung unter der Haube und es gibt keine Gründe mehr, sich gegen die AMD-Version zu entscheiden.

Eine angenehme Gemeinsamkeit haben beide Modelle: Microsofts Versprechen, dass man den Lüfter im Alltag niemals hört, wurde während meines Tests eingelöst. Ich habe ihn nicht ein einziges Mal wahrgenommen.

Sonstiges und Fazit​


Bei der Vorstellung des Surface Laptop 4 hat Microsoft die deutlich verbesserte Kamera hervorgehoben. Ich habe zum Vergleich nur das Surface Laptop 2 hier, es liegen also zwei Generationen dazwischen. Ich kann in der Tat bestätigen, dass die Kamera insbesondere bei schwachen Lichtverhältnissen ein besseres Bild liefert.

Ich habe wirklich mit mir gekämpft, wie ich das Fazit formulieren soll: Eher wohlwollend, weil das Surface Laptop 4 zwar in vielen Punkten gleich, in einigen Punkten aber auch besser ist als sein Vorgänger. Oder lieber schonungslos, weil einfach zu viel Stillstand in diesem Gerät steckt?

Ihr bekommt beide Versionen:

Das Surface Laptop 4 ist als Gesamtpaket im Jahr 2021 definitiv nicht mehr auf Augenhöhe mit der Konkurrenz im Premium-Segment. Die Tastatur bietet keinen Wettbewerbsvorteil mehr, das Display ist aus der Zeit gefallen. Die Akkulaufzeit ist endlich besser, im Verhältnis zum nach wie vor üppigen Gewicht der Geräte (1,3 bzw. 1,55 kg) ist das aber immer noch zu wenig. Andere Hersteller bauen leichtere Geräte, die länger laufen, wie beispielsweise das bereits erwähnte Portege X30W.

Was man beim Display besser machen könnte, habe ich oben bereits aufgezählt. Der Surface Connector war viele Jahre eine hervorragende Lösung, in Zeiten von Thunderbolt 4, das wir hier vergeblich suchen, hat er allerdings ausgedient.

Webcam-Sicherheitsfeatures wie mechanische Blenden oder Hardware-Schalter sind in der Oberklasse inzwischen Standard, auch das vermissen wir beim Surface Laptop 4. Eine LTE- oder 5G-Option ist ebenfalls nicht verfügbar.

Nichtsdestotrotz ist das Surface Laptop 4 ein Fortschritt gegenüber seinem Vorgänger: Es ist schneller, hält deutlich länger durch, hat immer noch den besten Sound, und das Design hat auch nach Jahren nichts von seinem Charme eingebüßt.

Das Preis-/Leistungsverhältnis ist ebenfalls besser geworden, man bekommt beim neuen Modell mehr RAM und SSD-Speicher für sein Geld, die Topmodelle sind deutlich günstiger geworden.

Wer von einem älteren Modell auf das neuere umsteigt und die obige Kritik einfach ignoriert, der kauft in jedem Fall ein Gerät, mit dem man glücklich werden kann.



Disclaimer: Die Testgeräte wurden von Microsoft leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Wo ersetzt Thunderbolt denn den Surface Connector? Genau - garnicht. Wer im Premium-Segment unterwegs ist, der will auch Premium beim Komfort. Nicht nur beim Netzteil unterwegs, sondern insbesondere beim Dock am Schreibtisch: Apple-Fans würden sonst was anstellen um da den "Nachfolger" von MagSafe zu haben...

Ich hätte mir ohne Surface Connector und Dock wohl kein Surface Pro geholt. Aber der war mir im Endeffekt wichtiger als interne Aufrüstbarkeit die es bei der Konkurrenz gab...

Wer wirklich das Thunderbolt-Feature braucht - externe PCIe Geräte, der hat entweder einen Schlepptop oder macht einen gedanklichen Fehler. Dritte Möglichkeit: Apple User deren Budget bisher ja kein MacBook Pro UND MacPro zulies... . Und bin jetzt mal so böse zu schreiben: sieht man sich die Apple Werbung an, dann fehlt bei Verwendung eines externen Monitors sogar das Geld für Apple Maus und Tastatur...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gras des Anderen ist immer grüner als das eigene!
Ein Surface wird immer aus wirtschaftlichen Gründen teurer sein als seine Konkurrenten.
Das liegt an der deutlich geringer produzierten Stückzahl und der aus marktwirtschaftlicher Sicht sich daraus ergeben höheren Materialstückkosten.
Somit ist ein Vergleich zwischen einem Surface und einem Samsung Laptop immer wie ein Vergleich zwischen einen VW Auto und einem teurem Oberklassenmodell eines anderen Autoherstellers.
Bei VW wird man immer mehr Auto pro Geldbetrag bekommen (Preis- Leistungsverhältnis).
Würde Surface immer die aller neusten Bauteile verwenden, dann würde der Preis aus den schon genannten Gründen noch weiter steigen. Und der Martin würde dann über den viel zu hohen Preis sprechen, im Vergleich zu anderen.
 
Das Gras des Anderen ist immer grüner als das eigene!
Ein Surface wird immer aus wirtschaftlichen Gründen teurer sein als seine Konkurrenten.
Das liegt an der deutlich geringer produzierten Stückzahl und der aus marktwirtschaftlicher Sicht sich daraus ergeben höheren Materialstückkosten.
Somit ist ein Vergleich zwischen einem Surface und einem Samsung Laptop immer wie ein Vergleich zwischen einen VW Auto und einem teurem Oberklassenmodell eines anderen Autoherstellers.
Bei VW wird man immer mehr Auto pro Geldbetrag bekommen (Preis- Leistungsverhältnis).
Würde Surface immer die aller neusten Bauteile verwenden, dann würde der Preis aus den schon genannten Gründen noch weiter steigen. Und der Martin würde dann über den viel zu hohen Preis sprechen, im Vergleich zu anderen.
Das ist ja Unsinn.
Die Surface Geräte sind natürlich teuere weil sie eben als Premiumgeräte gelten und MS diese auch so positioniert. Die reinen Stückkosten spielen hier keine Rolle.
Man bekommt eben eine bessere Verarbeitung als bei einem Acer, dazu Alcantara, ein 3 zu 2 Format, ein herausragendes Display.
Also teils greifbare und messbare Werte, als auch "emotionale".
Wenn es danach ginge, könnte Apple ihre Macbooks verramschen
 
Microsoft hat es auch so schon schwer genug seinen Windows OEMs die Surfaces als Erweiterung statt Angriff auf deren Angebot zu verkaufen...
 
Sind die Lüfter vom Surface Laptop 4 laut?

Ich hoffe ja auf weitere lüfterlose Windows Geräte. Das Surface Pro 7 mit i5 oder X mit arm Prozessor sind lüfterlos. Diese Hardware als Notebook mit 14 Zoll Monitor.
Ich durchsuche den Markt regelmäßig aber im Moment kommt bei den Anforderungen, die ich habe, kein Gerät an das MacBook ran. Das hat allerdings 3 Schwächen. Kein 3:2 Display, MacOS und kein 360 Grad Scharnier mit Touchscreen. Wozu iOS Apps ausführen können aber kein Touchscreen...

Also warte ich noch etwas und hoffe das meine alte Kiste noch etwas durchhält.
 
kommt bei den Anforderungen, die ich habe, kein Gerät an das MacBook ran. Das hat allerdings 3 Schwächen. Kein 3:2 Display, MacOS und kein 360 Grad Scharnier mit Touchscreen. Wozu iOS Apps ausführen können aber kein Touchscreen...
Nichts kommt besser an deine Anforderungen heran als ein MacBook und gleichzeitig zählst du als Schwäche MacOS auf. 🤷
Dazu fehlt dir Touchscreen und 3:2.
Wieso dann nicht ein Windows Gerät mit 3:2 und Touchscreen und abnehmbaren Display?

Ich verstehe es nicht. 🤔
 
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