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Redaktion
Microsoft Gaming: Der neue Konzern im Konzern
von Martin Geuß
Im Zuge der Ankündigung der Activision-Übernahme durch Microsoft wurde ebenfalls verkündet, dass Phil Spencer künftig nicht mehr „Head of Xbox“ ist, sondern „CEO of Microsoft Gaming“. Eine Bezeichnung mit enormer Symbolkraft, denn einen CEO gibt es innerhalb eines Unternehmens nur einmal, und bei Microsoft heißt der bekanntermaßen Satya Nadella.
Im ersten Moment, als ich das gestern las und noch ein wenig Mühe hatte, meine Gedanken angesichts der Größenordnung dieser Übernahme zu ordnen, habe ich sogar kurz überlegt, ob noch eine weitere Ankündigung folgt: Nämlich jene, dass Microsoft Gaming ausgegliedert und als eigenes Unternehmen an die Börse gebracht wird.
Gerüchte und Empfehlungen dieser Art gab es schon oft, allerdings waren sie eher von dem Gedanken getrieben, dass der restliche Microsoft-Konzern nicht mehr durch das defizitäre Xbox-Geschäft belastet werden sollte. Das hat sich inzwischen ins genaue Gegenteil verdreht, alle Zeichen deuten auf eine rosige Zukunft in Microsofts Gamingsparte hin.
Wenn der Übernahmehunger nach dem Activision-Deal noch nicht gestillt ist – und ich bin überzeugt, dass Microsoft noch längst nicht „satt“ ist, dann könnte eine Abspaltung sogar irgendwann notwendig werden, damit Microsoft Gaming weiterwachsen kann, ohne dass die Kartellbehörden graue Haare bekommen.
Für den Augenblick ist Spencers CEO-Titel ein symbolischer Akt, der die Wichtigkeit des Gaming-Bereichs für Microsoft unterstreichen soll. Er hat allerdings auch organisatorische Auswirkungen: So wird beispielsweise Jerret West, der bei Microsoft das Marketing für die Gamingsparte verantwortet, aus der Marketing-Organisation von Chris Capossela herausgelöst und Phil Spencer unterstellt. Wenn man so will, ein weiteres Indiz dafür, dass hier Strukturen geschaffen werden, die eine spätere Abspaltung erleichtern. Ebenso möglich ist aber auch, dass Phil Spencer einfach gesagt hat, dass er das so haben will, genug Macht für einen solchen Vorstoß hat er längst.
Vor dem Werdegang dieses Mannes kann man nur den Hut ziehen. Er kam 1988 als 20jähriger Praktikant zu Microsoft und brachte es in 34 Jahren zum zweitmächtigsten Mann im Unternehmen. Dazu wäre es womöglich nie gekommen, hätte sein Vorgänger Don Mattrick den Start der Xbox One nicht so erbärmlich in den Sand gesetzt. Im Nachhinein ein riesiger Glücksfall für die Xbox, für Spencer, für Microsoft – und für die Gamer.
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von Martin Geuß
Im Zuge der Ankündigung der Activision-Übernahme durch Microsoft wurde ebenfalls verkündet, dass Phil Spencer künftig nicht mehr „Head of Xbox“ ist, sondern „CEO of Microsoft Gaming“. Eine Bezeichnung mit enormer Symbolkraft, denn einen CEO gibt es innerhalb eines Unternehmens nur einmal, und bei Microsoft heißt der bekanntermaßen Satya Nadella.
Im ersten Moment, als ich das gestern las und noch ein wenig Mühe hatte, meine Gedanken angesichts der Größenordnung dieser Übernahme zu ordnen, habe ich sogar kurz überlegt, ob noch eine weitere Ankündigung folgt: Nämlich jene, dass Microsoft Gaming ausgegliedert und als eigenes Unternehmen an die Börse gebracht wird.
Gerüchte und Empfehlungen dieser Art gab es schon oft, allerdings waren sie eher von dem Gedanken getrieben, dass der restliche Microsoft-Konzern nicht mehr durch das defizitäre Xbox-Geschäft belastet werden sollte. Das hat sich inzwischen ins genaue Gegenteil verdreht, alle Zeichen deuten auf eine rosige Zukunft in Microsofts Gamingsparte hin.
Wenn der Übernahmehunger nach dem Activision-Deal noch nicht gestillt ist – und ich bin überzeugt, dass Microsoft noch längst nicht „satt“ ist, dann könnte eine Abspaltung sogar irgendwann notwendig werden, damit Microsoft Gaming weiterwachsen kann, ohne dass die Kartellbehörden graue Haare bekommen.
Für den Augenblick ist Spencers CEO-Titel ein symbolischer Akt, der die Wichtigkeit des Gaming-Bereichs für Microsoft unterstreichen soll. Er hat allerdings auch organisatorische Auswirkungen: So wird beispielsweise Jerret West, der bei Microsoft das Marketing für die Gamingsparte verantwortet, aus der Marketing-Organisation von Chris Capossela herausgelöst und Phil Spencer unterstellt. Wenn man so will, ein weiteres Indiz dafür, dass hier Strukturen geschaffen werden, die eine spätere Abspaltung erleichtern. Ebenso möglich ist aber auch, dass Phil Spencer einfach gesagt hat, dass er das so haben will, genug Macht für einen solchen Vorstoß hat er längst.
Vor dem Werdegang dieses Mannes kann man nur den Hut ziehen. Er kam 1988 als 20jähriger Praktikant zu Microsoft und brachte es in 34 Jahren zum zweitmächtigsten Mann im Unternehmen. Dazu wäre es womöglich nie gekommen, hätte sein Vorgänger Don Mattrick den Start der Xbox One nicht so erbärmlich in den Sand gesetzt. Im Nachhinein ein riesiger Glücksfall für die Xbox, für Spencer, für Microsoft – und für die Gamer.
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