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Nach BSI-Warnung: Kaspersky wehrt sich mit Stellungnahme

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Redaktion
Nach BSI-Warnung: Kaspersky wehrt sich mit Stellungnahme
von Martin Geuß
Kaspersky Titelbild


Am Dienstag hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine offizielle Warnung vor den Produkten von Kaspersky ausgesprochen und dazu geraten, diese nicht mehr einzusetzen. Dagegen hat sich das Unternehmen mit einer Stellungnahme gewehrt.

Kaspersky sieht sich als Opfer einer politisch motivierten Kampagne und pocht auf seinen Status als privates Unternehmen, das frei von staatlichen Einflüssen ist. Man verweist außerdem darauf, dass die Datenverarbeitung für deutsche Kunden in der Schweiz stattfindet.

Nachfolgend die vollständige Stellungnahme im Wortlaut:

„Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung nicht auf einer technischen Bewertung der Kaspersky-Produkte beruht – für die wir uns beim BSI und in ganz Europa immer wieder eingesetzt haben –, sondern dass sie aus politischen Gründen getroffen wurde. Wir werden unsere Partner und Kunden weiterhin von der Qualität und Integrität unserer Produkte überzeugen und mit dem BSI zusammenarbeiten, um die Entscheidung zu klären und die Bedenken des BSI und anderer Regulierungsbehörden auszuräumen.

Bei Kaspersky sind wir der Meinung, dass Transparenz und die kontinuierliche Umsetzung konkreter Maßnahmen, mit denen wir unser dauerhaftes Engagement für Integrität und Vertrauenswürdigkeit gegenüber unseren Kunden belegen, von größter Bedeutung sind.

Kaspersky ist ein privat geführtes globales Cybersicherheitsunternehmen, und als privates Unternehmen hat Kaspersky keine Verbindungen zur russischen oder einer anderen Regierung.

Wir glauben, dass der friedliche Dialog das einzig mögliche Instrument zur Lösung von Konflikten ist. Krieg ist für niemanden gut.

Wir haben unsere Datenverarbeitungsinfrastruktur in die Schweiz verlagert: Seit 2018 werden schädliche und verdächtige Dateien, die von Anwendern von Kaspersky-Produkten in Deutschland freiwillig weitergegeben werden, in zwei Rechenzentren in Zürich verarbeitet. Diese Rechenzentren erfüllen erstklassige Branchenstandards und gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit. Neben unseren Datenverarbeitungseinrichtungen in der Schweiz können die von den Nutzern an Kaspersky übermittelten Statistiken über das Kaspersky Security Network in verschiedenen Ländern der Welt, darunter Kanada und Deutschland, verarbeitet werden. Die Sicherheit und Integrität unserer Datendienste und technischen Praktiken wurden durch unabhängige Bewertungen Dritter bestätigt: durch das SOC 2-Audit eines „Big Four“-Auditors und durch die ISO 27001-Zertifizierung und kürzliche Re-Zertifizierung des TÜV Austria.

Kaspersky hat in der Branche Maßstäbe für digitales Vertrauen und Transparenz gesetzt. Unsere Kunden haben die Möglichkeit, eine kostenlose technische und umfassende Prüfung unserer Lösungen durchzuführen:

  • Einsicht in unsere Dokumentation zur sicheren Softwareentwicklung, einschließlich Bedrohungsanalyse, Sicherheitsüberprüfung und Testverfahren zur Anwendungssicherheit;
  • Einsicht in den Quellcode unserer führenden Lösungen, darunter: Kaspersky Internet Security (KIS), unser führendes Produkt für Privatanwender; Kaspersky Endpoint Security (KES), unsere führende Lösung für Unternehmen; und Kaspersky Security Center (KSC), eine Kontrollkonsole für unsere Unternehmensprodukte;
  • Überprüfung aller Versionen unserer Builds und AV-Datenbank-Updates sowie der Arten von Informationen, die Kaspersky-Produkte im Allgemeinen an das cloudbasierte Kaspersky Security Network (KSN) senden;
  • Rebuild des Quellcodes, um sicherzustellen, dass dieser mit öffentlich verfügbaren Modulen übereinstimmt;
  • Überprüfung der Ergebnisse eines externen Audits der technischen Praktiken des Unternehmens, das von einer der Big Four Wirtschaftsprüfungsgesellschaften durchgeführt wurde;
  • Überprüfung der Software Bill of Materials (SBOM) für Kaspersky Internet Security (KIS), unser Hauptprodukt für Privatanwender, Kaspersky Endpoint Security (KES), unser führende Lösung für Unternehmen, und Kaspersky Security Center (KSC), eine Kontrollkonsole für unsere Unternehmensprodukte.“

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Klar wehren sie sich. Aber zu behaupten, dass Kaspersky keine Verbindung zur russischen Regierung hat, ist nur lächerlich. Und bitte nicht mit Microsoft oder ähnlichem vergleichen; Russland ist ein äusserst totalitär geführter Staat, der jetzt sein wahres Gesicht zeigt. Die neuen Gesetze seit Beginn des völkerrechtswidrigen Einmarsches in die Ukraine sind für viele von uns westlich geprägten Demokraten einfach nur haarsträubend. Derzeit hat der russische Staat überall in Russland die Hand drauf. Drohungen gegen Gott und die Welt stehen seit Wochen auf der Tagesordnung, Lawrow verdreht jede Tatsache um 180 Grad und möchte am liebsten die Geschichte neu schreiben, nach russischen Vorgaben. Derzeit irgendeiner russischen Institution oder Firma zu glauben ist Irrsinn.
 
Langsam nimmt diese Hetzjagd auf alles, was russisch ist, groteske Züge an.

Bin in einem anderen, internationalen Forum unterwegs, in dem immer wieder von Nutzern aufgerufen wird, nicht bei russischen Ein-Mann-Entwicklerfirmen zu kaufen, obwohl die nun wirklich rein gar nichts mit der Politik ihres Landes zu tun haben. Einfach nur krank, was da im Moment abgeht. Erinnert mich an Hexenverbrennung und Judenverfolgung.

Das BSI sollte auch aufpassen, dass es sich nicht lächerlich macht, wenn es sich immer nur nach dem momentanen Volksempfinden richtet. Wo sind bitte schön die Beweise, dass Kaspersky in irgendeiner Weise in Regierungsoperationen involviert ist? Da reicht nicht dass Kaspersky dies und das tun könnte, wie es ja in der Stellungnahme heißt. Von daher kann ich sowas wirklich nicht mehr ernst nehmen. Wundern tut es mich allerdings wirklich nicht, so sehr wie solche Institutionen hier politisiert sind.

Am Ende hat man wirklich absolut nichts davon, die Zivilbevölkerung eines Landes durch Sanktionen zu bestrafen. Mal ganz abgesehen davon natürlich, dass es auch ziemlich primitiv ist, sich ohne nachzudenken an Tag 1 medial auf gut und böse in einem solchen Konflikt, der bereits mindestens seit 20 Jahren schwelt (und vor allem die Ukraine intern betrifft), einzuschießen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Langsam nimmt diese Hetzjagd auf alles, was russisch ist, groteske Züge an.

Bin in einem anderen, internationalen Forum unterwegs, in dem immer wieder von Nutzern aufgerufen wird, nicht bei russischen Ein-Mann-Entwicklerfirmen zu kaufen, obwohl die nun wirklich rein gar nichts mit der Politik ihres Landes zu tun haben. Einfach nur krank, was da im Moment abgeht. Erinnert mich an Hexenverbrennung und Judenverfolgung.

Das BSI sollte auch aufpassen, dass es sich nicht lächerlich macht, wenn es sich immer nur nach dem momentanen Volksempfinden richtet. Wo sind bitte schön die Beweise, dass Kaspersky in irgendeiner Weise in Regierungsoperationen involviert ist? Da reicht nicht dass Kaspersky dies und das tun könnte, wie es ja in der Stellungnahme heißt. Von daher kann ich sowas wirklich nicht mehr ernst nehmen. Wundern tut es mich allerdings wirklich nicht, so sehr wie solche Institutionen hier politisiert sind.

Am Ende hat man wirklich absolut nichts davon, die Zivilbevölkerung eines Landes durch Sanktionen zu bestrafen. Mal ganz abgesehen davon natürlich, dass es auch ziemlich primitiv ist, sich ohne nachzudenken an Tag 1 medial auf gut und böse in einem solchen Konflikt, der bereits mindestens seit 20 Jahren schwelt (und vor allem die Ukraine intern betrifft), einzuschießen.
Da fehlen mir die Worte. !!!!!!
 
Lieber chakko, wenn du unsere demokratischen Medien liest und trotzdem russische Firmen und Institutionen als meinungsfrei bezeichnest, dann bist du entweder ein Verschwörungstheoretiker oder Russland-Symphatisant, oder beides.
Wie gesagt, wenn man keine Beweise liefert, dann kann man alles behaupten.

Dass es hier demokratischer zugeht als in Russland ist klar. Aber, das ist kein Freibrief für Fantasiegebilde, die man den Russen andichtet (was heißt überhaupt "den Russen? Wohl eher der russischen Privatwirtschaft in diesem Zusammenhang.). Wenn man nichts Genaues weiß, dann bringt es nichts, einfach etwas zu behaupten.
 
Wie gesagt, wenn man keine Beweise liefert, dann kann man alles behaupten.

Dass es hier demokratischer zugeht als in Russland ist klar. Aber, das ist kein Freibrief für Fantasiegebilde, die man den Russen andichtet (was heißt überhaupt "den Russen? Wohl eher der russischen Privatwirtschaft in diesem Zusammenhang.). Wenn man nichts Genaues weiß, dann bringt es nichts, einfach etwas zu behaupten.
Danke chakko.

In unserer Demokratie herrscht angeblich Meinungsfreiheit und es ist untersagt, Andere aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft zu diskriminieren oder anderweitig zu benachteiligen.

Was hier, sogar seitens der Regierung geschieht, ist sogar aus grundrechtlicher Sicht bedenklich bis widerrechtlich.

Und passend dazu gleich noch Doppelmoral sondersgleichen.
Siehe Anhang.
 

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Sorry Folks, ich dichte "den Russen" absolut nichts an. Man braucht nur ein paar Schlagzeilen einiger unserer westlichen Medien lesen, um zu sehen, was derzeit in der Russischen Föderation gespielt wird. Da fehlen mir die Worte. Die russische oberste Führungsriege gebärdet sich barbarisch, droht Gott und der Welt mit ungeheuerlichen Behauptungen und Anschuldigungen, und in diesem Forum gibt es Trolle, die das gut heißen oder im besten Falle relativieren. Wo bin ich da eigentlich?

Gut, ich klinke mich aus. Die Russenpropaganda hat in diesem Forum gewonnen.
Ich hoffe nur, dass Martin oder ein anderer Forumsadmin diesen Thread stilllegt.
 
"Erinnert mich an Hexenverbrennung und Judenverfolgung."

Was brennt, ist die Ukraine... Russland hat das Völkerrecht mit seinem Angriffkrieg gebrochen. Das sind nun mal die Konsequenzen ihres Verbrechens. Lieber wirtschaftlichen Druck ausüben, als Bomben schmeißen, wie die Russen.

Und ja, ich möchte George Bush Jr. auch gern in Den Haag sehen. Sich gegen einen faschistischen Angriffsgkrieg der Russen zu positionieren bedeutet nicht, die Kriegverbrechen anderer Nationen gutzuheißen.

Nehmt mal ein wenig Druck aus dem Kessel...

Danke chakko.

In unserer Demokratie herrscht angeblich Meinungsfreiheit und es ist untersagt, Andere aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft zu diskriminieren oder anderweitig zu benachteiligen.

Was hier, sogar seitens der Regierung geschieht, ist sogar aus grundrechtlicher Sicht bedenklich bis widerrechtlich.

Und passend dazu gleich noch Doppelmoral sondersgleichen.
Siehe Anhang.

Du Troll hast Tschetschenien, Afghanistan und Syrien vergessen. Und was bringt uns nun der Whataboutism?
 
Nein, ausklinken hilft uns nichts!
Der Angriffskrieg den Russland führt, dient den Landraub und der Unterdrückung und Einverleibung einen demokratischen Staates.
Auch wenn die USA, als Einzelstaat gegen andere Länder Krieg führte, ist dies verwerflich, diente aber nicht der Einverleibung des Landes oder der Bevölkerung. Vielmehr wurde der Versuch unternommen ein aus unserer Sicht demokratisches System dort zu installieren. Auch das war etwas vermessen siehe Afghanistan!
Die UN und die NATO haben gelernt! Die USA aber auch, halt Demokraten an Werk.
Aber in der Ukraine gibt es eine frei und demokratisch gewählte Regierung. Alle fakten liegen hier völlig anders.
Russland ist einfach nur bestrebt nach Einfluss und Macht und Ausbeutung Anderer.
Leider ist es in Russland nicht wirklich gelungen die vielen Rohstoffe in eine tragbaren Wohlstand zu verwandeln. So sieht Putin seine Felle schwimmen und hat ....
Stoppt den Wahnsinn, stoppt den Krieg
 
Die Russenpropaganda hat in diesem Forum gewonnen
Das ist Unsinn. Ja, es gibt Leute, die das Vorgehen Russlands relativieren oder gar verteidigen. Und so schwer es mir auch fällt, damit umzugehen, eine solche Denkweise ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. Es ist allerdings ebenso von der Meinungsfreiheit gedeckt, diesen Leuten zu sagen, dass sie gequirlten Murks erzählen. Am eindeutigsten entlarven sich die Feinde der Meinungsfreiheit nämlich immer in dem Moment, wo sie diese anzweifeln, nur weil sie ihnen entgegenschlägt. Wenn mir tausend Leute erzählen, dass ich Stuss rede, dann ist das ge- bzw. erlebte Meinungsfreiheit. Keinen Widerspruch gibt's nur in der Diktatur, die sich diese Leute offenbar wünschen, manchmal ohne es selbst zu merken.

Mit dem Vorwurf der Doppelmoral kann ich sogar mitgehen. Amerika hat in den letzten Jahren ebenfalls viele Kriege im Eigeninteresse geführt und damit unendliches Leid über Unschuldige gebracht. Falsch ist nur die Schlussfolgerung, man solle sich jetzt wegen der Ukraine nicht so anstellen. Es ist Völkermord, der da passiert, das muss man sogar erkennen, wenn man dem schwachsinnigen Diktator und Terroristen Putin seine Märchen von den Nazis in der Ukraine glaubt. Ich hoffe, dass ihm bald jemand eine Kugel verpasst, denn nur so kann diese Tragödie beendet werden.

Interessant finde ich die Schnittmenge: Flüchtlingskrise, Klimawandel, Corona, Putin - es gibt eine Gruppe von Menschen, die zu allen Themen den gleichen hirnverbrannten Unsinn glaubt und verbreitet. Auf dem Boden der Dummheit gedeiht vielerlei Unkraut...
 
@Martin2108
wenn ich Medienberichte lese und sehe krieg ich ab und zu fast einen Schreikrampf.
Die steigenden Corona-Zahlen, fast zwei Jahre lang und breit medienbeherrschend, jetzt quasi vergessen.
zu Kaspersky Software habe ich keine Meinung, keine Erfahrung mit.

Deine Unterstellung zu Russenpropaganda hier im Forum ist infam.
Fakt ist der Ukraine-Konflikt schwelt schon seit Jahren. Malaysian Airlines Flug 17 ist ein Beispiel.

Fakt ist ebenso, daß hinter allen kriegerischen Auseinandersetzungen wirtschaftliche Interessen stehen.

@crumb1
bei den USA hast du viele Angriffskriege nicht aufgeführt, oder nie von gewusst. Vietnam ging über Jahre.

Das Leid und das Schicksal der Zivilbevölkerung sieht man heute mehr - deshalb auch mein Appell -

SPOPPT DIESEN WAHNSINN JETZT UND NICHT ERST IN TAGEN ODER WOCHEN🙏🙏🙏
 
Mit dem Vorwurf der Doppelmoral kann ich sogar mitgehen. Amerika hat in den letzten Jahren ebenfalls viele Kriege im Eigeninteresse geführt und damit unendliches Leid über Unschuldige gebracht.
Das würde ich unterschreiben. Aber anders als Russland sind die Motive und die durch die amerikanische Demokratie vorhandene Lernfähigkeit. Das beweisen die NATO und vor allem jetzt die USA sehr deutlich!

bei den USA hast du viele Angriffskriege nicht aufgeführt, oder nie von gewusst.
Ja, leider sind nicht alle Kriege so eindeutig zu sehen..und damit bekämpfbar.
Leid ist es allemal und gehört nicht in die heutige Zeit!
 
Wie gesagt, wenn man keine Beweise liefert, dann kann man alles behaupten.

Dass es hier demokratischer zugeht als in Russland ist klar. Aber, das ist kein Freibrief für Fantasiegebilde, die man den Russen andichtet (was heißt überhaupt "den Russen? Wohl eher der russischen Privatwirtschaft in diesem Zusammenhang.). Wenn man nichts Genaues weiß, dann bringt es nichts, einfach etwas zu behaupten.
Ich dichte mal RUS einen Angriffskrieg gegen die Ukraine an. Willst Du widersprechen? Ist das ein Fantasiegebilde?
 
Erinnert mich an Hexenverbrennung und Judenverfolgung.
Wenn hier schon in der Vergangenheit gewühlt wird, dann gehen wir doch noch ein bißchen weiter zurück:
Auch ein "Verteidigungskrieg"

 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, es gibt Leute, die das Vorgehen Russlands relativieren oder gar verteidigen. Und so schwer es mir auch fällt, damit umzugehen, eine solche Denkweise ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. Es ist allerdings ebenso von der Meinungsfreiheit gedeckt, diesen Leuten zu sagen, dass sie gequirlten Murks erzählen.
Ob solche Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, ist eben im Einzelfall genau die Frage, ganz so einfach ist das nämlich nicht. Das Grundgesetz regelt nämlich in Art. 18 GG sehr genau, wann jemand in Deutschland das Recht auf freie Meinungsäußerung und andere elementare Grundrechte für sich verwirkt hat:

"Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen."

Das ist so ein Punkt, den man immer mitdenken muss. Ich weiß nicht, ob Art. 18 GG weniger bekannt ist, aber auf der Grundlage können sich unter anderem auch die Spaziergänger bei Querdenken, die sich fröhlich mit AfD, Identitären und anderen Gruppierungen die Füße vertreten, spätestens dann nicht mehr auf ihre Grundrechte berufen, wenn Karlsruhe die rote Karte zeigt. So oder so entbinden solche Äußerungen die Leute in Deutschland nicht von der Treue zur Verfassung, und das bedeutet unter anderem auch, dass der Angriffskrieg geächtet ist (Art. 26 GG) und bei uns im Völkerstrafgesetzbuch mit lebenslanger Haft bzw. etwas darunter versehen ist (§13 VStGB).

Das ist jetzt nur mal die deutsche Ausgangsposition, insofern wäre ich mit irgendeiner Art von Verharmlosung sehr vorsichtig, egal von welcher Nation der Angriffskrieg ausging. Natürlich darf man nicht alle Russen auf eine Stufe mit Vladimir Putin stellen, ähnlich wie nicht alle Amerikaner mit George W. Bush kompatibel sind oder alle Deutschen die Taten von Adolf Hitler bewundern. Sowas zu sagen, ist Bullsh*t-Bingo und maximal verwerflich und abstoßend.

Das ändert nur nichts daran, dass in der überwiegend friedlichen Gesellschaft auch manch böse Jungs rumlaufen, gegen die eine Demokratie wehrhaft sein muss, und dass man bei der Nationalen Sicherheit auf technischer Ebene auch eine Risikoanalyse in alle Richtungen vornehmen muss. Das bedeutet beim aktuellen Krieg nicht, dass man unreflektiert auf Kaspersky draufhauen sollte, aber man kann nicht ausschließen, dass sich der Kreml entweder Peking mit seiner Staatsmacht oder Washington mit dem Patriot Act zum Vorbild macht und die eigenen Unternehmen zur Mitarbeit zwingt. Mit den neuen Mediengesetzen hat man in rasantem Tempo die klassischen Medien auf Linie gebracht, es ist nicht unwahrscheinlich, dass als Erweiterung des Runet, worüber ich letzte Woche geschrieben habe, auch die Technologiekonzerne wie Kaspersky und Yandex auf Linie gebracht werden.
 
Das bedeutet beim aktuellen Krieg nicht, dass man unreflektiert auf Kaspersky draufhauen sollte,
Mal anders herum die Kritiker des BSI gefragt: Wie soll sich denn das BSI verhalten?
Keine Warnung aussprechen? Friede, Freude, Eierkuchen und Persilschein ausstellen?
Gar nichts sagen wird auch kritisiert.
Möchte nicht wissen, wie über das BSI hergefallen würde, wenn sich etwas verdächtiges konkretisieren sollte.
 
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