Jetzt werde ich ihnen mal etwas aus einer Welt jenseits des Tellerrandes erzaehlen, aus der neuen Welt naemlich. Das mit der Cloud verteufele ich nicht, aber ich lebe zum Beispiel hier in einer laendlichen Zone in Kolumbien und repariere Computer. Der Minimallohn liegt bei etwa 500.000 Pesos, wenn er denn gezahlt wird, rund 150 - 200 Euros. Nicht mal Unternehmen bezahlen z.b. Office, das kostet hier rund 200 Euros, in der Schule in Informatik bekommen die Kids aber nur Office und Windows erklaert neue Videospiele wie Assassins Creed Walhalla liegen bei etwa 70 Euros, muss ich warten bis sie gecrackt sind. Mein PC ist ein aelterer I5 mit 16 Gb Ram und vor kurzem habe ich mir eine GTX 1050Ti geleistet fuer 800.000 Pesos. Ich verdiene fuer hiesige Verhaltnisse ganz gut aber die Preise fuer Software und Hardware sind hoeher als in Europa. Ich koennte mir Google Stadia oder Ubisoft Plus leisten, aber, aber, aber gibts in dieser Region nicht. Und solange das so ist, ist das fuer viele Menschen in der Welt ein Luxusproblem. Nicht zu vergessen das hier mein Internetzugang mit 3-4 Mbs lauft,
nachts ein wenig schneller. Um Gta 5 (gab es gratis im Epic Store) runterzuladen brauchte ich 4 Tage. Also werde ich mir in naher Zukunft keines dieser cloudbasierten Wundergeraete kaufen, weil mit meiner Kiste kann ich Buecher lesen (auch Mangelware hier), Filme schauen, welche ich vorher gespeichert habe, Musik hoeren, Spiele spielen, auch wenn das Internet mal ausfaellt.
Hallo Gianno,
Sie sprechen hier den wunden Punkt an. Ich lebe in einem der reichsten Länder und da gar in einer reichsten Stadt und man müsste meinen, dass die Technik hier einwandfrei funktionieren sollte. Aber weit gefehlt.. ich wohne in einem Stadteil, in dem der Handy-Empfang auch im Jahre 2021 nicht vorhanden ist. Auch hier in Deutschland gibt es noch viele ländliche Gebiete, in denen sehr schlechten (vergleichbar mit der Leistung bei Ihnen in Kolumbien) oder sogar gar kein Internet vorhanden ist. Und die COVID Pandemie hat es auch uns hier in Deutschland vor die Augen geführt, dass digitales Arbeiten bzw. Lernen keine Selbstverständlichkeit für eine Industrienation ist, sondern hierfür die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen.
Wenn bei Ihnen schon eine "ältere" Grafikkarte fast das 2fache Monatseinkommen eines Menschen mit Mindestlohn kostet (wobei ich annehme, dass der Großteil der Bevölkerung grade mal knapp darüber liegt), wie soll sich so jemand dann überhaupt teure, aktuelle Geräte leisten können.
Und da greift dann auch meine Forderung nach Cloud-basierter Lösung. Der Aufbau und Betrieb von z.Bsp. 5G Netzen ist deutlich billiger, als wenn man versucht die dünn besiedelten Gebiete per Kabel anzubinden. Und wenn ausreichend Menschen Zugriff auf Cloud-basierte Systeme haben, dann werden auch die Kosten für diese Systeme deutlich günstiger werden. Und für den Zugriff auf diese System müssen dann die Menschen keine teuren Endgeräte mehr kaufen, sondern günstige Browser-basierte Rechner. Sie bräuchten dann keine zig GB RAM oder High-End Grafikkarten mehr und müssten sich auch nicht mehr damit rumärgern Software herunterzuladen und zu installieren und konfigurieren. Das alles wäre dann innerhalb von Minuten bereitgestellt und man kann loslegen.
Aber solange die Hersteller, Telekom-Anbieter, Politik und natürlich auch die Anwender sich an dem alten "Zöpfen" festhalten, wird sich auch nichts in dieser Richtung ändern. Aber das sieht man ja schon hier in dieser Diskussion.. da wird weiterhin darüber gestritten, dass die Software nicht richtig von 13" auf 15" oder 17" Bildschirme skaliert oder dass größere Hardware mehr Strom verbraucht und die Akku nicht gleich lange hält wie die mit nur 13". Solange wir uns mit solch (m.E.) irrelevanten und lächerlichen Anforderungen an die künftige Technologie streiten, werden wir nicht dahin kommen, dass der Zugang zu Information überall auf der Welt frei oder zumindest bezahlbar wird.
Ich weiß, ich bin ein Idealist und die Realität sieht leider anders aus !
Eine "Modernisierung" wäre es nur, wenn es sehr viel vom Alten könnte mit besserer UI und dazu noch Vorteile gegenüber dem Alten bringen würde.
Wenn Du zwischen "modern" und "innovativ" unterscheidest, dann kann z.T. Deiner Argumentation folgen. Das heisst dann:
Modern :
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Man nehme etwas vorhandenes und füge dem etwas neues hinzu oder ersetze eine Komponente durch eine bessere, schnellere, effizientere. Im Falle von Windows wäre dann ein Update bzw. ein Upgrade eine Modernisierung
Innovativ:
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Man entwickelt etwas ganz neues, das es noch nicht gibt, das eine neue Aufgabe erfüllt oder aber eine bekannte Aufgabe auf eine ganz andere Art und Weise (also wenig bis kaum vorhandene Funktionalität zu nutzen). Im Falle von Windows 10X wäre dies dann eine Innovation.
Unter der Annahme, dass eine Innovation nicht zwangsläufig auch eine erfolgreiche sein muss bzw. sich im Markt durchsetzen muss, stimme ich Dir da voll zu. Windows 10X ist nicht modern, sondern innovativ.