NucleusZ schrieb:
@Utgardus]
Es geht nicht um die Menge an Strom, sondern um die Grundlast des Netzes, die mit erneuerbaren Energien nicht konstant gehalten werden kann bei plötzlich hoch ansteigendem Bedarf. Das Stromnetz ist kein Eimer, in den man Energie hinein schüttet.
Nun ja, das hat früher vielleicht einmal gegolten. Heute gilt das weniger, und in Zukunft wird das gar nicht mehr gelten.
Wenn du etwas im Netz suchst, wirst du möglicherweise einen Report finden, dass im letzten Jahr bedeutsam weniger (teuere) Stabilisierungseingriffe ins Netz notwendig waren als im Jahr davor. Und das bei stark gestiegenen Anteilen erneuerbarer Energien.
NucleusZ schrieb:
Speicher (oder eher Wandler), die man bräuchte, sind in der erforderlichen Größe nicht gegeben und werden es auch in Zukunft nicht.
Das ist schlicht falsch. Tesla und Co. steigen stark in das entsprechende Geschäft ein, und nur weil man in Deutschland hiervon nichts hört, heißt das nicht, das entsprechende Technologien nicht vorangetrieben werden. Wenn man noch etwas genauer hinschaut, sieht man, dass in Zukunft (nicht morgen, aber auch nicht erst langfristig) jedes E-Auto ein Teil dieses Ausgleichsystems sein wird. In DE-Land gibt es ca. 40 Mio Autos, und in ca. 40-50 Jahren wird jedes davon (nicht alle gleichzeitig) ca. 100 kWh Pufferkapazität bereitstellen.
NucleusZ schrieb:
Zu der Umweltbelastung der Batterien sag ich jetzt mal nichts.
Brauchst du auch nicht. Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen weniger schlimm und im Gegensatz zu diesen hochgradig recyclebar (Passiert derzeit nur bei wenigen Inhaltsstoffen, weil es sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet).
NucleusZ schrieb:
JA, vielleicht sind Batterien irgendwann mal in der Lage, tatsächlich anforderungsgerecht Umwelt"schonend" und wirtschaftlich zu sein.
Streiche bei umweltschonend irgendwann und setzte heute (im Vergleich mit Diesel und Benzin, bei Gas-Verbrennern fällt die Bilanz denke ich zuungunsten der Stromer aus. Aber Gas will irrwitzigerweise keiner).
Wirtschaftlich sieht es so aus: Mit Lithium-Ionen-Technik haben wir derzeit seit (wenn ich mich recht erinnere seit 10-20 Jahren) pro Jahr 10% mehr Kapazität bei 10% geringeren Herstellungskosten.
Tesla rechnet dies sogar fest mit ein, denn andernfalls werden sie wohl das Model 3 nie mit Gewinn verkaufen können.
NucleusZ schrieb:
Dann würde es aber genauso Sinn machen, heute zu sagen, dass wir in ein paar Jahren schon Fusionsenergie prima nutzen können.
Bei Fusionsenergie gilt die Regel: Wird fertig in t + 50 Jahre. t = heute.
NucleusZ schrieb:
E-Autos gibt es schon seit Jahrzehnten. Wenn es wirklich die Zukunft wäre, warum brauchen sie dann unendlich Subventionen?
Nun, die Antwort findest du, wenn du Technikgeschichte studierst und feststellst, dass die Fortschritte in der Batterie- und Ladetechnik überhaupt erst in den letzten 20 Jahren gemacht wurden.
Ein Einzelfahrzeug ist keine Großserie. Langsam nähern wir uns aber der Serie.
Auch die Ladetechnik steht noch nicht so lange zur Verfügung. Hier musste Tesla erst mal vormachen, wie das geht. So gibt es meines Wissens momentan gerade einmal zwei Ionity-Schnellladestationen in Deutschland, welche erst (neben den Superchargern) Langstrecken ermöglichen.