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Zögerliche Entwickler: Google Stadia kämpft mit dem Windows Phone Syndrom

DrWindows

Redaktion
Google hat große Mühe, die Entwickler für seine neue Spieleplattform Stadia zu begeistern. Die Gründe kommen einem nur allzu bekannt vor, wenn man mit der Geschichte von Windows Phone vertraut ist. Auch bei Stadia zeigt sich: Mit Geld alleine wird...

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Jetzt könnte man ganz schadenfroh Frohlocken, dass es mal Google und nicht Microsoft trifft. Allerdings nützt das auch nichts, denn das alleine garantiert Microsofts Erfolg nicht.
Ich wünsche ihnen den „Achtungserfolg“ einen Angriff von Google abzuwehren aber sehr.
 
Aus dem Teufelskreis „keine Spiele bedeutet keine Kunden bedeutet keine neuen Spiele“ muss Google erstmal ausbrechen. Dafür werden sie viel Geld benötigen, aber sie müssen es sinnvoll einsetzen.
So sehe ich das auch.
Am Geld allein wird es aber nicht scheitern. Das Gesamtkonzept muss überzeugen und den Entwicklern auch Gewinne bescheren wenn der Geldhahn zugedreht wurde.
Es bleibt halt abzuwarten wie wichtig Google dieser Geschäftsbereich wirklich ist, denn davon häng ab wie lang der Atem letzten Endes ist.
Bisher gibt es aber einen ganz entscheidenden Unterschied zu MS mit Windows Phone.
Stadia startet ganz neu und muss sich erstmal Marktanteile erkämpfen was schwierig genug ist.
Microsoft hatte bei Windows Phone aber mit der Zeit einen gewissen Marktanteil den man durch Missmanagement (W10M) zunichte gemacht hat. Und der Stecker wurde dann gezogen weil der neue CEO mit Windows Phone schlicht nichts anfangen konnte. Meiner Meinung nach ein großer Fehler wie sich immer wieder zeigt. Windows Phone existiert nicht mehr weil die Führungsebene es nicht mehr wollte und nicht weil es aussichtslos war weitere Marktanteile zu generieren.
Wenn bei Google die Verantwortlichen hinter Stadia stehen sehe ich bessere Chancen für ein Fortbestehen.
 
Das Problem ist bei Google immer wieder, dass sie nur mühsam aus dem Quark kommen und dann irgendwann zusehens das Interesse verlieren, womit der Kram nur noch halbherzig weiterentwickelt wird und später meistens über die Wupper geht. Was bei Google heute maximal erfolgreich ist, ist entweder alteingesessen und etabliert, oder es ist - wie der Google Assistant oder Google Photos - aus einem anderen Projekt heraus entstanden, was dann verschwunden ist. Meistens haben sie bei völlig neuen Produkten aber kein so glückliches Händchen mehr bewiesen und auch bei etablierten Projekten regiert oft der Schlendrian. Nur mal so:

- Die Versuche, sich bei den Messengern zu etablieren, mutierte nach Google Hangouts immer mehr zum Running Gag. Jetzt sollen es Duo und Messages zwar richten, aber eigentlich ist der Zug zum jetzigen Zeitpunkt abgefahren.
- Der jahrelange Parallelflug von Google Play Music und YouTube Music lässt Erinnerungen an das langsame Sterben auf Raten bei Picasa aufkommen.
- Überhaupt waren die Ausbauversuche der Marke YouTube meistens ein ziemlicher Griff ins Klo, egal ob man auf die YouTube Originals schaut oder YouTube Gaming nochmal erwähnt. Auch YouTube Kids hatte seine Pannen.
- Der Google Authenticator hat sein letztes richtiges Update vor rund drei Jahren gesehen, ein No-Go für ein Sicherheitstool.
- Auch bei der Hardware-Sparte läuft es nicht richtig rund, hört man ja immer wieder.

Sind nur einige Beispiele. In gewisser Weise kann man Google ja verstehen, denn sie wollen unabhängiger von Werbeeinnahmen werden und da ist Stadia neben Google One oder der eigenen Hardware nur ein weiterer Ansatzpunkt. Aber den Start haben sie gründlich vermasselt, abgesehen davon, dass das Geschäftsmodell immer noch nicht nachhaltig ist. Da kann man auch nicht gelten lassen, dass das für einige Founder sowieso nur ein Betatest war. Google hat Stadia ganz offiziell als finales Produkt gelauncht, und das bedeutet, dass sämtliche Features, die versprochen wurden, auch zum Start da sind. Wenn sie jetzt weiter so im Schneckentempo arbeiten und den Entwicklern auch nur halbherzige Anreize geben, dann wird das für Stadia spätestens dann, wenn neben xCloud auch Amazon und Twitch mit einem entsprechenden Angebot um die Ecke kommen, eng. Twitch ist der Streamingdienst für Gaming schlechthin, dagegen hat YouTube durch sein Agieren gegenüber LPlern etc. seine Basis in den vergangenen Jahren nachhaltig beschädigt. Auch das muss man erstmal wieder aufbauen.
 
Ich sehe für Google Sradia nicht ganz so schwarz, denn Google ist im TV Markt relativ gut vertreten mit seinen Androud für TVs z.B. bei Phillups, Sony. Und zusätzlich gibt es Android TV Boxen (externe) und den Chromecast USB Player. Dieses sollten die Entwickler im Hinterkopf behalten bezüglich Marktchancen.
 
Ja, die Erinnerungen an Windows Phone (hatte gerade letzte Woche aus Notfallgründen mein Lumia 950 ein paar Tage im Einsatz - und abgesehen von ein paar nicht mehr vernünftig laufenden Apps war das toll!)...
Google stellt ja selbst laufende Dinge ein - ich sag nur Google+. Das Risiko als Entwickler ist tatsächlich entsprechend hoch.
 
Das wollen die Leute, für die „Google“ synonym mit „Internet“ ist, zwar nicht wahrhaben: Aber seit der Suche (und damit verbundenen Sachen wie Maps oder Assistant) hat Google selbst nicht mehr großartig was gerissen. Die gelegentlichen Erfolge wie Android sind zugekauft; aber das Meiste (Google+, Reader, Wave, Messenger im Dutzend, usw.) ist gnadenlos in der Versenkung verschwunden.
 
Ich würde Microsoft nicht unbedingt vorwerfen das sie wankelmütig sind, aber vor allem bei Google ist das sehr extrem. Hier stimme ich auch Kevin zu: Google schmeißt etwas halbfertiges hin und hofft dann das sich alle darauf stürzen und es zu einem Erfolg wird. Das ist die gängige Google Taktik die aber in 95% der Fälle nie zum Erfolg führt und somit eine Einstellung des Produktes zur Folge hat.

Letztendlich geht es allein um Reichweite, und die Entwickler gehen nun mal dahin wo sie ein möglichst breites Publikum ansprechen können, und das ist bei Stadia nicht der Fall. Vielleicht sollte man hier eher auf Youtube setzen. Hier kommt dann das Windows Phone Syndrom zum tragen was Martin erwähnt hat.
 
Ich würde Microsoft nicht unbedingt vorwerfen das sie wankelmütig sind, aber vor allem bei Google ist das sehr extrem. Hier stimme ich auch Kevin zu: Google schmeißt etwas halbfertiges hin und hofft dann das sich alle darauf stürzen und es zu einem Erfolg wird. Das ist die gängige Google Taktik die aber in 95% der Fälle nie zum Erfolg führt und somit eine Einstellung des Produktes zur Folge hat.

Es gibt da aber auch in den Unternehmenskulturen von Microsoft und Google deutliche Unterschiede, die man hier auch nicht vergessen darf. Microsoft hatte eigentlich außerhalb der XBOX-Geschichte beim Consumer überwiegend Produkte, die in erster Linie aus dem Business-Bereich kommen und für die normalen Endkunden nur angepasst werden, egal ob Office, Windows oder Microsoft Edge, um nur mal einige Beispiele zu nennen. Bestimmte Sachen wie die PowerToys oder Entwicklergeschichten lasse ich da mal raus. Außerdem zieht Microsoft bestimmte Ideen auch eher aus der Microsoft Garage, so zum Beispiel den Microsoft Launcher.

Google ist da (mittlerweile) komplett anders. Einerseits gibt es bei Google bekanntermaßen ein Promotionsystem, d.h. es muss nur anders sein, um aufzufallen und aufzusteigen. Zweitens unterscheidet Google zum Teil stark zwischen Business und Consumer, wo Google Drive das beste Beispiel ist. Unternehmenskunden bekommen mit File Stream eine Lösung ähnlich OneDrive Files on Demand, die Consumer bekommen mit Backup & Sync einen etwas aufgewerteten Drive-Client.

Ich will Microsoft nicht als Heiligen darstellen, aber es zeigt schon, dass es Sinn macht, eher im Mix zu denken und sich nicht zu sehr von einem Anbieter abhängig zu machen.
 
Ich setze da mal noch ein großes Fragezeichen vor. Erstens besteht der Hauptteil der Gaming-Szene aus Shootern, und dort braucht man gute Reflexe, und wenig Input-Lag. Und, bei xCloud steht das große Fragezeichen vor eben diesem Input-Lag, der dort wohl größer ist als bei Stadia und Konsorten.

Generell wurde hier ja schon gezweifelt, ob die Streaming-Geschichten das native Gaming am Desktop-PC ablösen wird. Ich halte das auch für fraglich, aber, für manche Sachen wird das sicher recht populär. Eventuell brauche ich mir dann ja für ein neues Fallout oder Elder Scrolls nicht mal einen neuen PC oder eine neue Konsole kaufen. Das wäre schön. :)
 
Ich kann definitiv die Vorbehalte bei Spielern verstehen, das größte Manko an Stadia ist aber das sie zwar viel Versprochen aber nur wenig davon bis jetzt umgesetzt haben (das erinnert nur allzu gut an Microsoft mit Windows Phone).

Dazu kommt, das halt ein Gamer ungern hunderte Euro in ein Projekt steckt was es vll. in 2-3 Jahren nicht mehr geben wird, weil Google den Dienst mal wieder mit kurzer Vorlaufzeit einstellt.

Die Preisgestaltung der Spiele ist ebenfalls ein Hemmnis, wenn man einfach die Retail-Preise auffährt.

Alles in allen wirkt Stadia für mich noch so, als wäre es in einer sehr frühen Beta-Phase, für die Leute auch noch Geld bezahlen müssen.

Die Konkurrenz, also z.B. die Xbox One All Digital Edition wäre da sicher die besser Wahl (am besten gleich mit Gamepass), dann fällt zwar das Mobile-Gaming weg, aber wer kein Pixel-Gerät hat, kann das Feature sowieso nicht nutzen.
 
Sobald der Geldhahn zugedreht wird, ist die erkaufte Unterstützung wieder weg.
Nur ist das ja nicht zwingend der Normalfall. Gerade im Gegensatz zum Smartphone geht es hier um Inhalte, die Geld kosten. Es kommt also durchaus was wieder rein. Insbesondere wenn die Plattform wächst und sich am Markt etabliert.

Davon ab wird ja durchaus der Hahn aufgedreht, aber wohl eher nicht bei den Indie Games. Für Ubi Soft Spiele oder auch Cyberpunk ist durchaus Geld da, was ausgegeben wird.

Ist schon ein Unterschied, wenn man z.B. mal vergleicht, wie Epic in den Markt eingestiegen ist (durchaus mit fragwürdigen Praktiken, aber zumindest war da ein "Will" sich erfolgreich zu etablieren durchaus klar erkennbar) und wie es Google für Stadia handhabt. Da könnte man durchaus meinen Google selbst glaubt nicht an den eigenen Dienst und betreibt das alles recht lustlos auf Sparflamme zwischendurch wenn man Zeit dafür hat. Aber gut ist halt auch alles nur eine Gaming-Nische, die da erst einmal bedient wird.
 
Ich bin immer wieder erstaunt, wie bereits vor der wirklichen Veröffentlichung eines Dienstes oder eines Produkts alles komplett tot geredet wird.
 
Was verstehst Du denn unter einer "wirklichen" Veröffentlichung? Ist ja seit geraumer Zeit käuflich! zu erwerben.
 
Ich meine gelesen zu haben, dass man Stadia auf dem Fernseher mit Chromecast, oder auf dem PC mit Chrome und jedem beliebigen Controller erst ab Juni 2020 spielen kann. Bislang ist es nur mit der Stadia Premium Edition spielbar, sprich, mit dem Stadia-Controller.

Naja, vielleicht ist es richtig, dass Google den Dienst nicht hätte so schnell auf den Markt schmeißen sollen. Man weiß halt heutzutage auch nicht mehr, was man machen soll. Die Leute wollen alles am liebsten heute noch haben, und sind dann unheimlich enttäuscht und negativ, wenn eine Ecke nicht so passt wie sie sollte. Wohlstandskram.
 
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