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Kommentar: Warum Microsoft Groove Music zum OpenSource-Projekt machen sollte…

DrWindows

Redaktion
Kommentar: Warum Microsoft Groove Music zum OpenSource-Projekt machen sollte…
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Mit Groove Music ist das in der heutigen Zeit so eine Sache. Einst hatte der Audioplayer von Windows 10 durch seine Anbindung an OneDrive sowie der Integration des Groove Music Pass eine tiefe Daseinsberechtigung bei vielen Microsoft-Fans und existierte zeitweise auch für iOS und Android. Diese Zeiten sind lange vorbei, der Groove Music Pass wurde mit Verweis auf Spotify schon lange eingestellt und die Anbindung an OneDrive schon lange gekappt. Während die Apps für iOS und Android ebenfalls eingestellt wurden, bekam die Universal App noch ein letztes Mal neue Funktionen wie einen Equalizer und befindet sich seitdem im Wartungsmodus.

Das offenkundige Desinteresse an dem Projekt offenbart aber auch eine seltsame Lücke, die sich vor allem an der Schwester-App Filme & TV deutlich zeigt. Microsoft verkauft weiterhin Filme und Serien über den Microsoft Store, schafft in den USA eine Anbindung an Movies Anywhere und ermöglicht mit weiteren Funktionen unter anderem die Einbindung eines eigenen Medienservers. Der Audiobereich liegt seit dem letzten Funktionsupdate dagegen brach und es stellt sich die Frage, worauf sich die Nutzer, die weiterhin auch eigene Musik hören und nicht unbedingt auf Streamingdienste wie Spotify setzen wollen, nun verlassen können. Der Windows Media Player ist zwar weiterhin eine Möglichkeit, aber die in die Jahre gekommene Anwendung kann mit modernen Nutzungsszenarien auch nicht mehr wirklich mithalten und hat sich in der Hinsicht auch ein bisschen selbst überlebt.

OpenSource als Ausweg?

Groove Music hat sicherlich nicht mehr den großen Stellenwert, den die App zu Zeiten des Groove Music Pass noch vorweisen konnte, aber sie ist letztlich auch der moderne Audioplayer, den Windows 10 und vor allem Windows 10X so dringend braucht. Wenn Microsoft selbst kein wirkliches Interesse mehr an dem Projekt hat, wäre es der richtige Schritt, sie in ein OpenSource-Projekt umzuwandeln und auf GitHub gemeinsam mit der Community weiterzuentwickeln. Das Experiment hat man mit dem Windows Calculator erfolgreich umgesetzt. Ein ähnliches Vorgehen wäre bei Groove Music nicht nur möglich, sondern auch sinnvoller.

Digitale Veranstaltungen wie das jährliche Launch-Event zeigen, dass es immer noch eine engagierte Community an Entwicklern gibt, die ein großes Interesse an UWP hat und mit Project Reunion ohnehin neue Möglichkeiten an die Hand bekommt. Außerdem hat Groove Music trotz der schon ganz guten Basis weiterhin Potenzial, mit neuen Funktionen noch deutlich besser zu werden. Die Einbindung eines Medienservers wie Subsonic, die Unterstützung für Podcasts und die Möglichkeit, Internetradios in die App zu integrieren, zeigen da nur einige Möglichkeiten. Die immer noch präsente Werbung für Spotify, das seinerzeit die Nutzer vom Groove Music Pass auffangen sollte, wird dem Ganzen also nicht mehr gerecht.

Letztlich muss man auch die Wichtigkeit von Groove Music für Windows 10 noch in einem anderen Punkt unterstreichen. Ähnlich wie der Internet Explorer, bei dem Microsoft den Umstieg auf den neuen Microsoft Edge immer mehr erleichtert und forciert, ist auch der Windows Media Player ein Relikt vergangener Tage, das schon sehr lange keine neuen Funktionen mehr erhalten hat und aus der Zeit gefallen ist. Die Zukunft dieser Software ist unklar und Windows braucht für die langfristige Zukunft moderne Medien-Apps. Neben Microsoft Fotos sowie Filme & TV schließt das Groove Music als dritten Vertreter ausdrücklich mit ein, eine andere Option hat Microsoft hier derzeit nicht. Wenn der Gigant aus Redmond trotzdem keine weiteren Ressourcen investieren möchte, wäre eine Zusammenarbeit mit der Community eindeutig der richtige Schritt.


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Ob es wirklich noch Sinn macht in diesen Markt wieder einzusteigen? Kostenlos würde es attraktiv sein, aber kein Geld einbringen und wenn man sich neben Spotify, Apple Music, Amazon Prime Music usw. platzieren will müsste man sich schon gewaltig mit etwas abgrenzen was die anderen nicht anbieten. Für eigene Musik gibt es zumindest für Smartphones sicher auch Apps die das abdecken. Ich denke der Zug ist längst über alle Berge, da muss man nicht mehr aufspringen.
 
Da Microsoft keine Lust mehr hat, wesentliche Bestandteile von Windows zu pflegen und weiterzuentwickeln, habe ich auch keine Lust mehr auf Windows. macOS hat sehr gute Apps für Musik und Filme, die ich mittlerweile wirklich gerne nutze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Windows finde ich nach wie vor wesentlich besser und funktionsreicher als MacOS. Die nutzung dieses Nischensystems kommt für mich nicht mehr in Frage. Das MS Windows nicht mehr pflegen würde ist ebenfalls totaler quatsch. Ich behaupte mal das Windows wesentlich mehr aufmerksamkeit durch MS erfährt, als MacOs durch Apple und fast 90 Marktanteil sprechen eine sehr deutliche Sprache. Zum Thema: Groove Musik funktioniert und tut was es soll - nicht mehr, nicht weniger. Man kann es open source stellen um es weiter zu entwickeln, zwingend notwendig ist das aber nicht. IMHO.
 
Nur noch 90 Prozent Anteil Tendenz sinkend, steigend stark auf chrome OS und Apple gewinnt auch leicht dazu. Die Angst vor dem Verlust zeigt MS im grandiosen Kampf mit ARM für 1000 Euro, Surface usw. Ergebnis, Chrome steigt, MS sinkt. Die Angst vor Chrome wurde hier schon öfters von Martin aufgegriffen.

Groove hatte ich nicht noch nie verwendet und das geht sicher vielen so. Ich empfinde den schlechter als den Mediaplayer und den nutzte ich gerne. Ob die den open oder nicht Open machen, wird am Misserfolg vom Groove nichts ändern.
Viel spannender wird es was aus dem Letzten Windows seiner Art wird und noch spannender, was wird aus dem Nachfolger?
 
Ich habe Groove gern mit dem Pass genutzt. Jetzt habe ich die Software schon Jahre nicht mehr gestartet. Deinstallieren geht ja leider nicht. Da Microsoft mit dem Groove Player kein Geld machen kann, wird auch nicht mehr investiert. So wie sie es auch bei Fotos, Cortana.... und MS es an vielen anderen Stellen auch machen. Es könnte natürlich sein das diese veralteten aber wichtigen Basics irgendwann zum Problem werden. Wenn die Konkurrenz weiter aufschließt und dann mit modernen Basic Apps sein System rund macht.
 
Mir geht's auch so, seit dem Ende von Here-Music und später dem Pass kaum mehr gestartet. Hab dann Winamp ausgegraben und das fand ich wesentlich angenehmer.
 
Die Groove-App ist erstaunlich gut: sehr simpel gehalten und setzt die Basics technisch hervorragend um. Z.b. iTunes läuft im Lockscreen nicht weiter, dafür kann Groove aber keine Apple-DRM geschützten Sachen abspielen. Abgesehen davon bin ich immer für OpenSource und sei es nur damit man sich ansehen kann wie bestimmte technische Probleme gelöst wurden..
Schön wäre es wenn Microsoft Groove eine durchdachte Plugin-API zum "Abschied" spendieren würde. Dann könnte jeder sich "sein" Groove zusammenstellen - die Vorstellungen was der "ideale" Musicplayer darstellt dürften doch erheblich auseinander gehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze Groove ständig, um meine eigene Musike vom NAS abzuspielen. Es gibt kaum einen gescheiten Player im Store, der kein buntes Affentheater veranstaltet und die gleiche Funktionalität hat. Eine App brauch ich, da das Go bei mir die Musik spielt.

SEHR schmerzlich vermisse ich, dass Groove kein Webradio kann. Das wäre unheimlich nützlich und bedeutet doch sicher wenig Aufwand, wenn man den ganzen Kram mit Aufnahmefunktion usw. weglässt. Leider kümmert sich Koll. Patrick Dehne auch nicht mehr um seinen SonicWeb Internetradioempfänger, der in der Nutzung etwas altmodisch geworden ist (Platzverbrauch, Organisation/Sortierung der Sender, Exportmöglichkeit...)
Derzeit habe ich alle meine Webradios als Favoriten im Edge und spiele die dort ab. Geht natürlich auch.
Also sehr dafür, die Community machen zu lassen - selbst hab ich leider keine Zeit ... :_)
 
Mich hat von Anfang an beim ausprobieren gestört, dass das Ding so überladen ist.
Ich will ja auschliesslich ein Programm,wo ich meine eiegne Music vom Computer abspielen kann.
Desshalb nutze ich seit vielen Jahren foobar 2000 , was auf's Beste meinen Ansprüchen entspricht.
Weiss nun nicht, ob ich hier etwas Werbung machen darf. Falls nicht, löscht einfach den Link. No Problem
 
Interessant zu lesen, denn ich hatte Groove noch zu Cloud-Zeiten mal mit etwas Musik gefüttert. Das war aber irgendwie alles nicht so rund. Der Start des Programms war träge und ich hab Funktionen zum Digitalisieren meiner DRM-freien CDs aus den 80ern nicht gefunden. Das Cloud-Experiment war auch nicht der Hit. Für mich bleibt der Mediaplayer das beste Programm. Dessen Funktionsspektrum wird nicht mehr erweitert? So what?! Es spielt meine Musik ab und digitalisiert in immer noch gängige Formate. Und das größte Plus: Es ist keine vor Werbung triefende Verkaufsplattform. I like. 🙂
 
Mein grösstes Kriterium am WMP war, dass er kein FLAC kann!
Meine gesamte Sammlung ist in FLAC. ( Converted von Mp3 gratis mit Foobar ) !
 
Ich kenn das bei meinen Freunden nur so: Es wird Windows 10 clean installiert, dann wird alles deinstalliert, was mitgeliefert wird. Mail, Kalender, Groove, Notizen etc.

Dann kommen Firefox, Thunderbird und Nextcloud drauf, ferig.

In den Datenschutzverordnungen alles deaktiviert.

Fertig. Und ja, so handhaben das 7 von 8 Freunden. Microsoft Apps machen für viele meiner Freunde keinen Sinn, auch wegen der fehlenden Smartphone Unterstützung.
 
In der Welt, in der Microsoft lebt, gibt es keine Notwendigkeit mehr für einen Musikplayer, weil es keine eigene Musik mehr gibt. Und wenn man von uns aussterbenden Nostalgikern einmal absieht, dann ist das auch die Welt der unter 30jährigen. Da gibt es eben nur noch Spotify&Co. Wirklich "eigene" Musik hört man jetzt sowieso wieder analog auf Vinyl :D.
Ich bin leider auch ein Opfer des Marketings geworden. Groove war zu seiner besten Zeit wirklich genial, weil alles unter einem Dach war - die mitgebrachte Sammlung, zugekaufte Musik und die "Mietmusik" via Streaming. Seit ich sozusagen zu Spotify zwangsmigriert wurde, liegt meine eigene Sammlung nur noch rum und wird selten angefasst.
 
Die sollten auch gleichzeitgig das Windows Media Center als Opensource freigeben, so dass das mal auf die Höhe der Zeit gebracht werden kann. Die TV-Aufnahmefunktionen von WMC, insbesondere die automatische Aufnahme von Serien, nach Stichwörtern usw, ist immer noch unschlagbar. Wenn man dann noch die Funktionen von Groove-Music einbaut, und dem Ding eine Schnittstelle für Winamp-Plugins einbaut, wäre es für mich perfekt.
 
Es gibt ja das schöne Indianersprichwort über das Reiten toter Pferde. Insofern ist MS gut beraten, sich von gewissen Dingen zu trennen. Aber es darf immer auch die Frage gestellt werden, warum das "Pferd" gestorben ist. Ein Beispiel: Ich war einst begeistert von Microsofts Pocket-PC-Welt. An meinen Cassiopeia (von Casio) denke ich heute noch gerne. Aber Microsoft fehlten Ideen, Antrieb und der Mut zum Risiko. Ein paar Jahre später nutzte Apple das Grundgerüst für einen Aufstieg aus der Asche.
 
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