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WSLg: Microsoft bringt Unterstützung für Linux-Apps mit grafischer Oberfläche in die Insider Builds

DrWindows

Redaktion
WSLg: Microsoft bringt Unterstützung für Linux-Apps mit grafischer Oberfläche in die Insider Builds
Microsoft liebt Linux


Microsoft hat am gestrigen Abend die Windows Insider Preview Build 21364 im Dev Channel veröffentlicht und mit ihr kam auch ein Feature zu den Insidern, auf das vor allem Entwickler seit der BUILD 2020 schon gewartet haben. Mit der neuen Build steht nun auch die erste Preview für Linux-Apps mit grafischer Benutzeroberfläche zur Verfügung, die Microsoft intern mit dem Nickname WSLg (Windows Subsystem for Linux GUI) versehen hat. Die Umsetzung ist dabei nochmal um einiges anders und moderner, als man das zunächst erwartet hätte.

Für die Nutzung des neuen Features wird keine eigene WSL-Distribution aus dem Microsoft Store benötigt. Stattdessen liefert Microsoft mit CBL-Mariner eine eigene Systemdistribution aus, die als Companion für diese Aufgabe fungiert und von Microsoft bisher schon intern für die Arbeiten an der Cloud- und Edge-Infrastruktur bei Microsoft Azure eingesetzt worden ist. Das Besondere an CBL-Mariner ist, dass mit ihr auch weitaus modernere Features zu Windows 10 kommen. Neben dem klassischen XServer stehen den Nutzern so erstmals auch der moderne Displayserver Wayland und sein Compositor Weston zur Verfügung, die bei den klassischen Linux-Distributionen die Nachfolge von X.Org antreten sollen. Außerdem stehen auch weitere moderne Linux-Technologien wie Pulseaudio für die Arbeit bereit.

Wenn man grafische Linux-Apps unter Windows 10 ausführen möchte, stehen neben der versprochenen Hardwarebeschleunigung, die dank der Arbeiten in Mesa 21.0 und neuer umgesetzt werden konnte, auch eine integrierte Unterstützung für Audioaufnahmen und -wiedergaben zur Verfügung. Werden die Linux-Apps wieder geschlossen, wird automatisch auch die aktuelle Session von CBL-Mariner beendet und die verwendeten Systemressourcen wieder freigegeben.

Wenn ihr die neuen Funktionen schon einmal testen möchtet, müsst ihr zum einen mindestens die aktuellen Insider Preview Build 21364 installiert haben und, sofern ihr WSL 2 bereits aktiviert habt, einmalig das Kommando „wsl –update“ ausführen, damit WSLg und CBL-Mariner auf eurem System installiert werden. Nähere Informationen findet ihr im Blogpost, zudem hat der für WSL verantwortliche Craig Loewen auch noch ein Video mit einer entsprechenden Demo veröffentlicht, das ihr unter dem Beitrag findet.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Verstehe ich das richtig, dass, wenn die Entwicklung zu diesem Thema weiterhin so positiv verläuft, ich demnächst durch WSL bzw. WSLg unter Windows die Möglichkeit habe funktional mit Linux Programmen zu arbeiten ohne Linux über VM oder ähnliches zu installieren? Also falls ja wäre dies für mich und vermutlich einen Bruchteil der Windows User sehr nützlich.
Bin gespannt wo diese Reise noch hin geht. (immerhin überlebt WSL schon länger als so manch andere Features In Windows)
 
Wohin die Reise geht, ist doch nicht mehr zu übersehen: Ein 100% mit Windows kompatibles Linux - von Microsoft. Oder umgekehrt, kann man sich dann aussuchen.
 
Interessant ist ja vor allem die Umsetzung, weil Microsoft bei WSLg in vielen Fällen auf die modernsten Technologien setzen kann, die Linux momentan zur Verfügung stehen. Die klassischen Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu und openSUSE müssen aus dem Microsoft Store nachinstalliert werden, bleiben aber bestenfalls auf der Kommandozeile sitzen und brauchen einen XServer, den man (momentan zumindest) noch nachinstallieren muss.

CBL-Mariner ist keine normale Linux-Distribution, sondern ist direkter Teil von WSL 2 und wird mit WSL 2 selbst auch installiert und aktualisiert. Microsoft muss dafür nicht nur eigene Repositories pflegen, denn die Software muss ja auch irgendwo herkommen, sondern sie können auch auf Technologien wie Wayland, Weston, FreeRDP und Pulseaudio zurückgreifen. Normalerweise geht es derzeit nur in zwei Bereichen noch moderner, wenn sie statt Pulseaudio irgendwann den modernen Pipewire Audio Server ausliefern und WireGuard als VPN-Lösung (wobei es das Protokoll auch für Windows gibt) auch integrieren.

Theoretisch ist es nicht ausgeschlossen, dass Microsoft mit CBL-Mariner irgendwann auch eine echte Integration in Windows 10 einbaut und wird dann Linux-Apps gleichwertig neben Windows-Apps aus dem Microsoft Store nachinstallieren könnten. Vielleicht ist das auch ein Vorgeschmack auf Project Latte, dann würde das für mich auch Sinn machen. Bei CBL-Mariner wird WSL 2 ja schon anders umgesetzt bzw. angesprochen als mit Ubuntu oder Debian, dann würde das bei Android durchaus auch Sinn machen. Das Problem bliebe vor allem, wo die Apps herkommen sollen, denn die müsste Microsoft auch irgendwie vorhalten.
 
Jetzt möchte ich WSL2 nur noch zum laufen bringen.

WSL2 erfordert die "Virtual Machine Platform". Die zu aktivieren, hat mir in zwei Versuchen den Laptop zerschossen; Im ersten Fall musste ich ihn komplett neu aufsetzen, da alle Netzwerkadapter tot waren, im zweiten Fall hat wenigstens die Systemwiederherstellung funktioniert.
 
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht.

X ist für sowas eigentlich eine sehr gute Lösung. Das ganze ging schon von Anfang an. Einfach einen X Server in Windows installieren:

Anwendung=>X Server


Microsofts Lösung schaut so aus:

Anwendung=>XWayland=>Weston=>FreeRDP=>RDP Client


Microsoft und ihr RDP. Bei Windows 10X haben sie ja ein ähnliches Konstrukt für Win32 Programme geplant.

unter Windows die Möglichkeit habe funktional mit Linux Programmen zu arbeiten ohne Linux über VM oder ähnliches zu installieren?
WSL2 ist eine VM mit komplettem Linuxkernel.
Ohne Hyper-V funktioniert WSL2 nicht.

Den WSL1 Ansatz fand ich viel interessanter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke @ntoskrnl das war das was mir im Kopf herum schwirrte aber ich war mir nicht sicher.
Den Unterschied zwischen WSL1 und WSL2 habe ich auch schon gelesen als hier damals davon berichtet wurde. Für mein Verständnis finde ich den Ansatz von WSL1 auch besser, Hyper-V bekomme ich leider nicht überall reibungslos zum laufen wo ich WSLg aber benötigen würde. Tja dann schaue ich mir das Thema weiter von außen an und versuche mir weiterhin anders zu helfen
 
Danke @ntoskrnl das war das was mir im Kopf herum schwirrte aber ich war mir nicht sicher.
Den Unterschied zwischen WSL1 und WSL2 habe ich auch schon gelesen als hier damals davon berichtet wurde. Für mein Verständnis finde ich den Ansatz von WSL1 auch besser, Hyper-V bekomme ich leider nicht überall reibungslos zum laufen wo ich WSLg aber benötigen würde. Tja dann schaue ich mir das Thema weiter von außen an und versuche mir weiterhin anders zu helfen
Leider wird WSL2 als Nachfolger und nicht als Alternative behandelt. Auf Github gibt es einige WSL1-Bugs, die Programme (gerade mit GUI) an der Ausführung hindern, die mit dem Tab "fixed-in-wsl2" geschlossen wurden.
 
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