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Redaktion
Xbox Game Streaming Beta im Browser ausprobiert
Seit letzter Woche kann das Xbox Game Streaming unter iOS und Windows 10 im Browser getestet werden. Es handelt sich um eine geschlossene Beta, der man nur auf Einladung beitreten kann. Unter iOS wird die Browser-Lösung auf absehbare Zeit die einzige Option bleiben, weil Apples Store-Richtlinien keinen anderen Weg zulassen, unter Windows 10 ist noch nicht so ganz klar, wohin die Reise geht, denn es gibt auch eine App, die allerdings bislang unter Verschluss gehalten wird.
Kollege Daniel Heithorn und ich haben uns das Browser-Streaming unter Windows 10 in den letzten Tagen ein wenig angeschaut und geben an dieser Stelle einige Eindrücke zum Besten.
Vorab: Bei unserem Test hat sich zum Teil deutlich gezeigt, warum das momentan noch als „Beta“ gekennzeichnet ist, für den Echteinsatz ist es in der Tat noch nicht reif. Entsprechend zurückhaltend wollen wir mit Kritik umgehen – es ist eben ein Testbetrieb.
Los geht’s:
Nach dem Login landet man in vertrauter Umgebung, die man beispielsweise auch aus der Android App kennt. Hier kann man sich ein Spiel aus den Highlights aussuchen, nach einem Spiel suchen oder weiter unten in den Kategorien stöbern.
Dabei kann man entweder mit Maus und Tastatur, aber auch mit dem Controller hantieren, um durch die Seite zu navigieren
Interessant ist, dass Microsoft den Testbetrieb nicht auf wenige Titel beschränkt, sondern das volle Programm bietet. Über 100 Titel sind im Katalog vorhanden.
Ladezeiten
Die Ladezeiten liegen absolut im annehmbaren Bereich, schwanken aber auch teilweise sehr stark. Das scheint weniger an der vorhandenen eigenen Bandbreite als vielmehr an der Auslastung der Microsoft-Server zu liegen, denn geladen werden die Spiele ja ausschließlich dort.
Lokalisierung
Die Oberfläche und auch die Spiele stehen mit voller Lokalisierung zur Verfügung, allerdings muss man manchmal aufpassen. Teilweise werden die Spiele mit einem /en-us/ in der URL geladen und sind dann dementsprechend auf Englisch.
Diesen Umstand kann man allerdings auch zum eigenen Vorteil nutzen, denn man kann durch Ändern der URL ein Spiel in der gewünschten Sprache starten (/de-de/ steht für Deutsch). Es gibt so einige Spiele, die mir auf Englisch einfach mehr Spaß machen.
Jedes Spiel hat also seine eigene URL, das heißt man kann sich auch Lesezeichen anlegen. Ich finde, die Sammlungen in Microsoft Edge bieten sich dafür sehr gut an:
Input Lag
Drei verschiedene Eingabemethoden wurden getestet:
Zwischen den ersten beiden Methoden konnte kein fühlbarer Unterschied festgestellt werden, bei der USB-Verbindung ist die Eingabeverzögerung deutlich kürzer.
Pauschal kann man sagen, dass die ersten beiden Varianten derzeit noch nicht geeignet für Spiele sind, in denen es auf Reaktionsschnelligkeit und präzise Steuerung ankommt. Das gilt im Grunde auch für die dritte Option, hier liegt aber die Schwelle ein wenig höher. F1 2019 ist beispielsweise praktisch unspielbar, man trifft keinen Bremspunkt und fliegt aus beinahe jeder Kurve.
In Spielen wie Minecraft oder The Touryst spielt die Verzögerung dagegen keine große Rolle und trübt den Spielspaß nicht.
Darstellungsqualität
Die wichtigste aller Fragen lautet selbstverständlich: Wie sehen die Spiele im Browser aus?
In diesem Punkt zeigt das Game Streaming derzeit ein breites Spektrum: Von Pixelbrei und Diashow bis zu einem annehmbaren Spielerlebnis ist alles dabei.
Das bereits erwähnte F1 2019 sieht sehr bescheiden aus. Andere Rennspiele wie Forza Motorsport oder Forza Horizon 4 dagegen liegen durchaus in einem Bereich, den man als ok bezeichnen kann. Vielleicht liegt das auch daran, dass es „hauseigene“ Titel sind, die entsprechend optimiert wurden.
Die Auflösung beim Streaming beträgt 1080p, dementsprechend kommen die Spiele auf kleineren Bildschirmen mit niedriger Auflösung deutlich besser zur Geltung als beispielsweise auf meinem 37 Zoll großen 4k-Monitor. Auf meinem Honor MagicBook Pro mit 16 Zoll FullHD-Display sieht es in den meisten Fällen gut aus, auf dem Surface Go 2 hatte Daniel ebenfalls seinen Spaß.
Es sieht auf kleinen Bildschirmen nicht nur besser aus, sondern ist auch weniger „ruckelanfällig“. Auf einem großen, hochauflösenden Bildschirm kann es helfen, das Browserfenster in der Größe zu verändern – je kleiner, je flüssiger und stabiler.
Sonstiges
Dass man für Cloud-Gaming eine stabile Internetverbindung benötigt, ist selbstredend. Wie schon beim Android-Streaming ist auch bei der Browserlösung ein stabiler Upstream ebenso wichtig.
Positiv anzumerken ist, dass beim Browser-Streaming unter Windows 10 die Game Bar unterstützt wird.
Den Gesamteindruck könnte man in einem Satz so zusammenfassen: Cloud Gaming ist noch nicht die Gegenwart, vielleicht aber die Zukunft. Wobei wir an dieser Stelle keine Diskussion „lokales Gaming versus Cloud Streaming“ eröffnen wollen, die ist überflüssig. Beides zusammen bringt uns dem Wunsch näher, jederzeit und überall auf jedem Endgerät spielen zu können.
Spätestens, wenn Microsoft im Lauf des Jahres wie geplant seine Cloudgaming-Infrastruktur auf die Xbox Series X umstellt (bislang basiert sie auf der Xbox One S), dürfte das Streaming einen gewaltigen Sprung machen und dann werden die derzeitigen Probleme wohl als das bezeichnet werden können, was sie auch sind: Kinderkrankheiten.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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Seit letzter Woche kann das Xbox Game Streaming unter iOS und Windows 10 im Browser getestet werden. Es handelt sich um eine geschlossene Beta, der man nur auf Einladung beitreten kann. Unter iOS wird die Browser-Lösung auf absehbare Zeit die einzige Option bleiben, weil Apples Store-Richtlinien keinen anderen Weg zulassen, unter Windows 10 ist noch nicht so ganz klar, wohin die Reise geht, denn es gibt auch eine App, die allerdings bislang unter Verschluss gehalten wird.
Kollege Daniel Heithorn und ich haben uns das Browser-Streaming unter Windows 10 in den letzten Tagen ein wenig angeschaut und geben an dieser Stelle einige Eindrücke zum Besten.
Vorab: Bei unserem Test hat sich zum Teil deutlich gezeigt, warum das momentan noch als „Beta“ gekennzeichnet ist, für den Echteinsatz ist es in der Tat noch nicht reif. Entsprechend zurückhaltend wollen wir mit Kritik umgehen – es ist eben ein Testbetrieb.
Los geht’s:
Nach dem Login landet man in vertrauter Umgebung, die man beispielsweise auch aus der Android App kennt. Hier kann man sich ein Spiel aus den Highlights aussuchen, nach einem Spiel suchen oder weiter unten in den Kategorien stöbern.
Dabei kann man entweder mit Maus und Tastatur, aber auch mit dem Controller hantieren, um durch die Seite zu navigieren
Interessant ist, dass Microsoft den Testbetrieb nicht auf wenige Titel beschränkt, sondern das volle Programm bietet. Über 100 Titel sind im Katalog vorhanden.
Ladezeiten
Die Ladezeiten liegen absolut im annehmbaren Bereich, schwanken aber auch teilweise sehr stark. Das scheint weniger an der vorhandenen eigenen Bandbreite als vielmehr an der Auslastung der Microsoft-Server zu liegen, denn geladen werden die Spiele ja ausschließlich dort.
Lokalisierung
Die Oberfläche und auch die Spiele stehen mit voller Lokalisierung zur Verfügung, allerdings muss man manchmal aufpassen. Teilweise werden die Spiele mit einem /en-us/ in der URL geladen und sind dann dementsprechend auf Englisch.
Diesen Umstand kann man allerdings auch zum eigenen Vorteil nutzen, denn man kann durch Ändern der URL ein Spiel in der gewünschten Sprache starten (/de-de/ steht für Deutsch). Es gibt so einige Spiele, die mir auf Englisch einfach mehr Spaß machen.
Jedes Spiel hat also seine eigene URL, das heißt man kann sich auch Lesezeichen anlegen. Ich finde, die Sammlungen in Microsoft Edge bieten sich dafür sehr gut an:
Input Lag
Drei verschiedene Eingabemethoden wurden getestet:
- Controller über den Xbox USB-Adapter angeschlossen
- Controller über Bluetooth verbunden
- Controller über USB-Kabel mit dem PC verbunden
Zwischen den ersten beiden Methoden konnte kein fühlbarer Unterschied festgestellt werden, bei der USB-Verbindung ist die Eingabeverzögerung deutlich kürzer.
Pauschal kann man sagen, dass die ersten beiden Varianten derzeit noch nicht geeignet für Spiele sind, in denen es auf Reaktionsschnelligkeit und präzise Steuerung ankommt. Das gilt im Grunde auch für die dritte Option, hier liegt aber die Schwelle ein wenig höher. F1 2019 ist beispielsweise praktisch unspielbar, man trifft keinen Bremspunkt und fliegt aus beinahe jeder Kurve.
In Spielen wie Minecraft oder The Touryst spielt die Verzögerung dagegen keine große Rolle und trübt den Spielspaß nicht.
Darstellungsqualität
Die wichtigste aller Fragen lautet selbstverständlich: Wie sehen die Spiele im Browser aus?
In diesem Punkt zeigt das Game Streaming derzeit ein breites Spektrum: Von Pixelbrei und Diashow bis zu einem annehmbaren Spielerlebnis ist alles dabei.
Das bereits erwähnte F1 2019 sieht sehr bescheiden aus. Andere Rennspiele wie Forza Motorsport oder Forza Horizon 4 dagegen liegen durchaus in einem Bereich, den man als ok bezeichnen kann. Vielleicht liegt das auch daran, dass es „hauseigene“ Titel sind, die entsprechend optimiert wurden.
Die Auflösung beim Streaming beträgt 1080p, dementsprechend kommen die Spiele auf kleineren Bildschirmen mit niedriger Auflösung deutlich besser zur Geltung als beispielsweise auf meinem 37 Zoll großen 4k-Monitor. Auf meinem Honor MagicBook Pro mit 16 Zoll FullHD-Display sieht es in den meisten Fällen gut aus, auf dem Surface Go 2 hatte Daniel ebenfalls seinen Spaß.
Es sieht auf kleinen Bildschirmen nicht nur besser aus, sondern ist auch weniger „ruckelanfällig“. Auf einem großen, hochauflösenden Bildschirm kann es helfen, das Browserfenster in der Größe zu verändern – je kleiner, je flüssiger und stabiler.
Sonstiges
Dass man für Cloud-Gaming eine stabile Internetverbindung benötigt, ist selbstredend. Wie schon beim Android-Streaming ist auch bei der Browserlösung ein stabiler Upstream ebenso wichtig.
Positiv anzumerken ist, dass beim Browser-Streaming unter Windows 10 die Game Bar unterstützt wird.
Den Gesamteindruck könnte man in einem Satz so zusammenfassen: Cloud Gaming ist noch nicht die Gegenwart, vielleicht aber die Zukunft. Wobei wir an dieser Stelle keine Diskussion „lokales Gaming versus Cloud Streaming“ eröffnen wollen, die ist überflüssig. Beides zusammen bringt uns dem Wunsch näher, jederzeit und überall auf jedem Endgerät spielen zu können.
Spätestens, wenn Microsoft im Lauf des Jahres wie geplant seine Cloudgaming-Infrastruktur auf die Xbox Series X umstellt (bislang basiert sie auf der Xbox One S), dürfte das Streaming einen gewaltigen Sprung machen und dann werden die derzeitigen Probleme wohl als das bezeichnet werden können, was sie auch sind: Kinderkrankheiten.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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