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Andersrum geht auch: Amazon sichert sich Cloud-Großauftrag der US-Regierung, Microsoft protestiert
Amazon hat eine Ausschreibung der NSA (National Security Agency) gewonnen und damit einen Cloud-Großauftrag im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar an Land gezogen. Microsoft protestiert gegen die Vergabe. Das kommt uns doch seltsam bekannt vor.
Im Oktober 2019 hatte Microsoft einen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums erhalten und dabei Amazon ausgestochen, auch da ging es um 10 Milliarden Dollar. Das sogenannte „JEDI-Projekt“ war nachher in aller Munde, weil Amazon behauptete, bei der Vergabe sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Man vermutete, das angespannte Verhältnis zwischen dem damaligen Amazon-Chef Jeff Bezos und dem seinerzeit amtierenden US-Präsidenten Donald Trump habe eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Nach zahlreichen Protesten und einem sich abzeichnenden langwierigen Rechtsstreit zog das Pentagon im Juli die Notbremse, zog den JEDI-Auftrag an Microsoft zurück und will ihn nun neu ausschreiben.
Das Wort „Retourkutsche“ kommt einem zwangsläufig in den Sinn, wenn Microsoft als Unterlegener bei der NSA-Ausschreibung mit dem Arbeitstitel „WildandStormy“ nun zu den gleichen Waffen greift. Mir fällt aber auch kein Grund ein, warum sie es nicht versuchen sollten, Amazon hatte ja am Ende mit dieser Strategie Erfolg.
Wie The Verge unter Berufung auf Washington Technology berichtet, begründet Microsoft seinen Einspruch damit, dass die Regierungsbehörde keine ordnungsgemäße Bewertung vorgenommen habe, als man sich für das Angebot von Amazon und gegen das von Microsoft entschieden hat. In einfache Worte übersetzt heißt das wohl: Amazon war billiger.
Beim JEDI-Kontrakt war es anders herum, da hatte Microsoft für das günstigere Angebot den Zuschlag erhalten. Zehn Milliarden Dollar sind sehr viel Geld, mit Blick auf die Gesamtumsätze von Amazon und Microsoft allerdings keine Summe, die über Gedeih und Verderb entscheidet. Es dürfte daher in erster Linie um Prestige und um die Frage der Vormachtstellung im Cloud-Geschäft gehen. Amazons AWS ist zwar nach wie vor sehr viel größer als Microsoft Azure, in Stein gemeißelt ist die Dominanz aber längst nicht.
Man darf gespannt sein, wie das in Zukunft weiter geht. Langfristig tun sich meiner Meinung nach beide Unternehmen keinen Gefallen mit derartigen Aktionen.
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Amazon hat eine Ausschreibung der NSA (National Security Agency) gewonnen und damit einen Cloud-Großauftrag im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar an Land gezogen. Microsoft protestiert gegen die Vergabe. Das kommt uns doch seltsam bekannt vor.
Im Oktober 2019 hatte Microsoft einen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums erhalten und dabei Amazon ausgestochen, auch da ging es um 10 Milliarden Dollar. Das sogenannte „JEDI-Projekt“ war nachher in aller Munde, weil Amazon behauptete, bei der Vergabe sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Man vermutete, das angespannte Verhältnis zwischen dem damaligen Amazon-Chef Jeff Bezos und dem seinerzeit amtierenden US-Präsidenten Donald Trump habe eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Nach zahlreichen Protesten und einem sich abzeichnenden langwierigen Rechtsstreit zog das Pentagon im Juli die Notbremse, zog den JEDI-Auftrag an Microsoft zurück und will ihn nun neu ausschreiben.
Das Wort „Retourkutsche“ kommt einem zwangsläufig in den Sinn, wenn Microsoft als Unterlegener bei der NSA-Ausschreibung mit dem Arbeitstitel „WildandStormy“ nun zu den gleichen Waffen greift. Mir fällt aber auch kein Grund ein, warum sie es nicht versuchen sollten, Amazon hatte ja am Ende mit dieser Strategie Erfolg.
Wie The Verge unter Berufung auf Washington Technology berichtet, begründet Microsoft seinen Einspruch damit, dass die Regierungsbehörde keine ordnungsgemäße Bewertung vorgenommen habe, als man sich für das Angebot von Amazon und gegen das von Microsoft entschieden hat. In einfache Worte übersetzt heißt das wohl: Amazon war billiger.
Beim JEDI-Kontrakt war es anders herum, da hatte Microsoft für das günstigere Angebot den Zuschlag erhalten. Zehn Milliarden Dollar sind sehr viel Geld, mit Blick auf die Gesamtumsätze von Amazon und Microsoft allerdings keine Summe, die über Gedeih und Verderb entscheidet. Es dürfte daher in erster Linie um Prestige und um die Frage der Vormachtstellung im Cloud-Geschäft gehen. Amazons AWS ist zwar nach wie vor sehr viel größer als Microsoft Azure, in Stein gemeißelt ist die Dominanz aber längst nicht.
Man darf gespannt sein, wie das in Zukunft weiter geht. Langfristig tun sich meiner Meinung nach beide Unternehmen keinen Gefallen mit derartigen Aktionen.
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