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Redaktion
Android 12L ist eine Absage an das Konzept des Surface Duo
von Martin Geuß
Google hat die Arbeiten an Android 12L fertiggestellt und in einem zugehörigen Blogpost auch Microsoft erwähnt. Allerdings ist beinahe alles, was zu Android 12L gesagt und gezeigt wird, eine klare Absage an das Dual Display Konzept des Surface Duo.
In der Ankündigung ist dann auch lediglich von Foldables und Tablets die Rede, nicht von Geräten mit zwei Bildschirmen. Damit kein Missverständnis entsteht, was Google unter einem Foldable versteht, werden als Beispiele das Z Fold und Z Flip von Samsung genannt.
Es gibt durchaus Neuerungen in Android 12L, von denen auch das Surface Duo profitieren kann, wie etwa die zweispaltige Ansicht der Benachrichtigungen:
Aber schon beim zweiten Screenshot, den Google zeigt, wird klar ersichtlich, wohin die Reise geht. Das neue Layout der Einstellungen, das sich über den kompletten Bildschirm streckt und so den Wechsel zwischen verschiedenen Kategorien erlaubt, ohne immer wieder ins Hauptmenü zurückspringen zu müssen, sieht keinen „Bruch“ in der Mitte vor.
Man sieht außerdem auf dem Screenshot, dass Android 12L eine Taskleiste erhalten wird. Überträgt man diese Ansicht gedanklich auf das Surface Duo, wird sie dort zweigeteilt, was sich wenig produktiv anfühlen dürfte. Auf dem Surface Duo kommt aber ohnehin der Microsoft Launcher zum Einsatz, sodass man die Taskleiste dort mutmaßlich nicht zu sehen bekommt.
Das „Killerfeature“ von Android 12L wird der flexible Split Screen Modus, in dem zwei Apps nebeneinander dargestellt werden. Das zugehörige Video verdeutlicht allerdings, dass man hierbei ebenfalls an nur einen, durchgängigen Bildschirm gedacht hat.
Abschließend erwähnt Google in seinem Blogpost noch, dass Samsung, Lenovo und Microsoft im späteren Verlauf des Jahres entsprechende Updates veröffentlichen werden. „Google bestätigt Android 12L für das Surface Duo“ ist eine Schlagzeile, die man mit ein bisschen Fantasie daraus ableiten kann, so wirklich zielführend ist das aber nicht.
Android 12L ist, anders als bisher gemutmaßt, kein Fork und keine eigenständige Version, sondern ein Zwischenschritt. Was in Android 12L steckt, wird sich in Android 13 wiederfinden, schreibt Google. Man hat also für die Entwicklung der spezifischen Funktionen nur vorübergehend auf ein Nebengleis gewechselt. Insofern ist es keine Überraschung, wenn Microsoft dieses Update mitnimmt, die erhoffte große Unterstützung durch Google scheint es aber nicht zu sein.
Der Blogpost von Google fällt insgesamt sehr kurz aus und geht nicht in die Tiefe, mein Pessimismus mag daher voreilig sein. Gut möglich, dass in Android 12L APIs enthalten sind, die es Microsoft erleichtern, seine Ideen für das Surface Duo umzusetzen. Eines der wichtigsten Dinge wäre, dass die zwei Bildschirme des Surface Duo auch als solche erkannt werden, damit über beide Bildschirme gestreckte Apps in der Mitte keine Inhalte mehr herausschneiden.
Ich bin gespannt, ob und wann Microsoft sich zu Android 12L äußern wird. Ich habe stets gesagt, dass ich das Konzept von zwei Bildschirmen für deutlich produktiver halte als einen faltbaren, dabei aber auch eingeräumt, dass zwei unterschiedliche Konzepte überflüssig werden könnten, wenn die faltbaren Displays haltbarer und günstiger geworden sind. Beides ist inzwischen eingetreten, weshalb es mich nicht mehr wundern würde, wenn Microsoft beim Surface Duo 3 ebenfalls auf einen faltbaren Bildschirm setzt. Dann wäre es allerdings nur noch ein „Me too“-Gerät und man müsste sich fragen, ob das überhaupt sinnvoll ist.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß
Google hat die Arbeiten an Android 12L fertiggestellt und in einem zugehörigen Blogpost auch Microsoft erwähnt. Allerdings ist beinahe alles, was zu Android 12L gesagt und gezeigt wird, eine klare Absage an das Dual Display Konzept des Surface Duo.
In der Ankündigung ist dann auch lediglich von Foldables und Tablets die Rede, nicht von Geräten mit zwei Bildschirmen. Damit kein Missverständnis entsteht, was Google unter einem Foldable versteht, werden als Beispiele das Z Fold und Z Flip von Samsung genannt.
Es gibt durchaus Neuerungen in Android 12L, von denen auch das Surface Duo profitieren kann, wie etwa die zweispaltige Ansicht der Benachrichtigungen:
Aber schon beim zweiten Screenshot, den Google zeigt, wird klar ersichtlich, wohin die Reise geht. Das neue Layout der Einstellungen, das sich über den kompletten Bildschirm streckt und so den Wechsel zwischen verschiedenen Kategorien erlaubt, ohne immer wieder ins Hauptmenü zurückspringen zu müssen, sieht keinen „Bruch“ in der Mitte vor.
Man sieht außerdem auf dem Screenshot, dass Android 12L eine Taskleiste erhalten wird. Überträgt man diese Ansicht gedanklich auf das Surface Duo, wird sie dort zweigeteilt, was sich wenig produktiv anfühlen dürfte. Auf dem Surface Duo kommt aber ohnehin der Microsoft Launcher zum Einsatz, sodass man die Taskleiste dort mutmaßlich nicht zu sehen bekommt.
Das „Killerfeature“ von Android 12L wird der flexible Split Screen Modus, in dem zwei Apps nebeneinander dargestellt werden. Das zugehörige Video verdeutlicht allerdings, dass man hierbei ebenfalls an nur einen, durchgängigen Bildschirm gedacht hat.
Abschließend erwähnt Google in seinem Blogpost noch, dass Samsung, Lenovo und Microsoft im späteren Verlauf des Jahres entsprechende Updates veröffentlichen werden. „Google bestätigt Android 12L für das Surface Duo“ ist eine Schlagzeile, die man mit ein bisschen Fantasie daraus ableiten kann, so wirklich zielführend ist das aber nicht.
Android 12L ist, anders als bisher gemutmaßt, kein Fork und keine eigenständige Version, sondern ein Zwischenschritt. Was in Android 12L steckt, wird sich in Android 13 wiederfinden, schreibt Google. Man hat also für die Entwicklung der spezifischen Funktionen nur vorübergehend auf ein Nebengleis gewechselt. Insofern ist es keine Überraschung, wenn Microsoft dieses Update mitnimmt, die erhoffte große Unterstützung durch Google scheint es aber nicht zu sein.
Der Blogpost von Google fällt insgesamt sehr kurz aus und geht nicht in die Tiefe, mein Pessimismus mag daher voreilig sein. Gut möglich, dass in Android 12L APIs enthalten sind, die es Microsoft erleichtern, seine Ideen für das Surface Duo umzusetzen. Eines der wichtigsten Dinge wäre, dass die zwei Bildschirme des Surface Duo auch als solche erkannt werden, damit über beide Bildschirme gestreckte Apps in der Mitte keine Inhalte mehr herausschneiden.
Ich bin gespannt, ob und wann Microsoft sich zu Android 12L äußern wird. Ich habe stets gesagt, dass ich das Konzept von zwei Bildschirmen für deutlich produktiver halte als einen faltbaren, dabei aber auch eingeräumt, dass zwei unterschiedliche Konzepte überflüssig werden könnten, wenn die faltbaren Displays haltbarer und günstiger geworden sind. Beides ist inzwischen eingetreten, weshalb es mich nicht mehr wundern würde, wenn Microsoft beim Surface Duo 3 ebenfalls auf einen faltbaren Bildschirm setzt. Dann wäre es allerdings nur noch ein „Me too“-Gerät und man müsste sich fragen, ob das überhaupt sinnvoll ist.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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