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Gadgetcheck: Yeedi vac 2 pro – Guter Saug- und Wischroboter zu fairem Preis?

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Redaktion
Gadgetcheck: Yeedi vac 2 pro – Guter Saug- und Wischroboter zu fairem Preis?
von Alex Lüttgen
Yeedi vac 2 pro


In der Vergangenheit habe ich euch schon die Saug- und Wischroboter der Firma Yeedi K650 und Mopstation vorgestellt. Grundsätzlich war ich mit beiden Robotern zufrieden, jedoch konnten mich beide nicht gänzlich überzeugen. Mittlerweile ist einige Zeit ins Land gegangen und Yeedi hat mir den vac 2 pro und die damit kompatible Absaugstation für einen Test zur Verfügung gestellt. Ich habe den Roboter über gute drei Monate im Einsatz gehabt und möchte euch nun über meine Erfahrungen mit dem Roboter berichten.

Der vac 2 pro setzt wie die Vorgänger aus dem Hause Yeedi ebenfalls auf eine optische Navigation, die VSLAM genannt wird. Eine nach oben gerichtete Kamera erkennt dabei den ungefähren Raum und kann die Räume voneinander abgrenzen und Hindernisse oberhalb des Roboters erkennen und damit eine Karte erstellen. Ein Laserturm, wie ihn die führenden Hersteller verwenden, gibt es nach wie vor bei Yeedi nicht. Dafür ist der Roboter gerade einmal 77 mm hoch und damit der niedrigste Roboter, den ich bisher testen durfte.

Die Saugleistung beträgt solide 3000 Pa, da es hier jedoch kein standardisiertes Messverfahren gibt, ist der Wert allenfalls mit Modellen des selben Herstellers vergleichbar und hält somit die gleiche Saugleistung, wie die Vorgängermodelle bereit.

Neu bei diesem Modell ist ein Kreuzlaser, auf den auch viele Konkurrenzmodelle setzen. Hiermit kann der Roboter Hindernisse in direkter Nähe erkennen und diesen besser ausweichen als mit dem klassischen Bumper.

Ebenfalls neu bei diesem Modell ist das oszillierende Mopping-System. Im Gegensatz zur Mop Station kommen hier keine sich drehenden Wischpads mehr zum Einsatz, sondern ein klassisches Wischtuch. Dieses wird allerdings nicht einfach nur hinterhergezogen, sondern vibriert 480 mal in der Minute hin- und her und soll so eingetrocknete Flecken besser aufwischen können als ein herkömmliches Wischsystem der bekannten Saug- und Wischroboter.

Der Roboter ist kompatibel mit der schon länger erhältlichen Absaugstation und muss somit nicht regelmäßig manuell geleert werden. Sobald der Roboter zurück zur Basis kommt, wird er automatisch ausgesaugt und eine manuelle Reinigung und Wartung ist somit deutlich seltener von Nöten. Sollte die Absaugstation nicht genutzt werden, ist der Staubbehälter mit 420 ml Fassungsvermögen groß genug dimensioniert und sollte für den täglichen Gebrauch ausreichen.

Einen Teppichsensor hat der Roboter ebenfalls verbaut, mit dem im Wischmodus Teppiche vermieden und im Saugmodus die Saugstärke automatisch angepasst werden kann.

Unboxing und Inbetriebnahme​


Yeedi vac 2 pro
Im Paket befindet sich zum einen der Roboter und zum anderen dazu eine Ladestation, ein Wassertank mit Wischplatte und eine Anleitung. Insgesamt erscheint mir der Inhalt etwas mager für einen als „pro“ bezeichneten Roboter. Wenigstens ein zweites Wischtuch hätte ich mir doch gerne gewünscht.

Im Gegensatz zu anderen von mir getesteten Robotern mit Wischtuch handelt es sich hier nicht um ein passives, sondern um ein aktives Wischsystem. Aus diesem Grund ist zum Wischen hier immer der Wassertank zu installieren und nicht lediglich zu befüllen. Soll der Roboter nur saugen, ist eine Blindblende zu installieren, da ansonsten auch ohne Wasser und Tuch die Oszillation der Halterplatte für das Wischtuch ständig läuft. Diese soll auch zwingend für die erste Kartierung verwendet werden.

Yeedi vac 2 pro Ladestation
Das Paket der Absaugstation kommt ebenfalls ohne Überraschungen daher. Im Paket befindet sich die Station, eine Basisplatte (weiß) und eine Rampenerweiterung (transparent). Darüber hinaus befinden sich noch ein Ersatzbeutel, ein Schraubendreher und drei Schrauben im Lieferumfang.

Die Basisplatte wird schnell mittels der drei Schrauben angeschraubt. Das Absaugsystem befindet sich fest integriert in der Basisplatte und läuft durch die zwei großen Löcher in der Basisplatte. Die Rampenerweiterung wird einfach unter die Basisplatte gesteckt und hilft dem Roboter später beim Einfahren in die Station.

Die Verarbeitung und Haptik ist ähnlich hochwertig wie bei den anderen getesteten Modellen.

Die Inbetriebnahme ist genau so schnell erledigt wie bei den anderen getesteten Robotern von Yeedi und der Roboter erkennt auch umgehend, ob er mit der Absaugstation oder mit der einfachen Ladestation betrieben wird. Ein großer Unterschied zu den anderen getesteten Robotern ist im Falle des vac 2 pro aber, vor allem in den ersten Tagen, die Software.

Diese basiert zwar auf der identischen App für iOS und Android, das Modul für dieses Modell schien aber nicht rechtzeitig zum Markstart fertiggestellt worden zu sein. Als ich den Roboter Mitte April das erste Mal in Betrieb nahm, zeigten sich an diversen Stellen im System chinesische Zeichen. Da mir viele Funktionen aber bereits von anderen Modellen bekannt waren, habe ich die Einrichtung fortgesetzt und konnte die Inbetriebnahme ganz normal abschließen.

Der erste Saugvorgang inklusive Kartierung lief wie bereits beim Vorgänger problemlos ab, jedoch benötigte es mehrere Durchgänge, bis in meiner verwinkelten Wohnung eine anständige Karte erstellt werden konnte.

Funktionen, die bereits von der Mop Station bekannt sind, wie automatische Saugkraftverstärkung beim Überfahren eines Teppichs, das Zuordnen von Raumname auf der Karte, die Anzahl der Reinigungsläufe, der Wasserdurchfluss und die Saugkraft können selbstverständlich auch bei diesem Modell angepasst werden. Im Gegensatz zur Mop Station können diese Parameter allerdings nur global und nicht pro Raum angepasst werden. Weiterhin möglich ist das Festlegen einer Reinigungssequenz, in der die Reihenfolge der zu reinigenden Bereiche festgelegt wird und auch eine Reinigungsplan, in dem automatische Reinigungen eingetragen werden können. Bei jedem Plan kann hier entweder eine automatische Gesamtreinigung oder eine Bereichsreinigung von bestimmten Bereichen festgelegt werden.

Neu für mich war die Funktion der Selbstentleerung. Diese kann nach Bedarf aktiviert werden und setzt die Absaugstation voraus. Bei aktivierter Option wird der Staubbehälter nach jedem Reinigungslauf automatisch geleert. Dies ist zwar sehr laut, aber auch sehr effektiv. Rückstände von Dreck oder Katzenstreu konnte ich nach dem Absaugvorgang nie feststellen. Zusätzlich gibt es die Funktion, den Absaugvorgang alle 15 Minuten durchführen zu lassen, sodass der Roboter alle 15 Minuten zur Station zurückkehrt und den Staubbehälter leert. Dies ist meiner Ansicht nach jedoch bei der Größe des eingebauten Staubbehälters nicht notwendig.

Auch neu und bedingt durch den jetzt vorhandenen Kreuzlaser ist die „3D-Hindernisvermeidung“. Diese kann entweder auf „genau“ oder auf „normal“ eingestellt werden. Einen Unterschied der beiden Optionen konnte ich allerdings nicht erkennen.

Ein buchstäblich böses Erwachen gab es dann am zweiten Tag. Ich hatte einen Reinigungsplan auf 08:00 Uhr an Wochentagen konfiguriert. Der Roboter hatte jedoch die chinesische Zeitzone fest konfiguriert und fuhr somit um 02:00 Uhr in der Nacht von der Station los und begann mit der Reinigung. Die Möglichkeit der Zeitzonenänderung kam erst im Verlauf des Tests per Firmwareupdate. Ein Vorstellen der Startzeit um 6 Stunden brachte zwar Abhilfe, jedoch war das Erwachen sehr unschön.

Die Reinigungsergebnisse waren durchweg sehr gut. Staub und Katzenstreu wurden zuverlässig aufgesammelt und in der Station sehr zuverlässig abgesaugt. Ein mir früh aufgefallenes Problem ist jedoch das leichte Gewicht der Absaugstation von etwa 6 kg. Diese hat keine rutschfesten Füße und stehend auf einem Hartboden wird diese leider häufig vom Roboter in der Position verschoben, was ihn teilweise bei der Stationsfindung nach erfolgter Reinigung, oder bei der Positionsfindung beim Reinigungsstart scheitern ließ. Auch die Reinigungsleistung beim Wischen ist durchweg gut, jedoch ganz klar schlechter als die der Mop Station mit rotierenden Mops, die dabei auch noch gegen den Boden gedrückt werden.

In den ersten Tagen und Wochen hatte ich noch weitere Probleme mit dem Roboter. Er fuhr plötzlich nur noch Kreise und hing offensichtlich in irgend einem Ablauf fest oder er wollte trotz eingestellter Automatikfunktion und offener Türen nicht mehr über die Türschwelle zur Küche fahren. Hier lag offensichtlich ein defekter Chip im Roboter vor und dieser wurde nach einem Firmware-Update ohne Besserung der Problematik ausgetauscht. Anschließend waren diese Probleme allesamt beseitigt und der Roboter verhielt sich exakt wie vorgesehen.

Fazit​


Grundsätzlich ist er vac 2 pro eine gute Weiterentwicklung der bisher getesteten Roboter von Yeedi. Gerade in Verbindung mit einer Absaugstation bleibt an sich nur noch die regelmäßige Wartung zum Entfernen von Haaren an der Bürstenrolle und festgesetztem Staub an den Sensoren. Eine Kaufempfehlung würde ich dennoch nicht aussprechen, da die Software im Gegensatz zur Mop Station meiner Meinung nach einen Rückschritt gemacht hat. Mir fehlt die Konfiguration der einzelnen Räume. Ich kann nicht nachvollziehen, dass ich nur noch eine einzige Saugstärke und eine einzige Konfiguration für den Wasserdurchfluss festlegen kann, wo doch Fliesen und Laminat gänzlich andere optimale Einstellungen benötigten. Dies hat sich auch leider bis heute nicht gebessert, obwohl das Modell bereits seit Anfang des Jahres ausgeliefert wird.

Wer mit einer nicht ganz fertigen Software aber keine Probleme hat und auf eine gute Wischfunktion verzichten kann, bekommt mit dem vac 2 pro einen durchaus soliden Staubsaugroboter zu einem fairen Preis. Dass mein erstes Exemplar einen Defekt hatte ist problematisch, aber ich denke, dass der Anteil der defekten Geräte nur sehr gering ist und der Umtausch im Zweifelsfall unproblematisch abläuft. Die bislang von mir getesteten Yeedi Roboter waren allesamt in Ordnung. Wer keine Lust auf nicht fertig übersetzte Software, oder hin und wieder mal einem Fehler in der Software hat, sollte um dieses Modell eher einen Bogen machen.

Der vac 2 pro hat einen regulären Preis von 449 Euro, welcher aber über einen dauerhaften Gutschein bei Amazon auf 349 Euro reduziert werden kann. Die Absaugstation schlägt mit weiteren 199 Euro bei Amazon zu Buche, ist aber wie bereits beschrieben kein Muss, sondern lediglich ein zusätzlicher Komfortgewinn. Für den Einstiegspreis von 349 Euro bietet der getestete Roboter von Yeedi mit Sicherheit eines der besten Preis- Leistungsverhältnisse am Markt, wenn auch man ein paar wenige Abstriche machen muss.

Disclaimer: Das Testmuster wurde mir vom Hersteller kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.


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