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Britische Kartellwächter veröffentlichen Zwischenbericht: Activision-Übernahme gefährdet den Wettbewerb

DrWindows

Redaktion
Britische Kartellwächter veröffentlichen Zwischenbericht: Activision-Übernahme gefährdet den Wettbewerb
von Martin Geuß
Activision Übernahme Titelbild


Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat einen Zwischenbericht zur Untersuchung der Activision-Übernahme durch Microsoft veröffentlicht. Dieser enthält überaus kritische Passagen, fällt insgesamt aber moderater aus, als es zu befürchten war.

Ja, die CMA bleibt bei ihrer Einschätzung, dass der Activision-Deal grundsätzlich eine schlechte Sache für die britischen Gamer sei. Es wird sogar der Vorschlag ins Spiel gebracht, Call of Duty von der Übernahme auszuklammern, also letztlich nur einen Teilverkauf abzuwickeln, allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass es eben nur ein Zwischenbericht ist und auf dieser Basis nun weitere Verhandlungen folgen werden.

Die Bedenken konzentrieren sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte:

  • Der Wettbewerb zwischen PlayStation und Xbox könnte geschwächt werden, wenn Activision-Spiele künftig exklusiv für die Xbox erscheinen
  • Microsofts ohnehin schon sehr starke Position im Cloud Gaming würde weiter gestärkt.

Die CMA glaubt im Rahmen ihrer bisherigen Untersuchungen Belege dafür gefunden zu haben, dass es für Microsoft wirtschaftlich von Vorteil wäre, Spiele wie Call of Duty exklusiv auf der Xbox anzubieten. Eine überaus spannende Erkenntnis, die ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann.

Außerdem glaubt die CMA nicht, dass die von Microsoft gemachten Vorschläge die formulierten Risiken nicht wirksam abmildern könnten. Auch das ist schwer zu verstehen, denn Microsoft hatte beispielsweise angeboten, die vollständige Gleichstellung von PlayStation und Xbox für mindestens zehn Jahre vertraglich zu garantieren. Da fragt man sich, was sie denn sonst noch tun sollen.

Für den Moment steht die CMA jedenfalls wohl auf der Position, dass sie dem Deal inklusive Call of Duty nicht zustimmen wird. Das dürfte allerdings kaum praktikabel sei, denn man muss sich fragen, ob ein „Call of Duty Spinoff“ alleine überhaupt lebensfähig wäre.

Dem Argument, dass eine Microsoft-Übermacht beim Cloud Gaming droht, kann man sich hingegen nicht ganz verschließen.

Positiv aus Sicht von Microsoft: Alles, was nicht unmittelbar mit der Cloud oder Call of Duty zu tun hat, scheint für die CMA kein Dealbreaker zu sein. Der Bereich der mobilen Games wie beispielsweise Candy Crush scheint die Kartellwächter nicht zu beunruhigen.

Die endgültige Entscheidung der CMA fällt am 26. April. Es bleibt also noch genug Zeit für Verhandlungen und ich gehe davon aus, dass eine Lösung gefunden wird.


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Das Sahnestück bei diesem Deal ist eindeutig Blizzard Entertainment mit seinen zahlreichen mächtigen IPs.
Ich würde an der Stelle von MS zustimmen CoD abzustoßen, damit der Deal durchgeht. Klar wäre es schöner auch diese IP mitzunehmen, aber bevor der Deal platzt, wäre eine Aufspaltung die beste Variante. Früher ging es Blizzard auch ohne Activision schon ganz hervorragend. ;)
 
Bei der geplanten Übernahme geht es um die Entwicklungsstudios und weniger um aktuelle Spiele. Insofern wäre ich auch für eine Abstoßung von CoD.
 
Bei der geplanten Übernahme geht es um die Entwicklungsstudios und weniger um aktuelle Spiele. Insofern wäre ich auch für eine Abstoßung von CoD.
Es geht schon auch um die IPs.
Gerade Blizzard hat einige der namhaftesten Marken der Spielegeschichte wie World of WarCraft, StarCraft, Diablo, Overwatch oder WarCraft. Da dürfte Microsoft sehr scharf drauf sein. Phil Spencer ist mit diesen Reihen groß geworden, hat er mal gesagt.
 
Das Gute scheint wirklich die Gesprächsbereitschaft der CMA zu sein. Der Markt wertet das offenbar als Signal das der Deal durchgeht. Ansonsten hätte die CMA eine Blockade verhängen müssen. Sie scheinen wohl zu wissen, daß sie rechtlich auf keinem tragfähigen Boden stehen, so die Analysten. Die können sich zwar auch irren, in diesem Fall scheinen sie sich ihrer Sache aber sehr sicher zu sein.
 
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