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ChatGPT, das neue Bing und die rechtlichen Folgen: Webinar mit Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr und Martin Geuß

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Redaktion
ChatGPT, das neue Bing und die rechtlichen Folgen: Webinar mit Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr und Martin Geuß
von Martin Geuß
Bing Logo Titelbild


Microsoft verspricht, mit dem „neuen Bing“ und künstlicher Intelligenz die Internetsuche neu zu definieren. Es ändert sich nicht nur die Art und Weise, wie Nutzer eine Suchmaschine bedienen, auch die Darstellung der Ergebnisse wird radikal umgekrempelt. Das wirft viele Fragen auf – auch rechtliche.

In meinem Kommentar „Das neue Bing hat Killerpotential: Es tötet das freie Internet“ habe ich bereits einige Gedanken zum Ausdruck gebracht, die mich seit der Ankündigung beschäftigen. Darüber sprach ich mit Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr, den ich seit vielen Jahren kenne. Wir erkannten schnell, dass es derzeit mehr Fragen als Antworten gibt und dass ich ganz sicher nicht der Einzige bin, den das Thema umtreibt. Bing wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur der Anfang sein, Branchenprimus Google wird mit seinem KI-Chatbot Bard in direkte Konkurrenz zu Microsoft treten.

Wir haben daher beschlossen, gemeinsam ein Webinar zu veranstalten, es trägt den Titel

„ChatGPT & Bing: Rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen für Webseiten-Betreiber, Agenturen und Online-Verlage“

Am Donnerstag, den 2. März ab 11 Uhr könnt Ihr live dabei sein, wenn ich Dr. Bahr mit meinen Fragen löchere und er eine rechtliche Einordnung liefert, was ChatGPT, Bing, Bard und Co. überhaupt dürfen, wenn es beispielsweise darum geht, den Inhalt von Webseiten innerhalb ihrer eigenen Angebote aufzubereiten. Das Ganze soll interaktiv sein, es können also Fragen per Chat oder Video-/Audio-Live-Zuschaltung gestellt werden.

Die Teilnahme ist kostenlos. Keine Zeit? Kein Problem. Die Aufzeichnung wird nach der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Zur Anmeldung bitte hier entlang: Anmeldung – Kanzlei Dr. Bahr


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Das ist doch mal eine richtig klasse Idee.
Live werde ich nicht dabei sein können, aber die Aufzeichnung werde ich mir auf jeden Fall ansehen.
 
Ja, dazu habe ich neulich erst ein Video auf Youtube gesehen.
Da ging es grob um: ChatGPT und Plagiate
Ob und in wie weit das auch auf deutsche Verhältnisse übertragbar ist was der
Amerikaner da erzählte, weiss sich nicht.Aber ein Thema ist es auch hierzulande auf
jeden Fall.
 
Bei der Zielgruppe habe ich erst einmal etwas geschluckt. 🥴
Als Betreiber einer privaten Website sollte man sich das auch auf jeden Fall anschauen?

Ich habe in der letzten Zeit wegen der Google-Fonts-Abmahngeschichte schon viel Arbeit gehabt zusammen mit dem Thema von verlinkten eigenen Youtubevideos und einer rechtskonformen Datenschutzerklärung, die sich kein Schwein ansehen wird und das dürfte bei den meisten Websites so sein.

Ich habe mir in der letzten Zeit sehr viele private Websites (Fotografen und Künstler) diesbezüglich angesehen und viele davon hatten weder eine Datenschutzerklärung noch ein Impressum. Natürlich auch verbunden mit weiteren "Verbrechen" gegen die DSVGO.

Ich schreibe das jetzt nur mit der Befürchtung, dass andere wie Microsoft und Google was verändern und die Betreiber haben dann die Arbeit und den evtl. viel Ärger.
Wenn es gewerbliche Websites sind, okay.
Aber all die kleinen privaten Betreiber auch?

Also da steckt eine Menge an Kunst und Kultur drin und wenn die Betreiber dann kriminalisiert werden von der Sippe an Politikern und Rechtsexperten, dann Prost.

Ich hoffe, dass man hier die Verantwortung nicht abschiebt auf diejenigen, die sich am wenigsten dagegen wehren können.
 
Ich habe mich neulich mit einer Klassenlehrerin eines Gymnasiums unterhalten. Die hat mir erzähl, dass es inzwischen Schüler gibt, die die Sprachassistentin Alexa als Ansprechpartner für Entscheidungen in ihrem Alltag verwenden. Sehr erstaunlich, wie die jüngere Generation sich in ihrem Verhalten von derartigen Technologien lenken lässt...
 
Dieser Hype wird schnell wieder abflachen.

Wie Siri oder Alexa.

Sehe ChatGPT nur sinnvoll als Programmierhilfe.

Ich als Maschinenbauingenieur sehe momentan keinen Usecase, wo mir diese Seite irgendwie nützlich helfen könnte.
 
Die Hauptprobleme sind doch:

  • Bei der jetzigen Suche wird auf die Originalseiten verlinkt und nur ein Ausschnitt der Seite wiedergegeben, bei allen KIs die ich kenne tut aber die KI doch so als ob das die Antwort die eigenen Schöpfung wäre und präsentiert das zusammen mit manchmal frei Erfundenem in der Antwort.
  • Wer sollte sich da jemals dann noch antun Content zu produzieren, wenn der Nutzer dann nicht mehr das Original und die Originalseite ansteuern muss, sondern alles in der KI Textantwort zusammengefasst ist? Da fehlt doch jeglicher Anreiz noch was zu Veröffentlichen (Artikel in mehreren Folgen werden eventuell in eine Antwort verdichtet, usw.).
  • Wie Werbefinanziert dann der Suchmaschinenbetreiber?
Das mag alles lustig sein für Konsumierende, wenn man schnell Wissen erwerben will oder einfache Antworten haben will, wird aber für die Produzierenden dann schnell frustrierend werden.
 
Ich als Maschinenbauingenieur sehe momentan keinen Usecase, wo mir diese Seite irgendwie nützlich helfen könnte.
Und da liegt der Hund begraben, wenn du demnächst Bing oder Google mit einer Frage konfrontierst und du bekommst gleich darauf eine passende Antwort, ohne dass du erst alle Webseiten durch klicken musst, dann hat die Antwort höchstwahrscheinlich irgendeine KI für dich zusammengeschrieben.
Ohne das irgendein Webseiten Betreiber, dir seine Waschmittelwerbung aufdrängen konnte, das ist zwar gut wegen der Werbung aber schlecht vor die Betreiber von kleinen Wegseiten.
 
Und da liegt der Hund begraben, wenn du demnächst Bing oder Google mit einer Frage konfrontierst und du bekommst gleich darauf eine passende Antwort, ohne dass du erst alle Webseiten durch klicken musst, dann hat die Antwort höchstwahrscheinlich irgendeine KI für dich zusammengeschrieben.
Ohne das irgendein Webseiten Betreiber, dir seine Waschmittelwerbung aufdrängen konnte, das ist zwar gut wegen der Werbung aber schlecht vor die Betreiber von kleinen Wegseiten.

Wenn ich in der Firma quasi Firmeninternas in die ChatGPT füttern würde, bekomm ich wahrscheinlich vor allem die Kündigung 🙈
 
Und wenn man das dann durchliest wird es dann fatal:

Wer haftet dann eigentlich für erfundene Finanzkennzahlen bei der Suche, die der Chatbot
generiert hat?

Wird in Amerikas Rechtssystem dann sicher spannend.
 
Wer haftet dann eigentlich für erfundene Finanzkennzahlen bei der Suche, die der Chatbot
generiert hat?
Die Frage der Haftung, wenn durch KI-Systeme Fehler entstehen, wird sich durch den schlichten Spruch "zahlt die Versicherung" höchstens zivilrechtlich abdecken lassen. Wer strafrechtlich z.B bei einem KFZ-Unfall mit Personenschaden zur Verantwortung gezogen werden kann/muß, wird bisher sehr zurückhaltend und oberflächlich behandelt. (und wird von manchen sehr locker gesehen)
 
Beim Auto ist die Lösung denkbar einfach: Wer eine Maschine bedient, haftet für dafür versursachte Schäden. Inwieweit das strafrechtlich relevant ist und welche Bestrafung angemessen ist, muss je Einzelfall beurteilt werden.
Im Individualverkehr wird der Fahrer, auch wenn er irgendwann mal keiner mehr ist, niemals aus der Verantwortung kommen. Dass man das Ziel eingibt und sich dann schlafen legt, ist nichts als eine schöne(?) Illusion.

Beim Thema Suchmaschinen könnte es spannender werden. Mein persönliches Rechtsempfinden ist auch hier einfach: Wenn die Suchmaschine Bullshit erzählt und ich das glaube, ist das mein Problem. Juristisch ist es wahrscheinlich sehr viel kniffliger.
 
Im Individualverkehr wird der Fahrer, auch wenn er irgendwann mal keiner mehr ist, niemals aus der Verantwortung kommen.
Bisher gibt es immer nur einen, der verantwortlich ist. Falls Level 5 käme (was ich bezweifle) können sich mehrere Personen im KFZ befinden. Wer wäre dann verantwortlich?

btw schon Level 4 bei dem auch kein Fahrer erforderlich ist, halte ich für utopisch

Um mal beim bloßen Bullshit zu bleiben. Auch hier ist es denkbar, dass durch welche auch immer Fehlsteuerung Personen zu Schaden kommen.
 
Das mag gelten wenn man nach bestem Gewissen implementiert hat, wenn aber alle KI Experten jetzt
schon festgestellt haben, dass diese Algorithmen problematisch sind, dann wäre der Einsatz eher fahrlässig und
jede Antwort müsste eine Latte von Haftungsbeschränkungen unten dran stehen haben.

KI-Experten bezeichnen es als "Halluzination". Es beschreibt die Neigung von Tools, die auf großen Sprachmodellen basieren, einfach etwas zu erfinden.
 
Nicht ganz ot:
Ein aktuelles Beipiel zeigt wie problematisch KI sein kann und bereits ist

Bundesverfassungsgericht - Presse - Regelungen in Hessen und Hamburg zur automatisierten Datenanalyse für die vorbeugende Bekämpfung von Straftaten sind verfassungswidrig
Die Vorschriften verstoßen gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz (GG) in seiner Ausprägung als informationelle Selbstbestimmung, weil sie keine ausreichende Eingriffsschwelle enthalten. Sie ermöglichen eine Weiterverarbeitung gespeicherter Datenbestände mittels einer automatisierten Datenanalyse oder -auswertung in begründeten Einzelfällen, wenn dies zur vorbeugenden Bekämpfung bestimmter Straftaten erforderlich ist. Dieser Eingriffsanlass bleibt angesichts der besonders daten- und methodenoffen formulierten Befugnisse weit hinter der wegen des konkreten Eingriffsgewichts verfassungsrechtlich gebotenen Schwelle einer konkretisierten Gefahr zurück.
ZEIT ONLINE |
Dem Wortlaut nach würden außerdem weitreichende Methoden für automatisierte Datenanalyse und -auswertung zugelassen – sie ermöglichten "ein ‘Data-Mining’ bis hin zur Verwendung selbstlernender Systeme". Auch bezüglich der erzielbaren Suchergebnisse schlössen die Vorschriften nichts aus, "bis hin zu Gefährlichkeitsaussagen über Personen im Sinne eines ‘Predictive Policing’"
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer haftet dann eigentlich für erfundene Finanzkennzahlen bei der Suche, die der Chatbot
generiert hat?
Das wäre doch mal eine sehr spannende Frage an den Rechtsanwalt.

Natürlich könnte MS die Haftung ausschließen (die bisherigen "Rechtlichen Hinweise" reichen m.E. nicht aus), doch das wären Allgemeine Geschäftsbedingungen. Da stellt sich sofort die Frage, inwieweit sie wirksam wären. Auch ist zu fragen, wie die gesetzliche Situation ohne einen derartigen Haftungsausschluss aussieht. Der Anwender weiß ja, dass er KI anwendet. Handelt er fahrlässig, wenn er auf die Richtigkeit der Auskunft vertraut?

BTW: Der Autovergleich hinkt ein wenig. Zivilrechtlich besteht zumindest eine Gefährdungshaftung, d. h. man haftet schon in dem Augenblick mit, in dem man den Motor anschmeißt. Auch dürfte es wohl keine Frage sein, dass es fahrlässig wäre, sich während der Fahrt schlafen zu legen.
 
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