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Microsoft entlässt verbliebene Mitglieder des Teams für verantwortungsbewusste KI

DrWindows

Redaktion
Microsoft entlässt verbliebene Mitglieder des Teams für verantwortungsbewusste KI
von Martin Geuß
Künstliche Intelligenz Titelbild


Schon vor mehr als vier Jahren hat Microsoft ein Team gegründet, das den verantwortungsbewussten Umgang mit künstlicher Intelligenz überwachen sollte. Nachdem dieses Team im Herbst 2022 bereits auf wenige Mitglieder reduziert wurde, hat Microsoft es nun komplett aufgelöst und die verbliebenen Beschäftigten entlassen.

Auch wenn das Thema KI erst jetzt einen waschechten Hype erlebt, Microsoft hat schon vor Jahren die Werbetrommel dafür gerührt und das angekündigt, was wir nun “live” erleben. Die Bedenken, die jetzt geäußert werden, gab es selbstverständlich auch damals schon, und Microsoft ließ keine Gelegenheit aus, von “responsible AI” zu sprechen, also dem verantwortungsbewussten Umgang mit der Technologie. Ich muss dabei immer wieder an einen Satz von Satya Nadella denken, der sagte: “Wir werden in Zukunft nicht mehr darüber sprechen, was ein Computer kann, sondern was ein Computer können sollte.”

Ich konnte mir schon im Jahr 2019 einen bissigen Kommentar hierzu nicht verkneifen, denn es liegt auf der Hand, dass “Bedenkenträger” kein Gehör finden, wenn ein Unternehmen irgendwo das große Geld riecht.

Wie TheVerge berichtet, wurde das einstmals 30 Personen starke Team für “verantwortungsbewusste KI” im Oktober 2022 auf sieben Personen reduziert. Schon damals wollte man das Team komplett auflösen und die Mitarbeiter auf andere Abteilungen innerhalb von Microsoft verteilen, sieben Personen weigerten sich aber. Nun bekommen sie die Quittung in Form der Kündigung.

Microsoft widerspricht der Darstellung, dass dieses Thema nun einen geringeren Stellenwert hat, es unterhält nach wie vor ein Office of Responsible AI und sagt, man werde seine diesbezüglichen Bemühungen in Zukunft noch weiter verstärken. Ehemalige Mitglieder des nun aufgelösten Teams berichten allerdings, man habe ihnen offen gesagt, dass der Druck der Konzernführung enorm hoch sei, künstliche Intelligenz mit hoher Geschwindigkeit in alle Produkte zu bringen.

Es wäre interessant zu wissen, anhand welcher Kennzahlen der Erfolg des “Office of Responsible AI” gemessen wird. Am Ende geht es eben wie immer nur um Geld. Microsoft geht derzeit “all in” beim Thema KI und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was mit den Leuten passiert, die sich hinstellen und mahnend den Zeigefinger heben.


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was ich vermisse und nirgends afaik auch nur ansatzweise in der Presse und andernorts diskutiert wird:

wer gibt die Daten ein, wer entscheidet, was eingeben wird, wer kontrolliert, ob es richtig ist, wer kontrolliert, dass die Daten nicht/nachträglich manipuliert werden?????
wer "kreiert" die Algorithmen, wer prüft sie auf Richtigkeit, bzw Mißbrauchsmöglichkeiten?

Die Mannschaft, die das hätte machen können/sollen wird jetzt wegrationalisiert.

All das wird offensichtlich als gottgegeben und vom Himmel gefallen ohne jegliches Hinterfragen mit staunenden Kulleraugen hingenommen bzw eher gar nicht wahrgenommen bzw bewußt des lieben Mammons wegen ignoriert.
 
Es geht ums Geld, leider wie beim Klima werden Dinge immer wichtiger, die nicht direkt Geld einbringen, was dazu führt, dass Stimmen lauter werden, dass wir unser Wirtschaftssystem in Gänze werden umstellen müssen. Natürlich ist es resilient, weswegen es nicht schnell und auch nicht durch den Boykott von ein paar hundert-tausend Leuten sich ändern wird, der böse Staat mit Regulierungen müsste schon ran, der "the rule of law" durchsetzt, was demokratisch bestimmt werden sollte.
Oh weh, das klingt alles wasserdicht.
 
Sobald sich neben den üblichen Plagiatoren auch noch die KI aufs Abschreiben von Anderen konzentriert, wird handgemachtes Selberdenken ungeahnte Aufschwünge erleben. Ich freue mich auf die Möglichkeiten, wenn eigenes Überlegen wieder überlegen macht.
 
OT
Tja, ich frage mich, welchen Stellenwert Athentizität und " eigenes Denken " in Zukunft noch haben werden.
Wenn solche Begriffe wie " Meinungsbildner " und " Infotainment " immer mehr Stellenwert bekommen, nun da ist die KI nicht weit ! :) Manipulation durch Massenmedien in nie gekanntem Ausmaß. Da kann man nur noch den PC und das Fernsehen abschalten. Wo sind die Gesetze, die uns hier schützen ? Kaum vorhanden.
 
Wie viel AI wird denn wirklich in-house da entwickelt? Mein Eindruck ist, dass man mehrheitlich OpenAI Technologie in die eigenen Produkte integriert, da bringt ja ein internes AI Komitee eh nicht viel.
 
OT
Tja, ich frage mich, welchen Stellenwert Athentizität und " eigenes Denken " in Zukunft noch haben werden.
Wenn solche Begriffe wie " Meinungsbildner " und " Infotainment " immer mehr Stellenwert bekommen, nun da ist die KI nicht weit ! :) Manipulation durch Massenmedien in nie gekanntem Ausmaß. Da kann man nur noch den PC und das Fernsehen abschalten. Wo sind die Gesetze, die uns hier schützen ? Kaum vorhanden.
Die Gesellschaft ist dann dort angekommen, wo die Geschichtsforschung schon länger ist, denn das Problem mit der Echtheit ist nicht neu, daran neu ist nur die Aufmerksamkeit, die darauf gelenkt wurde.

Ich sehe darin weder einen Untergang noch einen großen Gewinn, man wird sich den Problemen stellen müssen und sich anpassen, hier sehe ich dann die eigentlichen Schwierigkeiten, dass überreagiert wird und Probleme wie oft ausgeblendet.
 
Manipulation durch Massenmedien in nie gekanntem Ausmaß.
Solche sehr pauschale Aussagen finden immer breite Zustimmung, dennoch finde ich sie gefährlich. Wenn man so denkt, findet man sich sehr schnell in einer Ecke wieder, aus der man nicht mehr so einfach rauskommt. Das Ergebnis ist meistens, dass man zwischen bewussten Fake News und echten Nachrichten nicht mehr unterscheiden kann. Frag mal Trump oder Putin, die nutzten, bzw. nutzen diesen Effekt ganz bewusst aus.

Außerdem verstellen solche Aussagen den Blick auf die tatsächlichen Probleme. Zu den Nachrichten: Bekanntlich stammt ein Großteil der Nachrichten von großen Nachrichtenagenturen, die dann von den Medien mehr oder weniger bearbeitet weitergegeben werden. Welche Rolle wird da die KI zukünftig spielen? Setzt sie schon beim generieren der Nachrichten ein (größtmöglicher anzunehmender Unfall) oder wird sie bei der Auswahl der Nachrichten eingesetzt? Letzteres ist wahrscheinlich und an dieser Stelle stellt sich dann die Frage etwaiger bewusster oder unbewusster Manipulation.

Nachtrag:
Richtig ist, dass hier eindeutige gesetzliche Regelungen her müssen. Die Entscheidung über die eben angerissenen Probleme kann man nicht irgendwelchen Ethik-Abteilungen internationaler Konzerne überlassen, die im Zweifel ja doch nur ans Geldverdienen denken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OT
Dann hat mein Post ja seinen Zweck erfüllt, denn er sollte zum Denken anregen.
Die Frage für mich ist, ob KI da überhaupt unterscheidet, oder ob es ihr egal ist, wo sie ihre Informationen herbekommt. Ob Reuters oder Bildzeitung ? Woraus bildet sich KI so etwas wie einen Charakter ?
Ferner wird KI immer so etwas wie gelebte Erfahrung fehlen. Wie wird KI mit ihrer Immobilität umgehen ?
Zur Erklärung: Ich spreche hier von einer vernetzten KI, die irgendwann mal eine Art Bewußtsein erlangt. Zugegebenermaßen weit in die Zukunft gedacht.
 
@Ulrich54
Eine KI hat keinen Charakter. Sie verwendet Algorithmen, um zu bewerten, welche Wörter angemessen sind auf Deine Frage, wir selber beeinflussen die Antworten durch Fragen so wie auch das Material, das den Grundstoff bildet, der verarbeitet wird

Die Quellen sind weitgehend egal, das sagt auch ChatGPT frei heraus, es wird nicht unterschieden, es werden auch Quellen frei erfunden, weil die Wörter zueinander gepasst haben. Das habe ich schon selber erlebt und bei Mastodon las ich auch bereits, dass es Anderen aufgefallen ist.

Dieser Artikel geht mehr ins Detail, die deutschen Sprachgewohnheiten blähen ihn nur etwas auf.

 
@Ulrich54
Sie verwendet Algorithmen, um zu bewerten, welche Wörter angemessen sind
Und wer "fabriziert" diese Algorithmen, nach welchen Kriterien und wer kontrolliert das? Die Vorstellung, dass hunderte Millionen durch von privat und de facto anonym geschaffenen Kriterien und Regeln (das Unternehmen ist für mich ein anonymes Gebilde) gesteuert und beinflusst werden können, bereitet mir mehr als Unbehagen.

Da begibt sich Mozilla auf einen sehr wackeligen Untergrund

Nachtrag:
ChatGPT-4: Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf
Der Rest als Bezahlartikel, der schon auf Grund der Überschrift und dem was man in der nächsten ausgeblendeten Zeile erkennen kann, keinen müden Cent wert ist. Hysterie- und Hypejournalismus ala Bl....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, ich lasse das am besten.
Quatsch. Das Sprechen darüber müssen wir üben.
Als Kritik war es nicht gemeint, wir erleben nur, dass Leute Begriffe wie Charakter oder für andere menschliche Züge wörtlich auf KI-Modelle übertragen, den Eindruck haben, mit etwas wie einem Menschen, nur künstlich, sich zu unterhalten. Darauf wollte ich nur hinweisen damit.
 
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