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Akku-Viren - auch für Windows Rechner eine Bedrohung?

Maddes

gehört zum Inventar
Normalerweise kümmere ich mich ja nicht darum, wenn wieder einmal eine Meldung über neue Schadsoftware durch den Blätterwald rauscht. Bei den Akku-Viren handelt es sich aber um ein vollkommen neues Angriffsszenario, das dann doch meine Aufmerksamkeit erregt hat.
Der Sicherheitsexperte Charlie Miller von der amerikanischen Firma Accuvant hat festgestellt, dass die Kommunikation zwischen Apple-Notebooks mit nur zwei Passwörtern gesichert ist, die zudem noch nicht einmal sicher sind. Die beiden Passwörter hat er in einem älteren Firmware-Update gefunden.
Die Akkus sind mit einem Steuerchip ausgestattet, die über ein eigenes kleines Betriebssystem verfügen. Sinn der Chips ist, die Ladevorgänge so zu steuern, dass die Akkus möglichst schnell geladen werden ohne dabei zu überhitzen.
Miller hat nun die Akkus zu einem fehlerhaftem Verhalten umprogrammiert. Es ist ihm dabei zwar nicht gelungen, die Steuerung so weit zu verändern, dass die Akkus explodierten, aber immerhin ist es ihm "gelungen", während seiner Versuche sieben Akkus unbrauchbar zu machen. Eine Wiederherstellung der Akku-Funktion war nach der Manipulation nicht mehr möglich, auch Apple ist bei dem Versuch gescheitert.
Neben der Zerstörung der Akkus sieht Miller noch eine weitere Bedrohung: Ein manipulierter Akku könnte auch benutzt werden, um Schadsoftware auf den Rechner zu bringen. Da die Manipulationen nicht rückgängig gemacht werden können, hilft gegen diesen Infektionsweg auch keine AV-Software, auch ein neu aufgesetztes Betriebssystem wird sofort wieder infiziert. Es hilft dann wirklich nur ein Austausch des Akkus.
Die Vorgehensweise wird Miller Ende diesen Monats auf der Black Hat-Konferenz in Las Vegas vorstellen. Dort wird er auch ein Hilfsprogramm veröffentlichen, das die Passwörter der Akkus ändert und damit dem Spuk zumindest vorläufig ein Ende bereitet.
Auch Windows kommuniziert mit dem Akku. Nur auf diese Weise ist es Windows möglich, den Ladezustand des Akkus anzuzeigen. Zumindest theoretisch ist es also möglich, dass auch Windows-Rechner mit dem Akku-Virus infiziert werden. So bleibt es zumindest an der Virenfront weiterhin spannend.
 
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