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Bericht: Spannungen zwischen Microsoft und OpenAI nehmen deutlich zu

DrWindows

Redaktion
Bericht: Spannungen zwischen Microsoft und OpenAI nehmen deutlich zu
von Kevin Kozuszek
OpenAI und Microsoft Titelbild


Microsoft investiert aktuell sehr viel Geld in die Entwicklung Künstlicher Intelligenz und die strategischen Projekte mit OpenAI wie der Bau neuer Supercomputer und die Verträge, wo OpenAI vor allem von Microsoft Azure profitiert, legten den Grundstein für wichtige Produkte wie Microsoft Copilot. Glaubt man einem neuen Bericht der New York Times, ist das Verhältnis zwischen beiden Unternehmen aber von zunehmenden Spannungen geprägt, die auch für Microsoft noch spürbar werden könnten.

Laut dem aktuellen Bericht hat vor allem OpenAI, die mittlerweile den Weg zu einem profitorientierten Unternehmen vollends in den Fokus genommen haben, gegenüber Microsoft extrem gut verhandelt. Bei einer aktuellen Investorenrunde, wo man rund 6,6 Milliarden USD einsammeln konnte, war Microsoft neben anderen Größen wie Nvidia und Apple nur noch einer unter vielen, auch bei einem neuen Vertrag mit Oracle, der einen Wert von etwa 10 Milliarden USD hat, werden die Redmonder nur noch die Software liefern. Bei den laufenden Verträgen mit Microsoft konnte OpenAI zudem eine deutlich bessere Preisstruktur mit geringeren Zahlungen rausverhandeln.

Besondere Aufmerksamkeit verdient eine Klausel, die in den Verträgen von OpenAI mit Microsoft enthalten sein soll. Wenn OpenAI eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die der menschlichen Intelligenz entspricht oder diese übertrifft, verliert Microsoft automatisch den Zugriff auf sämtliche Technologien des Unternehmens. Wann dieser Punkt erreicht sein wird, entscheidet dabei OpenAI allein.

Unabhängig davon hat die Gründung der eigenen AI-Division unter CEO Mustafa Suleyman bei Microsoft die Spannungen zusätzlich noch angeheizt, wo sich auch OpenAI-Chef Sam Altman persönlich eingemischt hat. Während Microsoft das Unternehmen beschuldigt hatte, versprochene Technologien nicht schnell genug zu liefern, sollen Mitarbeiter von Microsoft wichtige Software von OpenAI heruntergeladen haben, ohne den vereinbarten Protokollen zu folgen. Bestimmte Personalien kommen bei den aktuellen Spannungen noch dazu.

Am Ende dürfte es egal sein, wie sich dieser Konflikt weiter entwickeln wird, aber die Zeit von diesem Dream Team dürfte wohl endgültig vorbei sein. Microsoft und damit auch die Verantwortlichen um Satya Nadella tun gut daran, die eigene AI-Division weiter aufzurüsten und durch andere Partnerschaften in diesem Bereich zu diversifizieren. Bereits als im April die Berichte über die neuen Supercomputer aufkamen, kursierten die Summen der (geplanten) Investitionen in OpenAI selbst oder in gemeinsame Projekte im dreistelligen Milliardenbereich.


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Hat Apple die Investition in OpenAI nicht überraschend abgebrochen?

Die Klausel finde ich interessant.
Man investiert Milliarden in ein Unternehmen, verliert aber automatisch den Zugriff auf sämtliche Technologien, wenn dieses Unternehmen einen gewissen "Stand" erreicht hat?
Abgefahren!
 
Die Klausel finde ich interessant.
Man muss sich halt mal verdeutlichen, mit was für Summen Microsoft hier tatsächlich um sich schmeißt. Wie die Meldungen im April über die Supercomputer aufkamen, hatte man bereits 13 Milliarden USD in OpenAI investiert, der erste kleinere Supercomputer kostete 10 Milliarden USD und der große aus dem Stargate-Projekt soll über 115 Milliarden USD kosten. Das sind nur die öffentlichen Investitionen von Microsoft in OpenAI und in gemeinsame Projekte, die eigenen Ausgaben für die Lizenzen und weitere Summen, die in den Investorenrunden anteilig geflossen sind, sind da noch nicht drinne.

Dann investiert Microsoft in verschiedenen Regionen in die Rechenzentren, um sie fit für den KI-Einsatz zu machen. In Deutschland waren das meines Wissens nach 3,2 Milliarden Euro bzw. 3,47 Milliarden USD, meistens sind das immer zwischen 3 und 5 Milliarden USD gewesen. Hinzu kommen Investitionen im Rahmen der Diversifizierung, der Aufbau der eigenen AI-Division samt der Entwicklung eigener KI-Modelle, die Entwicklung an Produkten wie Microsoft Copilot und die Wiederaufbereitung ehemaliger Atommeiler für die Lieferung von Energie für die Rechenzentren.

Gerade die Sache mit den Kernreaktoren wird noch interessant. Das neue Kernkraftwerk in Großbritannien (hat nix mit Microsoft zu tun, sondern allgemein mal jetzt) sollte umgerechnet etwa 54 Milliarden USD kosten. Microsoft hat für EIN Rechenzentrum einen Reaktor für 20 Jahre gemietet, der nur wieder aufbereitet werden muss, aber zu einem Pannenmeiler gehört, der für den größten Atomunfall der US-Geschichte gesorgt hat. Den zu modernisieren wird einiges kosten. Und die Investitionen in andere Regionen sind da noch überhaupt nicht drin.

Unterm Strich, ohne dass man übertreiben muss und ohne dass man die genaue Gesamtsumme kennt, ist Microsoft bei den bereits getätigten und noch geplanten Investitionen mit Sicherheit jetzt schon irgendwo zwischen 150 und 200 Milliarden USD unterwegs. Die Ausgaben werden bei der riesigen Nachfrage noch weiter ansteigen. Wenn das mit OpenAI in die Binsen geht, wird das für die Redmonder aber ein unverzeihliches Milliardengrab und die Aktionäre von Microsoft werden an Satya Nadella extrem unangenehme Fragen haben.
 
Am Ende wird der lachende Dritte Google mit seiner Gemini KI sein. Ich habe es schon von Anfang an gesagt, MS setzt sich mit OpenAI einem erhöhten Risiko aus. Wenn MS die Kurve zu einer eigenen KI nicht schafft, dann könnte dies in Zukunft Existenzbedrohend für MS werden.
 
Auf welchem Weg die Phantastilliarden wieder reingeholt werden sollen, macht sich anscheinend niemand konkrete Gedanken. Bisher sind es Wunschvorstellungen aber keine überzeugenden Ansätze. Mit Plappermaul und verfremdelten Bildchen wohl kaum. Da keine materiellen Produkte hergestellt werden, kann es nur über Lizenzen vermarktet werden. Hier wird es lustig. Wenn Unternehmen zusätzliche Gewinne erzielen, wollen sie diese ja nicht dem Softwarehersteller durch teure Lizenzen in den Rachen werfen und in aller Regel wird das durch "Personalreduzierung" erzielt, die dann von anderen Unternehmen nicht mehr aufgefangen wird, da diese dann ja auch reduzieren.
Im Unterschied zu den vorherigen Technologien wird hier als erstes Geld in gigantischem Maße verpulvert ohne klare Vorstellungen über eine gewinnbringende Vermarktung zu haben. In allen vorherigen Entwicklungen fing es klein an und entwickelte sich zu immer neuen größeren Dimensionen.

PS: Zu den negativen Auswirkungen was Fälschungen Fakes und Co und ähnliches betrifft, wird noch einiges zu tage treten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn aus einer Fernbedienung... ...ein Kätzchen wird...
Pure Ressourcenvergeudung, schade um die verpulverte Energie.
Was man mit der ganzen Kohle alles an sinnvollen Dingen machen könnte!
Ich würde "sinnvoll" eher in Klammer setzen, denn trotz des gewaltigen Investitionsvolumens kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Beträge dann für "bessere" Zwecke verwendet würden. Man denke da nur an Copilot, Recall oder Projekte, die schön langsam erst in den Gehirnen diverser Kreativen Gestalt annehmen.

Alleine der Gedanke, dass Microsoft für den zusätzlichen Engergiebedarf der KI-Projekte ein altes Atomkraftwerk wiederaufbereiten lässt, verursacht Gänsehaut.
 
Was ist an einer Katze auf dem Kopfkissen seltsam? Wer weiß außer dem, der das Bild gemacht hat, was Orginal oder "Fälschung" ist? Könnte genauso umgekehrt sein.

"Seltsam" bzw IMHO schon fast kriminell ist es, wenn z.B Portraits von Politikern in andere Umgebungen eingebettet werden, ohne dass dies erkennbar wird und damit aus politischen Motiven und Absichten heraus falsche Zusammenhänge erzeugt werden.

Jede Form der Bildmanipulation ist dabei denkbar und machbar.
 
Auf welchem Weg die Phantastilliarden wieder reingeholt werden sollen, macht sich anscheinend niemand konkrete Gedanken.
doch, ich mache das. Meiner Meinung nach geht es gar nicht um das wieder reinholen. Das Geld ist nämlich quasi schon da. Es sind die ganzen Einnahmen aus ihren Abos, die jetzt irgendwie für die Zukunft sinnvoll investiert werden müssen. Und da glaubt MS halt an die Ai.
Ähnlich sieht es ja bei Apple aus, die Unsummen durch den Verkauf ihrer Telefone einnehmen, und nun wird erwartet, dass diese Unsummen für irgendeine Zukunftsidee ausgegeben werden (und fleissig gesucht)

Einfach nur nichts tun, ist nicht drin. So ein Luxus leistet sich gegenwärtig nur Warren Buffett der jüngst sagt, er wisse nicht, in was er investieren solle (nach großem Finanzmitteleingang, z.B. durch Apple VK).

Mag sein, dass es bei MS Leute gibt, die an die Grundidee von Ai glauben, aber vieles bei MS scheint mir so, wie jemand, der unbedingt was machen muss, und das möglichst in großer Dimension.
Wenn man scheitert, hat man es wenigstens versucht, das ist etwas anderes, als hätte man erst gar nichts unternommen. Das wird von den Investoren nicht toleriert. Die Firmen sind schlicht getriebene ihres Erfolges.

ps: die Katze hat aber eine merkwürdige Körperhaltung :)
 
Das wird von den Investoren nicht toleriert.
OpenAI arbeitet mit gepumpten Geld und irgendwann ( in nicht allzuferner Zukunft ) wollen die Investoren das Geld mit Zinsen natürlich zurück und wenn das ausbleibt versiegt der Geldstrom. Zu verschenken haben die nichts.
Von dem Hype geblendet bleibt im Augenblick jede Skepsis auf der Strecke.

Außerdem ist OpenAI nicht der einzige Player. Andere stehen in den Startlöchern oder sind bereits gestartet.
Jeder will von der üppig gedeckten Kaffeetafel ein Stück Torte haben.

Die ehemalige CTO von OpenAI, Mira Murati, sammelt angeblich Geld für ein neues KI-StartupMira Murati, die CTO von OpenAI, die letzten Monat ihren Abschied bekannt gab, sammelt laut Reuters Risikokapital für ein neues KI-Startup.
 
Auf welchem Weg die Phantastilliarden wieder reingeholt werden sollen, macht sich anscheinend niemand konkrete Gedanken.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zieht sich beim Bedarf quer durch alle möglichen Industrien und das bezieht sich nicht unbedingt nur darauf, knappe Ressourcen beim Personal in Zeiten des Fachkräftemangels treffsicherer einsetzen zu können. Was wir bei den normalen Endkonsumenten mit sowas wie Cocreate in Microsoft Paint oder mit den verschiedenen Spielereien bei Microsoft Teams sehen, sind letztlich nur kleine Demonstrationen, was man mit KI und so Sachen wie Copilot alles machen könnte.

Typische Punkte, wo das viel eher und im viel wichtigeren Maße zum Einsatz kommen wird, sind zum Beispiel die Medizintechnik und die Sicherheitsorgane wie Nachrichtendienste, Militär und Polizei. Dann kommt es innerhalb der Medienlandschaft verstärkt zum Einsatz, einerseits beim Journalismus, wo z.B. Axel Springer damit experimentiert, andererseits im Fernsehen, wo RTL damit begonnen hat, seine Werbetrenner damit zu erstellen. Und es wird noch zahlreiche andere Fallbeispiele geben, wo zum Beispiel in der öffentlichen Verwaltung damit weitgehende Automatisierungen vorgenommen werden können.

Man kann und muss bei manchen Auswüchsen skeptisch sein, keine Frage. Gleichzeitig geht es bei Microsoft in meinen Augen auch nicht (mehr) darum, dass sie wie besoffen die Künstliche Intelligenz als solche primär im Auge haben. Schaut man sich an, wo genau sie ihre Anstrengungen unternehmen, sind das zwei Bereiche.

Einerseits werden in Bereichen wie MSN und Microsoft Bing, die nicht zum großen geldbringenden Spektrum in Redmond gehören, Ressourcen und Geld eingespart, die sie woanders im Unternehmen einsetzen können. Wo aber vor allem in KI investiert wird, sind Microsoft 365, Microsoft Azure und Microsoft Teams. Das sind seit jeher die Produkte, die für Microsoft das große Geld in die Kriegskasse spülen, und wenn sie hier nicht mit dem Trend mitgehen und die Dienste entsprechend aufrüsten, verlieren sie entsprechend Marktanteile, wenn Amazon und Google die Technik stattdessen liefern können.

Insofern kann ich die Anstrengungen schon verstehen. Dass es ohne Abschreibungen gehen wird, wenn sie in Volumina von 300 bis 400 Milliarden USD vorstoßen werden, sehe ich aber nicht.
 
...was man mit KI und so Sachen wie Copilot alles machen könnte.

"When you look at how Copilot has been sold to our customers, it's disappointing. It doesn't work. It spews data all over our floors, it doesn't deliver value. I haven't found a customer who has transformational work with Copilot. Copilot is just the new Microsoft Clippy."

"Copilot ist einfach nur der neue Karl Klammer"
 
@Svensson
Mit Verlaub, aber Mark Benioff ist gegenüber Microsoft keine wirklich gute Quelle. Salesforce und Microsoft waren sich über Jahre nicht grün und es gab da auch in der Vergangenheit schon einige Fehden dazu. Wie Microsoft Teams irgendwann entstanden ist und Salesforce mit Slack den großen Konkurrenten übernommen hat, den Microsoft eigentlich haben wollte, gabs da schon mal ordentliches Gekeile von beiden Seiten.

Das wird jetzt nicht anders sein. Copilot und AgentForce stehen sich ähnlich gegenüber die Teams und Slack damals.
 
Das stimmt.
Allerdings sagt er auch: "Ich glaube nicht, dass Kunden es verwenden werden."
Und da muss ich zustimmen. Ich kenne zumindest niemanden.
 
Da könnte man doch glatt darüber sinnieren, ob Microsoft mal wieder ein Projekt
gegen die Wand fährt und Milliarden in den Sand setzt. Wäre ja nicht das erste
mal...wir erinnern uns da nur kurz an WindowsPhone. Da haben sie ja auch erst große
Sprüche geklopft und massig Geld verheizt, bis sie dann die Realität eingeholt hat.

Irgendwie drängt sich mir da beim KI-Hype, OpenAI und MS immer mehr dieser Vergleich
mit den damaligen Abläufen rund um WindowsPhone auf.
 
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