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Chromium: Neues Projekt der Linux Foundation soll Zusammenarbeit verbessern

DrWindows

Redaktion
Chromium: Neues Projekt der Linux Foundation soll Zusammenarbeit verbessern
von Kevin Kozuszek
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Über die Jahre hat sich Chromium zu einem Industriestandard entwickelt, der mittlerweile weit über die Browser hinausgeht und über Frameworks wie Electron und React Native auch bei klassischen Programmen eingezogen ist. Die Zusammenarbeit der Chromium-Community soll jetzt mit einem neuen Projekt unter dem Dach der Linux Foundation weiter verbessert werden. Zu den „Supporters of Chromium-based Browsers“ gehört neben Opera, Meta und Google dabei auch Microsoft.

Für Microsoft äußerte sich Meghan Perez, die als Vice President für Microsoft Edge zuständig ist:

„Microsoft freut sich, dieser Initiative beizutreten, die die Zusammenarbeit innerhalb des Chromium-Ökosystems vorantreiben wird. Diese Initiative steht im Einklang mit unserem Engagement für die Webplattform durch sinnvolle und positive Beiträge, Engagement in kollaborativer Entwicklung und Partnerschaften mit der Community, um das beste Ergebnis für alle zu erzielen, die das Web nutzen.“

Für das eigentliche Chromium-Projekt ändert sich organisatorisch indes nichts. Unter dem Dach der Linux Foundation sollen aber konkrete Projekte innerhalb des Ökosystems finanziell gefördert oder stärker ausgebaut werden und involvierte Entwickler, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und die breitere FOSS-Community sollen einen neutralen Ort bekommen, um Barrieren und andere Hindernisse abzubauen.

Konkretere Vorhaben sind derweil noch nicht bekannt.


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Keine Liebe für Gecko :(
Für Gecko gibt es ja schon die Mozilla-Foundation.
Außer dem Tor-Browser gibt es auch nicht so viele andere Browser, die die Engine nutzen. Daher gibt es dann auch nicht so viel zwischen den Engine-Nutzern zu koordinieren.
Übrigens nutze ich selber auch hauptsächlich Firefox.

Aber mich würde mal interessieren, welcher der Chromium-Nutzer außer Google selber bisher Chromium verbessert haben. Bisher habe ich den Eindruck, dass nur Google die Engine weiterentwickelt und die anderen Browserhersteller nehmen sie einfach nur für ihren Browser. Und wenn sie Änderungen daran vornehmen, dann forken sie sie für ihre Zwecke, Die Änderungen bleiben in ihrem eigenen Browser, aber es wird nichts zurückgegeben.
 
Für Gecko gibt es ja schon die Mozilla-Foundation.
Außer dem Tor-Browser gibt es auch nicht so viele andere Browser, die die Engine nutzen. Daher gibt es dann auch nicht so viel zwischen den Engine-Nutzern zu koordinieren.
Übrigens nutze ich selber auch hauptsächlich Firefox.
Gecko ist kein Projekt der Mozilla Foundation, sondern der kommerziellen Tochter Mozilla Corporation, genauso wie Firefox ja ein kommerzieller Browser ist und kein gemeinnütziges Projekt. Das wird ja immer wieder verwechselt, deswegen will ich das hier nur nochmal schreiben (hat nichts mit dir zu tun, theuserbl :) ).

Unabhängig davon ist Gecko aber schon noch weiter verbreitet, nur kommt man da im ersten Moment nicht drauf. Neben Firefox und dem Tor Browser wären Waterfox, Wolvic (VR-Browser von Igla) und SlimBrowser die nächst kleineren Vertreter. Früher gab es auch noch Comodo IceDragon, der wurde aber 2019 eingestellt. Ansonsten betrifft das aber wirklich eher unbedeutende Browser wie Abrowser, oder die Engine wurde geforkt wie bei Pale Moon, oder es wird eine komplett veraltete Version eingesetzt wie bei SeaMonkey.

Daneben findet man die Technologie aber noch auf Betriebssystem-Ebene. Die mobilen Betriebssysteme Sailfish OS (für Smartphones) und Kai OS (für normale Handys) verwenden es ebenso wie der Gnome-Desktop in bestimmten Ecken. Auch bei LibreOffice findet sich die Technologie teilweise.

Aber mich würde mal interessieren, welcher der Chromium-Nutzer außer Google selber bisher Chromium verbessert haben. Bisher habe ich den Eindruck, dass nur Google die Engine weiterentwickelt und die anderen Browserhersteller nehmen sie einfach nur für ihren Browser. Und wenn sie Änderungen daran vornehmen, dann forken sie sie für ihre Zwecke, Die Änderungen bleiben in ihrem eigenen Browser, aber es wird nichts zurückgegeben.
Chromium ist keine Engine, sondern eine Plattform. Die Engine ist Blink bzw. die JavaScript-Engine v8.

Betrachtet man die Plattform an sich, strahlt das ja weit über die Browser hinaus, auch wenn die Entwickler hier schon eigene Modifikationen zurückgeben, allen voran Microsoft, was sie immer wieder betonen. Aber Chromium wird zum Beispiel in andere Entwickler-Toolkits wie Qt und .NET integriert und kommt nicht nur bei sowas wie Electron oder React Native zum Einsatz. Da war GitHub ja lange Zeit stark involviert.

Du findest es aber auch noch in einzelnen FOSS-Projekten wie dem VLC media player oder OBS Studio, die eigene Implementierungen adaptieren. Auch dutzende andere JavaScript-Frameworks wie Vue, Angular oder Express setzen es ein. Insofern ist es wesentlich weiter verbreitet, als man denkt, deswegen ist die Bezeichnung als Industriestandard auch nicht falsch.
 
Chrome bzw. Chromium ist zweifellos schon dominant genug und es ist kritisch zu sehen, dass Chromium mehr oder weniger vollständig unter der Kontrolle von Google steht.
Grundsätzlich gibt es objektiv aber keinen Grund, warum es mehr als eine Browser-Engine geben muss. Aus der Sicht eines Endnutzers ist es unerheblich, wie der Browser die Seiten rendert, es muss einfach nur funktionieren. Was die Browser voneinander abhebt, hat mit dem Unterbau nur wenig zu tun.
 
Grundsätzlich gibt es objektiv aber keinen Grund, warum es mehr als eine Browser-Engine geben muss.
Das widerspricht schon der Idee des Web.

Standardisierte Dokumente, die von verschiedener Software verarbeitet werden kann.

Wenn's nur noch einen Browser gibt ist das nicht weit entfernt von Word und .doc.
Sprich der Browser macht sich seine Standards selbst.
Das passiert auch bereits. Stichwort DRM und "patentierte" Codecs.
Unterschied zu .doc: Es ist dokumentiert.
 
Grundsätzlich gibt es objektiv aber keinen Grund, warum es mehr als eine Browser-Engine geben muss. Aus der Sicht eines Endnutzers ist es unerheblich, wie der Browser die Seiten rendert, es muss einfach nur funktionieren. Was die Browser voneinander abhebt, hat mit dem Unterbau nur wenig zu tun.
Objektiv erzählst du hier gerade ziemlichen Quatsch, auch wenn das aus Sicht der Endnutzer stimmt, ist der Rest ziemlicher Käse. Tut mir leid. Das hat, wie ich das in anderen Threads in der letzten Woche schon mehrfach gesagt habe, letztlich zwei Gründe:

  1. Für die Entwicklung neuer Webstandards sind weder die Linux Foundation noch das Chromium-Projekt zuständig, sondern die Zuständigkeit liegt bei Organisationen wie dem W3C und der IETF. Dafür gibt es bestimmte Regelungen, wovon eine ist, dass für einen neuen Standard eine Implementierung in mindestens zwei voneinander unabhängigen Engines erfolgen muss. Das wurde nach meinem Kenntnisstand auch nicht geändert, insofern könnte Blink ohne Gecko und/oder WebKit2 auch nicht viel erreichen. Generell ist diese Regelung auch sinnvoll, damit Google keinen völligen Durchmarsch hinlegen kann, was sie öfter versucht haben. Sie können zwar teilweise was durchsetzen (z.B. die Progressive Web Apps gegen das von Mozilla damals unterstützte WebRT), aber sie werden auch erheblich eingebremst. Die besten Beispiele wären HTTP/3, was sich gegen QUIC behaupten konnte, WebAssembly, wo sich Mozilla gegen Lösungen von Microsoft und Google durchgesetzt hat, und die Mediencodecs AV1 und AVIF, wo Mozilla sich auch gegen andere Formate u.a. von Google durchsetzen konnte.
  2. Chromium ist alleine bei den Browsern ein ziemlich heterogener Haufen und da ist unter der Haube bei weitem nicht alles gleich. Den Snafu hatte ich damals ja auch mitbekommen. Google hatte bei Chrome die Webstandards mit eigenen Technologien angereichert, was ein Grund dafür war, dass bestimmte Seiten nur auf Chrome hin optimiert waren. Edge schwenkte damals ungefähr auch auf diese Linie ein. Opera hatte lange mit einer besonders hinsichtlich Leistung optimierten Implementierung geworben, während Vivaldi und Brave abgespeckte Implementierungen haben und nicht jede Änderung mitmachen. Browser anderer Toolkits wie z.B. Falkon oder Qutebrowser, die Blink über die QtWebEngine verwenden, rendern den Kram wieder anders.
Es ist nicht so leicht. Wie gesagt: Chromium ist keine Engine, sondern eine Plattform. Und rein objektiv müsste ein wesentlicher Schritt, um Gleichwertigkeit herzustellen und Hürden abzubauen, eigentlich lauten, dass Apple wieder verpflichtet wird, zumindest auch Windows mit Safari und damit vor allem einer stabilen Implementierung von WebKit2 zu versorgen. Dann gäbe es auch eine Chance, dass andere Derivate wie Epiphany portiert werden könnten.
 
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