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Connected Roadtrip: Bietet der Q4 e-tron die typische Audi-Qualität?

DrWindows

Redaktion
Connected Roadtrip: Bietet der Q4 e-tron die typische Audi-Qualität?
von Claus Ludewig
Audi Q4 Sportback Test


Im Jahr 2021 hatte sich die Audi AG gemeldet, da man auf meine Beiträge rund um Elektroautos und Connectedcars unter anderem hier auf DrWindows aufmerksam geworden ist. Folglich möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Lesern bedanken, die mich inspirieren und für einen interessanten Austausch sorgen. Im November 2021 durfte ich für Euch Audis erstes Elektroauto namens e-tron Sportback als stärkste Version von Audi Sport testen. Zwar machte das E-Auto mit drei E-Maschinen viel Spaß, doch mit Verbrauchswerten von um die 30 kWh pro 100 km war der Akku schnell leer. Nun wollte ich wissen, ob es Audi beim zweiten Versuch gelingt, ein effizienteres Elektroauto auf die Räder zu stellen.

Audi hat mir zu diesem Zweck für zwei Wochen einen Q4 e-tron als Sportback-Version überlassen. Mit dem kleinen Bruder des e-tron Sportback wollte ich wissen, ob Audi auch Effizienz kann. Bevor wir uns jedoch im zweiten Teil der Effizienz und der Reichweite vom Q4 e-tron widmen, werfen wir einen Blick in den Innenraum.

Der SUV der Kompaktklasse Audi Q4 bildet - derzeit - den Einstieg in die Elektroauto-Welt von Audi. Erst nach dem Jahr 2025 soll wohl ein kleinerer, günstiger Elektro-Audi folgen (Quelle: Claus Ludewig). Der Heckspoiler und die ausgeformten hinteren Kotflügel tragen zur besseren Aerodynamik der Sportback-Version bei. Die ausgeformten Linien lassen die Luft besser ums Auto fließen und sorgen so für eine höhere Reichweite der Sportback-Version im Vergleich zum 2.000 Euro günstigeren, normalen Q4 ohne coupehafte Form. Der Audi Q4 e-tron hat als Sportback eine abfallende Dachlinie. Die Klimabedienung erfolgt mittels Tasten- oder Sprachsteuerung und ist somit intuitiv als bei der E-Auto-Konkurrenz.
Der Q4 e-tron bildet – derzeit – den Einstieg in die Elektroautowelt von Audi. Hierbei offerieren die Ingolstädter den kompakten SUV in zwei verschiedenen Karosserieversionen. Wer gerne mal Sperriges transportiert, für den gibt es den Q4 e-tron, wer lieber eine bessere Aerodynamik haben möchte, kann zum Q4 e-tron Sportback greifen.

Für rund 2.000 Euro extra kommt die Sportback-Version mit einer abfallenden Dachlinie daher, die für einen niedrigeren cW-Wert sorgt. Dankenswerterweise fällt die Coupe-Form jedoch erst nach den Sitzplätzen im Fond auf, sodass die Passagiere auf den Rücksitzen eine ausreichende Kopffreiheit vorfinden. Allerdings sorgt die abfallende Dachlinie im Kofferraum dafür, dass man nicht unbedingt sperrige Güter transportieren kann. Im Alltag stört gerade im Transportabteil jedoch eine andere Eigenheit mehr, doch dazu kommen wir später.

Preislich startet der Q4 e-tron als Modellvariante 40 bei knapp 52.000 Euro vor Abzug der Förderprämie. Zum Marktstart im Jahr 2021 konnten Kunden den Q4 noch 10.000 Euro günstiger bekommen, doch Audi hat sich entschlossen, die einstige Basismotorisierung 35 aus dem Angebot zu nehmen. Hierbei handelte es sich um ein Modell mit einem 58 kWh großen Akkupaket, erst der 40 offeriert ein Lithium-Ionen-Akkupaket mit 77 kWh nutzbarer Akkukapazität. Womöglich haben die meisten Kunden sowieso zum Modell mit dem größeren Akku gegriffen. Als Q4 40 e-tron leistet der Audi 150 kW/204 PS, wobei der Elektromotor an der Hinterachse sitzt und diese antreibt.

Für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 km/h vergehen 8,5 Sekunden, wobei es sich vergleichsweise gemächlich anfühlt. Zumindest dann, wenn man zuvor den – ausstattungsbereinigt – über 10.000 Euro günstigeren Ford Mustang Mach-E gefahren ist.

Ein großer Pluspunkt des Q4 ist das Raumangebot. Auf nur knapp 4,60 Meter Außenlänge finden Passagiere Platzverhältnisse vor, die es sonst nur etwa bei einem Q5 gibt. Hier macht es sich bezahlt, dass der Q4 auf der reinen E-Auto-Plattform MEB der Volkswagen Group aufbaut. Angenehm ist auch, dass es in der Mitte zwischen den Rücksitzen keinen Kardantunnel gibt, sondern man auf einem ebenen Boden zwischen den Sitzplätzen wechseln kann und ein luftiges Raumgefühl genießt. Für Fahrer und Beifahrer gibt es jede Menge Ablagen.

Mit 525 Litern fällt der Standardkofferraum im Sportback sogar größer als im normalen Q4 aus, erst, wenn man die Rücksitzlehnen umklappt, zeigt sich der Vorteil vom normalen Q4. Eine erste negative Überraschung hält der Kofferraum des Sportback jedoch bereit. Die starre Hutablage ist ziemlich dick ausgeführt und besitzt einen Bauch, sodass es dazu kommen kann, dass die Heckklappe nicht schließt, wenn man etwa einen Karton eines Tower-PCs transportieren möchte. Es erschließt sich mir nicht, wieso eine Hutablage eine ausgeformte Ablagefläche benötigt. Wenn man etwas darauflegt und den Kofferraum öffnet, fällt es sowieso in den Fahrgastraum. Zugleich sorgt die Ausformung dafür, dass man weniger unter der Hutablage ablegen kann. Zwar lässt sich die Hutablage einfach demontieren, doch dann können Gegenstände während der Fahrt in den Fahrgastraum eindringen und es gibt keinen Sichtschutz. Audi sollte bei der Gestaltung der Hutablage bitte nochmal nachbessern.

Audi-Qualität im Innenraum?


Der Q4 und die Sportback-Version rangieren mit einer Außenlänge von 4,60 Meter auf dem Niveau eines VW ID.4 beziehungsweise eines BMW X3. Es handelt sich also um die Mittelklasse, wobei das Preisniveau allmählich in Regionen abdriftet, die vor ein paar Jahren noch der Oberklasse entsprochen haben.

Mit steigenden Preisen verändern sich aber auch die Ansprüche der Kunden, schließlich möchte man für sein Geld auch etwas geboten bekommen. Audi rühmt sich mit der besten Innenraumqualität im VW-Konzern. Beim Q4 e-tron bekommt dieses Image jedoch Kratzer. So wird rund um den Gangwahlhebel auf hochglänzendes schwarzes Plastik gesetzt, welches Fingerabdrücke und Kratzer magisch anzieht. Gerade an dieser oft benutzten Stelle sollte Audi – zumindest optional – andere Materialien anbieten.

Im Gegenzug offerieren die Ingolstädter eine einstellbare Ambientebeleuchtung, die durchaus was hermacht. Sehr schön ist auch das über 300 Euro teure Sportlederlenkrad, welches oben und unten abgeflacht ist. Folglich versperrt kein Lenkradkranz die Sicht auf das hochauflösende Instrumentendisplay, zudem können sich die Beine über mehr Spielraum freuen.

Grandios sind die Schaltwippen, mit denen man die Stärke der Rekuperation einstellen kann. Eine intuitivere Steuerungsmöglichkeit für diese Funktion gibt es nicht. Unverständlicherweise setzt Audi jedoch auf mehrfach belegte Touch-Tasten am Lenkrad. Neben Drücken lässt sich so auch darüber streichen. Während der Fahrt erfordert die Bedienung der Lenkradtasten zu viel Aufmerksamkeit und es kommt immer wieder zu Fehlbedienungen. Hier sind klassische Tasten klar im Vorteil.

Die Klimabedienung erfolgt mittels Tasten- oder Sprachsteuerung und ist somit intuitiv als bei der E-Auto-Konkurrenz. Klimabedienung via Tasten geht schneller als via Touchscreen. Leider sind die Tasten in der Mitte nicht beleuchtet. Das S-Line-Lenkrad ist abgeflacht und bietet Schaltwippen zur Rekuperationseinstellung. Leider gibt es auch Touchtasten, die sich schlecht während der Fahrt bedienen lassen. Audi Q4 Sportback e-tron-Kofferraum mit bauchiger Hutablage, die es verhindert, große Kartons zu transportieren. Bei vollbeladenem Kofferraum kommt man nicht mehr ans Ladekabel, das in einem Fach unter dem Kofferraum Platz findet. Audi hat dem Q4-e-tron keinen Frunk für Ladekabel & Co. spendiert, stattdessen sitzt dort der Elektromotor.
Sehr schön ist, dass sich Audi der Kritik an der Klimabedienung via Touchscreen offenbar angenommen hat. Beim Q4 erfolgt die Einstellung der Klimatisierung über klassische Tasten, was schnell und intuitiv gelingt. Leider sind die Tasten jedoch unbeleuchtet, sodass nachts die Bedienung erschwert wird. Dennoch ist die Klimabedienung über Tasten ein Sicherheitsplus, da dies weniger ablenkt, als immer auf einen Touchscreen schauen zu müssen, um zu erfahren, wo man drücken muss.

Wenig ist von der berühmten Audi-Qualität bei den Türen zu sehen. Hier verbaut der bayrische Autohersteller verschiedene Plastikarten, auf einen Bezug mit Stoff oder Leder muss man leider verzichten. Bei einem Bauteil, das man bei jeder Fahrt mit den Händen berührt, ist es enttäuschend, nur Plastik erfühlen zu können. In der Testwagenausstattung kostet der Q4 40 e-tron Sportback über 70.000 Euro, da kann man schon eine weiche Türfüllung erwarten, oder was meint Ihr?

Im zweiten Teil zum Alltagstest des Audi Q4 e-tron Sportback widme ich mich den Themen Verbrauch und Reichweite.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ich fahre schon eine Weile einen Q4 e-tron 50 mit Vollausstattung. Den Listenpreis kann man aus meiner Sicht niemals verargumentieren. Das Innenleben ist bis auf wenige Elemente auf keinen Fall Audi-like. Zusätzlich gibt es zu viele Probleme mit der Software. War schon 2-mal beim Händler zum nachbessern. Sonos als Premium-Audio zu verkaufen ist auch ein schlechter Witz. Das hat sich auch leider in der Praxis bestätigt.
Hatte vor kurzem bei -16 bis -14 grad eine mittellange Strecke zum Fahren. Bin bei HPC Ladern bei den Temperaturen nie über 50-60KW Ladelleistung gekommen, was auch schon von anderen Besitzern bestätigt wurde. D.h. der Akku wird nicht vorgewärmt, trotz Wärmepumpe etc. (z.B. e-tron (Q5?) neben mir hatte keine Probleme).
Apropos Wärmepumpe, die ist so wie es aussieht mittlerweile auch ausgefallen, so dass wieder mal ein Werkstatt-Besuch ansteht.
Wenn der Q4 ca. 20k günstiger wäre, wäre alles relativ, aber zu dem Preis..
 
Hallo Claus

Vielen Dank für Deinen umfangreichen Artikel. Bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt. Auch wenn Audi meine finanziellen Möglichkeiten doch etwas überstrapaziert. Deswegen war ich auch neugierig auf den Hinweis auf einen kommenden Kleinwagen.

Aber eine Frage hätte ich an Dich zum Thema der Rekuperation. Warum siehst Du es als überaus praktisch an, diese schnell und einfach verstellen zu können? Ich würde vermuten, dass man diese, je nach persönlichem Fahrstil, einmal einstellt und dann eigentlich quasi nie mehr verändert. Welchen Grund gibt es, ständig an dieser Einstellung rumzuspielen?

Diese Frage beschäftigt mich übrigens bei jedem dritten Testartikel. Und meine (ok, etwas nüchterne) Vermutung ist, dass der jeweilige Autor nur dieses (für mich!) Spielzeug halt irgendwie erwähnen muss. Aber vielleicht gibt es ja wirklich Gründe, die ich bisher nicht sehe.
 
Der Q4 ist standardmäßig im Segelmodus. Rekuperation wird dann automatisch beim Bremsen aktiviert, wobei das Bremsen auch mehr oder weniger automatisch eingeleitet wird. Wenn man mal auf einer längeren, abfallenden Geraden unterwegs ist und nicht immer schneller werden will, macht es durchaus Sinn die Rekuperation manuell zu steuern. Also ich habe mich inzwischen an den Segelmodus gewöhnt. Wobei man auch manuell in den vollen Rekuperationsmodus schalten kann.
 
Danke für deine Erfahrungen aus der Praxis. Ich hoffe, ich kann sie mit meinem neuen SEAT Born (warte jeden Tag auf die Übergabe!) hoffentlich auch bald machen 🙃
 
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