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Das neue Bing: Microsoft spricht über Geld – für Webseitenbetreiber und für sich

DrWindows

Redaktion
Das neue Bing: Microsoft spricht über Geld – für Webseitenbetreiber und für sich
von Martin Geuß
Bing Logo Titelbild


In den Suchergebnissen des Bing-Chatbots hat sich erstmals Werbung gezeigt. Außerdem hat Microsoft erläutert, wie man mehr Traffic und damit auch mehr Einnahmen für Seitenbetreiber generieren möchte.

Vom “neuen Bing” erhofft sich Microsoft nicht nur, dass man bei Google ein paar Marktanteile stibitzen kann (nach ersten Analysen ist das nicht mal unrealistisch), sondern selbstverständlich auch höhere Einnahmen. Im Suchmaschinenmarkt gibt es viel Geld zu verdienen, wie wir am Beispiel von Google eindrucksvoll sehen, und sogar Microsoft macht mit Bing schon rund 10 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr.

Von Anfang an hat Microsoft daher offen kommuniziert bzw. entsprechende Rückfragen eindeutig beantwortet: Ja, auch im neuen Bing wird es Werbung geben. Wie diese aussehen könnte, zeigt der folgende Screenshot, den Twitter-Nutzer Deedy veröffentlicht hat:

Werbeanzeige in den Chats des neuen Bing

Der Quellenverweis ist in diesem Fall ein bezahlter Link und demnach mit dem Zusatz “Ad” gekennzeichnet. Das ist ein sehr dezentes Beispiel, mit dem man gut leben kann. Entsprechend wenig Aufmerksamkeit erregt der Link allerdings auch, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass er angeklickt wird. Im Laufe der Zeit wird es hier sicherlich auch “aufdringlichere” Werbung geben.

In einem Blogpost hat sich Yusuf Mehdi von Microsoft außerdem dazu geäußert, wie man dafür sorgen möchte, dass die Webseitenbetreiber auch in Zukunft davon profitieren, wenn ihre Inhalte von Bing verwertet werden. Diese stellen schließlich die Inhalte bereit und machen einen solchen Dienst damit überhaupt erst möglich. Mit diesem Thema hatte ich mich bereits kurz nach der Vorstellung des neuen Bing kritisch auseinandergesetzt.

Zu einem Klick “einladen” soll unter anderem ein Hover-Effekt, der eine verlinkte Seite hervorhebt, sobald man den Link mit der Maus berührt.

Hervorhebung eines Quellen-Links im neuen Bing

Zudem – und das ist ein wirklich spannender Punkt – erklärt Mehdi, dass man über Modelle nachdenkt, wie man die Seitenbetreiber, deren Inhalte in einer Chatnachricht verarbeitet wurden, direkt an den in Bing erzielten Umsätzen beteiligen kann. Das ist eine Herausforderung, weil ein solches Modell zwangsläufig kaum Transparenz bietet. Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick sogar scheinheilig, aber wenn sich das neue Bing etablieren soll, dann muss das für alle Beteiligten ein fairer Deal sein. Aus purem Eigeninteresse muss Microsoft also dafür sorgen, dass sich die “Content-Lieferanten” nicht benachteiligt fühlen.

Mit den Partnern, die ihre Inhalte für das Nachrichtenportal “Microsoft Start” bereitstellen, will Microsoft in naher Zukunft erste Experimente starten, indem man neben den Chat-Ergebnissen eine Vorschau auf die entsprechende Seite bzw. deren Inhalte anzeigt.


Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.

Artikel im Blog lesen
 
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Zudem – und das ist ein wirklich spannender Punkt – erklärt Mehdi, dass man über Modelle nachdenkt, wie man die Seitenbetreiber, deren Inhalte in einer Chatnachricht verarbeitet wurden, direkt an den in Bing erzielten Umsätzen beteiligen kann. […] Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick sogar scheinheilig, aber wenn sich das neue Bing etablieren soll, dann muss das für alle Beteiligten ein fairer Deal sein. Aus purem Eigeninteresse muss Microsoft also dafür sorgen, dass sich die “Content-Lieferanten” nicht benachteiligt fühlen.
Natürlich werden Microsoft nicht wohlwollend gegenüber eingestellte Menschen versuchen, es als scheinheilig darzustellen.
Aber immerhin denkt Microsoft die Monetarisierung für die Inhaber der Quellen von Anfang an mit. Bei Google hat man sich noch gar nicht dazu geäußert ob und wie die Lieferanten der von Bard genutzten Quellen entlohnt werden sollen.
Und wenn man Googles jahrelange Tradition sich zu weigern anderen Unternehmen einen fairen Anteil abzugeben kennt, dann wird da wahrscheinlich auch erst nach langem Ringen etwas kommen.
Den Unterschied, dass man bei Microsoft die Quellen-Lieferanten eher als „Partner“ betrachtet, bei Google dagegen mehr als wehrloses Melkvieh, sieht man ja schon daran, dass Microsofts Bing sich von vorneherein ehrlich macht und seine Quellen anzeigt, Bard hingegen nicht.

Der Quellenverweis ist in diesem Fall ein bezahlter Link und demnach mit dem Zusatz “Ad” gekennzeichnet. Das ist ein sehr dezentes Beispiel, mit dem man gut leben kann. Entsprechend wenig Aufmerksamkeit erregt der Link allerdings auch, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass er angeklickt wird.
Ist wirklich sehr dezent, zu dezent vielleicht, um wie beabsichtigt zu funktionieren.
Hier, wie im anderen Beispiel, eine „Hover“-Vorschau zu integrieren, funktionierte ja nur, wenn der Nutzer mit der Maus drüberhuscht. Aber niemand huschst aus Verdacht über den ganzen Bildschirm, weil sich irgendwo vielleicht ein Link verstecken könnte.
Was ist denn so schwer daran die Anzeigen im Text wie normale Links zu unterstreichen? Dass Microsoft im Gegensatz zu gewöhnlichen Quellen für diesen Link bezahlt wird, wird durch die Kennzeichnung als „Ad“ ja deutlich. Aber wenn sie den Nutzern etwas nutzen sollen, muss schon erkennbar sein, dass man sie anklicken kann.
 
Und wenn man Googles jahrelange Tradition sich zu weigern anderen Unternehmen einen fairen Anteil abzugeben kennt, dann wird da wahrscheinlich auch erst nach langem Ringen etwas kommen.
Eventuell haben sie inzwischen dazugelernt. Selbst ich als kleiner Publisher bekomme seit letztem Jahr Geld von Google dafür, dass die Inhalte in Google News verwurstet werden dürfen. Und ich finde den Deal sogar wirklich fair.
 
Wollen wir mal nicht vergessen, dass Google mit AdSense die finanzielle Beteiligung von Contentlieferanten überhaupt erst für die breite Masse ermöglicht hat. Vorher gab es ja nur das Hacker‘s Blackbook 😉
 
Es gibt Vieles, was man an Google kritisieren kann, definitiv haben sie aber auch einen riesigen positiven Anteil an der Entwicklung des Internets.
 
Eventuell haben sie inzwischen dazugelernt. Selbst ich als kleiner Publisher bekomme seit letztem Jahr Geld von Google dafür, dass die Inhalte in Google News verwurstet werden dürfen. Und ich finde den Deal sogar wirklich fair.
Wobei Google News ja nicht Suche oder Bard ist.
Aber vielleicht kann man es als positives Zeichen werten.
Jetzt bin ich aber neugierig wer mehr zahlt: Google News oder MSN News.
Wenn du keine Zahlen nennen darfst, dann würde ich nur gerne wissen wer mehr zahlt.
 
Ich werde jetzt keine Summen nennen (obwohl die kaum jemanden gelb vor Neid werden lassen :D )
Aber soviel: Von Google bekomme ich eine feste Summe, bei MSN erhalte ich eine Beteiligung am Werbe-Umsatz, das ist also jeden Monat ein anderer Betrag. Im Durchschnitt der letzten neun Monate bekomme ich von Google etwa das Sechsfache wie von MSN.
Ich gehe fest davon aus, dass Google News mehr als sechsmal so groß ist wie MSN, von daher dürfte die Regelung von MSN relativ gesehen sogar die bessere sein, auch wenn absolut natürlich sehr viel weniger dabei rum kommt.
 
Danke. Das hilft als Einschätzung und bestätigt meine Vermutung, dass Microsoft eine fairere Einstellung zum Teilen hat.
 
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