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Redaktion
Das neue Outlook für Windows: Stand der Entwicklung und Ausblick auf neue Funktionen
von Martin Geuß
Nach wie vor sorgt das neue Outlook für Windows für Verwirrung, insbesondere bei den Leuten, die sich nicht näher oder täglich damit beschäftigen. Daher will ich an dieser Stelle – sicher nicht zum letzten Mal – den Stand der Dinge dokumentieren. Außerdem gibt es einen Ausblick auf neue Funktionen, an denen Microsoft derzeit arbeitet.
Was ist neu und was ist alt?
Das klassische oder auch “alte” Outlook ist jenes, das wir seit Jahrzehnten kennen und das Bestandteil der Office-Suite ist. Die aktuelle Version wird noch bis mindestens Oktober 2026 unterstützt, vorher wird es also keinen Zwang geben, auf das neue Outlook umzusteigen. Hierbei handelt es sich um eine von Grund auf neu entwickelte Version, die vorwiegend webbasiert arbeitet.
Für Privatnutzer: Das neue Outlook ersetzt die Mail App spätestens Ende 2024
Wer die Mail App für Windows 10 und Windows 11 nutzt, muss spätestens Ende 2024 auf das neue Outlook oder ein anderes E-Mail-Programm umsteigen. Ende des Jahres wird die Mail App aus dem Store entfernt und nicht mehr unterstützt. Quasi ab sofort ist das neue Outlook der Standard auf neuen PCs, die Mail App wird nicht mehr installiert.
Für Business-Nutzer: Testen erwünscht, aber noch kein Zwang zur Umstellung
Geschäftskunden lädt Microsoft ausdrücklich dazu ein, das neue Outlook auszuprobieren. Meiner Meinung nach zu früh, denn noch fehlen einige vertraute Funktionen und das Erlebnis ist insgesamt “unrund”. Ich sehe wie schon so oft in der Geschichte von Microsoft die Gefahr, dass der Ruf des neuen Outlook ruiniert sein könnte, noch ehe es so richtig fertig ist.
Kritik: Zugangsdaten und Tracking
Legt man im neuen Outlook ein IMAP-Konto an, werden die Zugangsdaten dafür bei Microsoft hinterlegt. Das geschieht in verschlüsselter Form, dennoch gibt es Kritik. Ich teile diese nicht, aber es sei selbstverständlich jedem selbst überlassen, sich eine Meinung zu bilden: Neues Outlook für Windows: Vermeintliche Enthüllungen und ein aufgewachter Bundesdatenschützer.
Wesentlich kritischer sehe ich das integrierte Tracking zu Werbezwecken, weitere Informationen dazu gibt es hier: Überwachungstool und Datensammlungs-Dienst: Proton kritisiert das neue Outlook scharf. Dieses Problem betrifft ausschließlich Privatnutzer, ich sehe allerdings die Gefahr, dass das Vertrauen in das neue Outlook durch diese Geschichte auch bei den Geschäftskunden beschädigt wird.
Stolperfalle Add-Ins?
Insbesondere in Firmen spielen Add-Ins eine wichtige Rolle. Das neue Outlook vollzieht hier einen technischen Bruch und unterstützt nur noch Web-Add-Ins, COM- und VSTO-Add-Ins haben ausgedient und müssen entsprechend neu entwickelt werden: Microsoft stellt klar: Das neue Outlook für Windows unterstützt nur noch Web Add-Ins
Neue Lizenzanforderungen(?)
Um ein Microsoft 365-Konto im neuen Outlook einzubinden, genügt in der klassischen Version eine Lizenz für “Microsoft 365 Basic”. Das neue Outlook verlangt mindestens das doppelt so teure “Microsoft 365 Standard”, ansonsten verweigert es die Konfiguration: Fehler oder Beschränkung? Neues Outlook für Windows verlangt mindestens Microsoft 365 Standard. Bei der Nutzung mehrerer Konten genügt es nicht, wenn ein Konto über die entsprechende Lizenz verfügt, diese ist für jedes einzelne Konto separat erforderlich.
Da oben steht ein Fragezeichen in Klammern, denn der Microsoft-Support sagte dazu, es würde sich um einen Bug handeln. Der besteht dann allerdings schon seit Monaten, daher ist es derzeit eher als wahrscheinlich anzusehen, dass die Support-Aussage schlicht falsch ist.
Stand der Dinge
Für den alltäglichen Gebrauch lässt sich das neue Outlook bereits verwenden und tut seinen Dienst. Das kann ich zumindest für mich behaupten, ich nutze es seit Monaten regelmäßig. Mir sind bei der Nutzung durchaus einige Annehmlichkeiten im Vergleich zur klassischen Version aufgefallen. So empfinde ich das Einsortieren von E-Mails in Ordner sehr viel komfortabler, weil man auch nach Ordnernamen suchen kann. Die zuletzt genutzten Ordner werden kontenspezifisch gespeichert und nicht mehr durcheinander gewürfelt, das gefällt mir sehr. Außerdem zeigt die Suche den Ordner an, in dem eine E-Mail liegt. Es gibt noch viele andere Kleinigkeiten, aber eben auch noch viele kleine Ärgernisse.
Das neue Outlook ist allerdings nach wie vor noch eine Großbaustelle, wie ein Blick in die Entwicklungs-Roadmap zeigt. In den kommenden Monaten werden viele Neuerungen eingeführt, die entweder funktionale Lücken schließen oder zur allgemeinen Verbesserung beitragen.
Einige dieser Neuerungen habe ich nachfolgend zusammengetragen:
Ordner lassen sich frei verschieben: Bislang ist die Ordner-Reihenfolge im neuen Outlook für Windows fixiert. Künftig lassen sie sich – wie auch im klassischen Outlook – frei verschieben und anordnen (März 24).
Einfachere Ordner-Verwaltung und -Erstellung: Die Links zum Erstellen neuer Ordner werden entfernt, stattdessen können Ordner per Kontextmenü erstellt und verwaltet werden. Auch das ist eine Angleichung an das klassische Outlook (März 24).
Neue Tastenkürzel zum Kopieren von E-Mails: Mit Strg + Drag & Drop wird eine E-Mail dupliziert, wenn man sie etwa in einen Ordner verschiebt. Auch das klassische Kopieren und Einfügen per STRG+C/V wird unterstützt (März 24).
Termin-Filter: Im Posteingang und anderen Ordnern lässt sich die Ansicht so filtern, dass nur Kalender-Ereignisse angezeigt werden (Februar 24).
OneDrive for Business im Programmfenster: Beim Anklicken des OneDrive-Icons in der linken App-Leiste öffnet sich nicht mehr der Browser, stattdessen wird OneDrive innerhalb des Outlook-Programmfensters geladen (Januar 24).
Microsoft To Do im Programmfenster: Beim Anklicken des To Do-Icons in der linken App-Leiste öffnet sich nicht mehr der Browser, stattdessen wird To Doi innerhalb des Outlook-Programmfensters geladen (Juli 24).
Sync-Button: Mit einem Button der Programmoberfläche kann die Synchronisation mit dem Server manuell angestoßen werden, um sicherzugehen, dass der Posteingang auch wirklich aktuell ist (Februar 24).
Geteilte Mailboxen als Accounts: Geteilte Mailboxen, auf die man mit einem Konto Zugriff hat, werden im neuen Outlook bislang als Unterordner angezeigt. Mit dieser Änderung werden geteilte Mailboxen wie echte Mail-Accounts in die linke Outlook-Spalte integriert, wie das heute in der klassischen Version der Fall ist (Juli 24).
Die fehlende Offline-Unterstützung ist ein weiteres Basis-Feature, das derzeit noch fehlt, auch diese wird kommen. Ich habe insgesamt kein so schlechtes Gefühl für das neue Outlook, aber es liegt noch viel Arbeit vor Microsoft.
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von Martin Geuß
Nach wie vor sorgt das neue Outlook für Windows für Verwirrung, insbesondere bei den Leuten, die sich nicht näher oder täglich damit beschäftigen. Daher will ich an dieser Stelle – sicher nicht zum letzten Mal – den Stand der Dinge dokumentieren. Außerdem gibt es einen Ausblick auf neue Funktionen, an denen Microsoft derzeit arbeitet.
Was ist neu und was ist alt?
Das klassische oder auch “alte” Outlook ist jenes, das wir seit Jahrzehnten kennen und das Bestandteil der Office-Suite ist. Die aktuelle Version wird noch bis mindestens Oktober 2026 unterstützt, vorher wird es also keinen Zwang geben, auf das neue Outlook umzusteigen. Hierbei handelt es sich um eine von Grund auf neu entwickelte Version, die vorwiegend webbasiert arbeitet.
Für Privatnutzer: Das neue Outlook ersetzt die Mail App spätestens Ende 2024
Wer die Mail App für Windows 10 und Windows 11 nutzt, muss spätestens Ende 2024 auf das neue Outlook oder ein anderes E-Mail-Programm umsteigen. Ende des Jahres wird die Mail App aus dem Store entfernt und nicht mehr unterstützt. Quasi ab sofort ist das neue Outlook der Standard auf neuen PCs, die Mail App wird nicht mehr installiert.
Für Business-Nutzer: Testen erwünscht, aber noch kein Zwang zur Umstellung
Geschäftskunden lädt Microsoft ausdrücklich dazu ein, das neue Outlook auszuprobieren. Meiner Meinung nach zu früh, denn noch fehlen einige vertraute Funktionen und das Erlebnis ist insgesamt “unrund”. Ich sehe wie schon so oft in der Geschichte von Microsoft die Gefahr, dass der Ruf des neuen Outlook ruiniert sein könnte, noch ehe es so richtig fertig ist.
Kritik: Zugangsdaten und Tracking
Legt man im neuen Outlook ein IMAP-Konto an, werden die Zugangsdaten dafür bei Microsoft hinterlegt. Das geschieht in verschlüsselter Form, dennoch gibt es Kritik. Ich teile diese nicht, aber es sei selbstverständlich jedem selbst überlassen, sich eine Meinung zu bilden: Neues Outlook für Windows: Vermeintliche Enthüllungen und ein aufgewachter Bundesdatenschützer.
Wesentlich kritischer sehe ich das integrierte Tracking zu Werbezwecken, weitere Informationen dazu gibt es hier: Überwachungstool und Datensammlungs-Dienst: Proton kritisiert das neue Outlook scharf. Dieses Problem betrifft ausschließlich Privatnutzer, ich sehe allerdings die Gefahr, dass das Vertrauen in das neue Outlook durch diese Geschichte auch bei den Geschäftskunden beschädigt wird.
Stolperfalle Add-Ins?
Insbesondere in Firmen spielen Add-Ins eine wichtige Rolle. Das neue Outlook vollzieht hier einen technischen Bruch und unterstützt nur noch Web-Add-Ins, COM- und VSTO-Add-Ins haben ausgedient und müssen entsprechend neu entwickelt werden: Microsoft stellt klar: Das neue Outlook für Windows unterstützt nur noch Web Add-Ins
Neue Lizenzanforderungen(?)
Um ein Microsoft 365-Konto im neuen Outlook einzubinden, genügt in der klassischen Version eine Lizenz für “Microsoft 365 Basic”. Das neue Outlook verlangt mindestens das doppelt so teure “Microsoft 365 Standard”, ansonsten verweigert es die Konfiguration: Fehler oder Beschränkung? Neues Outlook für Windows verlangt mindestens Microsoft 365 Standard. Bei der Nutzung mehrerer Konten genügt es nicht, wenn ein Konto über die entsprechende Lizenz verfügt, diese ist für jedes einzelne Konto separat erforderlich.
Da oben steht ein Fragezeichen in Klammern, denn der Microsoft-Support sagte dazu, es würde sich um einen Bug handeln. Der besteht dann allerdings schon seit Monaten, daher ist es derzeit eher als wahrscheinlich anzusehen, dass die Support-Aussage schlicht falsch ist.
Stand der Dinge
Für den alltäglichen Gebrauch lässt sich das neue Outlook bereits verwenden und tut seinen Dienst. Das kann ich zumindest für mich behaupten, ich nutze es seit Monaten regelmäßig. Mir sind bei der Nutzung durchaus einige Annehmlichkeiten im Vergleich zur klassischen Version aufgefallen. So empfinde ich das Einsortieren von E-Mails in Ordner sehr viel komfortabler, weil man auch nach Ordnernamen suchen kann. Die zuletzt genutzten Ordner werden kontenspezifisch gespeichert und nicht mehr durcheinander gewürfelt, das gefällt mir sehr. Außerdem zeigt die Suche den Ordner an, in dem eine E-Mail liegt. Es gibt noch viele andere Kleinigkeiten, aber eben auch noch viele kleine Ärgernisse.
Das neue Outlook ist allerdings nach wie vor noch eine Großbaustelle, wie ein Blick in die Entwicklungs-Roadmap zeigt. In den kommenden Monaten werden viele Neuerungen eingeführt, die entweder funktionale Lücken schließen oder zur allgemeinen Verbesserung beitragen.
Einige dieser Neuerungen habe ich nachfolgend zusammengetragen:
Ordner lassen sich frei verschieben: Bislang ist die Ordner-Reihenfolge im neuen Outlook für Windows fixiert. Künftig lassen sie sich – wie auch im klassischen Outlook – frei verschieben und anordnen (März 24).
Einfachere Ordner-Verwaltung und -Erstellung: Die Links zum Erstellen neuer Ordner werden entfernt, stattdessen können Ordner per Kontextmenü erstellt und verwaltet werden. Auch das ist eine Angleichung an das klassische Outlook (März 24).
Neue Tastenkürzel zum Kopieren von E-Mails: Mit Strg + Drag & Drop wird eine E-Mail dupliziert, wenn man sie etwa in einen Ordner verschiebt. Auch das klassische Kopieren und Einfügen per STRG+C/V wird unterstützt (März 24).
Termin-Filter: Im Posteingang und anderen Ordnern lässt sich die Ansicht so filtern, dass nur Kalender-Ereignisse angezeigt werden (Februar 24).
OneDrive for Business im Programmfenster: Beim Anklicken des OneDrive-Icons in der linken App-Leiste öffnet sich nicht mehr der Browser, stattdessen wird OneDrive innerhalb des Outlook-Programmfensters geladen (Januar 24).
Microsoft To Do im Programmfenster: Beim Anklicken des To Do-Icons in der linken App-Leiste öffnet sich nicht mehr der Browser, stattdessen wird To Doi innerhalb des Outlook-Programmfensters geladen (Juli 24).
Sync-Button: Mit einem Button der Programmoberfläche kann die Synchronisation mit dem Server manuell angestoßen werden, um sicherzugehen, dass der Posteingang auch wirklich aktuell ist (Februar 24).
Geteilte Mailboxen als Accounts: Geteilte Mailboxen, auf die man mit einem Konto Zugriff hat, werden im neuen Outlook bislang als Unterordner angezeigt. Mit dieser Änderung werden geteilte Mailboxen wie echte Mail-Accounts in die linke Outlook-Spalte integriert, wie das heute in der klassischen Version der Fall ist (Juli 24).
Die fehlende Offline-Unterstützung ist ein weiteres Basis-Feature, das derzeit noch fehlt, auch diese wird kommen. Ich habe insgesamt kein so schlechtes Gefühl für das neue Outlook, aber es liegt noch viel Arbeit vor Microsoft.
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