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Die digitale Konsole: Verschwindet die Xbox aus dem lokalen Einzelhandel?

DrWindows

Redaktion
Die digitale Konsole: Verschwindet die Xbox aus dem lokalen Einzelhandel?
von Martin Geuß
Xbox Titelbild


Immer mehr Spiele werden digital verkauft. Bei der Xbox könnte das in absehbarer Zeit die endgültige Konsequenz haben, dass es keine Spiele mehr auf physischen Datenträgern zu kaufen gibt. Letztlich könnte die Xbox sogar vollständig aus dem lokalen Einzelhandel verschwinden.

Dem kürzlich angekündigten Stellenabbau in Microsofts Gaming-Sparte soll Berichten zufolge auch jenes Team zum Opfer gefallen sein, dessen dedizierte Aufgabe es war, den stationären Einzelhandel zu betreuen und den Vertrieb von Xbox-Hardware und -Spielen zu fördern. Das muss nicht heißen, dass es jetzt bei Microsoft überhaupt niemanden mehr gibt, der sich um dieses Thema kümmert, aber es würde bedeuten, dass der Einzelhandel keine besondere Priorität mehr hat.

Dazu passt, dass Christopher Dring, Herausgeber des Online-Magazins GamesIndustry.biz, im aktuellen Podcast (via VGC) davon erzählt, dass in Europa die ersten Einzelhändler damit begonnen haben, Xbox-Spiele und -Konsolen aus dem Programm zu nehmen:

“Kurz vor Weihnachten wurde mir von einem großen Publisher mitgeteilt, dass mehrere Einzelhändler in ganz Europa damit begonnen haben, Xbox-Spiele nicht mehr anzubieten. Die Xbox ist eine derart digitale Konsole und die Verkaufszahlen von Spielen sind so gering, dass es sich für sie nicht mehr lohnt.”

Nicht nur die Spiele, auch die Xbox-Konsolen könnten alsbald aus den Regalen der Einzelhändler verschwinden, so Dring weiter, denn auch deren Verkaufszahlen sind überschaubar und die Margen sind klein.

Für die prominente Platzierung der Konsolen inkl. Demo-Stationen und dergleichen werden die Einzelhändler von den jeweiligen Firmen in der Regel bezahlt. Sollte Microsoft sein entsprechendes Team tatsächlich aufgelöst haben, wird es dafür künftig ebenfalls weniger oder überhaupt kein Budget mehr geben.

Ich kann offen gesagt nicht einschätzen, ob und in welcher Form sich das negativ auswirkt, eventuell ist das Geschäft inzwischen derart durchdigitalisiert, dass man getrost auf physische Präsenz verzichten kann. Allerdings würde ich behaupten, dass es bei der Präsenz im Einzelhandel nicht nur um Verkaufszahlen geht, sondern darum, in den Köpfen der Kundschaft zu bleiben. Dort weniger oder gar nicht mehr sichtbar zu sein, könnte auf Dauer dann auch das digitale Geschäft beeinträchtigen.


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Ich denke das Thema Einzelhandel betrifft eher die ältere Generation. Die noch in den Laden gehen und sich nach Geschenken umschauen zum Beispiel. Die jüngeren Generationen gehen nicht mehr zu Media Markt und schauen nach Konsolen. Die bestellen die Sachen online und gut. Ich brauche keine Beratung, welche Konsole die Richtige für mich ist, das weiß ich bereits.
Davon abgesehen bekommt man bei Media Markt und co auch keine vernünftige Beratung mehr.
 
Bei den immer mehr leerstehenden Verkaufsflächen in den Innenstädten, wäre es gut für die Marke Xbox, dort große Xbox Erlebnis-Center einzurichten. Man würde die Innenstädte beleben und zugleich viel Werbung für die Marke Xbox machen.
 
Rechnet sich denn eine XBox als Hardware noch für MS? Jetzt, wo man gefühlt alle Spiele aus der Cloud gestreamt bekommt?

(Ok, ich gebe zu, dass dies eine eventuell naive Frage eines nicht-Gamers ist...)
 
Microsoft legt bei jeder verkauften Xbox drauf, so wie das Sony auch bei jeder verkauften PlayStation tut. Das Geld wird mit den Spielen und Diensten verdient.
 
Microsoft legt bei jeder verkauften Xbox drauf, so wie das Sony auch bei jeder verkauften PlayStation tut. Das Geld wird mit den Spielen und Diensten verdient.
Ok, danke. Anders gefragt: Kann denn das Spiele Streaming eine lokale XBox (oder Playstation oder... you name it!) zu nahezu 100% ersetzen?

Wenn ja , warum sollte MS sich dann mit der Produktion und dem Verkauf der Hardware rumärgern. Hardware weg und volle (Marketing-) Kraft ins Streaming von Spielen.
 
Cloud-Streaming ist eine Krücke und noch meilenweit davon entfernt, eine lokale Konsole zu ersetzen.
Es ist ganz sicher die Vision von Microsoft, dass man eines Tages auf jedem Endgerät mit Bildschirm seine Lieblingsspiele zocken kann, aber das wird noch dauern.
 
Ich bin mir als ehemaliger Xbox-Fan wirklich unsicher ob MS überhaupt noch Interesse an der eigenen Konsole hat, oder das einfach nur eine Werbeplattform für den Gamepass sein soll. Mich hat irgendwann die Gamepass-Werbung so massiv auf der Xbox genervt, zum Schluss kam ja sogar Gamepass-Werbung nach einen Systemupdate, das ich ins Playstation-Lager gewechselt bin, als die PS5 endlich überall verfügbar war.

Auch habe ich das Gefühl das für MS die Konsole immer nur noch die zweite Geige spielt, der PC geht eigentlich immer vor und dann kommt halt die Xbox. Auch legt man selbst gar kein Interesse an Konsolenoptimierungen an den Tag, man hat die fetteste und leistungsstärkste Konsole am Markt, aber schafft seine eigenen AAA-Titel nicht auf 60fps zu hieven (z.b. Starfield), ja sorry, was soll ich dabei dann halt denken.

Noch dazu bestärkt es das man inzwischen ganz offiziell auf allen möglichen neuen Devices Cloud-Streaming anbietet, inzwischen sogar bei Consumer Samsung-TVs. Da fällt halt die Überlegung nicht schwer, wenn ich eh einen TV zum Zocken habe, wozu dann ne 500€ Konsole anschaffen? Auch wenn Cloudstreaming natürlich längst noch nicht ausgereift ist. Auf der PS5 mit den Playstation3 Titeln funktioniert das schon vernünftig, auf der Xbox Series X damals auch (gestestet mit Pysconauts 2 und Forza Horizon 5), nur ab und zu gabs kurze Nachlade-Lags.

Von daher wundert es mich wenig, wenn MS denächst nur noch auf Digital-Only setzt, deren Spieledatenträger sind ja sowieso nur noch ein DRM-Nachweis und "Bierdeckel" zum Gläser draufstellen. Ausnahmslos bei jeden First-Party-Titel darfste trotz Bluray gerne noch 80-100GB zusätzlich herunterladen, warum MS nicht mehrere Disks in die Packung legt und einen zu so fetten Downloads zwingt, verstehe ich eh nicht. Also ja, Digital-Only bei Xbox, absolut vorstellbar.
 
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