[gelöst] Motherboard DRIVER VERIFIER DMA VIOLATION - Win11

[murmelgrumpf]

Hallo zusammen,

seit Monaten quäle ich mich inzwischen mit dem Problem zahlloser BSODs herum, die vorwiegend ... oder eigentlich immer ... in Games zuschlagen. Der Fehler ist immer der gleiche und im Betreff genannte

DRIVER VERIFIER DMA VIOLATION ​

Spaß beiseite, ich hab' in meiner Verzweiflung nun ein Update von Win 10 auf 11 durchgeführt und ... man ahnt es ... der Fehler ist noch da.
Meine Vermutung liegt bei einem Audioproblem, da sich der BSOD ab und zu durch einen Ausfall des Tons ankündigt und eine halbe Sekunde bevor's richtig kracht, ein akustisches Störgeräusch zu hören ist.

Ich halte meine Treiber sowie meine Win Installation aktuell. Ich habe auch alle nicht benötigten Sounddevices wie am Buildschirm oder der Webcam abgeschaltet. Hilft nix ...

MS Support (Tage, sag' ich nur ... Taaaaage) konnte außer Platitüden auch nur mit dem Rat aufwarten, den Verifier auszuschalten ... weil den ja außer Developern keiner brauchen würde. Als wäre ICH der gewesen, der das Ding eingeschaltet hätte
Allerdings, der Versuch das Teil auszuschalten bringt sowohl über Adminshell als auch über die Einstellungen nur die Rückmeldung "... an den _Einstellungen wurde nichts geändert".

Ich habe hier, weil ich es beim Suchen im Forum öfter gesehen habe, mal ein ZIP des letzten Minidumps angehängt .. vielleicht ist es hilfreich.

Inzwischen bin ich echt für jeden Tip dankbar und hoffe, hier hat jemand Ideen dazu.

Danke vorab und Grüße

murmel

 

[Mark O.]

hallo

liste bitte deine komplette Hardware auf, dazu gehören auch das exakte Netzteil, der CPU Kühler und das PC Gehäuse mit Lüfter Bestückung

am besten trägst du das auch gleich in dein Foren Profil ein, dann erübrigen sich ständige Nachfragen

zur weiteren Ferndiagnose benötigen wir zusätzlich noch eine Systemübersicht deines laufenden Rechners mittels HWiNFO v7.3.2 in der portablen Version, die du nicht installieren brauchst:

HWINFO v7.3.2 Downloadübersicht

bitte darauf achten das die portable Version Verwendung findet ->rot markiert

Das Ganze möglichst so abbilden, dass wir analog zu meinem angehängten Beispiel eine komplette Systemübersicht als Screenshot erhalten und vergiss nicht im linken Bereich von HWInfo die RAM und USB Kategorien wie in meinem angehängten Beispiel komplett aufzuklappen (rot markiert). Das alles funktioniert am einfachsten, wenn man beim Aufrufen von HWInfo nichts weiter anhakt und gleich auf Start klickt...

darüber hinaus fertige bitte einen Screenshot vom Taskmanager/Autostart an und füge ihn in deine Antwort ein

 

[murmelgrumpf]

Hallo Mark,

Danke für die schnelle Antwort. Die techn. Daten habe ins Profil eingetragen und die Screenshots hängen hier dran.
Weil ich irgendwie den Verdacht in Richtung Audio ... Treiber oder HW ... habe, hab' ich das im HWInfo auch nochmal aufgeklappt und angehängt.

Danke und Grüße

 

[Mark O.]

danke

da zeigen sich einige differente Baustellen, garniert mit einem nicht unerheblichen Wartungsstau


1. dein BIOS ist nicht aktuell, das solltest du als erstes in Angriff nehmen und auf die Version F20 updaten

->Z690 GAMING X DDR4 (rev. 1.0) Unterstützung | Mainboards - GIGABYTE Germany


2. bei der vorhandenen Samsung SSD hoffe ich einerseits das deren Firmware aktuell ist und dass das verbuggte Samsung Magician nach dem Firmware Update auf dem System nicht mehr installiert ist und das du keine der völlig veralteten Samsung NVME Treiber installiert hast

3. der RAM sollte in einem DDR4-3600 Profil laufen, zur Teit läuft der RAM mit DDR4-3200, also deutlich unter dem Möglichen. Das Ganze nennt sich bei Gigabyte übrigens EOCP Profil, warum auch immer...

4. der eigentliche Problembär ist aber ein anderer, der G.Skill RAM hat von Gigabyte keine Freigabe für dein Mainboard als Vollbestückung mit 4 x16GB Modulen. Von G.Skill ebenso wenig, dort wird dein Z690 Mainboard in deren Qualitäts Vendor List nicht mal erwähnt

->F4-3600C16Q-64GVKC - QVL - G.SKILL International Enterprise Co., Ltd.


5. externe Virenscanner wie der von Avira sollten mit dem entsprechenden Tool entfernt werden

->Antivirus Removal Tool - Download - COMPUTER BILD

warum: Boot- und Start-Probleme



Fazit: Ob sich die aktuelle Situation des Systems durch das BIOS Update relativiert, darf bezweifelt werden, insofern wirst du dich darauf einstellen müssen, den RAM zu tauschen, wobei du nach dem BIOS Update das System dahingehend testen solltest, in dem du zwei der vier RAM Module entfernst und nur die Module in Slot A2 und B2 im Sytem läßt, dann testest du die nächsten Tage, wie das System darauf reagiert

 

[Jörg!]

Zu Avira: Lies mal hier #10: [gelöst] - Sicherheitsprogramme - Totalabmeldung von Avira - Ausschalten der Abo-Verlängerung

 

[murmelgrumpf]

Danke für die schnelle und umfassende Diagnose ... jetzt werde ich erstmal einige Zeit drauf verwenden, das Schritt für Schritt durchzugehen und zu testen.

Ich werde berichten ....

 

[murmelgrumpf]

Soouu ...... also BIOS ist auf F20 aktualisiert und die Kiste startete problemlos. Soweit, so gut.

Mit der SSD hast du allerdings ins Schwarze getroffen, denn deren NVME-Treiber ist tatsächlich von 2006 (das kommt ja schon bald wieder). Magician ist nicht installiert. Was nur komisch ist ... obwohl HWInfo von einer Treiberversion 1.3 spricht, auf der SAMSUNG Website 3.3 runterzuladen ist, sagt der Gerätemanager dennoch, dass der Treiber der "beste" sei.

 

[Mark O.]

solange du die Samsung NVME Treiber nicht explizit heruntergeladen hast, ist der auch nicht installiert

das im Gerätemanager Treiber aus 2006 erwähnt werden hat andere Gründe

->Warum tragen Microsofts Treiber das Datum 21.06.2006?


noch ein paar Feinschliff-Tipps:

- kontrolliere ob im BIOS die Option Fastboot deaktiviert ist, falls noch aktiv unbedingt deaktivieren, damit wird die sichere Initialisierung aller Komponenten während des Bootvorgangs gewährleistet und die stellenweise gewagten Übertaktungsoptionen von AMD deaktiviert, was die Systemstabilität deutlich erhöht


ist der Schnellstart unter Windows bei dir aktiv geschaltet? dann deaktiviere ihn

PC-Experience - das IT-Portal - - Windows 10: Schnellstart deaktivieren


dort steht auch warum und wieso...

- in den Energieoptionen von Windows 11 sollte auf ausbalanciert bzw. ausgewogen gestellt sein und nicht auf Höchstleistung, sondern nimmst dem System seine Ruhepausen

- ein Check der Systemdateien von Windows 11 auf Integrität sollte auf jeden Fall durchgeführt werden, dazu die Eingabeauffoderung mit Adminrechten starten und dort sfc /scannow eintippen. Sollten sich nach Ablauf Fehler zeigen, das Ganze so oft wiederholen, bis keine Fehler mehr angezeigt werden, dann ein Neustart des Systems


achte darauf keine Tuning Tools wie den Ccleaner ->Glary Utilities, Tuneup, IoBIT o.ä. Systemstabilitäts-Vernichter zu verwenden (auch nicht AMDs Ryzen Master, Asus Aura, Asus Armoury Crate, Asus AI Suite, Asus Probe oder MSI Center. MSI Dragon Center oder Samsung Magician o.ä.), nicht an der Auslagerungsdatei (Pagefile) von Windows zu schrauben oder sie zu deaktivieren, die Windows Installation nicht auf mehrere Datenträger zu streuen und auf Drittanbieter Virenscanner unter Windows 11 grundsätzlich zu verzichten, der Windows Defender reicht definitiv aus


- im Autostart von Windows 11 (Taskmanager/Autostart) sollte sich außer dem Windows Defender möglichst nichts weiter aufhalten

 

[Ari45]

Hallo @murmelgrumpf! Willkommen im Forum!
Als erstes: ich kann den Support nicht ganz verstehen, denn der DriverVerifier wird automatisch aktiviert, wenn Windows beim Start ein Treiberproblem erkennt. Und wenn man das Problem nicht beseitigt, nutzt auch das Ausschalten des DriverVerifier nichts.
Zur Dumpfile:
Der Stoppfehler war

Ausgeblendet

DRIVER_VERIFIER_DMA_VIOLATION (e6)
An illegal DMA operation was attempted by a driver being verified.
Arguments:
Arg1: 0000000000000026, IOMMU detected DMA violation.
Arg2: 0000000000000000, Device Object of faulting device.
Arg3: 0000000040b0e217, Faulting information (usually faulting physical address).
Arg4: 0000000000000004, Fault type (hardware specific).

Ein Treiber hat eine DMA Schutzverletzung verursacht (DMA = DirectMemoryAccess)
Das Arg2 soll auf das Geräteobjekt zeigen, das den Fehler verursacht hat. Leider ist diese Adresse leer, sodass weder der Debugger noch ich sagen kann, welcher Treiber das war.
Auch das fehlerhafte Symbol bringt uns nicht weiter.
FAILURE_BUCKET_ID: 0xE6_26_nt!IvtHandleInterrupt

Daraufhin habe ich mir die Rohdaten des letzten Stack angesehen und bin an zwei Stellen auf Probleme gestoßen.
fffff802`41eeecb8 fffff802`544a74adUnable to load image netprotection_network_filter.sys, Win32 error 0n2
*** WARNING: Unable to verify timestamp for netprotection_network_filter.sys
netprotection_network_filter+0x74ad
Hier hat sich ein NetzwerkFilterTreiber quer gestellt

Und hier gab es Ladeprobleme mit dem Grafiktreiber.
fffff802`41eef060 fffff802`5ff27af0Unable to load image nvlddmkm.sys, Win32 error 0n2
*** WARNING: Unable to verify timestamp for nvlddmkm.sys
nvlddmkm+0xb57af0

Für beide Treiber sollte überprüft werden, ob es Aktualisierungen auf der entsprechenden Homepage gibt.

Deine CPU hat auch einen Grafikchip und außerdem ist eine Grafikkarte mit NVidia-Chip eingebaut.
Wenn du nicht unbedingt beide benötigst, solltest du eine von deaktivieren, zumindest zum Testen.

 

[Mark O.]

beim Nvidia Treiber würde ich wegen der RealTek Priorität des Mainboards auf die Installation des Nvidia Audio Bereiches genauso verzichten, wie auf das überflüssige Geforce Experience Paket, das gerne für schwer nachvollziehbare Probleme sorgen kann

bei der Strom-Verkabelung der EVGA Grafikkarte ist es wichtig, das die beiden PCIe 8-pin Ports korrekt verkabelt wurden, d.h. dass beide Ports über eine explizite eigene Leitung versorgt werden, ohne Adapter und ohne Abgriffe:

->Installation remark for high power consumption graphics cards - Seasonic Knowledge Base

 

[Andreas996]

Moin

der Support hat hier nicht ganz unrecht.Bei dir laufen Instanzen des Verifiers.Die Fehlermeldung bestätigt mir das.

Du sagst zwar das du diesen nie aktiviert hast, das kann aber nicht sein.

Den Verifier mal starten, in der Suchleiste Verifier eingeben mit Eingabetaste starten.Dann sollte sich dieses Fenster öffnen.

Hier dann, Vorhandene Einstellungen löschen, auswählen, und bestätigen.Windows neu booten.Der Verifier ist nun abgeschaltet.

 

[murmelgrumpf]

...
Hier dann, Vorhandene Einstellungen löschen, auswählen, und bestätigen.Windows neu booten.Der Verifier ist nun abgeschaltet.

Hallo Andreas,

Danke für den Tip ... das war auch genau das, was ich bereits ergoogelt und vom Support als Lösung gehört hatte.
Das Problem hierbei ist nur, wenn ich die vorhandenen Einstellungen lösche, bekomme ich abschließend die Meldung "Es wurden keine Einstellungen geändert". Gleiches geschieht, wenn ich das Ganze über die Konsole und DOS commands versuche.

---

---

So, nun habe ich auch die Fastboot- und Energieoptionen in Windows entsprechend eingestellt. tuning-Tools verwende ich keine, ebensowenig GeforceExperience, weil ich damit bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe. Grafiktreiber habe ich manuell neu installiert.

sfc lief ohne Fehler durch, die Auslagerungsdatei wird von Win11 verwaltet und das OS ist auch nicht verteilt installiert. Im BIOS schaue ich mir die Fastboot Option noch an und schalte sie ggf. ab.
Die Verkabelung der Grafikkarte ist einzeln und direkt am Netzteil.

Zu Aris Tip mit den beiden hakeligen Treibern ... den Netzwerktreiber finde ich momentan nicht zum download, aber da nehme ich mir nochmal Zeit dafür. Der zweite ist offenbar Bestandteil der NVIDIA-Umgebung und diese hab ich heute komplett neu installiert. Hoffentlich damit auch den Querulanten. Die Grafikeinheit auf der CPU hab ich im Gerätemanager deaktiviert.


Bisher läuft der PC stabil und ich habe ihn die letzten beiden Tage abends ziemlich zum Gaming beansprucht. Leider kann ich den BSOD nicht herbeiführen um zu sehen, ob die bisherigen Umstellungen den gewünschten Effekt hatten.

Bis hierhin jedenfalls riesengroßen Dank an euch für euer geteiltes, geballtes Know-How.

 

[Ari45]

Guten Morgen!
@murmelgrumpf, ich bin sowieso nicht dafür, BSOD künstlich herbei zu führen. Das bringt keine Erkenntnisse, außer dass das Speichern der Dumpfile funktioniert.

Ist es nicht besser, die Grafikeinheit der CPU im BIOS zu deaktivieren? Da kann Windowsupdate nicht dazwischen funken und wieder aktivieren.

Wenn jetzt dein Rechner dauerhaft stabil läuft, würde mich das für dich freuen.

 

[Mark O.]

die integrierte Intel Grafik sollte im BIOS deaktiviert werden

->siehe Screenshot


den aktuellen Treiber für den Onboard RealTek 2.5GbE Lan Adapter gibt es im folgenden Link:

->https://www.realtek.com/en/componen...0-1000m-gigabit-ethernet-pci-express-software

 

[murmelgrumpf]

Gut, dann werde ich morgen Fastboot und Onboardgrafik im BIOS abdrehen und den Netztreiber aktualisieren … und dann mal die nächsten Tage gezielt „stresstesten“.

Danke euch nochmal für die guten und ausführlichen Anleitungen.

ich werde jedenfalls nochmal hier berichten