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EPOS B20: Mikrofon für PC, PlayStation und Mac ausprobiert
von Martin Geuß
Das Mikrofon EPOS B20 richtet sich in erster Linie an Streamer und ist kompatibel mit PC, Mac sowie PlayStation 4 und 5. Ich hatte Gelegenheit, das B20 auszuprobieren.
Vorweg muss ich sagen, dass ich eigentlich gar nicht zur primären Zielgruppe gehöre, denn ich streame nicht. Allerdings nehme ich sehr häufig an Online-Meetings teil und zeichne wöchentlich einen Podcast auf, insofern bin ich für ein hochwertiges Mikrofon immer zu begeistern.
Das EPOS B20 ist nach dem Auspacken sofort einsatzbereit, denn es bringt das Anschlusskabel (USB-C auf USB-A) und den Standfuß gleich mit. Eine Montage an einem Mikrofonarm ist aber durch das verwendete Standardgewinde ebenfalls möglich.
Um alle Funktionen des EPOS B20 zu konfigurieren, ist die EPOS Gaming Suite erforderlich. Eigentlich mag ich es nicht, wenn man für ein simples Gerät wie ein Mikrofon eine zusätzliche Software benötigt. Ebenso mag ich es nicht, wenn man für den Download einer Konfigurationssoftware persönliche Daten preisgeben soll. Letzteres lässt sich leicht umgehen, das Formular akzeptiert auch erfundene Daten, und die Software selbst entschädigt mit ihren vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten.
Ich gehe ausführlich auf die EPOS Gaming Suite ein, weil sich so gleichzeitig auch die Funktionen des Mikrofons und meine persönlichen Eindrücke sehr gut beschreiben lassen. Gehen wir die Optionen also einfach der Reihe nach durch.

Stimmverstärker: Dahinter verbirgt sich ein Equalizer, mit dem die Stimme angepasst werden kann, um eine entsprechende Atmosphäre zu erzeugen. Es gibt die Voreinstellungen „Warm“, „Klar“, „Individuell“ und „Aus“. Für meine Podcasts erschien mir „Warm“ recht vielversprechend, das klang allerdings in erster Linie dumpf, als würde ich durch eine dünne Wand sprechen. „Klar“ ließ meine Stimme etwas heller klingen, anschließend habe ich mich noch an ein paar individuellen Einstellungen versucht und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass „Aus“ immer noch am besten klingt.
Mit Side Tone lassen sich Rückkopplungen unterdrücken, dafür hatte ich keinen praktischen Anwendungsfall, beim Streaming kann das aber durchaus wichtig sein.
Mit Noise Gate lässt sich erreichen, dass das Mikrofon in Sprechpausen komplett stummgeschaltet wird. Je weiter man den Regler aufzieht, desto lauter muss man sprechen, um das Mikro zu aktivieren. Ich habe das recht schnell komplett abgeschaltet, weil immer wieder kleine Wortfetzen am Satzanfang abgeschnitten wurden.
Die Geräuschunterdrückung tut, was der Name sagt, sie filtert Hintergrundgeräusche aus. Hier gibt es zwar eine Prozentanzeige, aber nur drei Einstellungen: 0, 50 und 100 Prozent. Normale Störgeräusche bekommt man so gut ausgefiltert.
Last but not least gibt es noch einen Hochpassfilter, der dumpfe Nebengeräusche unterdrückt.
Sehr praktisch ist, dass man sich den Mikrofonpegel als Overlay anzeigen lassen kann. Das funktioniert nicht nur auf dem Desktop, die Anzeige legt sich über alle geöffneten Programme. So kann man beim Streamen trotzdem immer im Blick behalten, ob man zu laut oder zu leise ist.

Insgesamt ist die EPOS Gaming Suite in der Tat unerlässlich, wenn man alle Funktionen des B20 ausschöpfen will, sie wird darüber hinaus auch verwendet, um Firmwareupdates zu installieren. Bis man die optimalen Einstellungen gefunden hat, kann es aber durchaus etwas dauern. Sehr praktisch ist daher auch die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen als Profile abzuspeichern. Bei einem Solo-Podcast werden andere Einstellungen optimal sein als bei einer actiongeladenen Streaming-Session.

Am Mikrofon selbst finden wir die üblichen Steuerungen: Eine Mute-Taste, einen Lautstärkeregler für evt. angeschlossene Kopfhörer sowie den Regler für die Mikrofonverstärkung und den Schalter für die Richtcharakteristik. Eine Illustration im beigelegten Quick Guide zeigt, welche Einstellung für welches Szenario optimal ist und wie man sich am besten vor dem Mikro positioniert. Erfahrene Streamer und Podcaster wissen das selbstverständlich, aber für Einsteiger ist diese Information wichtig und nützlich.

Meine Beurteilung des Mikrofons ist aus den in der Einleitung genannten Gründen unvollständig. Wie es sich in einer hektischen Streaming-Session, einem Zwiegespräch oder einer Diskussionsrunde schlägt, konnte ich nicht verifizieren, ich bin nun mal ein Einzelkämpfer. Für Solo-Aufnahmen kann ich dem EPOS B20 aber in jedem Fall eine sehr gute Klangqualität bescheinigen.
Das Fehlen eines Pop-Filters hatte in der Praxis nicht die befürchteten negativen Auswirkungen. Wenn das Mikro nicht auf Mundhöhe steht, was bei normaler Sitzhaltung am Schreibtisch quasi nie der Fall ist, empfiehlt es sich, das Mikrofon leicht nach hinten zu neigen (also genau anders herum, wie man es intuitiv machen möchte).

In Verbindung mit der Software hat man viele Möglichkeiten an der Hand, das Ergebnis positiv zu beeinflussen.
Das EPOS B20 kostet regulär 149,99, bei Amazon bekommt man es derzeit für 79,99 Euro. Zu diesem Preis kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, dafür bekommt man ein hochwertig verarbeitetes und standsicheres Mikrofon mit sehr guter Tonqualität. Was Letztere betrifft, hat das Yeti Blue, welches ich ansonsten verwende, für meinen Geschmack leicht die Nase vorn, dafür neigt es aber eher zum Übersteuern, was man beim B20 wirklich nur schafft, wenn man es anschreit.
Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das Testmuster wurde mir vom Hersteller leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß

Das Mikrofon EPOS B20 richtet sich in erster Linie an Streamer und ist kompatibel mit PC, Mac sowie PlayStation 4 und 5. Ich hatte Gelegenheit, das B20 auszuprobieren.
Vorweg muss ich sagen, dass ich eigentlich gar nicht zur primären Zielgruppe gehöre, denn ich streame nicht. Allerdings nehme ich sehr häufig an Online-Meetings teil und zeichne wöchentlich einen Podcast auf, insofern bin ich für ein hochwertiges Mikrofon immer zu begeistern.
Das EPOS B20 ist nach dem Auspacken sofort einsatzbereit, denn es bringt das Anschlusskabel (USB-C auf USB-A) und den Standfuß gleich mit. Eine Montage an einem Mikrofonarm ist aber durch das verwendete Standardgewinde ebenfalls möglich.
Um alle Funktionen des EPOS B20 zu konfigurieren, ist die EPOS Gaming Suite erforderlich. Eigentlich mag ich es nicht, wenn man für ein simples Gerät wie ein Mikrofon eine zusätzliche Software benötigt. Ebenso mag ich es nicht, wenn man für den Download einer Konfigurationssoftware persönliche Daten preisgeben soll. Letzteres lässt sich leicht umgehen, das Formular akzeptiert auch erfundene Daten, und die Software selbst entschädigt mit ihren vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten.
Ich gehe ausführlich auf die EPOS Gaming Suite ein, weil sich so gleichzeitig auch die Funktionen des Mikrofons und meine persönlichen Eindrücke sehr gut beschreiben lassen. Gehen wir die Optionen also einfach der Reihe nach durch.

Stimmverstärker: Dahinter verbirgt sich ein Equalizer, mit dem die Stimme angepasst werden kann, um eine entsprechende Atmosphäre zu erzeugen. Es gibt die Voreinstellungen „Warm“, „Klar“, „Individuell“ und „Aus“. Für meine Podcasts erschien mir „Warm“ recht vielversprechend, das klang allerdings in erster Linie dumpf, als würde ich durch eine dünne Wand sprechen. „Klar“ ließ meine Stimme etwas heller klingen, anschließend habe ich mich noch an ein paar individuellen Einstellungen versucht und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass „Aus“ immer noch am besten klingt.
Mit Side Tone lassen sich Rückkopplungen unterdrücken, dafür hatte ich keinen praktischen Anwendungsfall, beim Streaming kann das aber durchaus wichtig sein.
Mit Noise Gate lässt sich erreichen, dass das Mikrofon in Sprechpausen komplett stummgeschaltet wird. Je weiter man den Regler aufzieht, desto lauter muss man sprechen, um das Mikro zu aktivieren. Ich habe das recht schnell komplett abgeschaltet, weil immer wieder kleine Wortfetzen am Satzanfang abgeschnitten wurden.
Die Geräuschunterdrückung tut, was der Name sagt, sie filtert Hintergrundgeräusche aus. Hier gibt es zwar eine Prozentanzeige, aber nur drei Einstellungen: 0, 50 und 100 Prozent. Normale Störgeräusche bekommt man so gut ausgefiltert.
Last but not least gibt es noch einen Hochpassfilter, der dumpfe Nebengeräusche unterdrückt.
Sehr praktisch ist, dass man sich den Mikrofonpegel als Overlay anzeigen lassen kann. Das funktioniert nicht nur auf dem Desktop, die Anzeige legt sich über alle geöffneten Programme. So kann man beim Streamen trotzdem immer im Blick behalten, ob man zu laut oder zu leise ist.

Insgesamt ist die EPOS Gaming Suite in der Tat unerlässlich, wenn man alle Funktionen des B20 ausschöpfen will, sie wird darüber hinaus auch verwendet, um Firmwareupdates zu installieren. Bis man die optimalen Einstellungen gefunden hat, kann es aber durchaus etwas dauern. Sehr praktisch ist daher auch die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen als Profile abzuspeichern. Bei einem Solo-Podcast werden andere Einstellungen optimal sein als bei einer actiongeladenen Streaming-Session.

Am Mikrofon selbst finden wir die üblichen Steuerungen: Eine Mute-Taste, einen Lautstärkeregler für evt. angeschlossene Kopfhörer sowie den Regler für die Mikrofonverstärkung und den Schalter für die Richtcharakteristik. Eine Illustration im beigelegten Quick Guide zeigt, welche Einstellung für welches Szenario optimal ist und wie man sich am besten vor dem Mikro positioniert. Erfahrene Streamer und Podcaster wissen das selbstverständlich, aber für Einsteiger ist diese Information wichtig und nützlich.

Meine Beurteilung des Mikrofons ist aus den in der Einleitung genannten Gründen unvollständig. Wie es sich in einer hektischen Streaming-Session, einem Zwiegespräch oder einer Diskussionsrunde schlägt, konnte ich nicht verifizieren, ich bin nun mal ein Einzelkämpfer. Für Solo-Aufnahmen kann ich dem EPOS B20 aber in jedem Fall eine sehr gute Klangqualität bescheinigen.
Das Fehlen eines Pop-Filters hatte in der Praxis nicht die befürchteten negativen Auswirkungen. Wenn das Mikro nicht auf Mundhöhe steht, was bei normaler Sitzhaltung am Schreibtisch quasi nie der Fall ist, empfiehlt es sich, das Mikrofon leicht nach hinten zu neigen (also genau anders herum, wie man es intuitiv machen möchte).

In Verbindung mit der Software hat man viele Möglichkeiten an der Hand, das Ergebnis positiv zu beeinflussen.
Das EPOS B20 kostet regulär 149,99, bei Amazon bekommt man es derzeit für 79,99 Euro. Zu diesem Preis kann ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, dafür bekommt man ein hochwertig verarbeitetes und standsicheres Mikrofon mit sehr guter Tonqualität. Was Letztere betrifft, hat das Yeti Blue, welches ich ansonsten verwende, für meinen Geschmack leicht die Nase vorn, dafür neigt es aber eher zum Übersteuern, was man beim B20 wirklich nur schafft, wenn man es anschreit.
Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das Testmuster wurde mir vom Hersteller leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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