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Neuigkeit Facebook beugt sich Kundendruck

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Facebook beugt sich Kundendruck

Facebook - kaum ein Begriff aus dem IT Bereich sorgte in den letzten Wochen für so viele Schlagzeilen wie das Soziale Netzwerk um Gründer Mark Zuckerberg. Nachdem Facebook mehrfach unangekündigt Änderungen an seinen Datenschutz- und Privbatsphärebedingungen machte, wurde nach und nach immer heftigere Kritik laut, nicht zuletzt von den Usern selbst.

Wir erinnern uns: Facebook hatte anfang des Jahre seine AGBs geändert, womit der Großteil der Nutzer "ausversehen" Daten von sich preisgab bzw. geben musste - darunter laut US-Medienberichten auch der Facebook-Gründer selbst. Widerstand regte sich auch beim Verbraucherschutzministerium, Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sorgte weltweit für Schlagzeilen, als sie aus Protest gegen Facebook's Vorgehen mit dem Austritt aus der Community drohte, Stiftung Warentest vergab die Note "Mangelhaft" und zerpflückte das Soziale Netzwerk.

Medien berichteten in allen Formen über den laxen Umgang mit dem Datenschutz - vielen Nutzern wurde es zu bunt: Einer Studie des Sicherheitsunternehmens SOPHOS zufolge, bei der ca. 1500 Facebooknutzer befragt wurden, kommt für 60% der Befragten ein Austritt aus dem Netzwerk in Frage - 16% gaben sogar an, bereits aus diesem ausgetreten zu sein.

Nun endlich reagierte Facebook Gründer Mark Zuckerberg in einem Gastbeitrag der Washington Post. "People want to share and stay connected with their friends and the people around them. If we give people control over what they share, they will want to share more. If people share more, the world will become more open and connected. And a world that's more open and connected is a better world. These are still our core principles today."*, schreibt der erst 26 jährige Unternehmer über die Grundsätze, aus denen Facebook entstanden ist. Weiter erörtert er, dass Facebook stetig gewachsen sei und immer mehr Nutzer zufriedengestellt werden müssten, schließlich habe Facebook die 400 Millionen-Marke längst überschritten. Nachdem sich Facebook die jüngsten Bedenken angehört habe, antworte das Unternehmen jetzt.

Zuckerberg gab sich kleinlaut: "Our intention was to give you lots of granular controls; but that may not have been what many of you wanted. We just missed the mark."** Nach den wachsenden Kritiken gab Zuckerberg zu, dass es einen wesentlich einfacheren Weg geben sollte, die eigene Privatsphäre zu schützen. Konkret wurde er jedoch nicht und verwies auf Änderungen, die in den kommenden Wochen stattfinden würden.

Auch sei ihnen (Facebook) zu Ohren gekommen, dass viele Nutzer nicht darüber bescheid wüssten, wie ihre Informationen benutzt würden. Neben der bereits erwähnten komplexen Einstellungsmöglichkeiten stellte Zuckerberg klar:

"Here are the principles under which Facebook operates:

-- You have control over how your information is shared.

-- We do not share your personal information with people or services you don't want.

-- We do not give advertisers access to your personal information.

-- We do not and never will sell any of your information to anyone.

-- We will always keep Facebook a free service for everyone."***


Der Unternehmer hatte sich zuvor schon an einen US-Blogger gewand: "Ich will sicherstellen, dass wir diesmal alles richtig machen."

So ist Facebook's Schritt ein großer Wegweiser für die Zukunft des Internets und der Social Networks, in der die Nutzer mehr Mitbestimmungsrechte haben und mehr bewegen können - das Handeln des Unternehmens verdeutlicht, dass man Kundenwünsche nicht ignorieren kann und dass diese einen großen Einfluss auf die Firmenpolitik haben. Nun bleibt abzuwarten, was sich Facebook einfallen lässt, um seine über 400 Millionen Nutzer zufrieden zu stellen.

Weiterlesen auf Dr. Windows:

http://www.drwindows.de/mitglieder-stammtisch/22202-immer-wieder-facebook.html
http://www.drwindows.de/mitglieder-stammtisch/20148-hat-jemand-den-datenschutz-gesehen.html
http://www.drwindows.de/mitglieder-...herzentrale-raet-von-facebook-nutzung-ab.html
____________
* Die Leute möchten mit ihren Freunden und den Menschen um sie herum verbunden bleiben und sie teil haben lassen. Wenn wir den Leuten Kontrolle über das geben, was sie mit anderen teilen, dann werden die Leute mehr mit anderen teilen wollen [gemeint sind hier Daten, Bilder, Informationen aus dem eigenen Leben - Anm. d. A.]. Wenn Leute mehr [Informationen] mit anderen teilen, dann wird die Welt offner und verbundener werden. Und eine offenere und verbundenere Welt ist eine bessere Welt. Das sind heute immernoch unsere Kernprinzipien. (Vom Autor eigens übersetzt)

** Unsere Absicht war es, euch eine Menge verstreuter [wörtl. körnig] Kontrollen zu geben; aber das ist wohl nicht das gewesen, was viele von euch wollten. Wir sind am Ziel vorbeigeschossen.

*** Das sind die Prinzipien, unter denen Facebook arbeitet:

-- Du hast Kontrolle darüber, wie deine persönlichen Informationen geteilt werden.
-- Wir teilen deine pers. Informationen nicht mit Leuten oder Dienstleistungen, die du nicht willst.
-- Wir bieten Werbefirmen keinen Zugriff auf persönliche Daten.
-- Wer verkaufen persönlichen Information an niemanden und werden dies niemals tun.
-- Facebook wird immer ein kostenloser Service für jeden sein.


Quellen (alle aufgerufen am 26.05.2010):

Aigner schreibt Zuckerberg: Verbraucherschutzministerin greift Facebook an - Debatten - Feuilleton - FAZ.NET
Facebook - Der Chef schweigt zu konkreten Schritten - Digital - sueddeutsche.de
washingtonpost.com
 
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Es ist zu begrüßen, dass da jetzt zurückgerudert wird, die Begründungen kaufe ich denen nicht ab.
Wer binnen kürzester Zeit das weltgrößte soziale Netzwerk hochzieht, und das Wachstum auch der einfachen Benutzbarkeit verdankt, der stellt sich beim Thema Datenschutzeinstellungen nicht aus Versehen dumm an.
Da steckte Methode dahinter, vielleicht hat man sogar bewusst überzogen, um auszuloten, wie weit man gehen kann.
Der wachsenden Bekanntheit von Facebook hat der Skandal jedenfalls nicht geschadet, und Negativwerbung gibt es ja, wie wir wissen, nicht.
 
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