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Firefox: Längere Unterstützung für veraltete Windows-Versionen soll kommen

DrWindows

Redaktion
Firefox: Längere Unterstützung für veraltete Windows-Versionen soll kommen
von Kevin Kozuszek
Windows 7 Titelbild


Normalerweise sollten mittlerweile alle normalen Nutzer, die noch in irgendeiner Form Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1 einsetzen, auf eine neuere Version migriert sein, aber für den Restbestand hatte Mozilla in einem Reddit AMA nun gute Nachrichten im Gepäck. Die Unterstützung für diese veralteten Versionen soll verlängert werden, nur wie, darüber schweigen sich die Entwickler aktuell noch aus.

Firefox ist mehr oder weniger die letzte Möglichkeit für Nutzer dieser Windows-Versionen, um noch Unterstützung von einem modernen Browser zu erhalten, wenn auch mit Einschränkungen. Die Unterstützung von Chromium endete bereits im Februar 2023 und selbst Firefox-Nutzer wurden auf die noch aktuelle Firefox ESR 115.0 migriert, bekommen seitdem also keine neuen Funktionen mehr. Der Knackpunkt bei dieser Ankündigung ist, dass der kommende Firefox ESR 128.0 bereits nicht mehr unter diesen alten Windows-Versionen lauffähig ist.

Man kann also davon ausgehen, dass Mozilla schlichtweg die Unterstützung für den aktuellen ESR-Zweig verlängern wird, dessen letztes Update Firefox ESR 115.15 planmäßig am 3. September 2024 erscheinen würde. Gleichwohl weisen die Entwickler darauf hin, dass dies vor allem eine Hilfe sein soll, um Zeit für die Migration auf Windows 10 oder Windows 11 zu gewinnen. Die derzeit noch rund 10 % aller Firefox-Nutzer dürfen sich also trotz der Pläne keine weitergehende Unterstützung davon versprechen.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Normalerweise sollten mittlerweile alle normalen Nutzer, die noch in irgendeiner Form Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1 einsetzen, auf eine neuere Version migriert sein, aber für den Restbestand hatte Mozilla in einem Reddit AMA nun gute Nachrichten im Gepäck. Die Unterstützung für diese veralteten Versionen soll verlängert werden, nur wie, darüber schweigen sich die Entwickler aktuell noch aus.
Ein bißchen kurios: Immer wieder gesagt, wie verantwortungslos es sei, alte Windowsversionen online einzusetzen und hier werde alte FF Versionen zur Verfügung gestellt um genau diesen Zugriff zu ermöglichen
 
@Webwatcher
Das ist nicht kurios, sondern entspricht dem üblichen Verfahren, wenn eine ausgemusterte Windows-Version abgewickelt wird. Die Browser-Entwickler orientieren sich da am endgültigen Auslaufen des ESU-Programms, wobei die Chromium-Riege hier harscher ist als Mozilla. Die Chromium-Browser haben die Unterstützung im direkten Folgemonat eingestellt, bei Firefox ist es stattdessen üblich, dass mit Erreichen der nächsten ESR-Version die Nutzer auf dem veralteten System keine neuen Funktionen mehr bekommen und noch so lange Sicherheitsupdates kriegen, bis der nächste ESR-Zweig erreicht ist.

Sieht man ja auch hier wieder. Firefox 115.0 ist die Basis für den ESR-Zweig in 2023, die nächste Version 128.0 funktioniert auf den alten Systemen schon nicht mehr. Deswegen profitieren die Nutzer auf den Altsystemen auch nicht wirklich von einer Verlängerung, denn sie bekommen weiterhin nur Sicherheitsupdates auf dem alten Zweig, wo Mozilla bestenfalls eine Mindestversorgung mit wirklich kritischen Lücken fahren wird. Die Webkompatibilität wird aber nicht mehr erweitert, es gibt keine der neuen Funktionen aus dem nächsten ESR-Zweig und auch bei den Bugfixes werden bestenfalls die wirklich kritischen Fehler noch behoben.

Davon abgesehen entsprechen 10 % aller Firefox-Nutzer immerhin noch etwa 17,7 Millionen Installationen, wenn man nur den Daten glaubt, die der Firefox Public Data Report erhebt. Man darf nicht vergessen, dass manche Nutzer die Telemetrie deaktiviert haben.
 
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Es gibt einen auf Chromium basierten modernen Browser fuer XP, Vista, 7 etc, nennt sich Supermium, hab ihn auf einer virtuellen Installation von XP ausprobiert und funktioniert. Supermium - Wikipedia
 
Es gibt einen (...) modernen Browser fuer XP, Vista, 7 etc,
Moderne Browser, die noch Windows XP und Windows Vista unterstützen, gibt es de facto überhaupt keine mehr. Was es gibt, nachdem Waterfox Classic im November 2022 eingestellt wurde, sind noch zwei Projekte, die mit Hängen und Würgen versuchen, einen einigermaßen kompatiblen Browser für die Altsysteme zu entwickeln:

  1. Supermium, der auf einer modifizierten Version von Chromium 122.x basiert und damit der aktuellsten Version nur relativ wenig hinterher hinkt. Allerdings arbeitet der Entwickler auch daran, zahlreiche Änderungen aus Ungoogled Chromium zu übernehmen.
  2. MyPal68 von Feodor, der als Nachfolger der bisherigen MyPal und New Moon, die auf der Goanna-Plattform von Pale Moon aufgebaut haben, entwickelt wird. Basiert auf einer etwas moderneren, aber extrem veralteten Firefox-Version.
Außerdem hatte Feodor mal angekündigt, seinen Centaury Browser auf Basis von Waterfox Classic wieder aufleben lassen zu wollen.

Letztlich ist der Browser aber egal, alle Windows-Versionen bis einschließlich Windows 8.1 gehören so nicht mehr ins Internet. Wenn man die alte Hardware weiter im Netz verwenden möchte, gibt es extra Linux-Distributionen dafür, mit denen man auch ohne Gefrickel die aktuelleren Versionen von Firefox und Co. nutzen kann. Deswegen werdet ihr von mir auch nie die Empfehlung für solche Browser-Projekte wie oben bekommen.
 
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die nächste Version 128.0 funktioniert auf den alten Systemen schon nicht mehr.
Wäre interessant zu wissen was wirklich technisch ausgebaut wurde, und was nur oberflächlich inkompatibel gemacht wurde.

Davon abgesehen entsprechen 10 % aller Firefox-Nutzer immerhin noch etwa 17,7 Millionen Installationen, wenn man nur den Daten glaubt, die der Firefox Public Data Report erhebt.

Da Firefox nicht gerade mit regem Zuwachs gesegnet ist, sollte man nicht einfach 10% der Basis aufgeben.


Letztlich ist der Browser aber egal, alle Windows-Versionen bis einschließlich Windows 8.1 gehören so nicht mehr ins Internet.

In der Praxis sind Geräte ohne direkten Netzzugang kaum gefährdet.

Denk z.B. an all die Androidgeräte ohne aktuelle Sicherheitsupdates.
Ein sicherer Browser ist viel wichtiger als ein sicheres Basissystem.
 
Ja, richtig ist, wenn man heutzutage Windows 7 installiert und damit ins Internet reist, kann (die Betonung liegt auf "kann") es passieren das Hacker deinen PC uebernehmen, wenn du Windows 11 installierst machst du Bekanntschaft mit Bloatware und Spyware bevor du deine erste Amtshandlung auf deinem neuen System vornimmst, um es mal polemisch zu formulieren.
 
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Denk z.B. an all die Androidgeräte ohne aktuelle Sicherheitsupdates.
Ein sicherer Browser ist viel wichtiger als ein sicheres Basissystem.
Stimmt schon, aber der Knackpunkt verlangt eben auch nach einer Differenzierung. Android hat in den vergangenen Jahren einige Schritte nach vorne gemacht, indem Google durch eine Modularisierung wesentliche Komponenten des Betriebssystems mittlerweile auch unabhängig von den OEMs patchen kann. Das ist immer noch schlechter als bei Windows oder den Apple-Systemen, aber gegenüber der vorherigen Katastrophe eine deutliche Verbesserung. Dass die Upgrades auf neuere Android-Versionen gerade in den unteren Preissegmenten immer noch problematisch sind, liegt eben auch vor allem an den OEMs.

Das Problem bei den Browsern ist noch komplexer. Damit ein Browser nicht zum besseren Briefbeschwerer wird, muss er einerseits eine weitestgehende Kompatibilität mit modernen Webstandards und -technologien haben und andererseits moderne Sicherheitsstandards gerade im Bereich der Kryptographie wie TLS 1.2 und 1.3 beherrschen. Alles andere sind erstmal Nebenschauplätze. Und dass diese beiden Kernpunkte nicht allen bewusst sind, hat ja das Gejammer und Gejaule bei Firefox gezeigt, bevor das Quantum-Upgrade kam. Die einen haben sich zum Steinzeitbrowser Pale Moon verabschiedet, die anderen wollten sowas wie Waterfox Classic. Aus Performance- und Sicherheitsgründen war der Wechsel damals aber unausweichlich, zumal heute kein wesentlicher Hahn mehr nach dem Aufschrei damals kräht.

Unabhängig davon ist der Browser auch die kritischte Komponente im Betriebssystem selbst und deswegen empfiehlt es sich, nur Browser von Entwicklerteams zu verwenden, denen auch ein eigenes Sicherheitsteam angehört. Auch daran scheitern schon viele FOSS-Vertreter.
 
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