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Frankreich: Suchmaschine Qwant geht gegen Microsoft vor

DrWindows

Redaktion
Frankreich: Suchmaschine Qwant geht gegen Microsoft vor
von Kevin Kozuszek
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Microsoft droht neuer Ärger in Frankreich, wo die heimische Suchmaschine Qwant sich an die Kartellbehörden gewendet hat. Das französische Unternehmen, was gemeinsam mit der deutschen Suchmaschine Ecosia auch an einem europäischen Suchindex arbeitet und so die Abhängigkeit von den USA durchbrechen möchte, wirft den Redmondern vor, die Suchergebnisse über die Bing Plattform für Qwant gezielt verschlechtert zu haben. Microsoft bestreitet die Vorwürfe.

Qwant baut bisher auf Bing auf, um seine Suchergebnisse zu generieren. Die Prüfung durch die französischen Kartellwächter erfolgt im Eilverfahren, eine Entscheidung dürfte im September fallen. Sollte Microsoft bereits ein konkreter Machtmissbrauch nachgewiesen werden, droht ihnen in Frankreich eine Geldstrafe von bis zu 10 % des weltweiten Umsatzes. Anschließend könnte ein reguläres Antitrust-Verfahren für eine umfassende Prüfung eingeleitet werden.

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Zurzeit darf man gespannt sein, was für Echos auf solche Ereignisse folgen. Sind die Vorwürfe nicht schwer nachzuweisen?
 
Zurzeit darf man gespannt sein, was für Echos auf solche Ereignisse folgen. Sind die Vorwürfe nicht schwer nachzuweisen?
Vielleicht bin ich da zu naiv aber kann man da nicht einfach auf beiden Suchmaschinen bzw. deren Unterbau eine große Menge an Anfragen durchlaufen lassen und auf Unterschiede prüfen.
Sollten die API für Dritte die selben Ergebnisse liefern wie das Originale ist alles gut. Sind Unterschiede vorhanden, dann ist Microsoft in Erklärungsnot, weil sie ja offensichtlich etwas verändern.
Und wenn sie etwas verändern dann liegt nahe, dass es nicht zu ihrem eigenen Nachteil ist.
 
Sind die Vorwürfe nicht schwer nachzuweisen?
Eigentlich geht das relativ einfach. Qwant ist ja nicht die einzige Suchmaschine, die hauptsächlich auf Bing aufsetzt, sondern DuckDuckGo oder Ecosia werden zum Beispiel ebenfalls von Microsoft befeuert. Einerseits kann man so einen direkten Vergleich zwischen Qwant und Bing selbst vornehmen, zum anderen könnten man Vergleichstests mit anderen Drittanbietern machen, ob sich der Suchindex von Bing dort anders verhält. Gäbe es Unstimmigkeiten, hätten die Kartellwächter zumindest erste Anhaltspunkte, um einen tieferen Blick auf die APIs zu werfen und andere technische Dinge auszuwerten. Aber im Eilverfahren muss sich eben der Anfangsverdacht schon zeitnah manifestieren, ansonsten bringt das nichts.

Man kann ja auch ein anderes Beispiel ranziehen, wo Google mal was nachgewiesen wurde. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass es mal einen großen Aufschrei gab, weil YouTube abseits von Chrome mit drastischen Leistungseinbußen konfrontiert war, obwohl technisch alles unterstützt wurde. Das betraf nicht nur Firefox, Safari und Edge, der damals mit EdgeHTML noch eine eigene Engine hatte, auch andere Chromium-Browser wie Opera, Brave oder Vivaldi hatten viele Probleme. Das hat sich nachher von alleine aufgelöst, aber verdeckt geblieben isses eben nicht.
 
Jetzt muss ich mal doof fragen.
Ich baue eine Software und die benutzt für ihre eigenen Ergebnisse die Arbeit einer fremden Software. Und wenn diese fremde Software meiner Software aber nicht alles verrät dann kann ich dagegen klagen?
Echt jetzt? Also wenn ich das so richtig verstanden habe dann wird mir die Welt langsam zu spuki. Ich hoffe mich klärt jemand über meinen Denkfehler auf, bitte.
 
Ich baue eine Software und die benutzt für ihre eigenen Ergebnisse die Arbeit einer fremden Software. Und wenn diese fremde Software meiner Software aber nicht alles verrät dann kann ich dagegen klagen?

Denkfehler nicht, aber keiner von uns weiss was genau in den Verträgen steht, die Qwant und MS abgeschlossen haben.
d.h. Worauf Qwant überhaupt Anspruch erheben kann....und worauf nicht.

Zum anderen gibt es in den USA, in Frankreich(und in jedem anderen Land) nationale Gesetze, die auf der einen
Seite Dinge verbieten, die auf der anderen Seite erlaubt sind(und umgekehrt), was dann evtl. von einer Seite auch
als Benachteiligung gesehen wird.
Speziell die USA sind ja bekannt für solche Einschränkungen besonders gegenüber dem Ausland d.h. wenn die US-Regierung
Microsoft verbietet im Ausland bestimte Dinge anzubieten...dann kann Qwant klagen soviel sie wollen, sie werden es nicht
bekommen. Zumal in den USA solche Auflagen zumeist auch noch mit einem Verbot verknüpft sind, darüber überhaupt zu sprechen
(sonst macht man sich strafbar....das war schon vor Trump so).
 
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Ich möchte mich der Frage in Post #5 anschließen und etwas ins Detail gehen: Ich verwende seit Jahren Startpage als meine bevorzugte Suchmaschine. Diese liefert mir Antworten ohne "Reihung", ist werbefrei und die Ergebnisse reichen mir aus.
Ohne jetzt hinter die Kulissen blicken zu können, stellt sich die Frage: Woher nimmt dieser Anbieter die Ergebnisse? Gibt es einen eigenen Index, verwendet Startpage Ergebnisse von Google, Bing oder einem anderen Anbieter und entfernt nur das Tracking oder wie funktioniert das? Der Hersteller behauptet von sich, alles wäre anonym (je nach Einstellungen), werbefrei und jeglicher Verzicht auf Tracking.
 
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