Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Gadgetcheck: Meross Smart Switch MSS550 und MSS550X – Smarte Lichtschalter für alle?

DrWindows

Redaktion
Gadgetcheck: Meross Smart Switch MSS550 und MSS550X – Smarte Lichtschalter für alle?
Meross Smart Switch MSS550 und MSS550X


Smarte Lampen sind der große Einstieg in ein Smart Home. Smarte Leuchtmittel gibt es mittlerweile von nahezu jedem Hersteller, der etwas auf sich hält. War Philipps der Erste im Massenmarkt, so haben nun auch Osram, IKEA und viele weitere ihre eigene Produktlinie mit smarten Leuchtmitteln. Grundsätzlich eine schöne Idee, aber in meinen Augen eine große Materialschlacht zu einem dann doch insgesamt recht hohen Preis.

So kommt es nämlich nicht selten vor, dass Lampen eben nicht nur ein- sondern teilweise sogar richtig viele Leuchtmittel besitzen. Bei einem achtflammigen Leuchter müsste in dem Fall jedes einzelne Leuchtmittel eine Steuerelektronik mitbringen. Vor einigen Wochen habe ich euch eine Möglichkeit vorgestellt, smarte Beleuchtung über einen Zwischenstecker zu realisieren, doch das geht natürlich nicht an Stellen im Haus. Ist die Lampe nicht an einer Steckdose angeschlossen, sondern im Haus fest verdrahtet, so funktioniert diese Methode eben nicht und genau dafür gibt es von einigen Herstellern auch smarte Lichtschalter, mit denen die Problematik an der Quelle gelöst wird.

Meross hat mir für einen Test den MSS550 und den MSS550X in der europäischen Variante zur Verfügung gestellt, mit denen genau dieses Problem angegangen werden soll. Beide Schalter sind 2-Wege-Wechselschalter, womit in der Theorie sogar eine Treppenhaus- oder Flur- Wechselschaltung realisiert werden kann. Der Ansatz ist so einfach wie genial. Der Schalter selbst wird in die Smarthome-Umgebung mit Alexa, Google Assistant oder HomeKit als Schalter eingebunden und schaltet einen angeschlossenen Draht eben genau so, wie es auch ein klassischer Lichtschalter aus dem Baumarkt tut.

Der Schalter selbst ist ein Taster, der ein Relais schaltet und damit den Strom, an den geschalteten Draht durchschaltet oder trennt. Eine physikalische Stellung für An- und Aus gibt es bei den Schaltern nicht, da eben nicht nur durch das Betätigen des Schalters der Zustand geändert werden kann. Beide Schalter sind für eine Arbeitslast von 150W mit angeschlossenen LEDs und von 250W mit angeschlossen Glühbirnen ausgelegt, somit ist es möglich, auch wirklich große, mehrflammige Lampen über diese Schalter zu steuern.

Das Unboxing​


Meross Smart Switch MSS550 und MSS550X
In den beiden kleinen Päckchen findet sich erwartungsgemäß das Nötigste:

  • Der Schalter an sich
  • Eine Anleitung mit einem Schaltplan
  • Aufkleber zum Markieren der Kabel
  • Ein Satz Schrauben zur Befestigung der Schalter

An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass beim Einbauen dieser Schalter ein Eingriff in das 230V Netz des Hauses vorgenommen wird. Diese Arbeiten sollten in jedem Fall von fachkundigem Personal durchgeführt werden.

Der Unterschied zwischen den beiden Schalter ist nicht groß. Beide sind, was die Funktionalität betrifft, vollkommen identisch. Der auf dem Foto linke Schalter besitzt jedoch keinen Taster mit Haptik, sondern ein kapazitives Touch-Feld mit einem Ein/Aus-Symbol. Der rechte Schalter hingegen hat eine Tastwippe, welche zum Schalten benutzt werden kann.

Beide Schalter sind gut verarbeitet und wirken hochwertig. Der MSS550 mit Touch-Element hat eine Plexiglasscheibe auf der Front und der MSS550X mit Taster ist komplett aus weißem Kunststoff, welcher sich wertig anfühlt.

Die Rückseite der Schalter ist so gebaut, dass der Schalter exakt in vorhandene Unterputz- oder Hohlwanddosen passt und dort eingeführt werden muss. Wichtig ist an dieser Stelle, dass unbedingt ein Neutralleiter vonnöten ist. Dies resultiert daher, dass die Schaltlogik und Elektronik für die Anbindung ans Smart Home stets mit Strom versorgt werden muss, damit sie funktionieren kann. Eine einfache Zuleitung reicht an dieser Stelle nicht, wie es bei einem „dummen“ Schalter der Fall wäre. Hier ist also in jedem Fall zunächst zu prüfen, ob in der Schalter-Dose auch tatsächlich ein Neutralleiter ankommt. Ich hatte Glück, habe den durchlaufenden Neutralleiter aufgetrennt und auf eine Klemme gelegt, sodass ich für die Schalter den Neutralleiter abzwacken konnte, was im folgenden Bild gut sichtbar ist.

Meross Smart Switch MSS550 und MSS550X Montage

Für einen solchen Eingriff in die Hauselektronik muss natürlich nach allen Vorschriften der Elektrotechnik zunächst spannungsfrei geschaltet und gearbeitet werden. Binnen weniger Minuten ist die Schaltung angepasst und der Schalter vernünftig verdrahtet. Der sichtbare zweite Zugang im Schalter, der nicht verkabelt ist, ist für die Nutzung von Wechselschaltungen. Nach der Verdrahtung wird der Schalter noch mit der Dose in der Wand verschraubt und schon kann die Spannung wieder angelegt werden.

Durch Blinken meldet der Schalter, dass er sich im Kopplungsmodus befindet. Die Kopplung funktioniert ebenso einfach wie die Kopplung der bereits getesteten Zwischenstecker von Meross, entweder per hauseigener App oder mittels des Homekit-Stickers auf der Front des Schalters.

Ist die Kopplung abgeschlossen, stoppt das Blinken des Schalters und er kann auf mehrere Wege bedient werden. Entweder mittels bevorzugtem Sprachassistenten oder dessen App, oder über die hauseigene Meross-App und natürlich ganz klassisch durch Betätigen des Schalters. Das funktioniert insgesamt sehr gut und auch die Kombination all dieser Möglichkeiten funktioniert problemlos.

Eine kleine LED weist stets den Weg zum Schalter im ausgeschalteten Zustand, was in der Nacht von Vorteil sein kann. Beim MSS550 leuchtet in dem Fall der berührungsempfindliche Teil des Touch-Feldes, beim MSS550X leuchtet die kleine LED oben im Taster. Den MSS550 habe ich in unserem Schlafzimmer verbaut, was nach der Inbetriebnahme zunächst Angst bezüglich der Leuchtkraft in der Nacht auslöste. Die LED leuchtet aber tatsächlich so dezent, dass sie den Schlaf in keiner Weise beeinträchtigt oder gar stört.


Das Fazit​


Für mich sind die Schalter perfekt. In unserer Wohnung haben wir an viele Stellen mehrflammige Lampen, welche mit Spot-Leuchtmitteln ausgestattet sind. Smarte Leuchtmittel, wie es sie nahezu überall gibt, sind zwar schön und meist auch hochwertig, jedoch haben sie für mich zwei entscheidende Nachteile:

  • Der Lichtschalter darf nicht mehr verwendet werden, denn wenn er ausgeschaltet wird, ist die Stromversorgung unterbrochen und das Leuchtmittel kann nicht mehr geschaltet werden.
  • Es werden viel mehr Funksignale und deren Chips verwendet, als nötig, denn jedes Leuchtmittel benötigt hier seine eigene Elektronik.

Beide Nachteile werden durch smarte Lichtschalter außer Kraft gesetzt. Ganz ohne Nachteil ist aber auch dieses Modell nicht, denn es wird immer ein Neutralleiter benötigt, damit zumindest der Schalter unter Spannung stehen kann. Der Neutralleiter ist vielerorts aber nicht in die Schalterdosen eingezogen, da er dort grundsätzlich nicht benötigt wird. Hier muss also von Fall zu Fall geprüft werden, ob ein Einbau überhaupt möglich ist. Ein weitere Nachteil ist, dass Fach- oder zumindest sachkundige Personen benötigt werden, die den Einbau vornehmen können.

Grundsätzlich gefallen mir die Schalter sehr gut, sie haben für mich aber dennoch einen entscheidenden Nachteil: Die Größe. Als Ersatz für einen einzelnen Schalter funktionieren sie wunderbar. In unserem Wohnzimmer sind aber beispielsweise zwei Schalter direkt übereinander in einem Rahmen und hier können diese Schalter nicht verwendet werden, da zwei direkt über- oder nebeneinander nicht passen. Hier muss dann gegebenenfalls ein anderes Modell herhalten.

Den MSS550X mit Taster finde ich persönlich ein kleines bisschen besser als den MSS550, da das Touch-Feld auch tatsächlich nur so groß ist wie das Piktogramm auf dem Schalter, sodass es ohne Sicht auf den Schalter häufig mehrere Versuche benötigt um genau zu treffen. Das ist beim Taster schon wesentlich einfacher.

Der MSS550X ist dabei sogar noch ein wenig günstiger und aktuell für 28,99 Euro bei Amazon zu haben. Den MSS550 gibt es für 29,99 Euro ebenfalls bei Amazon. Die Preise sind in meinen Augen absolut gerechtfertigt und fair. Leuchtmittel der Philips Hue-Serie können schon gut und gerne mal den gleichen Preis aufrufen und eben nur ein einziges Leuchtmittel ersetzen. Von mir gibt es für dieses Produkt eine klare Kaufempfehlung.

Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das Testmuster wurde uns von Meross kostenlos überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.


Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.

Artikel im Blog lesen
 
Anzeige
Ich setze noch voll und ganz auf Zigbee (z.B. Philips Hue). Da bin ich an keinen Hersteller gebunden.

Ist immer schön wenn eine Lösung auch z.B. mit Amazon Alexa funktioniert, aber ich befürchte immer dass das Ding in 5 Jahren nutzlos ist wenn es z.B. von irgendwas nicht mehr unterstützt wird. Meine Philips Hue-Sachen sind teilweise schon deutlich älter, meine Bridge wird von Philips nicht mehr unterstützt, aber trotzdem geht noch alles und ich kann auch selbst Dinge dafür skripten und entwickeln.

Wie sieht das bei Apple Homekit aus? Ist das ein offener Standard?
 
Zigbee habe ich hier auch ein wenig im Einsatz (Fenstersensoren und die Lichtleisten von IKEA in der Küche).
Problem an Zigbee: Es ist immer ein geschlossenes System in sich. So habe ich hier zum Beispiel zwei Zigbee Hubs stehen, den einen von IKEA, den anderen von Aqara und am Ende läuft alles in Homekit zusammen, aber anlernen der Fremdgeräte an den einen oder anderen Hub ist einfach nicht möglich.

Homekit ist grundsätzlich kein Standard, sondern eine Plattform an die etwas angebunden werden kann. Kann man ähnlich betrachten, wie Alexa. Als Hub zu Hause dient dann entweder ein iPad, ein Apple TV oder ein Homepod (Mini).

Die meisten Homekit kompatiblen Geräte setzen auf WLAN oder Bluetooth, mittlerweile wird aber Matter, bzw. Thread immer mehr das große Ding und da sind auch Google, Amazon und Apple mit im Boot. Dabei wird Bluetooth für die Kopplung genutzt und Thread (Zigbee ähnlich) für niedrige und WLAN für hohe Bandbreiten. Untergebracht werden kann das Zubehör dann entweder in Alexa, Google Home oder Homekit, sofern es zertifiziert ist.

Offen ist Homekit nicht, eine Voraussetzung für Homekit Zertifizierung ist jedoch zwingend das die komplette Verwaltung des Gerätes lokal ohne irgend eine Verbindung zum Hersteller passiert. Bei Zigbee ist das oft auch der Fall, aber bei vielen WLAN-fähigen Smarthome Geräten für Alexa oder Google halt eben nicht. Die Skills greifen dann nämlich meist auf irgendwelche Server in JWD zu und steuern dann über den Server das Gerät. Das kann dir bei Nutzung von Homekit nicht direkt passieren.
 
Die WLAN-Schalter gibt es übrigens auch als Doppel-Schalter, Dimmer und auch für Rollläden. Einfach mal nach "WLAN Schalter Unterputz" suchen.
WLAN hat für mich den Vorteil, daß ich keinen extra Hub brauche und die Steuerung mit Alexa ist auch bequem.
 
Ich hab auch Zigbee im Einsatz, nämlich in Form eines Lidl Home Gateways und einer entsprechenden Led Pendelleuchte. Einen grossartigen Ausbau wird das aber ohnehin nicht erfahren, weil ausser einer smarten Steckdose nichts weiter benötigt oder angedacht ist.
 
Vielleich schaut euch mal HomematicIP an. Da hast auch solche Schalter und passen sogar für die normalen Schalterserien (also Wippen usw), da siehst dann zum Alten keinen Unterschied.
 
Anzeige
Oben