Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Hessen: Microsoft Teams fliegt aus den Klassenzimmern – europäische Alternative soll übernehmen

Das kann ich, wie Yannik O. nur unterschreiben.
Ich habe auch zu hören bekommen, warum ich denn so an diesem digitalen Spielzeug hänge. Das tauge ja eh nicht. Und ist zu umständlich.

Ich bin auch der Ansicht, dass Präsenzunterricht, auch für die hohen Klassen, die Idealform darstellt. Das kannst Du durch E-Learning nicht ersetzen, nicht mal kompensieren.

Jetzt befinden wir uns aber in einer Ausnahmesituation. Als Praktiker hast Du schlichtweg weder die Zeit noch die Ressourcen für diese langatmigen Diskussionen.

Wir streiten uns wie die Kesselflicker über Datenschutz, Plattformen, Monopole und deren Durchbrechen.

Das ist sicher wichtig. Hätte aber längst stattfinden müssen. Die KMK hat den Ländern schon 2012 vorgegeben, dass Medienbildung und Medienkompetenz Bestandteil des Regelunterrichts werden.

Das findet an vielen Schulen statt, an vielen jedoch nicht.

Es wird Hardware (Whiteboards, Medienwagen, Notebooks, Tablets) angeschafft. Und die Nutzung erschöpft sich häufig im Ansehen von Filmen oder dem Vorführen einer Schülerpräsentation oder Grafiken.

Wir hätten längst nicht nur in technische Infrastruktur, sondern vor allem in die Medienbildung des pädagogischen Personals investieren müssen.

Und wer sich da verweigert, den sollte man darauf aufmerksam machen, dass sie oder er damit einen Teil seines Auftrages nach dem Landesbildungsplan negiert.

Ich bin an einer Grund-und Werkrealschule tätig mit einer recht ordentlichen technischen Ausstattung. Aber auch mit einem Anteil von Schüler*innen mit Migrationshintergrund von über 90%.

Wir brauchen, sowohl für Lernende wie Lehrende, leichtzugängliche Plattformen, einfach zu erklären und intuitiv zu bedienen.

Nachdem BaWü nun erst mal wieder ins Distanzlernen geht, freue ich mich auf die Kakophonie ab dem 12.04..

In den Moodle-Kursen der meisten Kollegen liegt nämlich wenig bis nichts.

Nach einem Jahr Pandemiesituation bleibt, für meine Blase, festzuhalten...gescheitert.

Der Grund, warum die KMK so lange stur an Präsenz festgehalten hat, war nicht nur, weil sie wissen, dass das gemeinsame, persönliche Lernen das Beste ist.
Sie wussten auch, dass uns die föderal-digitale Salatschüssel mit Allem drin letztlich nur auf die Füße fallen kann.

Unterstelle ich allen Beteiligten in Bund, Ländern und auf kommunalen Ebenen ehrliches Bemühen und Anstrengung, würde ich sagen...die Leistung ist bestenfalls mangelhaft.
Das wirkt auf mich fast wie ein Widerspruch in sich, wie Du E-Learning anfangs kritisierst, dann aber doch wieder es zu loben scheinst.
Im Augenblick muss Fern-Unterricht den Präsenzunterricht ersetzen, aber beides sehe ich als ergänzend an, nicht ersetzend. Aus meiner Schulzeit kann ich sagen, dass ich Fächer habe aufgegeben, die ich nicht beherrschte, und der Präsenzunterricht bot nicht ausreichend Mittel, um mir das Aufholen von Verpasstem zu ermöglichen, der Fern-Unterricht bietet hier einen guten Ansatz, weil man Stoff nachholen kann und auch wiederholen kann.
Ich hatte eine Verzögerung beim Start des Semesters und mit Moodle konnte ich wunderbar aufholen und alles bestehen, das sollte man auf jeden Fall fördern, denn das kann auch auf Schulen helfen, selbst wenn Schüler auch mal schwänzen sollten, weil der Stoff auch übers Netz zugänglich ist; das gemeinsame Lernen mit Schülern und Lehrer in Präsenz sollte und braucht nicht darunter leiden.
 
Anzeige
Jetzt mal unabhängig von Teams oder Microsoft.

Hessen hat einen Vertrag mit Palantir, einem sehr umstrittenen Unternehmen in der polizeilichen Datenverarbeitung.

In dem Bundesland nutzt die Polizei seit Ende 2017 die Analysesoftware »Hessendata«, die auf Palantirs Gotham basiert, zur Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität.
Interessant. Wobei das auch das große Argument mit Datenschutz und Datensicherheit ad absurdum führt, wenn der HBDI das beim hessischen Innenministerium so durchgewunken hat. Mal als kleiner Funfact am Rande: Palantir ist neben Facebook und PayPal das dritte große und international agierende Unternehmen, was der deutsche Starinvestor Peter Thiel mit seinen Millionen über Millionen mit groß gemacht und mit gegründet hat.

Eben jener Peter Thiel investiert in der heutigen Zeit immer stärker in europäische und auch deutsche Fintech-Unternehmen und hat auch Brendan Eich für die Entwicklung des Brave Browsers, der ja enorm auf Privatsphäre fokussiert ist, etliche Millionen als Risikokapital überlassen. Passt auch nicht so ganz zusammen. ;)
 
Ehrlich, ich finde das etwas paranoid. Mit der Nutzung von Videokonferenzen wird Unterricht gemacht gemacht. Was könnte denn daran interessant für ausländische Firmen oder gar Geheimdienste sein. Solange immer noch ein Großteil der Eltern, Lehrer, Politiker, etc. freiwillig ihre Daten an Facebook, Google und Co. geben finde ich diese Vorgehensweise etwas dämlich.
 
Ich habe mir mal spaßeshalber die Analyse des Datenschutzbeauftragten durchgelesen oder sagen wir mal ich habe sie gelesen, verstanden habe ich vieles davon gar nicht, denn die Sätze sind so dermaßen verschachtelt und so dermaßen konfus zusammengesetzt, dass man sich schon fragt was der Herr denn wohl geraucht haben könnte als er den Text geschrieben hat. Sollte Microsoft diese Zeilen auch bekommen haben, kann ich durchaus verstehen warum bei Microsoft keiner versteht, was der Datenschützer denn jetzt eigentlich aussagen will. Ich denke wenn man als Datenschützer wollte könnte man ganz klipp und und klar sagen an welchen Stellen die Vereinbarungen von Microsoft dem Datenschutz widersprechen. Das ließe sich dann sicherlich einfach klären. Entweder hat sich Microsoft hier vielleicht etwas falsch sich ausgedrückt hat, bei der Übersetzung haben sich Fehler eingeschlichen haben, oder das steht da wie es von Microsoft vorgesehen ist. Microsoft ist aber mit Sicherheit bereit, Fehler in diesen Bereichen, in Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten zu lösen, zu erklären und zu beheben. Dazu müsste aber ein Wille der Datenschützer. Das sehe ich aber leider nicht.
Hinzukommt ist ja dass der Datenschutz gar nicht geprüft wurde sondern nur die Verträge wurden geprüft.
Wenn also die Verträge datenschutzrechtlich einwandfrei sind, kann die Software so viele Löcher und Sicherheitsmängel haben wie sie will, das spielt dann anscheinend keine Rolle mehr siehe BBB.
 
Das Allheilmittel "Teams" scheint auch nicht das gelbe vom Ei. Unsere IT arbeitet laut Intranet-Meldung angeblich schon seit zwei Wochen an Problemen, obwohl es in Gänze in den Händen und auf den Servern von Microsoft liegt. Bei einer kleinen Firma mit >10.000 KollegInnen bringt man offensichtlich nicht genug Gewicht auf die Waage. Da unsere Mausklick-Admins es sich über Jahre hinweg bequem eingerichtet haben und schulterzuckend "wir können nichts machen, nur auf den Lieferanten warten" verkünden, kann man von dort kaum Eigeninitiative, geschweige denn Code-Betrag für die Verbesserung von Alternativen erwarten. Entsprechend gibt es reichlich Argumente gegen Veränderungen, um den "Liegeplatz" bis zur Rente zu erhalten. Erinnert an Bergbau und Stahl in NRW.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich wäre es auch in Zeiten einer Pandemie so einfach: Ich bräuchte in der Schule nur eine stabile und schnelle Internetverbindung und ein Programm, mit dem Videokonferenzen stabil und sicher durchgeführt werden können! Dann würde ich im Klassenraum stehen und fast normalen Unterricht halten. Das restliche Equipment (Webcam, Laptop, Lautsprecher oder Headset) bringe ich von mir aus mit.
Genau so läuft das bei uns ab. Wir fahren den ganz normalen Stundenplan und in manchen Räumen sind die Klassen in Präsenz und in anderen sitze dann nur ich und die Schüler sind in der Videokonferenz. Wir haben in allen Räumen PCs mit Webcam+Micro und Lautsprecher eh als Standard. Unser Landkreis hat uns da gut versorgt. Mit der HPI-Cloud für die Datei-Verwaltung und für Konferenzen geht das ganz ordentlich. Selbst vom Handy. Auch Hybridunterricht, wenn die halbe Klasse daheim vorm Rechner sitzt geht einigermaßen. Ich lege das Bild vom Monitor mit der Cloud einfach auf den Beamer und die Dokumentenkamera dient als Webcam. Bei uns in der Berufsschule sicher ein guter Weg in dieser Situation. Bei jüngeren Schülern stelle ich mir das eher schwer vor. Aber die habe ich auch nicht.

Genutzt wird das Setting wahrscheinlich aber auch nur von etwa der Hälfte der Kollegen. Das KM hat die Wahl der Methoden für den Fernunterricht grundsätzlich freigestellt. Tja...
Das größte Problem ist grade eher dass die Webcams geklaut werden.
 
Was für ein Gemurkse.
Eine europäische Lösung für VK und zum nächsten Schuljahr? Was für ein Witz. Am besten noch mit zentraler Datenspeicherung.
Ich kann es nicht mehr hören.
In NRW ist Logineo zu nutzen, was mit hohen, guten Zielen los ging und letztendlich blieb eine Krüke übrig.
Wir selber nutzen Moodle und Teams. Teams läuft stabil, die Kommunikation untereinander ist besser. Der Emailverkehr ist drastisch zurück gegangen. Was sehr erholsam ist. Die OneNote Kursbücher sind Super.

Und was sollen die Drohungen? Es herrscht überall Lehrermangel. Sollen noch mehr Lehrer*innen kündigen oder streiken?
Das Deutschland als Bananenrepublik nicht nur beim impfen angesehen wird, ist verständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder ein Beispiel dafür, wo der Datenschutz das Leben aller unnötig kompliziert macht...
Kein Grund, Fronten zu schaffen, wo keine sind.
Datenschutz ist nicht schlecht, aber Leute, die wenig bis keine Ahnung von den Bereichen haben, wo sie Entscheidungen treffen sollen. Daher reden wir nicht von unnötiger Belastung oder sagen wir es so: Deine Meinung hat keine Mehrheit, verstößt auch gegen das, worauf wir uns in Deutschland geeinigt haben, und auch ich lehne sie ab, weil der Verzicht auf Datenschutz nachweislich in anderen Ländern zweifelhafte Folgen nach sich zog.
 
Zustimmung, dazu musst du nichtmal ins Ausland gehen um zu sehen wie bei uns, besonders im östlichen Landesteil, in der Vor-PC-Ära der Datenschutz nicht existent war.

Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass de facto Daten in Onedrive sicherer aufgehoben sind als in Cloud-Lösungen, die von den Schulen nebenher selbst aufgesetzt und administriert werden.
 
Zustimmung, dazu musst du nichtmal ins Ausland gehen um zu sehen wie bei uns, besonders im östlichen Landesteil, in der Vor-PC-Ära der Datenschutz nicht existent war.
Was? Ich denke, da nehmen sich beide Seiten nichts... ;) Weil nicht akut aktuell.
Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass de facto Daten in Onedrive sicherer aufgehoben sind als in Cloud-Lösungen, die von den Schulen nebenher selbst aufgesetzt und administriert werden.
Meist erstellen ja nicht Schulen alleine Cloud-Lösungen, sondern vom jeweiligen Bundesland erstellte Bildungsserver. Die Admins stellen das so ein, wie es den geltenden Gesetzen vorgeschrieben wird. Bei MS und anderen Anbietern kann man das nur im guten Glauben und nur das, was einem angeboten wird.
 
. Die Admins stellen das so ein, wie es den geltenden Gesetzen vorgeschrieben wird.
Wenn es dann an den Schulen Admins gibt die das können und nicht wie in vielen Schulen die ich kenne Lehrer, die das halt neben her noch machen .....irgendwie....
 
Tja, bei uns in Österreich wird das ähnlich und mit 2 verschiedenen Schulen schaut die Situation momentan so aus:
Jede Schule hat andere Systeme, und das beliebig (anscheinend):
Microsoft Teams, Jitsi, Moodle, Untis bzw. Webuntis. Manchmal Zoom.
Und im Büro ist bei mir alles verboten ausser CISCO WebEx und Jabber.

Trotzdem find ich schon, dass es gut ist, dass sich öffentliche Stellen da ihre Gedanken machen wohin Daten
abfliessen können und vielleicht wollen sie pro Schule ein System dann selber hosten. Jitsi läuft z.B. gar nicht so schlecht
bei der beschränkten Teilnehmerzahl einer Schulklasse.
 
Anzeige
Oben