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Künstliche Intelligenz: Microsoft wird Zugang zu Gesichtserkennungs-Technologien beschränken

DrWindows

Redaktion
Künstliche Intelligenz: Microsoft wird Zugang zu Gesichtserkennungs-Technologien beschränken
von Martin Geuß
Microsoft AI Gesichtserkennung Titelbild


Microsoft möchte mit dem Thema künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst umgehen, hat sogar eine eigene Stabsstelle, deren Aufgabe es ist, darüber zu wachen, wofür die Technologie verwendet wird. Dort wurde nun entschieden, den Zugang zu einer Software, die nicht nur Gesichter, sondern auch Emotionen erkennen soll, zu beschränken. Das Missbrauchspotenzial sei zu hoch, heißt es.

Ich erinnere mich noch an eine Keynote von Microsoft-Chef Satya Nadella vor einigen Jahren, in welcher er über KI sprach und sagte, man werde sich in Zukunft nicht nur darüber unterhalten müssen, was ein Computer tun kann, sondern auch darüber, was er tun sollte.

Es war die Rede von „ethischer KI“ und mir kräuselten sich die Fußnägel. Nicht weil ich das nicht wichtig fand, sondern weil ich mir sicher war, dass solche ehrenwerten Prinzipien – so ernst sie vielleicht sogar gemeint sind – nicht mehr viel wert sind, sobald mit deren Verletzung ordentlich Kasse gemacht werden kann. Verantwortungsbewusstsein hat noch nie einen Aktienkurs steigen lassen.

Natasha Crampton ist Microsofts „Chief Responsible AI Officer“. Sie hat in einem Blogpost nun dargelegt, dass man mit Technologien zur Gesichtserkennung zukünftig deutlich sensibler und restriktiver umgehen möchte. Der Zugang zu dem Algorithmus, der unter anderem Emotionen, Geschlecht, Alter und andere Faktoren ermitteln kann, soll deutlich eingeschränkt werden.

Wer künftig als Neukunde auf diese Dienste zugreifen möchte, muss gegenüber Microsoft erklären, wofür sie genutzt werden sollen. Mit Bestandskunden will man ebenfalls darüber in den Austausch treten. Bei bestimmten Diensten zur Spracherkennung hat man zuvor bereits ähnliche Restriktionen erlassen.

Wenn das alles ernst gemeint ist, und danach sieht es aus, dann ist das einerseits lobenswert, andererseits aber auch riskant, denn Microsoft ist ja kein exklusiver Anbieter von solchen Technologien. Wenn ich mir nun vorstelle, ich sei Kunde und hätte die Wahl zwischen einem Anbieter, der mir einfach gibt, was ich will, und einem anderen, bei dem ich mich zuerst erklären muss, wohin werde ich dann wohl tendieren, auch wenn ich gar nichts Böses im Schilde führe?

Andererseits gerät eine für zwielichtige Zwecke genutzte Technik mitsamt deren Anbieter leicht in Verruf – und mit ihr die Kunden, welche die gleiche Technik nutzen. Darin liegt wiederum eine Chance für verantwortungsbewusste Anbieter.


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