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Keine Angst vor der Kommandozeile: WinGet macht die Programminstallation zum Kinderspiel

DrWindows

Redaktion
Keine Angst vor der Kommandozeile: WinGet macht die Programminstallation zum Kinderspiel
WinGet


Den Windows-Paketmanager WinGet gibt es bereits seit über einem Jahr, seit Mai ist er offiziell fertig. Unter Windows 10 muss man WinGet noch manuell installieren, in Windows 11 ist das kleine Pogramm, das über die Kommandozeile gesteuert wird, standardmäßig enthalten. „Angst“ vor der Bedienung muss man nicht haben, im Gegenteil: Mit WinGet wird die Installation und Aktualisierung von Programmen so einfach wie noch nie, versprochen.

Tools, die über die Kommandozeile bedient werden, schrecken die Leute oft ab. Das kann ich verstehen, oftmals erfordert es auch wirklich etwas Einarbeitung, um die verschiedenen Schalter und Optionen zu verstehen und die entsprechenden Befehle dann auch noch korrekt einzugeben. Bei WinGet ist das allerdings anders, denn einerseits sind die meisten Befehle sehr einfach und andererseits spart man bei der Installation so viel Zeit, dass sich der Aufwand für die Einarbeitung sehr schnell bezahlt macht. Das gilt vor allen Dingen, wenn man ein System neu aufsetzt oder seine installierten Programme aktuell halten möchte.

Wer wissen möchte, was WinGet so alles kann, der gibt an der Kommandozeile einfach den Befehl „winget“ ein. Wie man sieht, wird zu jedem verfügbaren Befehl eine kurze Erläuterung angezeigt, was dieser bewirkt:

WinGet Start

Nehmen wir einmal an, wir möchten gerne das Packprogramm WinRAR installieren. Zunächst fragen wir WinGet, ob es dieses Programm in seinem Katalog führt.

Das geschieht mit dem Befehl „winget search winrar“. Groß- und Kleinschreibung spielt beim Suchbegriff keine Rolle.

WinGet search WinRAR

Zwei Treffer wurden gefunden – sowohl die produktive Version als auch die aktuelle Beta sind im Katalog vorhanden.

Mit „winget install winrar“ starten wir nun die Installation:

WinGet Install WinRAR

Je nachdem, was für ein Programm man installiert, läuft das Setup wie in diesem Fall vollautomatisch und mit den Standardeinstellungen ab. Das geht sehr viel schneller als die interaktive Installation, einen Nachteil dieser Methode darf man freilich nicht verschweigen: Die Auswahl des Installationsverzeichnisses und die An- und Abwahl von einzelnen Komponenten werden übersprungen, denn es ist ja gerade das erklärte Ziel von WinGet, die Installation so unterbrechungsfrei wie möglich ablaufen zu lassen.

Ist man unsicher, ob man das richtige Paket gefunden hat, kann man mit dem Befehl „show“ weiterführende Informationen zu einem Paket anzeigen lassen.

In unserem Fall also „winget show winrar“:

WinGet Show WinRAR

War doch ganz einfach, oder?

Ein weiterer interessanter Befehl ist „winget list“, damit wird eine Liste aller Programme abgefragt, die auf dem PC installiert sind. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Programme mit WinGet installiert wurden oder nicht.

WinGet List

Wie wir im Screenshot sehen können, wird bei einigen Programmen angezeigt, dass eine neuere Version als die derzeit installierte verfügbar ist, die mit WinGet installiert werden kann.

Um gezielt nach verfügbaren Updates zu suchen, verwenden wir den Befehl „winget upgrade“. (Nicht verwirren lassen, der folgende Screenshot stammt von einem anderen System, um die „Magie“ des nächsten Befehls hervorzuheben.)

WinGet Upgrade

Um alle verfügbaren Updates zu installieren, verwendet man den Begriff „winget upgrade –all“. Spätestens an diesem Punkt dürfte klar werden, wieviel Zeit man mit WinGet sparen kann. Wie lange würde es wohl dauern, alle diese Programme „von Hand“ zu aktualisieren, von der entsprechenden „Klickarbeit“ mal ganz abgesehen? Stattdessen kann man gemütlich dasitzen und WinGet bei der Arbeit zusehen.

Endgültig zur „Wunderwaffe“ wird WinGet beim Neuaufsetzen eines Systems. Angenommen, man möchte Windows neu installieren oder vom alten auf einen neuen PC umziehen und alle zuvor genutzten Programme erneut installieren. In diesem Fall kann man sich mit WinGet auf dem alten System eine Liste generieren lassen und diese auf dem neuen System importieren. Das funktioniert freilich nur mit den Programmen, die auch im Katalog von WinGet vorhanden sind, das sind inzwischen aber eine ganze Menge und so gut wie alle populären Programme sind vertreten.

Probiert es einfach aus, der zugehörige Befehl lautet (beispielhaft):

winget export -o „c:\users\martin\documents\winget_export.txt

Ihr ahnt es bereits: Mit dem Befehl „winget import -i“, ergänzt um den Pfad zur vorher erzeugten Datei, kann man alle darin aufgeführten Programme in einem Rutsch installieren lassen.

Das soll nur ein kleiner Abriss dessen sein, was mit WinGet möglich ist. Man kann von diesem Programm enorm profitieren und jede Menge Zeit sparen, ohne gleich zum Kommandozeilen-Akrobat zu werden. Wer tiefer eintauchen möchte, für den hält Microsoft eine ausführliche Dokumentation bereit. Mit Winstall von Mehedi Hassan gibt es auch eine Art grafische Oberfläche, mit dieser Web-App kann man den Katalog durchsuchen und sich ein Installations-Script erstellen lassen. Ein weiteres GUI-Projekt ist „WinGetGui“, das wurde aber schon seit Mai 2020 nicht mehr aktualisiert, ist also mutmaßlich „tot“.

Ich kann euch nur ermuntern, WinGet auszuprobieren, ihr werdet es nicht bereuen.


App-Installer (Kostenlos, Microsoft Store) →


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Artikel im Blog lesen
 
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Das ist sehr Nerdy und entspricht überhaupt nicht dem Zeitgeist!

Mal ehrlich, jemand der sich beruflich mit der Informationstechnik beschäftigt, für den ist das vielleicht interessant. Der weitaus größere Bevölkerungsteil hat aber nun mal keinen informationstechnischen Beruf!
Die Leute wollen einfache Lösungen und keine Hindernisse!!!
Die Leute möchten, dass ihr PC ihrem Leben dient und nicht ihr Leben ihrem Computer...
Wer das heut immer noch nicht versteht, der entwickelt sich in eine falsche Richtung. Ein zukünftiges OS muss einfach und übersichtlich sein.

Der "gewöhnliche" Mensch reagiert und agiert auf visuelle Formen und Zeichen und nicht auf kryptische Symbole!

Alles andere ist für den Fachmann und nur für den!
Wen ich ein Problem mit der Steuereinheit in meinem PKW habe, dann werkele ich auch nicht selbstständig darin herum, sondern suche eine Fachwerkstatt auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lange ist das jetzt her seit man weg ist vom DOS?
Ziemlich lange - 30 Jahre etwa.
Und nun wird etwas angepriesen das so aussieht wie DOS und auch so bedient wird.
Bitte keine solchen Rückfälle in die Steinzeit.
So zu bedienen brauche weniger Clicks. Stimmt. Aber es braucht 20 mal soviel Tastenschläge bis man am Ziel ist.

redwood
 
Danke für den Artikel. Aktuell bin ich oft in der Situation Systeme neu aufsetzen zu müssen, da kommt es mir wie gerufen einfach und automatisiert die Programme zu laden und zu updaten.
 
Interessanterweise ist WinGet ja auch ein reines Consumer tool. Sicherlich eher für Erfahrene, aber definitiv Consumer.

Ich frag mich tatsächlich ob Microsoft hier noch weitere Ambitionen hat. Denn die Verwendung im Zusammenhang mit Enterprise-Systeme wie Intune/SCCM macht derzeit nicht viel Sinn.
 
Der Befehl um alles verfügbare zu updaten lautet
„winget upgrade --all“
nicht
„winget upgrade –all“.
Da hat bestimmt die Autokorrektur Unfug gemacht.

So nett winget ist, um z.B. einiges auf einmal zu aktualisieren, so muss ich dennoch bei vielen Installationen noch Dialoge wegklicken. So ganz ohne Aufsicht klappt es wohl noch nicht.
 
Alles schön und gut. Mir gefällt das Tool prima, m.Mn. eines der besten der letzten Jahre. Nützt nur nichts , wenn man gerade keinen PC neu aufzusetzen hat. Wenn aber doch, hat man in einem Rutsch nach der OS Installation die gesamte Softwareumgebung wiederhergestellt. Das Script dafür zu erstellen ist keine Zauberei.
 
Ich habe Winget unter Windows 11 mal ausprobiert. Einfach super. Das Winget ein Kommandozeilenprogramm ist, ist gar nicht schlecht. An der Kommandozeile bekommt man i.d.R. mehr hin als mit jeder grafischen Oberfläche. Vor allem kann man auch Scripten. Programme zu finden ist allerdings eher das Problem. Ich meine nicht das Suchen nach einem bestimmten Programm. Das findet man schnell. Das Problem ist eher sich über alle Programme, welche angeboten werden zu informieren. Sicherlich sind so einige Perlen dabei, welche man einfach nur nicht kennt.

Wie gesagt: Unter W11 läuft es super. Unter W10 habe ich zwar den App-Installer installiert, die Powershell und auch die Kommandozeile (cmd.exe) will winget aber nicht kennen.
 
Ich nutze Winget schon seit über einem Jahr nur mal so zur Info.

Aber ganz ehrlich gesagt ist es nicht mein Ding obwohl ich die Kommandozeile sehr mag kann man das auch zb. über Ninite - Install or Update Multiple Apps at Once auch machen, da sucht man sich das einfach aus was man haben will und das wird dann hinzugefügt/ Installiert.

Im übrigen finde ich das Updaten mit Winget ungewohnt und unpraktisch ich mache das lieber Manuell da kann ich mir auch die Veränderungen die an den Programmen gemacht wurden durchlesen und nach sauen ob ich das Überhaupt möchte.
 
Interessanterweise ist WinGet ja auch ein reines Consumer tool. Sicherlich eher für Erfahrene, aber definitiv Consumer.

Jein, denn eigene Repositories sind auf jeden Fall schon ein Thema.

Ich frag mich tatsächlich ob Microsoft hier noch weitere Ambitionen hat. Denn die Verwendung im Zusammenhang mit Enterprise-Systeme wie Intune/SCCM macht derzeit nicht viel Sinn.

Ja, haben sie. Die Anbindung an MEM (ehemals SCCM) ist im Zusammenhang mit dem Ende des Microsoft Store für Business ja schon bekanntgegeben worden.

Ich gehe stark davon aus, dass winget als Basis direkt im neuen Store unter Windows direkt eingebunden wird und man darüber auch die Anbindung an die Enterprise Welt schaffen wird. Wird aber wohl einfach noch etwas dauern.

Die Integration in MEM ist für Q3 2022 vorgesehen, wenn ich mich richtig erinnere.
 
Wie würde ich WinGet denn installieren? Über Programme und Features?

Den "App-Installer" hab ich anscheinend schon auf meinem Computer drauf :D
 
Das ist sehr Nerdy und entspricht überhaupt nicht dem Zeitgeist!

Mal ehrlich, jemand der sich beruflich mit der Informationstechnik beschäftigt, für den ist das vielleicht interessant. Der weitaus größere Bevölkerungsteil hat aber nun mal keinen informationstechnischen Beruf!
Die Leute wollen einfache Lösungen und keine Hindernisse!!!
Die Leute möchten, dass ihr PC ihrem Leben dient und nicht ihr Leben ihrem Computer...
Wer das heut immer noch nicht versteht, der entwickelt sich in eine falsche Richtung. Ein zukünftiges OS muss einfach und übersichtlich sein.

Der "gewöhnliche" Mensch reagiert und agiert auf visuelle Formen und Zeichen und nicht auf kryptische Symbole!

Alles andere ist für den Fachmann und nur für den!
Wen ich ein Problem mit der Steuereinheit in meinem PKW habe, dann werkele ich auch nicht selbstständig darin herum, sondern suche eine Fachwerkstatt auf.
Vielen Dank für Ihre Meinung.

Viel mehr Dank geht an Martin für den Artikel. Gleich mal als Lesezeichen setzen und verinnerlichen. Besonders den Ex- und Import von Programmlisten hoffe ich nicht zu vergessen. (y)
 
Jein, denn eigene Repositories sind auf jeden Fall schon ein Thema.
Ja, haben sie. Die Anbindung an MEM (ehemals SCCM) ist im Zusammenhang mit dem Ende des Microsoft Store für Business ja schon bekanntgegeben worden.

Ich gehe stark davon aus, dass winget als Basis direkt im neuen Store unter Windows direkt eingebunden wird und man darüber auch die Anbindung an die Enterprise Welt schaffen wird. Wird aber wohl einfach noch etwas dauern.

Die Integration in MEM ist für Q3 2022 vorgesehen, wenn ich mich richtig erinnere.
Abseits der bekannten Ankündigung, bleibt eben die Frage wie eine entsprechende Anbindung aussieht.
 
Hilfe!
Windows Store behauptet App-Installer wäre installiert Win 10 (21H1 19043.1165)

Eingabeaufforderung
c:\Users\xxxxx\winget
Der Befehl "winget" ist entweder falsch geschrieben oder konnte nicht gefunden werden.

Was bitte habe ich übersehen oder falsch verstanden?

Suche nach Download hat Microsoft.DesktopAppInstaller_8wekyb3d8bbwe.msixbundle gefunden
Defender hat nichts gegen den Download, was natürlich nicht bedeutet, daß dieses Bundle die Lösung ist.

Den von @IngoBingo verlinkten Text habe ich jetzt erst gelesen und wenn ich es richtig verstehe, wäre der Weg über Insider
Windows Insider Program

(selbst für Win 10 kein Interesse an Insider-Version)
 
Zuletzt bearbeitet:
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