Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Kevin Gallo: Chef der Windows Developer Plattform verlässt Microsoft

DrWindows

Redaktion
Kevin Gallo: Chef der Windows Developer Plattform verlässt Microsoft
von Martin Geuß
Kevin Gallo


Nach 30 Jahren bei Microsoft nimmt Kevin Gallo, Corporate Vice President für die Windows Developer Plattform, seinen Hut. In seinem Abschiedsposting via LinkedIn zeigt er sich humorvoll: Einen Mac wird er sich deswegen nicht kaufen.

Wenn ein hochrangiger Manager ein Unternehmen verlässt, dann löst das reflexartig die Frage aus, ob er das wohl freiwillig tut. Im Fall von Kevin Gallo ist das schwer zu sagen. Die Tatsache, dass er sich auf LinkedIn verabschiedet (via Günter Born) und nicht mit einem Beitrag auf dem offiziellen Microsoft-Blog, könnte man als Indiz dafür sehen, dass der Abschied nicht ganz einvernehmlich erfolgt, aber das wäre pure Spekulation.

Kevin Gallo hatte die Position des Chef-Evangelisten für die Windows-Plattform seit vielen Jahren inne. Wenn man bedenkt, wie viele Versuche Microsoft im letzten Jahrzehnt unternommen hat, um die Entwickler (wieder) für sich zu begeistern – einschließlich Windows Phone – dann gibt es ganz sicher attraktivere Jobs im oberen Microsoft-Management.

Auf LinkedIn schreibt er (übersetzt mit Microsoft Edge):

Nach fast 30 Jahren Arbeit für Microsoft habe ich in der vergangenen Woche die schwierige Entscheidung getroffen, mir eine Auszeit von meinem Schreibtisch bei Microsoft zu nehmen. Es war eine große Ehre und ein Privileg, mit so vielen großartigen Menschen zusammenzuarbeiten – wo wir gemeinsam die Technologie erfunden haben, die jeder in seinem täglichen Leben nutzt. Niemals in meinen wildesten Träumen hätte ich gedacht, dass ich ein Teil von all dem sein könnte. Wir haben einige wunderbare Produkte und Plattformen zusammen entwickelt – und mit so vielen großartigen Kunden, Partnern und Entwicklern zusammengearbeitet. Ich bin so stolz auf alles, was wir erreicht haben. Ich saß einfach da und starrte auf einige meiner Ship It-Auszeichnungen – erstaunt darüber, wie vielen Teams ich angehören durfte – die Produkte entwickelten, die zu Beginn unmöglich zu entwickeln schienen. Gemeinsam haben wir es geschafft und etwas gemacht, das unsere Kunden liebten.

Es ist nie einfach, zurückzutreten und Veränderungen im Leben vorzunehmen – aber das gibt mir die Möglichkeit, mehr Zeit mit anderen Interessen zu verbringen. Meine ehrenamtliche Arbeit mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen war mir schon immer wichtig, und ich plane, eine Saison lang mehr Energie darin zu investieren. Vielleicht erwäge ich sogar, mich direkt in Bildung und Lehre zu engagieren.

Und natürlich werde ich meinen Entwicklerhut nicht an den Nagel hängen – ich werde weiterhin programmieren und Erfahrungen sammeln – also rechnet damit, von mir zu hören, wenn ich Fehler und Probleme finde. Ich weiß, wer ihr alle seid. Mit anderen Worten, ich werde immer noch in der Entwicklersphäre sein und einige neue Sachen ausprobieren. Ich habe jedoch NICHT vor, einen Mac zu verwenden – das wäre einfach zu viel.


Gallo war einer der hochrangigen Microsoft-Manager, die ich auch schon persönlich gesprochen habe, auf der Build 2016 saßen wir eine halbe Stunde zusammen und haben geplaudert. „Wir werden Windows Mobile definitiv nicht aufgeben“ hat er mir damals gesagt. Tja, schlecht gealtert, würde ich sagen, aber wenn es nach ihm gegangen wäre, dann wäre das auch nicht passiert.


Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.

Artikel im Blog lesen
 
Anzeige
Vor einem Monat hieß es ja, Microsoft würde 10.000 Angestellte entlassen und folgt damit den anderen Tech-Unternehmen. Was man so von diesen Unternehmen hört, bleibt das mittlere bis höhere Management da auch nicht verschont.
 
Ist natürlich alles Spekulation. Vielleicht macht er auch nur, was ich mir immer erträumt, aber nie geschafft habe: So viel Kohle zu verdienen, dass man einfach mal ne Auszeit einlegt und anschließend nur noch das anpackt, was einem so richtig Spaß macht...
 
Wenn der 30 Jahre bei MS beschäftigt war, dann ist er locker so Mitte 50 Jahre alt.
Speziell in der IT-Branche gilt man dann schon als Dinosaurier, der nicht mehr so
wirklich mit der Schlagzahl der Jungen mithalten kann und Nadella hat ja damals als
er CEO wurde auch "die Alten" aussortiert, weil er MS umgekrempelt hat.
Jetzt steht mit KI wieder ein Umbruch an...möglicherweise waren/sind ihm da wieder
ein paar "Alte" nicht mehr flexibel genug.Wenn da in nächster Zeit noch ein paar "alte Hasen"
gehen bzw. gegangen werden, ist das wohl auch diesem Umbruch durch die KI geschuldet.
 
Jetzt steht mit KI wieder ein Umbruch an...möglicherweise waren/sind ihm da wieder
ein paar "Alte" nicht mehr flexibel genug.Wenn da in nächster Zeit noch ein paar "alte Hasen"
gehen bzw. gegangen werden, ist das wohl auch diesem Umbruch durch die KI geschuldet.
Hat ChatGPT ihn gefeuert? Geht es los und die Computer übernehmen?!?!??
:eek::eek::eek:
 
Dazu kommt noch, dass man nach 30 Jahren bei Microsoft - insbesondere in dieser Position - nicht mehr arbeiten muss.
Es gibt den schönen Spruch: "Jeder Mensch hat zwei Leben: Das Zweite beginnt in dem Moment, wo man realisiert, dass man nur Eines hat."
Aus meinem eigenen Umfeld und dem eigenen Erleben kann ich sagen, dass der Beginn dieses zweites Lebens oft irgendwo in den 50ern liegt, vor allen Dingen bei den Menschen, die immer sehr viel gearbeitet haben.
Von daher gibt es auch noch die Möglichkeit, dass er einfach gedacht hat "wozu das eigentlich noch?"
 
Dazu kommt noch, dass man nach 30 Jahren bei Microsoft - insbesondere in dieser Position - nicht mehr arbeiten muss.
Es gibt den schönen Spruch: "Jeder Mensch hat zwei Leben: Das Zweite beginnt in dem Moment, wo man realisiert, dass man nur Eines hat."
Aus meinem eigenen Umfeld und dem eigenen Erleben kann ich sagen, dass der Beginn dieses zweites Lebens oft irgendwo in den 50ern liegt, vor allen Dingen bei den Menschen, die immer sehr viel gearbeitet haben.
Von daher gibt es auch noch die Möglichkeit, dass er einfach gedacht hat "wozu das eigentlich noch?"

Richtig, kann ich auch bestätigen...so in den 50ern bekommt man einen anderen Blickwinkel auf sein Berufsleben.
Man sieht sein weiteres Leben auch etwas entspannter, weil man in dem Alter üblicherweise auch finanziell
eigentlich ausgesorgt hat. Insofern könnte das durchaus zutreffen mit dem: "Wozu eigentlich noch?"

Andererseits wissen wir aber auch, dass sich die Leute in "gut dotierten und gehobenen Positionen/Führungpositionen " für
ganz besonders unersetzlich halten und nicht wissen, wann es besser ist seinen Platz für einen Jüngeren
frei zu machen. Der bekannte "geistig längst festgefahrene alte, weiße Mann" ist da in vielen Führungsebenen
von Unternehmen leider auch taurige Realität.Aber speziell in der IT-Branche kann man sich den am allerwenigsten
leisten.

Wie auch immer.....warum der Mann tatsächlich geht/gegangen worden ist, werden wir vermutlich auch erst in ein
paar Jahren erfahren.
 
Übrigens: es gibt alte, weiße Männer, die weise sind und alte, weiße Männer, die nicht so weise sind ... ;)
Möglicherweise muß man da auch die Rechtschreib-KI auf neuesten Stand bringen ... (weil ich gerade den Thread zu Bing-KI hier im Forum gelesen habe)
 
Zuletzt bearbeitet:
ot:
Ich muß zugeben, ich kannte den Begriff "alte, weiße Männer" bisher nicht und habe das immer für einen Schreibfehler gehalten - ich bin wohl auch schon zu alt und nicht weise genug ;)
 
Anzeige
Oben