Heute tue ich etwas, was ich nur selten tue: Ich schimpfe! Ich schimpfe auf die, die selber schimpfen - über das neue Metro Design in Windows 8.
Warum mache ich das? Weil ich selbst Metro ganz toll und das Maß aller Dinge finde? Nein, das finde ich (noch) nicht.
Holen wir etwas aus:
Mit der Einführung des Metro Design war Microsoft mutig - sehr mutig sogar.
Es handelt sich vermutlich um die radikalste Änderung an der Windows-Oberfläche aller Zeiten, nicht mal zu vergleichen mit dem Wechsel von Windows 3.11 auf Windows 95.
Das ist zunächst ein Usability-Schock - auch für mich.
Der Designansatz Metro bezieht sich ja nicht nur auf Windows, sondern auf alle Microsoft-Produkte. Die Vision dahinter habe ich verstanden: Alles, was von Microsoft kommt, soll sich künftig weitgehend gleich anfühlen - egal ob Computer, Tablet oder Smartphone - ja selbst einzelne Dienste und Webseiten werden an das Metro-Prinzip angepasst.
Das verlangt dem Anwender Einiges ab - ob es sich am Ende durchsetzt, ob es auch mich überzeugen wird? Ich weiß es ehrlich gesagt aus heutiger Sicht noch nicht.
Aber zurück zu Windows:
Das Spiel ist ja immer das Selbe: Sobald sich in einer neuen Windows Version etwas ändert, wird reflexartig nach einer Möglichkeit gesucht, den alten Zustand wiederherzustellen. Kurze Zeit später wird dann kritisiert, dass die neue Version ja eigentlich gar nichts Neues zu bieten hat.
Windows soll also innovativ sein - aber bitte so, dass sich nichts ändert. Wie soll das gehen?
Microsoft hat uns die Consumer Preview von Windows 8 gegeben, um Metro kennen zu lernen und uns damit auseinander zu setzen. Genau das sollten wir auch tun. Denn nur dann können wir auch qualifiziert Feedback geben, was uns nicht gefällt, und Microsoft sieht, wo noch nachgebessert werden muss.
Wenn ich ein neues Auto probefahre, dann frage ich den Verkäufer ja auch nicht, ob er mir da vielleicht das alte Cockpit einbauen und die Karosserie wieder in die Form des Vorgängermodells dengeln kann. Ich probiere es aus, und dann entscheide ich mich, ob ich es kaufen möchte oder nicht.
Wem Windows 8 nicht gefällt, der kann Windows 7 noch bis 2020 nutzen, so lange läuft nämlich der offizielle Support.
Hat jemand in seinem Haushalt noch ein Produkt mit einer garantierten Restlaufzeit von acht Jahren?
Was ist an Metro eigentlich so schlimm? Ich behaupte mal, dass von den vielen Leuten, die auf Metro schimpfen, noch niemand diese Frage wirklich qualifiziert beantworten kann. Das Schlimme an Metro ist doch bis jetzt nur, dass es komplett anders ist und man sich völlig umgewöhnen muss.
Bestimmte Nutzungsgewohnheiten, die wir teilweise seit fast 20 Jahren pflegen, werden plötzlich über den Haufen geworfen. Das ist für den Anwender eine harte Nervenprobe, keine Frage.
Aber ist das nun wirklich so schlimm oder ist es vielleicht höchste Zeit, dass wir unsere Gewohnheiten auf die Probe stellen?
Ob der neue Metro-Ansatz auch der richtige ist, bleibt vorerst offen. Aber versuchen wir es doch einfach mal. Durch kategorische Ablehnung finden wir es nicht heraus.
Vor etwa drei Jahren haben wir unsere heimische Wohnung renoviert, umgebaut und neu eingerichtet. Nichts blieb so, wie es vorher war. Das Eltern-Schlafzimmer wurde zum Kinderzimmer, meine Computerecke zog in einen anderen Raum, sogar das Bad war woanders als vorher. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in den Monaten danach den falschen Weg eingeschlagen habe und dann fluchend umgekehrt bin. Inzwischen ist mir das aber alles in Fleisch und Blut über gegangen, und es wäre mindestens ebenso umständlich, wenn ich mich wieder an den alten Zustand gewöhnen müsste.
Warum schreibe ich das? Weil ich das Gefühl habe, mit Metro im Moment vor genau dem selben Problem zu stehen - man findet sich auf Anhieb einfach nicht mehr zurecht. Anders als bei meinem Umbau habe ich aber viel Zeit - maximal acht Jahre (siehe oben).
Ich werde in der Consumer Preview jedenfalls keine Metro-Hacks verwenden (höchstens zu Testzwecken), sondern mir selbst den Zwang auferlegen, es so zu nutzen, als hätte ich keine andere Wahl. Nur so kann ich herausfinden, ob ich mich daran gewöhnen kann. Und wer weiß, vielleicht will ich bis in ein paar Monaten gar nichts anderes mehr?
Ich kann nur Jedem, der sich wirklich mit Windows 8 auseinander setzen will, raten, es mir gleich zu tun. Bis wir uns überhaupt entscheiden dürfen, ob wir es kaufen möchten oder nicht, werden ja noch einige Monate vergehen.
Warum mache ich das? Weil ich selbst Metro ganz toll und das Maß aller Dinge finde? Nein, das finde ich (noch) nicht.
Holen wir etwas aus:
Mit der Einführung des Metro Design war Microsoft mutig - sehr mutig sogar.
Es handelt sich vermutlich um die radikalste Änderung an der Windows-Oberfläche aller Zeiten, nicht mal zu vergleichen mit dem Wechsel von Windows 3.11 auf Windows 95.
Das ist zunächst ein Usability-Schock - auch für mich.
Der Designansatz Metro bezieht sich ja nicht nur auf Windows, sondern auf alle Microsoft-Produkte. Die Vision dahinter habe ich verstanden: Alles, was von Microsoft kommt, soll sich künftig weitgehend gleich anfühlen - egal ob Computer, Tablet oder Smartphone - ja selbst einzelne Dienste und Webseiten werden an das Metro-Prinzip angepasst.
Das verlangt dem Anwender Einiges ab - ob es sich am Ende durchsetzt, ob es auch mich überzeugen wird? Ich weiß es ehrlich gesagt aus heutiger Sicht noch nicht.
Aber zurück zu Windows:
Das Spiel ist ja immer das Selbe: Sobald sich in einer neuen Windows Version etwas ändert, wird reflexartig nach einer Möglichkeit gesucht, den alten Zustand wiederherzustellen. Kurze Zeit später wird dann kritisiert, dass die neue Version ja eigentlich gar nichts Neues zu bieten hat.
Windows soll also innovativ sein - aber bitte so, dass sich nichts ändert. Wie soll das gehen?
Microsoft hat uns die Consumer Preview von Windows 8 gegeben, um Metro kennen zu lernen und uns damit auseinander zu setzen. Genau das sollten wir auch tun. Denn nur dann können wir auch qualifiziert Feedback geben, was uns nicht gefällt, und Microsoft sieht, wo noch nachgebessert werden muss.
Wenn ich ein neues Auto probefahre, dann frage ich den Verkäufer ja auch nicht, ob er mir da vielleicht das alte Cockpit einbauen und die Karosserie wieder in die Form des Vorgängermodells dengeln kann. Ich probiere es aus, und dann entscheide ich mich, ob ich es kaufen möchte oder nicht.
Wem Windows 8 nicht gefällt, der kann Windows 7 noch bis 2020 nutzen, so lange läuft nämlich der offizielle Support.
Hat jemand in seinem Haushalt noch ein Produkt mit einer garantierten Restlaufzeit von acht Jahren?
Was ist an Metro eigentlich so schlimm? Ich behaupte mal, dass von den vielen Leuten, die auf Metro schimpfen, noch niemand diese Frage wirklich qualifiziert beantworten kann. Das Schlimme an Metro ist doch bis jetzt nur, dass es komplett anders ist und man sich völlig umgewöhnen muss.
Bestimmte Nutzungsgewohnheiten, die wir teilweise seit fast 20 Jahren pflegen, werden plötzlich über den Haufen geworfen. Das ist für den Anwender eine harte Nervenprobe, keine Frage.
Aber ist das nun wirklich so schlimm oder ist es vielleicht höchste Zeit, dass wir unsere Gewohnheiten auf die Probe stellen?
Ob der neue Metro-Ansatz auch der richtige ist, bleibt vorerst offen. Aber versuchen wir es doch einfach mal. Durch kategorische Ablehnung finden wir es nicht heraus.
Vor etwa drei Jahren haben wir unsere heimische Wohnung renoviert, umgebaut und neu eingerichtet. Nichts blieb so, wie es vorher war. Das Eltern-Schlafzimmer wurde zum Kinderzimmer, meine Computerecke zog in einen anderen Raum, sogar das Bad war woanders als vorher. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in den Monaten danach den falschen Weg eingeschlagen habe und dann fluchend umgekehrt bin. Inzwischen ist mir das aber alles in Fleisch und Blut über gegangen, und es wäre mindestens ebenso umständlich, wenn ich mich wieder an den alten Zustand gewöhnen müsste.
Warum schreibe ich das? Weil ich das Gefühl habe, mit Metro im Moment vor genau dem selben Problem zu stehen - man findet sich auf Anhieb einfach nicht mehr zurecht. Anders als bei meinem Umbau habe ich aber viel Zeit - maximal acht Jahre (siehe oben).
Ich werde in der Consumer Preview jedenfalls keine Metro-Hacks verwenden (höchstens zu Testzwecken), sondern mir selbst den Zwang auferlegen, es so zu nutzen, als hätte ich keine andere Wahl. Nur so kann ich herausfinden, ob ich mich daran gewöhnen kann. Und wer weiß, vielleicht will ich bis in ein paar Monaten gar nichts anderes mehr?
Ich kann nur Jedem, der sich wirklich mit Windows 8 auseinander setzen will, raten, es mir gleich zu tun. Bis wir uns überhaupt entscheiden dürfen, ob wir es kaufen möchten oder nicht, werden ja noch einige Monate vergehen.
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