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Kommentar zum Abgang von Panos Panay, Teil 1: Eine Chance für Windows

DrWindows

Redaktion
Kommentar zum Abgang von Panos Panay, Teil 1: Eine Chance für Windows
von Martin Geuß
Panos Panay von Microsoft


Panos Panay hat zu Beginn der Woche überraschend seinen Weggang von Microsoft verkündet. Gerüchten zufolge zieht es ihn zu Amazon, die Bestätigung dafür steht aber noch aus. Panay zeichnete sowohl für Windows als auch für Surface verantwortlich. Ich beurteile seine Arbeit in diesen beiden Bereichen stark unterschiedlich, darum splitte ich meinen Kommentar zu seinem Abgang in zwei Teile.

Bei derartigen Personalien steht immer die Frage im Raum: Ging jemand freiwillig, oder wurde er gezwungen? Ich weiß es im Fall von Panos Panay nicht. Die Leute, mit denen ich intern sprechen konnte, gehen allerdings nicht von einem Rauswurf aus.

Meine persönliche Vermutung geht ebenfalls in diese Richtung. Ich tippe darauf, dass er freiwillig ging, weil er für die Marke Surface keine Perspektive mehr gesehen hat. Das ist aber eine Geschichte für den zweiten Teil. Außerdem will ich das morgige Microsoft-Event abwarten und sehen, ob es abseits der drei bereits bekannten (und langweiligen) Hardware-Vorstellungen eventuell doch eine Überraschung gibt (was mich wundern würde, weil es in erster Linie ein KI-Software-Event sein wird).

Während Panays Verdienste um die Marke Surface unbestritten sind, war er als Windows-Chef eine schlimme Fehlbesetzung, mit dieser Meinung habe ich nie hinter dem Berg gehalten. Das war einfach nicht seine Welt, und immer wenn er als Windows-Chef auftrat, war nicht zu übersehen, dass er keine Ahnung hatte, worüber er sprach. Unter seiner Führung lief bei Windows so gut wie alles schief. Die übereilte Veröffentlichung von Windows 11 in unfertigem Zustand ist ein Beispiel, diese will ich ihm dabei aber nicht einmal ankreiden, zumindest nicht exklusiv. Das war eine Entscheidung von ganz oben, um die PC-Absätze anzukurbeln.

Die Weiterentwicklung von Windows 11 geriet zu einem völligen Durcheinander, das vogelwilde Insider Programm trug dazu seinen Teil bei. Ich habe mich dazu in verschiedenen Rants ausgelassen, die ich an dieser Stelle verlinke:


Am Ende der Ära Panay steht für Windows das Fazit: Es kann nur besser werden. Ob das so kommt, werden wir abwarten müssen, die neue Führung muss sich erst einmal finden. Dass Yusuf Mehdi offizieller Nachfolger von Panay wird, aber seinen Titel als Chef des Consumer Marketing behält, ist allerdings kein gutes Zeichen. Mehdi hat allerdings keine Produktverantwortung für Windows, die liegt künftig bei Mikhail Parakhin. Er ist Chef von Microsofts Werbegeschäft und verantwortet die Webdienste. Ja, das ist der Punkt, an dem es einem Angst werden kann. Die aggressive Vermarktung von Microsoft-Diensten innerhalb der Home-Versionen von Windows dürfte unter dieser neuen Führung eher noch zunehmen.

Vielleicht aber – denn man sollte die Hoffnung ja nie aufgeben – machen es Panays Nachfolger besser, man sollte ihnen zumindest die Chance dazu geben. Die große Frage wird dabei auch sein, ob Windows in Zukunft wieder mehr Aufmerksamkeit von Microsoft oberster Führung erhält. Man hatte zuletzt den Eindruck, Satya Nadella hat Panos Panay bei Windows vor sich hin wursteln lassen, weil es in seiner Vision von einem perfekten Microsoft ohnehin kein Windows mehr gibt. Zumindest nicht als lokal installiertes System.

Vom morgigen Event erwarte ich mir noch keine neuen Aufschlüsse, denn selbstverständlich wird dort eine rosarote Zukunft gezeigt werden. Ob es mit Windows wieder aufwärts gehen kann, wird allerdings nicht auf irgendwelchen Marketing-Shows entschieden werden, dafür ist viel harte Arbeit notwendig.


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ich habe auch noch einen Kommentar Windows betreffend:
Obwohl ich jetzt einen Rechner habe, der locker Win11 verträgt, habe ich die letzten Tage ein bisschen Linux Boot-Sticks probiert. Und war recht positiv überrascht. Selbst mein 3 Monitorsetup, incl Dockingstation und diversem Zubehör hat Mint erkannt und lief sofort wie es sollte (ok, Knoppix nicht so 100%ig, aber nur Monitore betreffend).
Der Grund war, weil mein älteres X1 wg Prozessor ganz knapp nicht mehr unterstützt wird.
Was wird also passieren: Der Wertverlust wird mir beim alten Carbon wohl zu hoch, und ich werde es als Linuxmaschine konfigurieren, ggf mit Windows VM. Und wer weiß, vielleicht komme ich ja auf den Geschmack?

MS: so kann man auch Kunden verlieren, denn ich werde nicht der Einzige sein, der jetzt mal wieder Linux ausprobiert. Wer auch immer bei MS dafür verantwortlich war, klug war das nicht. Ich hoffe es war nicht Panos.
Zumindest geht die Entscheidung leider in seine Zeit. Aber ich glaube, der hat nur "gestaltet".
 
Eigentlich kann es nur besser werden - vielleicht fängt man auch diesen Wildwuchs im Windows-Insider Programm mal wieder ein (wie hieß doch noch seinerzeit die junge Dame, der ich mein Auto nie anvertraut hätte?).
 
Schön, dass mich das jetzt nicht mehr interessiert. 🥳
Windows läuft nur noch in Parallels (Danke Maik).
Für alle anderen User wünsche ich nur das Beste.
Rosig klingt die Zukunft nicht.





@Jmk
Windows verliert stetig User, passiert. 😉
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir können uns sicherlich alle darauf einigen, dass jeder das benutzen soll, was für ihm am Besten funktioniert und seine Anforderungen erfüllen kann, solange es noch mit Updates versorgt wird, ne. ;)

Es soll heute auch Menschen geben, denen sind alle drei großen Ökosysteme komplett egal und die beschäftigen sich dann lieber mit Vertretern wie BSD, Amiga OS (ja, das wird tatsächlich noch weiterentwickelt), Morph OS, React OS oder Open Indiana. Wenn sie damit glücklich sind, bitte schön. Zahlen sind geduldig.
 
Das sollte jetzt auch keine Werbung für Linux werden, aber man probiert es eben eventuell mal wieder aus.
Einen guten Grund hätte man ja
 
Ich denke es wird eine Mischung aus freiwillig und unfreiwillig sein, vor allem auch weil es so unerwartet kommt. Nadella hat vielleicht keinen Blick mehr für Windows, aber andere im Konzern sicher schon. Mal abwarten wie sich die neuen Verantwortlichen machen, denn nur weil diejenigen mit Windows/Surface nie in Berührung gekommen sind, muss das ja nicht bedeuten das sie keine Ahnung geschweige denn gute Ideen haben.

Mein erstes Gefühl war eigentlich positiv und optimistisch, mal sehen ob das bestätigt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sollte jetzt auch keine Werbung für Linux werden, aber man probiert es eben eventuell mal wieder aus.
Momentan ist bei Linux aber auch sehr viel in Bewegung mit einigen Umbrüchen am Horizont, das muss man mit im Hinterkopf behalten. Hatte ich ja ansatzweise schon in meinem WSL-Artikel von heute angerissen.

Ich bin ehrlich, ich wüsste momentan auch nicht so genau, welche Linux-Distribution ich nehmen würde, auch wenn ich mir dazu schon lange wieder eigene Gedanken mache, parallel mal wieder ein Linux-System auf Platte zu betreiben. Bei SUSE ist momentan wegen dem Wechsel im kommenden Jahr wirklich alles in der Schwebe, wie sich der Sparkurs von IBM irgendwann auch bei Fedora als Spielwiese von Red Hat, wo es auch in Richtung unveränderliche Systeme geht, auswirken wird, weiß auch noch keiner. Auch bei Ubuntu gibt es Überlegungen in diese Richtung. Und das alles strahlt von diesen Zweigen dann ab in die jeweiligen Derivate, wo man dann schauen muss, wie die dortigen Distributionen damit umgehen.

Ich hatte nie ein sonderlich großes Problem mit Arch Linux und davon abgeleiteten Varianten wie Manjaro Linux, was die Benutzerfreundlichkeit angeht, sage ich ganz offen. Die Zwiste mit dem AUR kann man durch Sachen wie Flatpaks mittlerweile auch gut umschiffen. Aber wenn es um eine sehr stabile Distribution geht, würde ich heute - und das habe ich lange nicht mehr so gesagt - mittlerweile vollends auf Debian vertrauen. Auch wenn es um Linux Mint geht, würde ich eher zu LMDE greifen als zur normalen Variante.

Das hat jetzt auch nichts damit zu tun, dass Arch und Debian jetzt so viel toller und besser sind als die anderen drei Familien, ich kenne Ubuntu, Fedora und SUSE genauso gut. Der Vorteil bei Arch und Debian wäre für mich heute aber, dass ich mit einer gewissen Sicherheit in die Zukunft schauen könnte, wenn eine Linux-Distribution auf meinem Arbeitsrechner verwendet werden würde. Wir werden in den nächsten Jahren erstmal sehen müssen, welchen Weg Canonical, SUSE/EQT und IBM/Red Hat am Desktop wirklich gehen wollen.
 
Wenn ich die Kommentare hier lese muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Die wirklich Konkurrenten zumindestens im Consumerbereich sind eher Android und iOS. Apple schert sich auch nicht richtig um Mac OS. Ich bin im Moment auf jeden Fall sehr zufrieden mit Windows 11, arbeite damit gerne. Soviel Neuigkeiten brauche ich nicht. Mir ist grundsätzlich die Software wichtig und da gibt es schon Sachen die fehlen, aber dank Android Subsystem - lässt sich vieles heilen (hat übrigens mal jemand eine gute Anleitung wie ich den Google Play Store auf meinem PC bekomme?) :) - Große Kunden und das sind die wirklichen Geschäftspartner für Microsoft haben ganz andere Anforderungen, die wollen nicht permanent neue Features sondern Stabilität. Schauen wir mal in welche Richtung sich das entwickelt. Der Abgang von Panos Panay erscheint mir eher Konsequent, wenn ich die Hardwarefehlgriffe der letzten Zeit so ansehe - (Duo, etc.). Was die Surface Geräte angeht (ich sitze gerade selber vor einem Surface Pro 8) wäre tatsächlich ein Go mit ARM Technologie - warum das gestrichen wurde, ist mir ein ewiges Rätsel. Alternativ anstatt ein Leistungskrüppel wie die bisherigen Go´s eines mit mind. i5 und ordentlich Speicher und SSD. Tatsächlich wäre dann Windows mal endlich wirklich super mobil.
 
ja, die Distrifrage ist (leider) eine, die Linux eher hinderlich ist. Man ließt es ja auch Deinem Beitrag heraus, es gibt einfach so unendlich viele. Das nervt manche eher, als das es hilft. Mir war Mint auch etwas zu trocken (ggf langweilig), aber ich war erstaunt, wie gut es alles erkannt hatte.

Ob die Leute dann zum Mac gehen, weil sie auf MS sauer sind, oder Linux probieren, kann heute natürlich keiner sagen, aber ganz sicher kann man sagen: einen derartigen Abwertungsschritt von Hardware hat es auch meiner Erinnerung bei Windows noch nie gegeben. Gut: die Leute, die zu Mac gehen, würden das dort dann wohl noch öfters erleben. Zöpfe abschneiden gehört da ja fast zu guten Ton :)
Aber generell gilt: wer weg ist, bleibt es vermutlich auch erst mal. Zusätzlich zu den Leuten, die gleich nur noch iOS oder Android in irgendeiner Form machen, weil es denen reicht.

Ganz schräg wäre natürlich, wenn MS sich einfach besinnt, und die Differenzierung nur in den nutzbaren Anwendungen macht, statt ein ganzes System zu blockieren. Einer meiner Testrechner mit Win11 ist ein altes X220 mit i7 Skylake. Und ich habe nicht das Gefühl, dass der nicht schnell genug wäre....
 
ja, die Distrifrage ist (leider) eine, die Linux eher hinderlich ist. Man ließt es ja auch Deinem Beitrag heraus, es gibt einfach so unendlich viele. Das nervt manche eher, als das es hilft. Mir war Mint auch etwas zu trocken (ggf langweilig), aber ich war erstaunt, wie gut es alles erkannt hatte.
Man muss halt sagen, dass das Thema Treiber und dergleichen etwas war, wo das Team von Linux Mint wirklich viel Hirnschmalz reingesteckt hat, insofern verwundert das jetzt nicht so sehr. Außerdem ist das ja nicht nur die Distribution oder Cinnamon als deren eigener Desktop, auch bei den eigenen Apps haben sie ja einige gute Ideen verwirklicht. Nemo ist neben Dolphin von KDE der beste Dateimanager, den ich unter Linux kenne, dazu haben sie Timeshift als Backupwerkzeug vom ursprünglichen Entwickler übernommen und dann gab es noch so Ideen wie Warpinator, um Dateien im lokalen Netzwerk zu teilen. Sie machen da schon guten Stoff. :)

Ansonsten wäre die Frage der Distribution für mich gar nicht mal hinderlich. Wie gesagt, ich benutze gerne Derivate von Arch Linux, wenn ich mal aus Spaß wieder eine VM aufsetze (anders benutze ich Linux momentan leider nicht, WSL natürlich mal ausgenommen), und habe da auch absolut keine Berührungsängste. Wenn man gewisse Spielregeln einhält und zum Beispiel auch auf Flatpaks oder App Images ausweicht für Programme, die nicht im normalen Repo der Distribution vorhanden sind, und das AUR außenvor lässt, kann man mit Arch wunderbar arbeiten. Aber es gibt eben auch diese Fälle, wo du lieber eine Distribution willst, die einfach nur stabil läuft und keine großen Experimente macht, und da nach allem, was ich auch an Erfahrungen über die Jahre gesammelt habe und womit ich mich wohlfühle, wäre es für mich heute auf jeden Fall Debian. In beiden Fällen ist eben das Schöne, dass sowohl Debian als auch Arch Linux als Distributionsfamilie unabhängig sind, das gibt in der heutigen Zeit auch eine gewisse Planungssicherheit.

Das ist das Problem, was ich heute mit Red Hat, SUSE und Canonical habe. Red Hat ist nicht mehr so nah an der eigentlichen Community und die Ausrichtung wird sehr von IBM diktiert. Bisher bedeutete das schon, dass sie sich aus diversen Projekten wie LibreOffice stärker zurückgezogen haben und es bei CentOS bzw. RHEL solche Einschnitte gab, dass Derivate wie Alma Linux oder Rocky Linux jetzt Probleme haben. Deswegen wäre ich auch nicht bereit, meine Hand dafür ins Feuer zu legen, dass andere Projekte wie Fedora nicht auch noch getroffen werden. Ähnliches hast du bei SUSE, die eben Investoren gehören und wo der Fokus ganz klar weg von openSUSE und hin zur Cashcow für Unternehmen geht, weil sie Gewinne und Rendite erwirtschaften müssen. SUSE gehört er gleichen Truppe, die hierzulande u.a. auch bei Deutsche Glasfaser involviert sind. Momentan reden wir auch nur über Leap, es kann noch kein Mensch sagen, was das langfristig für Tumbleweed bedeuten wird.

Canonical ist noch so ein Thema für sich. Die wollen irgendwie alles, aber das auch nicht so wirklich. Das mit den Snaps ist so ein Gewürge, wo sie sowieso wieder Geisterfahrer entgegen dem Trend der üblichen Distributionen sind und die ähnlich wie damals Mir oder Unity 8 derart langsam durchgesetzt werden, dass man schon Wetten abschließen kann, wann sie doch einknicken und Flatpaks fördern. Dann haben sie mitmal doch die unveränderlichen Systeme für sich entdeckt und noch ein bisschen was mehr. Das Problem bei Ubuntu ist nur, dass hier eine wesentlich größere Anzahl an Derivaten dranhängt als bei anderen Familien. Das sind ja nicht nur die Ubuntu Flavours oder Linux Mint, das sind auch viele kleinere Vetreter wie Linux Lite, Trisquel oder Bodhi.

In dem Punkt finde ich das eigentliche Debian persönlich mittlerweile besser, und hier gibt es auch eine größere Anzahl wirklich toller Distributionen: MX Linux, Linux Mint Debian Edition, Siduction, Neptune OS und so weiter.
 
Das wird ja jetzt ein richtiger Linux-Thread ;)
Ich staune immer wieder, wie Linux bei einem Update große Teile des Betriebssystems und Programme austauscht - in kürzester Zeit - und vergleiche das mit dem Stunden dauernden Update einer Windows Canary Version.
 
nein, das ist nur der kurze Themenschwenk, weil bei Amazon wohl das meiste auf Linuxbasis laufen wird. :giggle:
Sorry, dass ich damit angefangen habe. Hier ging es in dem Artikel ja aber auch seinen Einfluss bei Windows, und das kann man ggf überspringen (wobei mich schon interessieren würde, was er da genau gemacht hat).
Wenn es um die Surfaces geht, wird man ggf wieder beim Thema bleiben.
 
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