Das mindeste wird ein Urteil sein, das ähnlich dem Amazon-Urteil gleichkommt, die dürfen auch nicht einfach so sperren und einem alles wegnehmen, sondern bereits gekauftes muss bleiben.
Welches Amazon Urteil? Die mir bekannten Fälle sind ganz anders gelagert.
Amazon-Verkauferkonto gesperrt: LG Hildesheim erlasst einstweilige Verfugung gegen Amazon | LHR Rechtsanwalte Koln
LHR erwirkt einstweilige Verfugung gegen Amazon wegen Kontosperrung und Einfrieren von uber 100.000 € | LHR Rechtsanwalte Koln Außerdem wie man an diesen Fällen sieht, anderes Gericht, andere Meinung.
Und mit gutausgehen meine ich, dass er entweder seine Dateien erhält, oder sein Geld zurück, oder seinen Account, what ever.
Alles unter der Voraussetzung, daß Microsoft nicht doch nachvollziehbare Gründe für die Sperre präsentieren kann.
Wie schon andere angemerkt haben, ist es durchaus bemerkenswert, daß bisher noch kein Skandal daraus geworden ist. Wäre hier eine fehlgeleitete KI am Werk, dann müßte es mehr Fälle geben und nicht nur in Deutschland.D
Darauf zu spekulieren, daß wenn der Support keine Gründe nennt bzw. nennen kann, keine vorhanden sind, ist mutig. Wie der Support funktioniert und was die dürfen, ist bekannt. Es ist genauso denkbar, daß Microsoft auf diese Weise Kunden mit berechtigten Sperren auf die billigste Weise loswerden will. Die ein oder andere Klage ist u.U. einkalkuliert.
Das Urteil, wenn es denn zu einem kommt, könnte man auch gut als Muster betrachten für ähnliche Geschichten mit Apple oder Facebook.
Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit, bei der es zu einem positiven Urteil kommen kann, wenn Microsoft tatsächlich keine Gründe nennen kann und taktisch völlig dämlich vorgeht. Alle anderen Möglichkeiten werden kein oder ein negatives Urteil ergeben. Entweder sind tatsächlich Sperrgründe da, dann wird der Kläger verlieren oder es sind keine da, dann wird Microsoft das Konto wieder freigeben und der Klagegrund ist nicht mehr gegeben. Dazu noch die diversen Möglichkeiten des Vergleichs, bei denen auch kein in dem hier vielfach gewünschten Sinne positives Urteil herauskommt.
Und in Deutschland gibt es keine Präzedenzfälle. Das sieht man alleine daran, daß untere Gerichte bei gleich gelagerten Fällen zu den unterschiedlichsten Urteilen kommen. Das wissen natürlich auch die Unternehmen und in deren Rechtsabteilung wird ein "Ich habe hier aber ein Urteil des Amtsgerichts Pusemuckel da habt Ihr/Euer Konkurrent gegen Kunde XY verloren." nur schallendes Gelächter auslösen.
Selbst wenn Microsoft vor einer unteren Instanz verlieren sollte, werden sie kaum vor eine höhere Instanz ziehen, weil es das nicht wert sein wird. Sollte der Kunde verlieren, muß der erstmal den langen Atem für die weiteren Instanzen haben. Es wird sich also kaum ein höheres deutsches Gericht mit diesem Fall beschäftigen, so daß nicht mal der Hauch eines Präzedenzfalls entstehen wird.