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Lenovo Legion S7 im Test: Das Schnellste kommt zum Schluss
von Martin Geuß
Wie beenden das Jahr 2021 auf Dr. Windows mit einem Testbericht zum Lenovo Legion S7. Ich habe nicht mitgezählt, aber gefühlt gab es in diesem Jahr bei uns so viele Notebook-Tests wie noch nie zuvor. Das Legion S7 bildet, was die Leistung angeht, den krönenden Abschluss, es ist das leistungsfähigste Gerät, welches ich in diesem Jahr auf dem Tisch hatte.
Das Lenovo Legion S7 richtet sich mit seiner gehobenen Ausstattung sowohl an anspruchsvolle Nutzer, Gamer und auch an die berühmte Zielgruppe der Kreativen. Das Design ist daher auch eher schlank, es sieht nicht wie eine typische Gaming-Maschine aus. Unter der schlichten schwarzen Haube werkelt ein AMD Ryzen 9 5900HX, für die nötige Grafikleistung sorgt eine GeForce RTX 3060.
Wer bereit ist, die rund 1.900 Euro für das Lenovo Legion S7 auszugeben, muss allerdings auch Glück haben, denn es ist schwer zu bekommen. Erst seit wenigen Tagen ist es überhaupt wieder verfügbar.
Hier zunächst der Steckbrief.
Ich habe es bereits erwähnt, das Design ist eher schlicht und elegant, lediglich die ausladenden Lüftungsschlitze an der Rückseite lassen erahnen, dass in diesem Gerät ordentlich Dampf steckt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und fasst sich sehr gut an, überraschenderweise erweist es sich auch als äußerst resistent gegen Fingerabdrücke – das kennt man von schwarzen Geräten sonst nicht. Trotz der üppigen Ausstattung bleibt das Gewicht noch knapp unter 2 Kilogramm.
Die Unterseite lässt sich demontieren, was ich allerdings nicht getan habe. Aus der Beschreibung weiß ich, dass man unter der Abdeckung einen Erweiterungsslot für eine weitere M.2 SSD (2280 oder 2242) findet.
Wie eingangs erwähnt, richtet sich das Lenovo Legion S7 sowohl an Spieler als auch an Kreativschaffende. Für die Spieler wichtig sind HDR400, Dolby Vision und AMD Free-Sync, die Kreativen achten unter anderem auf eine 100%ige Abdeckung des Adobe RGB Farbraums, diese ist hier gegeben.
Der 15 Zoll große 4k-Bildschirm ist matt und entspiegelt, auf Touch muss man verzichten. Eine maximale Helligkeit von 500 nits erlaubt das Arbeiten auch in sehr hellen Umgebungen, dementsprechend rauscht dann selbstverständlich die Akkulaufzeit in den Keller.
Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 60 Hz, da rümpfen einige Gamer bereits die Nase. Nichtsdestotrotz ist das Display aufgrund der subjektiven Wahrnehmung von Farben und Kontrast, aber auch der Darstellung von Text, ein dicker Pluspunkt.
Lenovo ist bekanntermaßen Eigentümer der Marke ThinkPad und diese familiäre Verbundenheit ist bei der Tastatur des Legion S7 deutlich zu spüren. Ich brauchte ein paar Tage, um mich an die recht straff abgestimmten Tasten zu gewöhnen, aber dann machte auch das Schreiben auf dem Gerät großen Spaß. Der Druckpunkt ist deutlich spürbar, was beim Spielen selbstverständlich wichtig.
Die Tasten leuchten standardmäßig in einem kräftigen Hellblau. Wie es sich gehört, gibt es allerdings zahlreiche RGB-Effekte, aus denen man wählen kann, entweder per Tastenkombination oder über die vorinstallierte Software iCUE.
Die Tastatur ist spritzwassergeschützt, sollte im Eifer des Gefechts mal ein Glas umfallen oder etwas Geifer auf die Tasten tropfen, dann sollte das nicht in einer Katastrophe enden.
Das Touchpad ist aus Glas und mit 12×8 cm großzügig bemessen. Erwartungsgemäß arbeitet es präzise, im oberen Drittel fällt das Klicken allerdings recht schwer. Aber „Tippen“ genügt ja meistens auch.
Mit dem Legion S7 zu arbeiten, machte großen Spaß. Im Office-Betrieb ist es logischerweise permanent unterfordert und dementsprechend schnell wie der Blitz. Der Lüfter ist auch beim normalen Arbeiten deutlich zu hören, wenn er anspringt, was er glücklicherweise aber selten tut – vor allen Dingen, wenn man den „Leisen Modus“ aktiviert, der die Leistung etwas drosselt, wovon man aber nichts spürt.
Zum Spielen schaltet man logischerweise in den „Hochleistungs-Modus“, der die volle Performance zur Verfügung stellt. Gespielt habe ich auf dem Legion S7 den Microsoft Flight Simulator und Forza Horizon 5.
Beim Flight Simulator ließ ich die Auflösung mutig auf 4k und stellte alle Details auf „Hoch“. Das hat grundsätzlich sogar sehr gut funktioniert, hier und da merkte man aber doch, dass die Leistungsgrenze erreicht war. Mit niedrigeren Details oder – wie von mir bevorzugt – einer niedrigen Auflösung bei vollen Details – war dagegen alles in bester Ordnung.
Forza Horizon 5 schlug mir sofort die Grafikeinstellungen „Ultra“ vor, stellte sich aber auf FullHD ein. Beim Wechsel auf 4k erhielt ich eine Warnung, dass es aufgrund des zu kleinen Grafikspeichers zu Instabilitäten kommen könnte, davon habe ich allerdings glücklicherweise nichts bemerkt.
Mit der Leistung war ich in beiden Spielen grundsätzlich zufrieden, allzu große Reserven für künftige, noch leistungshungrigere Spiele scheint die Geforce RTX 3060 allerdings nicht zu haben. Aber das war ja eigentlich niemals anders – kaum gekauft, schon veraltet.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Lüfter im Hochleistungs-Spielemodus ebenfalls zeigen, was in ihnen steckt. Aber genau dafür sind sie ja auch da.
Mutmaßlich werden die meisten Gamer ohnehin ein Headset benutzen, dennoch sind die Ansprüche an den Sound höher als bei einem Office Gerät. „Audio by Harman“ steht auf dem Gehäuse, das ist vielversprechend, allerdings muss ich sagen, dass ich unterm Strich doch eher ein bisschen enttäuscht war. Der Sound ist ausreichend laut und selbstverständlich darf man bauartbedingt keinen stoffwechselbeschleunigenden Bass erwarten, aber ich habe das schon besser erlebt.
Überrascht war ich allerdings, als ich auf dem Datenblatt von zwei Lautsprechern gelesen habe, gefühlt sind es nämlich vier, denn der Klang strahlt sowohl seitlich aus dem Gehäuse als auch aus den Öffnungen oberhalb der Tastatur. Das erzeugt eine gewissen Raumklangeffekt, der ein wenig für das insgesamt zu mittenbetonte Klangbild entschädigt.
Muss man bei einem Hochleistungs-Laptop überhaupt über die Akkulaufzeit sprechen? Lenovo beantwortet die Frage, in dem sie auf dem Datenblatt keine Angaben dazu machen. Aus der Praxis kann ich sagen: Spielen kann man bei voller Leistung etwa eine Stunde, dann ist der Akku leer. Im Office-Modus sind locker 6-7 Stunden drin, das geht für mich bei einem Gerät dieser Art in Ordnung.
Wichtig: Das Netzteil des Lenovo Legion S7 ist groß und schwer, das muss es aber auch sein, denn es leistet 230 Watt und ist daher auch in der Lage, den Akku selbst unter Volllast aufzuladen.
Lenovo packt für rund 2.000 Euro sehr viel Ausstattung in das Legion S7. Es gibt ein fantastisches 4k Display, 32 GB RAM und einen Ryzen 9. Ausgerechnet die Grafikkarte wird zum schwächsten Glied in der Kette, in dieser Preisklasse gibt es bereits Geräte mit einer RTX 3090, die dann allerdings nur FullHD-Auflösung bieten.
Hardcore-Gamern würde ich das Gerät nicht unbedingt ans Herz legen, aber es ist eine gute Wahl für Leute, die ein leistungsfähiges Arbeitsgerät benötigen, mit dem man auch noch gut spielen kann und das trotz üppiger Ausstattung noch schick aussieht.
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von Martin Geuß
Wie beenden das Jahr 2021 auf Dr. Windows mit einem Testbericht zum Lenovo Legion S7. Ich habe nicht mitgezählt, aber gefühlt gab es in diesem Jahr bei uns so viele Notebook-Tests wie noch nie zuvor. Das Legion S7 bildet, was die Leistung angeht, den krönenden Abschluss, es ist das leistungsfähigste Gerät, welches ich in diesem Jahr auf dem Tisch hatte.
Das Lenovo Legion S7 richtet sich mit seiner gehobenen Ausstattung sowohl an anspruchsvolle Nutzer, Gamer und auch an die berühmte Zielgruppe der Kreativen. Das Design ist daher auch eher schlank, es sieht nicht wie eine typische Gaming-Maschine aus. Unter der schlichten schwarzen Haube werkelt ein AMD Ryzen 9 5900HX, für die nötige Grafikleistung sorgt eine GeForce RTX 3060.
Wer bereit ist, die rund 1.900 Euro für das Lenovo Legion S7 auszugeben, muss allerdings auch Glück haben, denn es ist schwer zu bekommen. Erst seit wenigen Tagen ist es überhaupt wieder verfügbar.
Hier zunächst der Steckbrief.
Technische Daten des Lenovo Legion S7
- Display: 15,6 Zoll UHD (3.840 x 2.160), matt, ohne Touch, maximale Helligkeit 500 nits, 60 Hz
- CPU: AMD Ryzen 9 5900HX
- Grafik: Nvidia GeForce RTX 3060
- RAM: 32 GB
- SSD: 1 Terabyte NVMe (M.2 2280)
- Anschlüsse: 2xUSB-C 3.2, 2xUSB-A 3.2, SD Slot, 3,5mm Klinke
- Drahtlos: WiFi 6, Bluetooth 5.1
- Webcam: 720p mit manuellem Shutter
- Windows Hello: Fingerabdruck-Scanner im Power-Button
- Betriebssystem: Windows 10 Home, vereinzelt auch schon Windows 11
- Maße: 356x252x18,9mm
- Gewicht: 1,966 kg
- Preis: 1.899 € (UVP)
Design und Verarbeitung
Ich habe es bereits erwähnt, das Design ist eher schlicht und elegant, lediglich die ausladenden Lüftungsschlitze an der Rückseite lassen erahnen, dass in diesem Gerät ordentlich Dampf steckt. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und fasst sich sehr gut an, überraschenderweise erweist es sich auch als äußerst resistent gegen Fingerabdrücke – das kennt man von schwarzen Geräten sonst nicht. Trotz der üppigen Ausstattung bleibt das Gewicht noch knapp unter 2 Kilogramm.
Die Unterseite lässt sich demontieren, was ich allerdings nicht getan habe. Aus der Beschreibung weiß ich, dass man unter der Abdeckung einen Erweiterungsslot für eine weitere M.2 SSD (2280 oder 2242) findet.
Display
Wie eingangs erwähnt, richtet sich das Lenovo Legion S7 sowohl an Spieler als auch an Kreativschaffende. Für die Spieler wichtig sind HDR400, Dolby Vision und AMD Free-Sync, die Kreativen achten unter anderem auf eine 100%ige Abdeckung des Adobe RGB Farbraums, diese ist hier gegeben.
Der 15 Zoll große 4k-Bildschirm ist matt und entspiegelt, auf Touch muss man verzichten. Eine maximale Helligkeit von 500 nits erlaubt das Arbeiten auch in sehr hellen Umgebungen, dementsprechend rauscht dann selbstverständlich die Akkulaufzeit in den Keller.
Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 60 Hz, da rümpfen einige Gamer bereits die Nase. Nichtsdestotrotz ist das Display aufgrund der subjektiven Wahrnehmung von Farben und Kontrast, aber auch der Darstellung von Text, ein dicker Pluspunkt.
Tastatur und Touchpad
Lenovo ist bekanntermaßen Eigentümer der Marke ThinkPad und diese familiäre Verbundenheit ist bei der Tastatur des Legion S7 deutlich zu spüren. Ich brauchte ein paar Tage, um mich an die recht straff abgestimmten Tasten zu gewöhnen, aber dann machte auch das Schreiben auf dem Gerät großen Spaß. Der Druckpunkt ist deutlich spürbar, was beim Spielen selbstverständlich wichtig.
Die Tasten leuchten standardmäßig in einem kräftigen Hellblau. Wie es sich gehört, gibt es allerdings zahlreiche RGB-Effekte, aus denen man wählen kann, entweder per Tastenkombination oder über die vorinstallierte Software iCUE.
Die Tastatur ist spritzwassergeschützt, sollte im Eifer des Gefechts mal ein Glas umfallen oder etwas Geifer auf die Tasten tropfen, dann sollte das nicht in einer Katastrophe enden.
Das Touchpad ist aus Glas und mit 12×8 cm großzügig bemessen. Erwartungsgemäß arbeitet es präzise, im oberen Drittel fällt das Klicken allerdings recht schwer. Aber „Tippen“ genügt ja meistens auch.
Performance
Mit dem Legion S7 zu arbeiten, machte großen Spaß. Im Office-Betrieb ist es logischerweise permanent unterfordert und dementsprechend schnell wie der Blitz. Der Lüfter ist auch beim normalen Arbeiten deutlich zu hören, wenn er anspringt, was er glücklicherweise aber selten tut – vor allen Dingen, wenn man den „Leisen Modus“ aktiviert, der die Leistung etwas drosselt, wovon man aber nichts spürt.
Zum Spielen schaltet man logischerweise in den „Hochleistungs-Modus“, der die volle Performance zur Verfügung stellt. Gespielt habe ich auf dem Legion S7 den Microsoft Flight Simulator und Forza Horizon 5.
Beim Flight Simulator ließ ich die Auflösung mutig auf 4k und stellte alle Details auf „Hoch“. Das hat grundsätzlich sogar sehr gut funktioniert, hier und da merkte man aber doch, dass die Leistungsgrenze erreicht war. Mit niedrigeren Details oder – wie von mir bevorzugt – einer niedrigen Auflösung bei vollen Details – war dagegen alles in bester Ordnung.
Forza Horizon 5 schlug mir sofort die Grafikeinstellungen „Ultra“ vor, stellte sich aber auf FullHD ein. Beim Wechsel auf 4k erhielt ich eine Warnung, dass es aufgrund des zu kleinen Grafikspeichers zu Instabilitäten kommen könnte, davon habe ich allerdings glücklicherweise nichts bemerkt.
Mit der Leistung war ich in beiden Spielen grundsätzlich zufrieden, allzu große Reserven für künftige, noch leistungshungrigere Spiele scheint die Geforce RTX 3060 allerdings nicht zu haben. Aber das war ja eigentlich niemals anders – kaum gekauft, schon veraltet.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Lüfter im Hochleistungs-Spielemodus ebenfalls zeigen, was in ihnen steckt. Aber genau dafür sind sie ja auch da.
Sound
Mutmaßlich werden die meisten Gamer ohnehin ein Headset benutzen, dennoch sind die Ansprüche an den Sound höher als bei einem Office Gerät. „Audio by Harman“ steht auf dem Gehäuse, das ist vielversprechend, allerdings muss ich sagen, dass ich unterm Strich doch eher ein bisschen enttäuscht war. Der Sound ist ausreichend laut und selbstverständlich darf man bauartbedingt keinen stoffwechselbeschleunigenden Bass erwarten, aber ich habe das schon besser erlebt.
Überrascht war ich allerdings, als ich auf dem Datenblatt von zwei Lautsprechern gelesen habe, gefühlt sind es nämlich vier, denn der Klang strahlt sowohl seitlich aus dem Gehäuse als auch aus den Öffnungen oberhalb der Tastatur. Das erzeugt eine gewissen Raumklangeffekt, der ein wenig für das insgesamt zu mittenbetonte Klangbild entschädigt.
Akku
Muss man bei einem Hochleistungs-Laptop überhaupt über die Akkulaufzeit sprechen? Lenovo beantwortet die Frage, in dem sie auf dem Datenblatt keine Angaben dazu machen. Aus der Praxis kann ich sagen: Spielen kann man bei voller Leistung etwa eine Stunde, dann ist der Akku leer. Im Office-Modus sind locker 6-7 Stunden drin, das geht für mich bei einem Gerät dieser Art in Ordnung.
Wichtig: Das Netzteil des Lenovo Legion S7 ist groß und schwer, das muss es aber auch sein, denn es leistet 230 Watt und ist daher auch in der Lage, den Akku selbst unter Volllast aufzuladen.
Fazit
Lenovo packt für rund 2.000 Euro sehr viel Ausstattung in das Legion S7. Es gibt ein fantastisches 4k Display, 32 GB RAM und einen Ryzen 9. Ausgerechnet die Grafikkarte wird zum schwächsten Glied in der Kette, in dieser Preisklasse gibt es bereits Geräte mit einer RTX 3090, die dann allerdings nur FullHD-Auflösung bieten.
Hardcore-Gamern würde ich das Gerät nicht unbedingt ans Herz legen, aber es ist eine gute Wahl für Leute, die ein leistungsfähiges Arbeitsgerät benötigen, mit dem man auch noch gut spielen kann und das trotz üppiger Ausstattung noch schick aussieht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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