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Lenovo Yoga 9i ausprobiert: 360-Grad-Convertible mit tollem Display
von Martin Geuß
Der Name “Yoga” ist bei Lenovo seit Jahren Programm und steht für besonders “gelenkige” Geräte, wie zum Beispiel das Yoga 9i. Das 360-Grad-Convertible war in seiner aktuellen Ausführung auf meinem Schreibtisch zu Gast.
Wir steigen wie üblich mit dem Steckbrief ein, damit Ihr Euch einen schnellen Überblick verschaffen könnt.
Weitere Informationen sind auf der offiziellen Produktseite zu finden.
Das Design des Yoga 9i ist eigenwillig. Geben sich die Hersteller ansonsten Mühe, dass die Geräte wie aus einem Guss wirken, hat Lenovo beim Yoga 9i die Tastaturbasis etwas größer als das Lid gemacht und die Ecken stark abgerundet nach außen gezogen. Das ist sicherlich Geschmackssache, schafft aber in jedem Fall einen Wiedererkennungswert.
Im zugeklappten Zustand sieht das gewöhnungsbedürftig aus, beim Arbeiten stört das in keiner Weise und das abgerundete Gehäuse fühlt sich äußerst komfortabel an.
Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß tadellos. Das 360-Grad-Scharnier ist für meinen Geschmack einen Tick zu schwergängig, aber wenn das im Interesse der Langlebigkeit ist, will ich nichts gesagt haben.
Der Intel Core Ultra 7 155H wird schon bald nicht mehr das neueste Modell sein, verspricht aber dennoch genügend Leistungsreserven für die kommenden Jahre. Die NPU ist vergleichsweise schwachbrüstig, inwieweit das allerdings in der Praxis ein echter Nachteil ist, lässt sich nach wie vor nicht umfassend beurteilen.
Anschlüsse sind in ausreichender Anzahl vorhanden (siehe oben).
Fast immer, wenn ich ein Gerät mit OLED-Display im Test habe, frage ich mich, warum ich selbst noch kein solches besitze. Es ist immer wieder eine Freude, mit welcher Brillanz Farben dargestellt werden und wie gestochen scharf gleichzeitig Texte auf dem Bildschirm erscheinen.
Das Yoga 9i macht in diesem Fall keine Ausnahme, und dank 100% DCI-P3 Farbraumabdeckung ist es auch für anspruchsvollere grafische Aufgaben gerüstet.
Wie bei allen Hochglanz-Bildschirmen muss man auch beim Yoga 9i mit Reflexionen leben, diese halten sich aber im erträglichen Rahmen, der “Rasierspiegel-Effekt” tritt nicht auf.
Das Layout der Tastatur des Yoga 9i forderte mir eine gewisse Gewöhnung ab. Die Enter-Taste ist klein ausgefallen und da, wo normalerweise die “Cursor rechts”-Taste sitzt, befindet sich der Fingerabdrucksensor. Da habe ich mich einige Male vergriffen.
Die Tastatur selbst ist eine Wucht, sie ist sehr straff abgestimmt und der Druckpunkt ist für meinen persönlichen Geschmack perfekt. Der Tastenhub fällt mit 1,5 mm großzügig aus, auch wenn das nach wenig klingt.
Eine Copilot-Taste finden wir ebenfalls vor, diese ist derzeit allerdings noch ohne Funktion, weil das entsprechende Windows-Update aussteht. Bis dahin öffnet die Taste die Windows-Suche.
Die Tastenbeleuchtung kann über die FN- und Leertaste gesteuert werden, dabei hat man die Wahl zwischen zwei festen Helligkeitsstufen und einer Automatikfunktion. Die Beleuchtung selbst ist ausgewogen und man kann in dunklen Umgebungen sehr gut arbeiten.
Das 135 mal 80 mm große Precision Touchpad ist aus Glas und arbeitet erwartungsgemäß präzise.
Stiftunterstützung ist ebenfalls gegeben und der Lenovo Pen liegt auch gleich mit in der Verpackung, muss also nicht erst separat zugekauft werden. Wenn man das haptische Feedback der Surface-Stifte gewohnt ist, fühlt sich ein “normaler” Eingabestift ein wenig rutschig an, insgesamt kann man mit dem Lenovo Pen aber gut arbeiten.
Der Intel Core Ultra 7 155H ist wie bereits erwähnt zwar nicht mehr Intels neuester Chip, es sollte aber dennoch sehr lange dauern, bis man mit diesem an Leistungsgrenzen stößt. Die Intel Arc Grafik ist ebenfalls voll alltagstauglich und für Casual Games reicht sie ganz sicher aus, mehr darf man hier selbstredend nicht erwarten. Im Akkubetrieb ist der Lüfter bei Alltagsaufgaben nicht wahrnehmbar.
Ein Risiko stellt die schwachbrüstige NPU für lokale KI-Anwendungen dar. Wenn sich das Software-Angebot in diesem Bereich vergrößert, dürfte man mit diesem Gerät in absehbarer Zeit abgehängt werden.
Was die Sicherheitsfeatures des Yoga 9i betrifft, so kann man die sichere Anmeldung mittels Windows Hello sowohl per Gesichtserkennung als auch per Fingerabdruck erwähnen. Die Webcam lässt sich mit einem mechanischen Shutter verschließen, das ist immer noch die zuverlässigste Variante.
Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle noch der außergewöhnlich gute Sound des Yoga 9i. Laut, kräftig und für ein Laptop ungewöhnlich voluminös. Das Logo von Bowers & Wilkins auf dem Gehäuse verspricht nicht zu viel.
Der 75 Wh große Akku im Yoga 9i hielt bei meiner typischen Office-Nutzung etwas länger als sechs Stunden. Das ist nicht überragend und dürfte in erster Linie dem hochauflösenden OLED-Display geschuldet sein, das ist nun mal der Stromfresser Nummer 1.
Mit entsprechenden Optimierungen ist sicherlich etwas mehr drin, die mitgelieferte App “Lenovo Vantage” bietet hierfür verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, man kann zwischen verschiedenen Energiemodi wählen und eine Art Lernprogramm aktivieren, das die Leistung des Geräts abhängig von der Nutzung automatisch optimiert.
Besonders gefallen haben mir die Einstellungen zur Akku-Gesundheit. Das Schnellladen kann an- und abgeschaltet werden, die Erhaltungsladung beim Dauerbetrieb am Netzteil lässt sich steuern und ein spezieller Nachtmodus sorgt dafür, dass der Akku erst kurz vor der angedachten Verwendung voll aufgeladen wird, anstatt ihn die ganze Nacht über zu laden.
Das Yoga 9i vereint die typischen Vorteile eines 360-Grad-Convertible. Es ist extrem vielseitig und kann als klassisches Laptop und als Tablet verwendet werden. Der Tablet-Betrieb ist in punkto Handlichkeit und Gewicht eher eine Notlösung, aber das passt ja hervorragend zu Windows, das für diesen Modus eher lieblos angepasst ist. Zum Medienkonsum oder für ein paar schnelle Notizen ist das allerdings ausreichend.
Besonders zu gefallen wissen das Display, die Tastatur und der Sound, das Design ist dagegen Geschmackssache, meinen trifft es eher nicht. Die Akkulaufzeit ist gerade noch so in Ordnung.
Disclaimer: Das hier besprochene Gerät wurde uns von Lenovo leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß
Der Name “Yoga” ist bei Lenovo seit Jahren Programm und steht für besonders “gelenkige” Geräte, wie zum Beispiel das Yoga 9i. Das 360-Grad-Convertible war in seiner aktuellen Ausführung auf meinem Schreibtisch zu Gast.
Wir steigen wie üblich mit dem Steckbrief ein, damit Ihr Euch einen schnellen Überblick verschaffen könnt.
Technische Daten des Lenovo Yoga 9i (14IMH9)
Display | 14 Zoll OLED-Display 3.840 x 2400 Pixel, 60 Hz Seitenverhältnis 16:10 10-Point-Multitouch max. Helligkeit 400cd/m² 100% DCI-P3 Farbabdeckung Dolby Vision |
CPU | Intel Core Ultra 7 155H |
NPU | Intel AI Boost (11 TOPS) |
Grafik | Intel Arc Grafik |
RAM | 16 GB DDR5 (fest) |
Speicher | 1 TB M.2 PCIe 4.0 |
Anschlüsse | 1 x USB-C 3.1 2 x USB-C mit Thunderbolt 4 1 x USB-A 3.1 3,5 mm Klinke |
Audio | 4fach Stereo-Lautsprecher, Dolby Atmos Dual-Array-Mikrofon mit Geräuschunterdrückung |
Drahtlos | Wi-Fi 6E Bluetooth 5.3 |
Webcam | 5MP Webcam mit mechanischem Shutter |
Sicherheit | TPM 2.0 Windows Hello per Gesichtserkennung und Fingerabdruck |
Akku | 75 Wh, 65 W Netzteil mit USB-C |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Maße | 316 x 220 x 15,9mm (BxTxH) |
Gewicht | 1.320 Gramm |
Preis (UVP) | 1.799 € (in dieser Konfiguration) |
Weitere Informationen sind auf der offiziellen Produktseite zu finden.
Design, Verarbeitung, Ausstattung
Das Design des Yoga 9i ist eigenwillig. Geben sich die Hersteller ansonsten Mühe, dass die Geräte wie aus einem Guss wirken, hat Lenovo beim Yoga 9i die Tastaturbasis etwas größer als das Lid gemacht und die Ecken stark abgerundet nach außen gezogen. Das ist sicherlich Geschmackssache, schafft aber in jedem Fall einen Wiedererkennungswert.
Im zugeklappten Zustand sieht das gewöhnungsbedürftig aus, beim Arbeiten stört das in keiner Weise und das abgerundete Gehäuse fühlt sich äußerst komfortabel an.
Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß tadellos. Das 360-Grad-Scharnier ist für meinen Geschmack einen Tick zu schwergängig, aber wenn das im Interesse der Langlebigkeit ist, will ich nichts gesagt haben.
Der Intel Core Ultra 7 155H wird schon bald nicht mehr das neueste Modell sein, verspricht aber dennoch genügend Leistungsreserven für die kommenden Jahre. Die NPU ist vergleichsweise schwachbrüstig, inwieweit das allerdings in der Praxis ein echter Nachteil ist, lässt sich nach wie vor nicht umfassend beurteilen.
Anschlüsse sind in ausreichender Anzahl vorhanden (siehe oben).
Display
Fast immer, wenn ich ein Gerät mit OLED-Display im Test habe, frage ich mich, warum ich selbst noch kein solches besitze. Es ist immer wieder eine Freude, mit welcher Brillanz Farben dargestellt werden und wie gestochen scharf gleichzeitig Texte auf dem Bildschirm erscheinen.
Das Yoga 9i macht in diesem Fall keine Ausnahme, und dank 100% DCI-P3 Farbraumabdeckung ist es auch für anspruchsvollere grafische Aufgaben gerüstet.
Wie bei allen Hochglanz-Bildschirmen muss man auch beim Yoga 9i mit Reflexionen leben, diese halten sich aber im erträglichen Rahmen, der “Rasierspiegel-Effekt” tritt nicht auf.
Tastatur, Touchpad und Stift
Das Layout der Tastatur des Yoga 9i forderte mir eine gewisse Gewöhnung ab. Die Enter-Taste ist klein ausgefallen und da, wo normalerweise die “Cursor rechts”-Taste sitzt, befindet sich der Fingerabdrucksensor. Da habe ich mich einige Male vergriffen.
Die Tastatur selbst ist eine Wucht, sie ist sehr straff abgestimmt und der Druckpunkt ist für meinen persönlichen Geschmack perfekt. Der Tastenhub fällt mit 1,5 mm großzügig aus, auch wenn das nach wenig klingt.
Eine Copilot-Taste finden wir ebenfalls vor, diese ist derzeit allerdings noch ohne Funktion, weil das entsprechende Windows-Update aussteht. Bis dahin öffnet die Taste die Windows-Suche.
Die Tastenbeleuchtung kann über die FN- und Leertaste gesteuert werden, dabei hat man die Wahl zwischen zwei festen Helligkeitsstufen und einer Automatikfunktion. Die Beleuchtung selbst ist ausgewogen und man kann in dunklen Umgebungen sehr gut arbeiten.
Das 135 mal 80 mm große Precision Touchpad ist aus Glas und arbeitet erwartungsgemäß präzise.
Stiftunterstützung ist ebenfalls gegeben und der Lenovo Pen liegt auch gleich mit in der Verpackung, muss also nicht erst separat zugekauft werden. Wenn man das haptische Feedback der Surface-Stifte gewohnt ist, fühlt sich ein “normaler” Eingabestift ein wenig rutschig an, insgesamt kann man mit dem Lenovo Pen aber gut arbeiten.
Leistung / Sicherheit / Sonstiges
Der Intel Core Ultra 7 155H ist wie bereits erwähnt zwar nicht mehr Intels neuester Chip, es sollte aber dennoch sehr lange dauern, bis man mit diesem an Leistungsgrenzen stößt. Die Intel Arc Grafik ist ebenfalls voll alltagstauglich und für Casual Games reicht sie ganz sicher aus, mehr darf man hier selbstredend nicht erwarten. Im Akkubetrieb ist der Lüfter bei Alltagsaufgaben nicht wahrnehmbar.
Ein Risiko stellt die schwachbrüstige NPU für lokale KI-Anwendungen dar. Wenn sich das Software-Angebot in diesem Bereich vergrößert, dürfte man mit diesem Gerät in absehbarer Zeit abgehängt werden.
Was die Sicherheitsfeatures des Yoga 9i betrifft, so kann man die sichere Anmeldung mittels Windows Hello sowohl per Gesichtserkennung als auch per Fingerabdruck erwähnen. Die Webcam lässt sich mit einem mechanischen Shutter verschließen, das ist immer noch die zuverlässigste Variante.
Eine besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle noch der außergewöhnlich gute Sound des Yoga 9i. Laut, kräftig und für ein Laptop ungewöhnlich voluminös. Das Logo von Bowers & Wilkins auf dem Gehäuse verspricht nicht zu viel.
Akkulaufzeit
Der 75 Wh große Akku im Yoga 9i hielt bei meiner typischen Office-Nutzung etwas länger als sechs Stunden. Das ist nicht überragend und dürfte in erster Linie dem hochauflösenden OLED-Display geschuldet sein, das ist nun mal der Stromfresser Nummer 1.
Mit entsprechenden Optimierungen ist sicherlich etwas mehr drin, die mitgelieferte App “Lenovo Vantage” bietet hierfür verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, man kann zwischen verschiedenen Energiemodi wählen und eine Art Lernprogramm aktivieren, das die Leistung des Geräts abhängig von der Nutzung automatisch optimiert.
Besonders gefallen haben mir die Einstellungen zur Akku-Gesundheit. Das Schnellladen kann an- und abgeschaltet werden, die Erhaltungsladung beim Dauerbetrieb am Netzteil lässt sich steuern und ein spezieller Nachtmodus sorgt dafür, dass der Akku erst kurz vor der angedachten Verwendung voll aufgeladen wird, anstatt ihn die ganze Nacht über zu laden.
Fazit
Das Yoga 9i vereint die typischen Vorteile eines 360-Grad-Convertible. Es ist extrem vielseitig und kann als klassisches Laptop und als Tablet verwendet werden. Der Tablet-Betrieb ist in punkto Handlichkeit und Gewicht eher eine Notlösung, aber das passt ja hervorragend zu Windows, das für diesen Modus eher lieblos angepasst ist. Zum Medienkonsum oder für ein paar schnelle Notizen ist das allerdings ausreichend.
Besonders zu gefallen wissen das Display, die Tastatur und der Sound, das Design ist dagegen Geschmackssache, meinen trifft es eher nicht. Die Akkulaufzeit ist gerade noch so in Ordnung.
Disclaimer: Das hier besprochene Gerät wurde uns von Lenovo leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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