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Redaktion
Microsoft bekennt sich zur Xbox Series S und will Feature-Parität nie versprochen haben
von Martin Geuß
Microsofts Gaming-CEO Phil Spencer widerspricht in einem aktuellen Interview jüngsten Vermutungen, die Xbox Series S könnte aufs Abstellgleis geschoben werden. Bezüglich der Feature-Parität zwischen Series S und X lassen die Äußerungen von Spencer allerdings tief blicken.
Die Xbox Series S wurde als “Light-Version” von Beginn an kontrovers diskutiert. Stellenweise wurde sie als “lahme Gurke” bezeichnet, was ich persönlich für blanken Unsinn halte. Ich habe beide Konsolen und selbstverständlich ist die Series X in allen Belangen besser, aber wenn ich nur eine Series S und somit keinen Vergleich hätte, wäre mir noch nie der Gedanke gekommen, eine “lahme Gurke” zu besitzen.
Sei’s drum. Auslöser der aktuellen Diskussionen war der Umstand, dass das Spiel Baldur’s Gate 3 auf der Xbox Series S den Splitscreen-Koop-Modus nicht unterstützt. Dies stellt für Viele einen Bruch des Versprechens dar, das Microsoft einst gegeben hat: Zwischen Series X und S soll immer Feature-Gleichstand herrschen. Manche drehten das Rad dann gleich mal ein paar Umdrehungen weiter und unterstellten, dies sei der Anfang vom Ende der Series S.
Im Interview mit Eurogamer widerspricht Spencer derartigen Vermutungen und sagt, er sehe “keine Welt, in der wir die Xbox Series S fallenlassen”. Das darf man getrost als klares Bekenntnis werten.
In einem anderen Punkt verwendet Spencer allerdings ein Stilmittel, welches wir von Microsoft (und auch von anderen Firmen) kennen: Wenn man ein Versprechen nicht mehr halten kann, dann behauptet man einfach, es habe niemals existiert.
Spencer sagt, es gäbe heute schon funktionale Unterschiede, selbst bei den hauseigenen Spielen. Einige würden beispielsweise Raytracing auf der Xbox Series X unterstützen, auf der Series S hingegen nicht. Die Feature-Parität sei Gerede aus der Community, Microsoft selbst habe das nie versprochen.
Dies entspricht allerdings nicht den Tatsachen. Microsoft hatte sehr wohl zugesagt, dass trotz der Leistungsunterschiede zwischen den beiden Konsolen die Spiele immer denselben Funktionsumfang haben werden. Das sollte man im Nachhinein nicht umzudeuten versuchen. Raytracing ist ein Leistungsmerkmal, Splitscreen-Koop dagegen ein Feature.
Wenn Microsoft nun einräumen würde, dass man dieses Versprechen aufgrund der technischen Weiterentwicklung nicht mehr halten kann, dann wäre das einerseits schmerzlich, andererseits aber ehrlich. Ich glaube, es würde dem Absatz der Xbox Series S nicht einmal schaden, denn die Käufer entscheiden sich ja ganz bewusst für eine günstigere Konsole. Mit einem klaren Statement wäre das Thema außerdem vom Tisch, so wird es aber in Zukunft bei jedem Spiel, das funktionale Unterschiede aufweist, erneute Diskussionen geben. Das könnte der Xbox Series S auf Dauer dann wirklich schaden.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß
Microsofts Gaming-CEO Phil Spencer widerspricht in einem aktuellen Interview jüngsten Vermutungen, die Xbox Series S könnte aufs Abstellgleis geschoben werden. Bezüglich der Feature-Parität zwischen Series S und X lassen die Äußerungen von Spencer allerdings tief blicken.
Die Xbox Series S wurde als “Light-Version” von Beginn an kontrovers diskutiert. Stellenweise wurde sie als “lahme Gurke” bezeichnet, was ich persönlich für blanken Unsinn halte. Ich habe beide Konsolen und selbstverständlich ist die Series X in allen Belangen besser, aber wenn ich nur eine Series S und somit keinen Vergleich hätte, wäre mir noch nie der Gedanke gekommen, eine “lahme Gurke” zu besitzen.
Sei’s drum. Auslöser der aktuellen Diskussionen war der Umstand, dass das Spiel Baldur’s Gate 3 auf der Xbox Series S den Splitscreen-Koop-Modus nicht unterstützt. Dies stellt für Viele einen Bruch des Versprechens dar, das Microsoft einst gegeben hat: Zwischen Series X und S soll immer Feature-Gleichstand herrschen. Manche drehten das Rad dann gleich mal ein paar Umdrehungen weiter und unterstellten, dies sei der Anfang vom Ende der Series S.
Im Interview mit Eurogamer widerspricht Spencer derartigen Vermutungen und sagt, er sehe “keine Welt, in der wir die Xbox Series S fallenlassen”. Das darf man getrost als klares Bekenntnis werten.
In einem anderen Punkt verwendet Spencer allerdings ein Stilmittel, welches wir von Microsoft (und auch von anderen Firmen) kennen: Wenn man ein Versprechen nicht mehr halten kann, dann behauptet man einfach, es habe niemals existiert.
Spencer sagt, es gäbe heute schon funktionale Unterschiede, selbst bei den hauseigenen Spielen. Einige würden beispielsweise Raytracing auf der Xbox Series X unterstützen, auf der Series S hingegen nicht. Die Feature-Parität sei Gerede aus der Community, Microsoft selbst habe das nie versprochen.
Dies entspricht allerdings nicht den Tatsachen. Microsoft hatte sehr wohl zugesagt, dass trotz der Leistungsunterschiede zwischen den beiden Konsolen die Spiele immer denselben Funktionsumfang haben werden. Das sollte man im Nachhinein nicht umzudeuten versuchen. Raytracing ist ein Leistungsmerkmal, Splitscreen-Koop dagegen ein Feature.
Wenn Microsoft nun einräumen würde, dass man dieses Versprechen aufgrund der technischen Weiterentwicklung nicht mehr halten kann, dann wäre das einerseits schmerzlich, andererseits aber ehrlich. Ich glaube, es würde dem Absatz der Xbox Series S nicht einmal schaden, denn die Käufer entscheiden sich ja ganz bewusst für eine günstigere Konsole. Mit einem klaren Statement wäre das Thema außerdem vom Tisch, so wird es aber in Zukunft bei jedem Spiel, das funktionale Unterschiede aufweist, erneute Diskussionen geben. Das könnte der Xbox Series S auf Dauer dann wirklich schaden.
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